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Preßformgerät und-verfahren Diese Erfindung betrifft das Anpressen
von Zusammensetzungen an Stoffe und besonders das Anpressen von Sohlen an den Schaft
eines Haus-oder sonatigen Schuhs.
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Eines der in der Schuhwerkindustrie. auftretenden Dauberprobleme
ist die Versorgung mit billigen, dauerhaften und biegsamen Sohlen ur Schuhwerk gewesen.
Die Beschloungskosten sind äußerst wichtig in dieser auf höchste Konkurrenz eingestellten
Industrie, Ebenso ist ex äußerst wichtig, daß die gelieferten Sohlen jeden Vergleich
vom Standpunkt der Versohleißfestigkeit aushalten. demgemäß ist der Zweck dieser
Erfindung, eine Losung der vorstehenden Aufgabe zu finden, obwohl selbstverständlich
das hier beschriebene Verfahren und Gerät sioh nicht auf die Anwendung in der Sohuhwerkindustrie
besohränkt.
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Weitere Erfindugsziele sind : eine einfache und wirksame Art, eine
dicke Zusammensetzung von Versohleißmaterial
an einen Stoffträger
anzubringen ; Automation dieses Vorgangs ; dauerhafte, biegsame Sohlenzusammensetzung,
die weiter keine Schlußbearbeitung erfordert; Zusammensetzung mit einer dünnen,
dichten Anßenhaut und guten Verschleißeigensohafteh ; Steigerung des Ausstoßes je
Arbeitsstunde durch ein Gerdt fUr einen eiazelnen Arbeitaplatz, das sich leioht
durch ungelerntes Personal benutzen läßt ; selbsttätige Programmschaltung der notwendigen
Arbeitsgänge ; schnelle Umschaltmöglichkeit der Produktion von einer Sohuhwerktype
auf die andere ; neuer PreBformprozeB für sine elastomere Zusammensetzung ; Gebrauch
der elastomeren Zusammensetzung in flüssiger Form, die einen Porenbildner enthält
; einfache Mechanik zur Fltseigkeitsverteilung an die richtigen Preßformatellen
in genau gesteuerter Menge der flüsaigen Zusammensetzung ;. Gerät, bei dem sämtlicheim
Preßvorgan notwendigen Schritte einschließlieh der gesteuerten Hitzeanwendung an
den Bestandteilen in einem programmierten Arbeitsspiel geregelt werden.
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Andere Ziele und Vorteile der Erfindung stecken in den Einzelheiten
der Konstruktion, der Anordnung und der Kombination der verschiedenen Geräteteile
; dies wird im folgenden vollständig unter besonderem Hinweis auf die Ansprüche
vorgetragen und in den Begleitzeichnungen veranschaulicht.
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Figur 1 ist eine allgemeine perspektivische Ansicht des erfindungsmäßigen
Preßformgeräts und zeigt den Leistensatz in aufrechter und den Verteilersatz in
zurückgezogener Lage.
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Figur 2 ist ein Seitenriß unter Fortlassung einiger Teile und zeigt
die Leisten in aufrechter und den Verteilersatz in vollstAndig vorverlegter Verteilungslage
tuber der Preßform.
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Figur 3 ist ein Seitenriß unter Fortlassung einiger Teile und zeigt
den Leistensatz in der Lage auf der Preßform und den Verteilersatz in zuriiokgezogener
Lage.
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Figur 4 ist ein teilgeschnittener Aufriß der Preßform-und Leistensätze
in Eingriffslage.
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Figur 5 ist ein Schnitt an der Linie 5-5 der Figur 4.
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Figur 6 ist ein Schema eines Anschauungsbeispiels ftir eine Steueranordnung
zum erfindungsmäßigen Gerät.
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Die hauptsächlichen Geräteaätze, nämlich der Preßjßormsatz, der Leistensatz
und der Verteilersatz sind allgemein in der perspektivischen Ansicht der Figur 1
zu sehen. Es ist zu bemerken, daß der Preßformsatz 70. , in der Deckplatte 12 des
Schrankteils 10 eingesetzt ist, daß der Leistensatz 80 an dem Schrankteil angelenkt
ist und daß sowohl der Verteilersatz 40 als ~ch dær BehEltersatz 60 an dem Verteilertragsatz
20 Rber den offenen Formgesenken 75 hin und her beweglich geführt werden.
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Wie besonders die Figuren 2 und 3 in Verbindung mit Figur 1 erkennen
lassen, gehen von der Deckplatte 12 des Schrankteils 10 zwei Platten 14 und 15 nach
unten, die die Verteilergleitschiene 17 tragen. Die Verteilergleitsohiene sorgt
fiir die unmittelbare AbstUtzang des Verteilertragsatzes 20.
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Der Verteilertragsatz 20 besteht aus einer waagerecht
gelegenen
Verteilertragplatte 21, die von unten her durch ein senkrecht gelegenes Stützglied
22 abgestützt ist ; dieses erstreckt sich von der Verteilertragplatte 21 durch den
Schlitz 19 in der Deckplatte 12 nach unten, um unmittelbar in den Tragklotz 23 einzugreifen,
der hin und her beweglich an der Verteilergleitsohiene 17 angebaut ist.
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Zwei derartige satze sind vorgesehen, um die Verteilertragplatte 21
zu stützen.
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Um die Bewegung des Verteilertragsatzes 20 zu steuern, ist ein mit
dem Tragklotz 23 aus einem Stück bestehendes, nach unten gehendes Plattenglied 24
mit einem Druckfluidumaggregat 3Q verbunden, das parallel zur Verteilergleitschiene
17 liegt und fest mit der nach unten gehenden Platte 14 verbunden ist.
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Das Druckaggregat 30 besteht aus einem Fluidumzylinder 31 mit Fluidumzufuhrleitungen
32 und 34 und einem Kolben 36.
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Ein langgestreckter, den Tragklotz betätigender Stab 38 ist an seinem
einen Ende unmittelbar mit dem Kolben 36 und an seinem anderen Ende mit dem Plattenglied
24 so verbunden, daß eine Bewegung des Kolbens 36 im Zylinder 31 auch das Plattenglied
24 und den Verteilertragsatz 20 bewegt.
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Es sind auch genaue und justierbare Mittel zum Begrenzen der Vorwärtswanderung
des Verteilertragsatzes 20 vorgesehen. Sie bestehen aus einem langgestreckten Stab
25, der drehbar dicht parallel neben dem Betätigungsstab 38 getragen wird und selbst
eine seitlich justierbare Anschlagmutter 28 trägt ; diese greift in das Plattenglied
24 ein, um dessen weitere Vorwärtsbewegung zu-verhindern. Der
Stab
25 ragt durch ein Loch in der Platte 15, das etwas größer im Durohmesser ale der
Stab selbst ist. Ein Kopf 26 und eine Soheibe 26a halten den Stab in seiner Lage
und verhindern seine Seitwärtsveraohiebung, wdhrend sie seine Drehung beim Anwenden
eines Schraubenschlüssels am Kopf 26 zalassen. Die Ansohlagmutter 28 sitzt mit Gewinde
auf dem Gewindeabschnitt 27, sodaB ihre seitliche Lage durch die Drehung des Stabs
25 justiert werden kann. Ein aufrechter Buchsenteil 28a der Anschlagmutter schaehtelt
sich Uber den Betätigungsstab 38 und läßt dabei freie Gleitbewegung. der Teile zu.
Es ist zu bemerken, daß eine Drehung des Stabs 25 gestattet, die Lage der Anschlagmutter
28 genau auf jede verlangte Stelle zu justieren.
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Der Verteilersatz 40 ist fest auf der Verteilertragplatte 21 aufgebaut
und trägt seinerseits den Behältersatz 60.
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Der Verteilerpumpenkopf 41 ist unmittelbar an der Platte 21 angebaut
; der Teil von ihm, der die Verteilers düse 42 trägt, erstreckt sich nach vorne
über die vorlaufende Kante der Platte 21 so, daß die DEse 42 nach unten über die
Vorderkante der Platte 21 herauaragen kann und die fldssige Lösung in den Stand
setzt, unmittelbar aus der Dusse in das Formgesenk 75 zu fallen.
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Der Verteilerpumpenzylinder 45 ist der Lange nach an der Platte 21
unmittelbar hinter dem Pumpenkopf 41 und vor einem Halteklotz 48 gelegen.
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Die Einzelteile der Verteilerpumpenkopfkonatruktion sind nicht dargestellt.
Er besteht jedooh aus einem inneren
Hohlraumteil, der nach hinten
offen ist und unmittelbar Verbindung mit dem vorderen offenen Ende des Zylinders
45 hat. Der vordere, untere Teil der Höhlung ist unmittelbar mit der Düse 42 verbunden,
die ein durch Federn in gesohloseene Lage vorgespanntes Ventil hat und sich in Abhängigkeit
von Druck öffnet, der durch die Preßmischung innerhalb der Höhlung ausgeübt wird.
Ein allgemein mit 44 bezeichnetes Rückschlagventil liefert eine flüssige Preßmisohung
aus dem Behälter in den Hohlraum. Es öffnet sich in Abhängigkeit vom Sog, der geschaffen
wird, wenn der Kolben 46 von der Höhlung wegwandert. Wandert er zu ihr hin, so übt
die flüssige Mischung im Zylinder 45 vor dem Kolben 46 einen Druck auf die beiden
Ventile, schließt das Ventil 44 und zwingt das Ventil 42, sich zu öffnen. Sodann
fließt die flüssige Mischung durch das Ventil in die Düse und fällt nach unten in
das Formgesenk.
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Der Behälter 62 wird mit Hilfe von Schraubverbindungen zwischen einer
Rohrleitung 64 und dem Rückschlagventil 44 einerseits und von einem Unterlageklotz
66 andererseits getragen. Die Behältertragplatte 65 sitzt auf dem Klotz 48.
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Der Behälter 62 ist oben offen und hat einen Deckel 63. Die flüssige
Mischung fließt durch eine difnung unmittelbar über der Leitung 64, durch diese
zum Rückschlagventil 44 und dann duroh die Höhlung im Verteilerpumpenkopf 41, um
das Innere des Zylinders 45 zu füllen.
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Die Bewegung etwa Kolbens 46 wird durch einen auszihebaron Stab 47
gesteuert, der duroh die Riiokseite des Zylinders 45 und durch den Unterlageklotz
48 hindurehgeht.
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Die Bewegung dieses Stabs wird durch ein Verteilerzylinderdruokaggregat
50 mit einem herk6mmlichen Fluidumdruckzylinder 57 gesteuert, der gestrichelt in
Figur 1 gezeigt und unmittelbar an einem. langgestreckten Stab 56 angeschlossen
ist, um hin und her beweglich zu werden.
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Dieser Fluidumdruokzylinder 57 ist an der Verteilertragplatte 21
in direkter Verlängerung mit dem Stab 56 und parallel zu den Verteilerpumpenzylindern
45 festgemacht. Der Kolben dieses Druckzylinders ist unmittelbar an dem Ende des
Stabs 56 angeschlossen, der durch den Klotz 48 so heraussteht, daß eine Bewegung
des Kolkens auch den Stab 56 bewegt.
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An dem Druckstab 56 sitzt ein Klotz und verbindet ihn mit Verbindungsatäben
55, die an Anschlagklötzen 54 angeschlossen sind ; an diesen wiederum sitzen die
Stäbe 47.
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Ein justierbarer Anschlagbock 52, durch den der langgestreckte Stab
47 hindurchgeht, ist an der Tragplatte 21 aufgeschraubt. Die Figur 2 zeigt den Anschlagklotz
54 und den Bock 52 in Berührung, die die Vorwärtsbewegung des Kolbens 46 begrenzt.
Die verlangte Wanderlänge des Kolbens wird daher durch den Abstand zwischen dem
Klotz 54 und dem Bock 52 bestimmt, wenn der Kolben 46 seine in Figur 3 gezeigte
hinterste Lage einnimmt.
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Wie die Figuren 1, 4 und 5 zeigen, ist der Preßformsatz 70 in einer
Öffnung 13 der Schrankdeckplatte 12 eingesetzt und wird in der richtigen Lage durch
passende, nicht gezeigte Befestigungsmittel gehalten. Der Satz kann auch mit bearbeiteter
Passung in der Platte 12 sitzen.
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Der PreBformsatz 70 hat einen Flanschteil 73, der über der oberen
Flache der Platte 12 unmittelbar um die Offnung 13 herum übersteht und darauf ruht.
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Das Formgesenk 75 ist in der oberen Fläche 72 eingearbeitet und hat
einen dünnen Hauptabschnitt 74 zwischen dem Formgesenk und einem Fluidumdurchgang
76, an welchem durch Verbindungen 77 und 78 Eühlfluidum herangeführt wird.
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Ein elektrischer Heizzylinder 79 mit elektrischen Anschliissen 79a
ist in der Formplatte unmittelbar unter dem Fluidumdurchgang 76 eingefügt.
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Der Leistensatz 80 besteht aus einer oberen festen Form 82 in der
allgemeinen Gestalt eines Schuhleistens.
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Eine Höhlung 82a, die in ihrer Grundform die Einpassung eines Heiz-und
Kühlsatzes ermöglicht, ist in der Unterseite des Leistenstüoks 82 eingearbeitet.
Eine Isolierzwischenlage 83 liegt zwischen dem Formstüok 82 und dem Heizeinsatz
84. Der Einsatz 84 hat einen flachen Unterteil 84a und einen aufrechten Mittelteil
84b, in welchem -Heizzylinder 86 gelegen sind. Eine diane Platte 85 ruht auf dem
flachen Teil 84a des Heizeinsatzes 84 und sorgt außen für eine ebene Bodenfläche
des Leistens und innen fiir einen Kühldruchgang 87 zwischen ihrer Innenfläche und
der Unterfläche des Einsatzes 84. Leitungen 88 und 89 führen Kühlmittel zu den Höhlungsdurchgängen
87.
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Wie man bei nochmaliger Betrachtung der Figuren 1 bis 3 sieht, werden
die beiden Leistensätze 80 an einem Gelenksatz 90 gehalten, der seinerseits durch
das Zapfenlager 18 an dem Schrankteil 10 abgestützt ist.
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Jeder der Leisteneätze 80 ist mit Armgliedern 92 dureh einen Leistenisolierklotz
91 verschraubt. Der Arm 92 ist mit einem Isolierklotz 93 verbunden, der an einem
U-förmigen Halter 94 sitzt.
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Das Halteglied 94 hat zwei verlängerte Teile 94a, die am Zapfenlager
18 tber dessen aufrechten Abschnitt 18a mittels einer Zapfenverbindung 95 angelenkt
sind.
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Die Leisten und die Leistenhaltesätze werden mit Hilfe eines Druokzylinders
101 gehoben und gesenkt, der durch ein Zapfenlager 16 an der Platte 14 angelenkt
ist.
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Der Druokzylindersatz 100 besteht aus einem Zylinder 101, der durch
Zapfenmittel 102 an dem Zapfenlager 16 angelenkt ist und einen beweglichen Kolben
103 hat. Mit dem Zylinder sind Fluidumzufuhrleitungen 107'und 108 verbunden.
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Der Druokzylinder ist mit dem Leistenhaltesatz 90 mittels eines langgestreckten
StabstUcks 104 verbunden, das seinerseits mit seinem einen Ende unmittelbar am Kolben
103 angesohlossen ist. Das andere Ende ist mit einem Sookelstück 105 verbunden,
das an dem U-förmigen Stt¢k 94 des Leistenhaltesatzes 90 über einen Stift 98 und
Hängebook 96 angelenkt ist.
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Die Figur 6 zeigt ein Anschauungsbeispiel einer Steueranordnung für
das erfindungsmäBige Gerät ; ein Zeitfolgeschalter 200 wird benutzt, um den Betrieb
der verschiedenen bestandteile der erfindungsmäßigen Vorrichtung so zu programmieren,
daß ein vollautomatischer Zyklus entsteht.
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Die Druokzylinder 101, 31 und 57 sind mit magnetsteurerschiebern
130, 140 bzw. 150 dargestellt, die das Anlegen
von Fluidumdruck
an den Fluidumzufuhrleitungen dieser Zylinder lenken.
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Der Fluidumdruok zu diesen Schiebern wird von einer Pumpe 305 durch
eine Leitung 315 zugefuhrt, die die mit je einem der Magnetschieber verbundenen
Zweige 132, 142 und 152 hat. RAckleitungen 134, 144 und 154 sind mit dem Behälter
310 verbunden, um einen geschlossenen Fluidumzufuhrkreis zu Vervollständigen.
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Die Schieber sind an dem Zeitfolgeschalter durch Drähte 135, 145
und 155 angeschlossen, und die anderen Leiter der Magnetspulen bei-137, 147 und
157 geerdet.
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Der Kühlmittelfluß zu den Preßform-und Leistensätzen wird durch einen
Magnetschieber 160 gesteuert, der ebenfalls an dem Zeitfolgeschalter 200 mit Hilfe
eines an der Magnetspule liegenden Drahts 165 angeschlossen ist. Der andere Leiter
der Magnetspule ist bei 167 geerdet. Die Bewegung des Magnetsohiebers steuert die
Wasserzufuhr zu den Leitungen 77 und 88, die an die Kammern 76 bzw. 87 der Preßform-
bzw. Leistensätze führen.
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Die Wärmezufuhr zu den PreBform-und Leistensätzen wird durch den
Zeitfolgeschalter 200 über ein Relais 170 gesteuert, das an ihm über einen Draht
175 angeschlossen ist. Der Betrieb dieses Relais steuert das Anlegen 220-Volt Netzstroms
an die Preßform-bzw. Leistenheizleiter 79a bzw. 86a. Ein Widerstand für jeden Heizzylinder
ist an einer Schalttafel 120 untergebracht und in jeder elektrisohen Leitung zwischen
dem Heizzylinder und dem Relais 170 eingeschaltet, um Temperaturjustagen zuzulassen.
Es kann auoh ein Thermostat benutzt werden.
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Der Zeitfolgeechalter 200 ist ein herkömmlicher Nookenschalter, bei
dem eine Anzahl von Nocken mittels eines kleinen Wechselstrommotors auf einer Welle
gedreht werden ; die Drehung der Nocken öffnet und schließt einen die Nookenfläohe
berührenden Schalter, dessen eines Ende mit den Ausgangsleitungen und dessen andere
Seite mit dem spannungsführenden Leiter des 110-Voltnetzes verbunden ist.
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Bevor der Betrieb dieser Machine beschrieben wird, sollte beachtet
werden, daß die hier erwähnte, flüssige Mischung eine Polyvinylchlorid-Plastisolmischung
ist, die in der mitanhängigen, unter Seriennummer 821 485 am 19.
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Juli 1959 eingereichten Anmeldung"Process and Apparatus for Making
Footwear"beschrieben ist ; die vorliegende Anmeldung ist eine Teilfortsetzung.
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Die Machine wird wie folgt betrieben.
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Der Zyklus beginnt, wenn die Machine in der in Figur 2 gezeigten
Lage steht ; der Leistensatz 80 ist voll zurückgezogen und der Yerteilersatz 40
steht vorn über den Formgesenken. Diese enthalten zu dieser Zeit die verteilte Mischung,
und jeder der beiden Leisten hält einen Schaft zum Besohlen bereit.
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Ein an der Schalttafel 120 sitzender Startknopf wird gedrückt, um
Strom an den Zeitfolgeschalter 200 zu führen, den Zyklus anzulassen und mit der
ersten Stufe zu beginnen.
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Die Preßformheizkreise werden durch Betätigung des Relais 170 gespeist,
und der Verteilerwagensatz 20 wird zur Startlage zurückgezogen, indem Fluidumdruck
über die Leitung 32,
die durch Betätigung der Magnetspule 140 mit
der Fluidumzufuhrleitung 142 verbunden ist, an den Zylinder 31 gelegt wird. Der
Zeitfolgeschalter 200 betätigt diese Magnetspule durch den Leiter 145.
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Gleiohzeitig werden die Verteilerpumpenzylinder 45 wieder mit Mischung
aufgeladen, indem die Kolben 46 nach hinten und vom Verteilerpumpenkopf 41 weg bewegt
werden.
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Diese Bewegung wird durch den Zeitfolgeschalter 200 gesteuert, der
Leistung über den Draht 155 an den Magnetschieber so heranführt, daB die Leitung
58 des Verteilerdruckzylinders 57 mit der Leitung 152 verbunden wird, um den langgestreckten
Stab 56 nach hinten zu drängen.
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Zur gleichen Zeit wird der Magnetschieber 130 durch den Zeitfolgesahalter
so betätigt, daß er die Leitung 108 des Druckzylinders 101 mit der Fluidumzufuhrleitung
132 verbindet. Die Leisten werden aus der senkrechten Lage bis auf etwa 6 bis. 9
Millimeter an den vollen Schluß mit der Oberfläche der Formhohlungen bewegt. Diese
Lage soll als die Lage "Leisten Erste Stufe" erläutert werden.
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Die obengenannten Bewegungen enthalten die erste Stufe des Zyklus
und werden in etwas mehr als zwei Minute, genauer in zwei Minuten und zehn Sekunden,
erledigt.
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Die erste Stufe beginnt, wenn sich die Preßformtemperatur auf etwa
die Schmelztemperatur des Porenbildners in der fliissigen Plastisolmisohung, auf
etwa 99° bis 104° C eingespielt hat. Das flüssige Plastisol wird in die PreB-form
bei Raumtemperatur eingegossen. Eine gewisse Porenbildung stellt sich unmittelbar
am Boden oder an der Trittflache und rund um die Kante oder den Wulstrahmenbereich
der
Sohle-ein. Der Kern und die Oberfldohe der Plastisolmisohung bleiben flüssig und
ohne Poren. Wdhrend dieser Stufe steigt die Temperatur in der Formhdhlung auf 107°
bis 110° C, knapp unter dem Gelbereich (115° bis 127°C) des Plastisols. Die Zeitspanne
in dieser Stufe ist wichtig, da der Geltemperaturbereioh nicht erreicht werden darf.
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Auch die Leisten-und Sohuhschafttemperatur muß im Gelbereich von
115° bis 127° C gehalten werden. Diese letztere Temperatur ist wichtig, da sie den
Grad des "Benetzens"und der Adhesion des Kunstatoffe am Schaft bestimmt. Ist die
Temperatur zu niedrig, so tritt tbermäßiges "Benetzen" ein, das den Verbraach an
Plastisol steigert und gelegentlich Radikalzellenstrukturen hervorbringt. Zu hohe
Temperatur verursacht vorzeitige Gelbildung mit wenig"Benetzen"und infolgedessen
schlechter Haftung der Sohle am Schaft.
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Sodann geht der Leisten herab bis zum vollen Schluß mit den Formhöhlungen
und bleibt £tr etwa in drei Minuten in dieser Lage, um die Mischung zu schäumen
und auszuhärten.
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In dieser zweiten Stufe gehen die Leisten bis zum vollen Schluß mit
den Formhöhlungen herab, und der Termeeingang wird so justiert, daß die Preßformtemperatur
oberhalb der Gelbereichtemperatur des Plastisols ansteigt und daß nach etwa fünf
Minuten vom Zyklusbeginn an eine Sohmelz-oder Erweichungstemperatur von 177° C erreicht
wird. Diese Zeit und Temperatur hängt ein wenig von der Dicke der zu pressenden
Sohle ab.
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Nach etwa fiinf Minuten vom Zyklusbeginn an werden die
Formheizkreise
durch den Zeitschalter 200 über das Relais 170 abgeschaltet.
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Gleichzeitig betätigt der Zeitfolgeschalter 200 über die Leitung
165 den Magnetschieber 160, um die Kühlwasserzufuhr zu den Fluidumdurchgängen in
den preßform- und Leistensätzen über die Leitungen 77 und 88 anzuschließen.
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Die Temperatur des Kühlmittels ist so justiert, daß die Preßformbestandeile
auf einer Temperatur von 71° bis 104° C je nach der Schmelztemperatur des benutzten
Porenbildners mit 5° Toleranz um diese Temperatur herum eingehalten wird. Nach dem
Kühlen kUnnen die Leitungen durch Luftstrom vollständig vom Kühlmittel gereinigt
werden.
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Nach etwa sechs Minuten vom Zyklusbeginn ab macht der Zeitfolgeschalter
den Magnetschieber 130 stromlos, der die Fluidumdruckzufuhrleitung 132 mit dem Leistendruckzylinder
101 verband, und bewirkt so das Anheben des Leistenhaltesatzes. Die besohlten Schuhe
werden aus der Preßform gestreift, wenn der Leisten angehoben ist. Wahrend seines
Anheben macht der Zeitfolgeschalter den Magnetschieber 140 stromlos, verbindet die
Fluidumzufuhr 142 mit der Leitung 34 und verbindet gleichzeitig die letung 32 mit
der Fluidumruokleitung 144. Dies bewegt den Kolben 36 nach vorn und damit auch wieder
den Verteilerwagensatz 20 und den Verteilersatz 40 nach vorn über die Preßform in
die in Figur 2 gezeigte Lage.
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Zu dem Zeitpunkt, da der Verteilersatz 40 einen Punkt unmittelbar
liber dem Formgesenk 75 erreicht, sperrt der Zeitfolgeschalter 200 die Leistung
zum Magnetschieber 150,
verbindet hierdurch die Leitung 58 mit
der Behälterleitung 154 und die Fluidumzufuhrleitung 152 mit der Zylinderzufuhrleitung
59. Dies bewegt den Kolben im Zylinder 57 und den langgestreckten Stab 56 nach vorn
und damit den Kolben 46 nach vorn, um die Kunststoffmischung aus der Ddee 42 so
herauszudrängen, daß sie unmittelbar in das Förmgesenk 75 fällt, es teilweise füllt
und noch etwas Platz für die Porenbildung läßt, die in der Mischung unter der in
ihr durch die Preßform-und Leistensätze angewendeten Hitze entsteht.
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Die in Figur 2 veranschaulichte Lage zeigt das Gerät in der Schlußstellung
und in Bereitschaft fiir den Beginn eines neuen Zyklus. Es sei hier bemerkt, daß
die Vorwärtswanderung des Verteilerwagensatzes 20 durch das Anschlagstück 28 und
daß die Vorwärtswanderung des Verteilerkolbens 46 durch das Anschlagstück 52 aufgehalten
wird. Zu dem Zeitpunkt, da diese Lage erreicht ist, schaltet sich der Zeitfolgeschalter
von selbst auf die Zeit Null zur Vorbereitung eines neuen Zyklus.
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Wenn der Leistensatz die senkrechte Lage erreicht, wird das besohlte
Schuhwerkpaar zur Erledigung des Betriebs von dem Leistensatz weggenommen. Ein weiteres,
unbesohltes Paar wird dann über die beiden Leistensätze gestreift, und der Startknopf
wird gedrückt, um den Zeitfolgeschalter 200 wieder zu betätigen.
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Die Umwandlung des Plastisols zu einem durch Schmelzen geformten
Endverbrauchsprodukt benutzt die gesteuerte Anwendung von Hitze. Euhlung ist notwendig,
um das fertige
Produkt aus der Form wegzunehmen. Einige wichtige
Faktoren, die die tatsächlichen Betriebszustände und die Dauer des Preßzyklus bestimmen,
sind : Plastisolansatz ; Heizoharakteristiken in der Preßform wdhrend des Gebrauchs
; Dicke, Dichte und Form des Endprodukts ; Tiefe des Plastisole in der Preßform
(Porenfaktor). Im allgemeinen wird die Heizzeit zum größten Teil durch die Dicke
des Endprodukts bestimmt. Dies liegt an den Isoliereigenschaften des Porenplastisols.
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Die Spitzentemperatur wird durch die Grdße und Masse des Endverbrauchsprodukts
beeinflußt. In dUnnem Zuschnitt, z. B. bei Sohlen leichter Hausschuhe, kann die
richtige Schmelzung des Harzes bei 152° C eintreten, während 177° C oder mehr erforderlich
werden kann, um Zuschnitte bis herauf zu 13 Millimeter Dicke zu schmelzen. In jedem
Fall maS die Hitze eo angewendet werden, daß das Vinyl an der Verschleiß-oder Trittfläche
des Endprodukts geschmolzen wird. Das richtig erschmolzene Produkt hat das Xußere
von Verbundmaterial, das innen geschäumt. und großporig und an der Außenseite mit
einer diinnen Haut dichten Vinyls tberzogen ist.
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Hinsichtlich der bei diesem Prozeß benutzten Zusammensetzungen sind
unten eine allgemeine Formel (I) und zwei spezielle Formeln (II-, III) von Plastisolen
angegeben, die sich als geeignete Mischungen in dem oben allgemein beschriebenen
ProzeB erwiesen haben :
I Bestandteile Gewiohtateile Vinylharz
ale Diaperaionamittel 100 Weiohmacher 20-150 Passive Füllstoff 0-40 Stabiliserungsmittel
1/2-5 Blasen-oder Porenbildner 1-10 Es folgen spezielle Beispiele der allgemeinen,
in der Formel I vorgetragenen Bestandteilet Vinylharz als Dispersionsmittel : 1.
Goodreich's Geon 121 2. Monasanto's Opalon 410 3. Bakelite's Onyv Weichmacher :
1. Dicotylphthalat oder (DOP) 2. Diisodecylphthalat oder (DIDP) 3. HB 40 von Monsanto
chemical Co.
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4. Diisodecyladipat Passiver Füllstoff: 1. Calciumcarbonat 2. Kieselerde
3. Schwerspat Stabilisiermittel : 1. Barium, Cadmium, Zinkstabilisiersystem 2. Zinnstabilisiersystem
3. Bleistabilisiersystem Blasen-oder Porenbildner : 1. DuPont's BL 353 2. DuPont's
Unical ND 3. Celogen - AZ (Handelsname von naugatuck Chemical Div. U.S. Rubber Co.
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Naugatuck, Connectiout)
Zwei spezielle Beispiele
von befriedigenden Zusammensetzungen folgen unten ! Bestandteile Gewiohtateile II
Geon 121. 100 DOP 60 HB 40 25 +10 Sohlammkreide (Calciumoarbonat) 15 )(AdvanceSolvents&3
0YQ<ChemioalCo.)-.
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DuPont's BL 353 2 III Geon 121 100 Dicaprylphthalat 30 Diisodeoyladipat
30 Arochlor 1254 (Monsanto Chemical Co.) 15 Kieselerdemehl 40 Dreibasisches Bleicarbonat
5 Celegen-AZ 5 Als ein spezielles Beispiel des bevorzugten prozesses wird auf die
Formel II verwiesen. Diese Zusammensetzung, die chemische Blasen-oder Porenbildner
enthält, wird in die Geaenke durch die Verteilermittel eingegeben.
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Die Preßform wird erhitzt mit dem Ergebnis, daß die Plastisolmischung
flüssiger wird und das ganze Formgesenk außftllt. Die Hitzeanwendung an der Plastisolmischung
nach dem Herabgehen der Leisten schäumt den Blasenbildner bei etwa 104° C. Diese
Auedehnung des Blasen-oder Porenbildners dank seiner Zersetzung steigert das Volumen
der Charge von Plastisolmischung in den Gesenken bis auf den Betrag, daß die Gesenke
nunmehr vollatändig mit der Plastisolmischung ausgefüllt und die anliegenden Schaftteile
imprägniert werden. Alle aus der Zersetzung des Porenbildners entstammenden tberschußgase
entweichen aus der Preßform durch die Schaftteile, die zwischen dem Leisten und
dem Formgesenk eingeklemmt sind.
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Die Erhitzung wird fortgesetzt, und bei 121° C erreicht die Plastisolmischung
eine käseartige Viskosität.
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An diesem Punkt ist zu bemerken, daß der Prozeß abgewandelt werden
kann, um der Plastisolmischung eine Ausdehnungsmöglichkeit in diesem käseartigen
Zustand zu geben, wenn größere Zellen in der Sohlenstruktur verlangt werden. Das
Ergebnis ist dann eine dickere Wandstruktur zwischen den Zellen, und das Fertigungsprodukt
ist nach dem Aushärten zäher.
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Betrachtet man noch einmal das spezielle Beispiel in der Formel II,
so wird dort das Erhitzen der Plastisolmischung fortgesetzt, bis Verachmelzung zwischen
den Harzen und den Weichmachern bei etwa 177° C stattfindet. Diese verschmolzene
Plastisolmischung wird dann schnell abgekühlt, indem man Kühlmittel durch die Leitungen
der PreBform und der Leisten drängt. Im allgemeinen dauert dies nur dreißig
Sekunden,
und das Preßprodukt kann dann aus der Form herausgestreift werden.
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Der oben im einzelnen beschriebene Prozeß wird mit erheblicher Geschwindigkeit
durchgeführt und kann in ungefähr sechs Minuten erledigt sein ; dies in erster Linie
wegen des schnellen Erhitzens und Abkühlens der elastomeren Mischung.
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Bei diesem Prozeß kUnnen die meisten elastomeren Stoffe Verwendung
finden, z. B. Gummilatex (natUrlich oder synthetisch), Epoxydharze, Polyesterharze,
Polyurethanharze und Isocyanate. Wie oben erwähnt wurde, hat sich herausgestellt,
daß der Prozeß besonders wirksam verläuft, wenn Plastisol aus Polyvinylchlorid verwendet
werden.
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Es ist auch vorausgesetzt, daß der Prozeß sich bei der Fertigung
von Schuhwerk ohne Leisten verwenden läßt.
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Bbenso versteht es sich, daß die Farbwahl dadurch erreicht werden
kann, daß lediglich passende Pigmente in die Plastisolmischung eingeepritzt werden.
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Bei dem herkömmlichen Pressen von elastoteren Gegenständen, insbesondere
von Gummifabrikaten, werden sehr hohe Drucke verlangt ; dies fthrt zum Gebrauch
von äußerst schweren Pressen, Formen und anderen Geräten, die zur Durchführung der
Fabrikation notwendig sind.
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Bei dem hier oben beschriebenen Prozeß werden jedoch keine hohen
Drucke benötigt. Äußere Drucke auf den PreB-formmitteln lassen sich relativ vernachlässigen,
während innere Drucke, die von der Zersetzung des Porenbildners herrühren, verhältnismäßig
niedrig sind. Es ist also möglich,
Preßformmittel zu benutzen,
die in der Konstruktion leichter als die herkömmlichen Formen sind ; diee wiederum
gestattet einen aohnelleren Prozeß, da die Formen schneller erhitzt und gekühlt
werden können. Das leichte Gewtoht der Formkonstruktion sichert weiterhin eine schnelle
Formerhitzung durch die finir diesen Zweck vorgesehenen Heizmittel.
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Außerdem bieten sich die erfindungsmäßigen, leichteren Formen selbst
fUr herstellungsverfahren am Fließband an ; dies wäre nioht möglich, wenn schwere
Formen benötigt würden.
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Obwohl die vorstehende Beschreibung den £tr den Gebrauch bevorzugten
Prozeß veranschaulicht, bleibt noch ein gewisser Spielraum je nach der benutzten
Zusammensetzung.
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Obwohl die Erfindung beschrieben worden ist, versteht es sich, daB
sie weiterer Abwandlungen fähig ist ; diese Anmeldung soll sämtliche Variationen
oder Gebrauchsanwendungen der Erfindung decken, die im allgemeinen ihre GrundzUge
erfüllen einschließlich soloher Abweiohungen von der vorliegenden Offenbarung, die
innerhalb der an sich bekannten oder üblichen, die Erfindung betreffenden Teohnik
liegen, zu den wesentlichen, oben vorgetragenen M angewendet werden können und in
den Rahmen der Erfindung oder in die Grenzen der beigefiigten Ansprüche fallen.