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Züftatoßsicherung, automatisches Schnellschlußventil für Luftansaugleitungen
der Belüf-tungsanlagen in Schutzraumbauten.
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Die Erfindung betrifft ein Schnellschlußventil, dessen Schließvorgang
durch einen Luftstoß oder eine Stoßwelle ausgelöst wird. Es hat die
Aufgabe,
die Innenräume der Schutzbauten gegen plötzliche, außerhalb -des Schutsbaues
auftretende Luftstöße und sich daraus ergebende Druck-
erhöhungen $u sichern.
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Der heutige Schutzraumbau setzt voraus, daß es sich um allseitig geschlossene,
gasdichte und druckfeste Baukörper handelt. Dies ist erforderlich; weil für eine
evtl. kriegerische Auseinandersetzung heute mit dem Einsatz der modernsten Waffen
gerechnet werden muß und zwar: atomare,-biologische, chemische und einfach detonierende
Waffen (ABCD-Waffen) .
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Ein wirklich wirksamer Schutz der Schutzsuchenden in einem
solchen Sehutzraumbau macht es jedoch auch erforderlich, daß der Aufenthalt
über mehrere Tage, oder gar Wochen, gewährleistet ist. Dies setzt je-doch
voraus, daß dauern intakte'Versorgungseinrichtungen und -anlagen
das
Leben in diesen Bauten überhaupt ermöglichen. Zur Aufrechterhaltung von Leben sind
Luft, Licht, nasser und Lebensmittel erforderlich. Le-bensmittel und Wasser lassen
sich wirtschaftlich lagern. Licht läßt
sich mit relativ kleinen Leistungen
in ausreichender Menge durch eine
Notatromanlage erzeugen. Luft und
damit der.zum Leben erforderlichen
Sauerstoffe, muß jedoch während
der gesamten Schutzzeit in freier At-mosphäre angesaugt und mit Hilfe
einer Belüftungsanlage in den Schutzraunbau eingeblasen werden, ungeachtet
dessen, daß diese Luft durch
radioaktiven Staub, Gas, Bakterien
oder einfachem mineralischen Staub
verseucht oder verunreinigt
ist. Es ist. also immer ein freier Luftweg von der Atmosphäre
in das Schutsbauinnere gegeben. Zur Ausfilterung
der Verunreinigungen
sind in diesen Luftweg besondere und teilweise sehr druckempfindliche
Filteranlagen eingeschaltet.
Diese müssen daher, wie die
Insassen, gegen DruckerhöhU49 E.FAlge, Detonationen geschützt werden. Es ist also
erforderlich, für die. Zeit der Druckerhöhung die Luftansaugleitungen kurzfristig
oder gar schlagartig zu schließen. Unter der Berücksichtigung, daß der infolge einer
schnellen Explosion -bei der in unsagbar kurzer Zeit größte Energien (Luftmine,
Atombombe) freiwerden - auftretende Luftstoß innerhalb der wirksamen Entfernungen
jeder Strömung Überlagert@und daher rein statischen Charakter hat, muß auch der
Schließmechanismus einer Luftstoßsicherung strömungsunabhängig sein.
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Es sind seit einiger Zeit Schnellschlußventile auf dem Markt, die
jedoch alle mehr oder weniger Nachteile aufweisen und deren Konstruktionen in den
seltensten Fällen einen auf rein statischen Druck reagierenden M®chanismus haben.
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Die Erfindung hat eine weitere Ausbildung eines solchen Schnellschlußventiles
zum Gegenstand, an dem jedoch alle bekannten Nachteile beseitigt sind. Die huftstoßsicherung,
gemäß der Erfindung,, zeichnet sich dadurch aus, daß in einem kurzen Abstand senkrecht
hinter der Eintrittsöffnung in dem Ventil eine abgedichtete Scheibe angeordnet ist,
die so groß ist, daß ein Druckstoß, der sich hinter der. Eintrittsöffn?.ang etwa
um goo ausbreitet, diese Scheibe noch voll besufschlägt. Diese Scheibe bewegt sich
infolge der auf ihr durch den Druck wirkenden Kraft in-Druckrichtung und entsperrt
mit Hilfe ihres ringförmigen Kragens die Klauensicherung des Ventiltellers. Dieser
schnellt nunmehr durch Federkraft beschleunigt auf den Sitz zu und sperrt den Luftdurchgang
ab. Auf diese Wise wird der Schließmechanismus bereits in Tätigkeit gesetzt, bevor
der Druckstoß oder die Druckwelle ihre Richtung geändert und über den Strömungskanal
im Ventil den Ventilsitz erreicht hat. Mit Hilfe einer Hülse, die sich auf der Ventiltellerachse
befindet und außerhalb des Ventils einen Handpilz aufweist, wird der 'dentilteller
manuell wieder in Offenstellung geschoben. Mit diesem Handpilz kann jedoch auch
durch Ziehen diE Klauensicherung entsperrt werden, wodurch auch ein manuelles Schliessen
ermöglicht wird. Die bewegliche Anordnung des Handpilzes bietet dabei auch noch
den Vorteil, daß bei'evtl. gleichzeitigem Schließen, also von Hand und durch Luftstoß,
Verletzungen ausgeschlossen sind.
Die Bewegungen des Randpilzes
lassen sich auch ohne weiteres auf ein Zahnrad mit außenliegendem Hebel übertragen,
wodurch sich durch zusätzliche Änderung des Gehäuses bei gleicher Mechanik aus einem
Eckventil ein Durchgangsventil herstellen läßt.
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In zwei Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand dargestellt.
Fig. 1 zeigt den Längsschnitt durch die Luftstoßsicherung in der Ausführung als
Eckventil Fig. 2 zeigt den Längsschnitt durch die Luftstoßsicherung in der .PusfÜhrung
als Durchgangsventil.
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Die Luftstoßsicherung, gemäß der Erfindung, weist ein Ventilgehäuse
(1) auf, vor dessen Flansch (2), der einen Zentrierkragen (3) trägt, mittels Sechskantschrauben
(4) ein Anschlußteil (5) befestigt ist. Dieses Anschlußteil mit der Eintrittsöffnung
"E" hat zur Befestigung der Luftstoßsicherung an eine Rohrleitung Gewindelöcher
(6). Abgedichtet wird das Anschlußteil (5) gegen das Ventilgehäuse (1) mittels einer
Flachdichtung (?). Mit der Flachdichtung, dem Anschlußteil und den Sechskantschrauben
(7, 6, 5) wird gleichzeitig fest und dicht ein Tragelement (8) eingeklemmt. Dieses
Tragelement ist so gestaltet, daß es mehreres übernimmt. In ihrem zylindrischen
Teil (9) wird die Druckscheibe (1o) geführt. An gegossenen Augen (11) sind Klauen
(1-2) drehbar befestigt, gegen die der ringförmige Kragen (13) der Druckscheibe
(1o) stößt. Durch die Öffnung im Boden (14) des zylindrischen Teiles (9) ragt der
Ventilteller (15) in dessen kegelige Aussparung die Klauen (12) eingreifen und mittels
der Zugfeder (26) in der Aussparung gehalten werden. Zwischen Ventilteller (15)
und Boden (14) ist eine Druckfeder (16) gespannt, die den Ventilteller (15) bei
der Entsperrung auf den Ventilsitz (17) schleudert. Im Strömungskanal (18) weist
das Tragelement (8) strömungsgünstige Rippen (19) auf. Die Druckscheibe (1ö) ist
durch eine Kunststoffdichtung (2o) abgedichtet, die mittels Flansch (21) und Linsensenkschrauben
(22) ebenfalls am Tragelement (8) befestigt ist. In der Größe der Eintrittsöffnung
"E" ist wie Kunststoffdichtung (2o) mit einer Metallscheibe (23) abgedeckt, die
mittels einer Sechskantmutter (24) auf der Ventiltellerachse (25) gleichzeitig mitder,Druckscheibe
(1o) und der Kunststoffdichtung (2o) befestigt ist. Die Linsensenkschrauben (22)
halten gleichzeitig die Strömungskanalbegrenzung (27).
Zur manuellen
Bedienung, sowohl zum Öffnen, als auch zum Schliessen, ist auf der Ventiltellerachse
(25) eine Hülse (28) angeordnet, auf die ein Handteller (2g) aufgeschraubt ist.
Damit diesen Handteller, der sich außerhalb der Luftstoßsicherung befindet, ; immer
in neutraler 4;tellung "N" steht, wird er durch eine Druckfeder .(30) in seine :äußerste
Zage gedrückt. Mit dem Handteller wird die Luftstoßsicherung manuell in Richtung
"Auf" geäffnet und in Richtung "Zu"-geschlossen. Im geöffneten Zustand
strömt
die Luft von der Eintrittsöffnung "E" über den Strömungskanal ('i8)
durch den Ventilsitz (17( zur Austrittsöffnung "A" hin. An dieser Stelle trägt das
Vent.lgehäuse (1) einen. Plansch-(31 .) der zur Befestigung mit einer--weiteren
Rohrleitung Durchgangslöcher (32) aufweist. Die so aufgebaute Luftstoßsicherung.ist
als-.E;ckventil ausgeführt. Durch Ersetzen des Gehäuses (1) durch das Gehäuse ('1a)
und die Änderung der manuellen Bedienungsmöglichkeit erhält man die Luftstoßsiche-rung
als Durchgangsventil. Dazu: erhält die Hülse (28) im oberen Teil eine Zahastangenausbildung
(33), in die ein Zahnrad (34) eingreift, das mit der Welle (35) im Gehäuse ('l a)
gelagert und mit dem Handhebel (36) verbunden ist. Mit dem .Handhebel werden zur-.@manuellen
Bedienung drehbar, sonst jedoch _ die gleichen Bewegungen ausgeführt, wie mit dem
Handpilz.
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Die Austrittsöffnung "A" ist bei dieser Ausführung beispielsweise
jedoch wie die Eintrittsöffnung "E" ausgeführt.