DE1468862C - O-Methyl-N-methyl-heparinamid und dessen Alkalimetallsalze sowie Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

O-Methyl-N-methyl-heparinamid und dessen Alkalimetallsalze sowie Verfahren zu deren Herstellung

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DE1468862C
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English (en)
Inventor
Dr. Robert Clichy sous Bois Bucourt (Frankreich)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sanofi Aventis France
Original Assignee
Roussel Uclaf SA

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Description

Die Erfindung betrifft O-Methyl-N-methyl-heparinamid und dessen Alkalimetallsalze der allgemeinen Formel
CONHCH 3 <^ OSo3R y —o— CH2OSO3R 3 CONHCH 3 CH2OSO3R
I OCH3 j J—°\ ) O\ /°\
(och, y (OCH3 Λ
(OCH2 ) J \L_Y l_0_
.r-r—[ ^-0— OCH3
NHSO3R
NHSO3R
in der R ein Wasserstoffatom oder ein Alkaliatom bedeutet und η etwa 10 ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen.
Es ist bekannt, daß Heparin eine klärende Wirkung auf das hyperlipämische Serum ausübt, jedoch gleichzeitig stark antikoagulierend wirkt, was seine Verwendung bei der Behandlung der Hyperlipämie untersagt.
Andererseits haben bekannte Heparihamide, beispielsweise das~Monomethylamid des N-(3,5-Dimethylbenzoyl) - N - desulfoheparins, eine antilipämische Aktivität und sind gleichzeitig praktisch frei von antikoagulierender Aktivität. Ähnlich wirken die N-Methylheparinamide, deren Herstellung Gegenstand des deutschen Patents 1 228 599 ist.
Es wurde nun gefunden, daß das O-Methyl-N-methyl-heparinamid und seine Alkalisalze eine noch stärkere antilipämische Wirkung haben und praktisch frei von jeder antikoagulierenden Aktivität sind. 'ν' '"■' . ' ' ' ;■ .;':. "r. fr; ~/ ■
Das O-Methyl-N-methyl-heparinamid erhält man in an sich bekannter Weise durch Methylierung eines langkettigen quaternären Ammoniumsalzes des N-Methyl-heparinamids mit einem Methylhalogenid in Gegenwart von Silberoxyd in einem inerten organischen Lösungsmittel.
Gegebenenfalls wird das erhaltene O-Methyl-N-methyl-heparinamid in ein Alkalisalz übergeführt,-1· indem man es mit einem Alkalisalz einer niederen aliphatischen Carbonsäure umsetzt.
Im folgenden Schema sind die Umsetzungen zusammengefaßt.
Heparin
Heparin
■ OSO3 — (quaternäres Ammoniumsalz)
-CONHCH3
NHSO3 — (quaternäres Ammoniumsalz)
OH
OSO3-(Alkali)
-CONHCH3
NHSO3-(Alkali)
- OCH3
Alkalisalz
Methylhalogenid
Ag2O '
Heparin
— OSO3H
-CONHCH3
-NHSO3H-
-OCH3
einer Carbonsäure
Die Bedeutung dieses Verfahrens liegt darin, daß das der Methylierung unterworfene N-Methyl-heparinamid praktisch keinen Abbau erleidet, während im Vergleich dazu bei der bekannten Methylierung des Heparins eine ausgeprägte Spaltung der Kette auftritt (vgl. Bull. Soc. chim. France, 1961, S. 561 bis 567).
Das UV-Spektrum der erfindungsgemäßen Verbindungen in n/100-Salzsäure zeigt kein Maximum bei 232 ηΐμ, was das praktische Ausbleiben eines Abbaus der Heparinkette beweist.
Die Methylierung entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren zeigt infolgedessen einen von der Methylierung des Heparins völlig abweichenden Verlauf, was als unerwartet und überraschend bezeichnet werden muß.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
Als langkettiges quaternäres Ammoniumsalz des N-Methyl-heparinamids wird eines der folgenden verwendet:
Salz mit Benzyldimethyl-2-[2-(p-l,l,3,3-tetramethylbutyl- phenoxy) -äthoxy]-äthyl- ammoniumchlorid (= Benzethoniumchlorid);
Salz mit Trimethyl-(methyldodecylbenzyl)-ammoniumchlorid;
Salz mit Alkyl-dimethyl-(methylencarboxyäthyl)-ammoniumbromid;
Salz mit Dilauryldimethyl-ammoniumchlorid; Salz mit Dimethylalkylbenzyl-ammoniumchlorid.
Als Methylhalogenid, das mit einem langkettigen quaternären Ammoniumsalz des N-Methyl-heparinamids umgesetzt wird, wird Methyljodid verwendet, und es wird in Tetrahydrofuran gearbeitet.
Als Alkalisalz einer niederen aliphatischen Carbonsäure, die zur Herstellung des entsprechenden Alkalisalzes des O - Methyl - N - methyl - heparinamids eingesetzt wird, wird Natriumacetat verwendet.
Das O-Methyl-N-methyl-heparinamid wird in Form eines Alkalisalzes durch Ausfällung mittels eines Alkanols, wie Methanol, isoliert.
Wie bereits vorstehend ausgeführt, besitzen das O-Methyl-N-methyl-heparinamid und seine Alkalisalze interessante pharmakologische Eigenschaften. Sie besitzen insbesondere eine bedeutende antilipämische Wirksamkeit. Sie können zur Behandlung von Atherosklerose, Atheromen, Hepatitis, von hypercholesterinämischen Schädigungen und von Leberverfettungen toxischen, cndocrinen oder infektiösen Ursprungs verwendet werden.
Sie sind praktisch von jeglicher antikoagulierender Aktivität frei, was eine Behandlung von langer
1 488
Dauer ohne irgendeinen unerwünschten Sekundäreffekt durchzuführen erlaubt.
Sie sind bei oraler Verabreichung wirksam, was die Verabreichung erleichtert und wodurch häufige Injektionen vermieden werden.
Das O-Methyl-N-methyl-heparinamid und seine Alkalisalze werden auf oralem, perlingualem, subkutanem und rektalem Wege verwendet.
Sie können in üblicher Weise als injizierbare Lösungen oder Suspensionen, als Tabletten, umhüllte Tabletten, Zungenzäpfchen oder Suppositorien verabreicht werden. Die Dosierung bewegt sich zwischen 20 und 200 mg je Tag beim Erwachsenen in Abhängigkeit von der Verabreichungsart.
Das folgende Beispiel dient zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel
a) Herstellung des Benzethoniumsalzes
des N-Methyl-hepaffnamids (Ausgangsstoff)
In einem Kolben werden 5 g des Natriumsalzes des N-Methyl-heparinamids in 25 ml Wasser gelöst. Man fügt 10 ml 10%ige wäßrige Benzethoniumchlorid-Lösung zu. Das Benzethoniumsalz fällt aus, man läßt die Suspension 1 Stunde stehen, filtriert, wäscht mit Wasser und trocknet im Vakuum. Man erhält so 12.67 g des Benzethoniumsalzes des N-Methylheparinamids.
Dieses Produkt ist identisch mit der entsprechenden in der deutschen Patentschrift 1 228 599 beschriebenen Verbindung.
b) Herstellung des Natriumsalzes des
O-Methyl-N-methyl-heparinamids (Erfindung)
In einem Dreihalskolben löst man 3 g des Benzethoniumsalzes von N-Methyl-heparinamid, welches wie vorstehend beschrieben hergestellt wurde, in 30 ml Tetrahydrofuran. Die Auflösung wird in einem Zeitraum zwischen ungefähr 45 Minuten bis zu einer Stunde erreicht. Man kühlt auf +30C ab und fügt 15 ml Methyljodid und 22,5 g Silberoxyd zu, rührt 72 Stunden bei +30C, filtriert, wobei man eine rötliche Lösung erhält, wäscht den unlöslichen Rückstand dreimal mit jeweils 10 ml Tetrahydrofuran und fügt diese Filtrate zu dem vorhergehenden Filtrat. Dann bringt man im Vakuum zur Trockene. Auf diese Weise erhält man das in der Literatur nicht beschriebene O-Methyl-N-methyl-heparinamid, welches man so wie es ist in folgender Weise in das Natriumsalz überführt:
Man nimmt den Rückstand in 60 ml mit Wasser gesättigtem Butanol auf und erhält so eine klargelbe Lösung, die man über Infusorienerde filtriert. Man
. spült das Filter zweimal mit 20 ml mit Wasser
gesättigtem Butanol und gibt diese Filtrate zu dem vorhergehenden Filtrat. Dann wird die Butanollösung mit einer 20%igen wäßrigen Natriumacetatlösung extrahiert. Die erhaltene wäßrige Lösung wird in 100 ml Methanol gegossen, wo sich ein weißer Niederschlag bildet, der 1 Stunde stehengelassen wird. Dann filtriert man, wäscht den Niederschlag mit Methanol und trocknet im Vakuum. Man erhält so 0,965 g des Natriumsalzes des O-Methyl-N-methylheparinamids. ~
Das Natriumsalz des O-Methyl-N-methyl-heparinamids ist ein amorphes weißes Pulver, das in Wasser, verdünnten wäßrigen Säuren und verdünnten wäßrigen Alkalien löslich und in Alkohol, Äther, Aceton, Benzol und Chloroform unlöslich ist.
Analyse:
Berechnet ...
gefunden ..
,)„ = (2650),,.
C 27,65, H 3,61, N 4,21,
S 13,31, OCH3 10,50%;
C 28,2-28,5, H 3,9-3,8, N 4,0-4,1.
S 12,0-12,2. OCH3 8,3-8,2° ο.
Der Methylierungsgrad beträgt etwa 80'V
Die Verbindung ist in der Literatur nicht beschrieben.
Die folgenden Vergleichsversuche zeigen die antilipämische Wirksamkeit:
Man erzeugt beim Hund eine künstliche Hyperlipämie durch Eingabe von 10 g/kg frischer Sahne. Eine Gruppe der Hunde erhält lediglich frische Sahne. Die anderen Gruppen erhalten auf oralem Wege verschiedene Dosen O-Methyl-N-methyl-heparinamid (Erfindung) und N-Methylamid des N-<3.5-Dimethyibenzoyl)-desulfoheparins (Vergleich), die in physiologischem Serum gelöst zur gleichen Zeit wie die Sahne verabreicht werden (Produkt mit der Sahne vermischt). Die Blutentnahmen erfolgen unmittelbar vor der Einnahme der Sahne (/ = 0), dann nach 3 und 5 Stunden. Die Blutentnahme erfolgt unter Zugabe von Antikoagulantien; die Trübung wird photometrisch bestimmt.
Eine Woche danach werden die Hundegruppen über Kreuz ausgetauscht. Die Vergleichstiere werden mit dem Medikament behandelt, und die behandelten Tiere werden Vergleichstiere.
Es wurden die in der folgenden Tabelle zusammengefaßten Durchschnittsergebnisse erhalten. Sie zeigen bei allen Dosierungen die Überlegenheit des O-Methyl-N-methyl-heparinamids.
Gruppe der Hunde
Verabreichte Mengen
Plasma-Trübung
= 0
3 Stunden
3 Stunden
Null-Probe
Behandelt mit O-Methyl-N-methyl-heparinamid (Erfindung)
Null-Probe
Behandelt mit N-Monomethylamid des
N-(3,5-Dimethylbenzoyl)-desulfo-heparins (Vergleich) ~...
2 mg/kg
S/k
2 mg/kg
5 mg/kg
0,16
0,16
0,16
0,137
0,145
0,14
0,94
0,59
0,41
0,825
0,689
0,57
1,68
0,50
0,38
1,268
0,768
0,51

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. O-Methyl-N-methyl-heparinamid und dessen Alkalimetallsalze der allgemeinen Formel
    CONHCH3
    CH2OSO3R
    ο—I
    in der R ein Wasserstoffatonr oder ein Alkaliatom bedeutet und η etwa 10 ist.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein langkettiges quaternäres Ammoniumsalz des N-Methyl-heparinamids in an sich bekannter
    CONHCH3
    CH2OSO3R
    o—
    OCH3
    NHSO1R
    Weise mit einem Methylhalogenid in Gegenwan von Silberoxyd in einem inerten organischer Lösungsmittel umsetzt und gegebenenfalls da: erhaltene O-Methyl-N-methyl-heparinamid durch Umsetzung mit einem Alkalisalz einer niederer. aliphatischen Carbonsäure in ein Alkalisalz überführt.

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