DE1442899A1 - Verfahren zur Herstellung einer inerten oder reduzierenden,hauptsaechlich Stickstoff enthaltenden Atmosphaere aus Ammoniakgas und Verbrennungsgasen eines Kohlenwasserstoffes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer inerten oder reduzierenden,hauptsaechlich Stickstoff enthaltenden Atmosphaere aus Ammoniakgas und Verbrennungsgasen eines KohlenwasserstoffesInfo
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Description
6200 WIESBADEN ·»«<*· |g|
TelesrnwudKSfei WILLPATENT "j Serie 11·
Pottsduck: Frankfurt/Main 076»
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Societe Chimique de la Grande Paroisse,
Azote et Produits Chimiques, 8 Rue Cognacq-Jay, Paris 7e, Frankreich
Verfahren zur Herstellung einer inerten oder reduzierenden, hauptsächlich
Stickstoff enthaltenden Atmosphäre aus Ammoniakgas und Verbrennungsgasen eines Kohlenwasserstoffes
Priorität: 957 115 vom 13. Dezember
1963 in Frankreich
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer inerten oder reduzierenden, hauptsächlich
Stickstoff enthaltenden Atmosphäre. Eine solche Atmosphäre enthält häufig auch einen ziemlich geringen, aber nicht zu
vernachlässigenden Anteil an reduzierendem Gas, nämlich Wasserstoff, Kohlenoxyd und/oder Methan. Eine derartige Atmosphäre
wird häufig für metallurgische Arbeitsgänge, z.B. zum Blankglühen oder zur Zementierung, verwendet. Infolge unvermeidlicher
Leckverluste verbrauchen Arbeitsvorgänge, die in grossen Öfen durchgeführt werden und bei denen man einen
leichten Überdruck aufrechterhalten muss, eine nicht zu vernachlässigende Gasmenge. Dadurch ist man veranlasst, das
Schutzgas nicht aus Druckgasflaschen, sondern aus einer Anlage
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liefern zu lassen, die es unter Verbrauch von Rohstoffen erzeugt,
die man sich leicht beschaffen kann, wie z.B. Ammoniakgas.
Das Verfahren nach der Erfindung führt zu Anlagen, deren Mengenleistung ebenso wie die Zusammensetzung des erzeugten
Gases erheblich verändert werden kann. Das Verfahren ist wirtschaftlich, insbesondere weil der Ammoniakverbrauch viel
geringer ist als bei einfachen Ammoniakbrejinern und weil z.B.
Propan weniger kostspielig als Ammoniak ist und viel mehr Luft als -Stickstoff verbraucht. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass es mindestens die folgenden Stufen umfasst:
a) Man lässt Kohlenwasserstoffe mit Luft,beispielsweise
mit 1 bis 3 $ Luftüberschuss oder ohne Luftübersehuss,verbrennen.
b) Man zersetzt Ammoniakgas durch Wärme unter Ausnutzung
eines Teils der in Stufe a) erzeugten Wärme.
c) Man vermischt die in den Stufen a) und b) erzeugten Gase und beseitigt den Sauerstoff durch Vereinigung
mit einem Teil des in diesen Gasen enthaltenen Wasserstoffs in Gegenwart eines Katalysators.
Die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens nach der Erfindung ergibt sich aus folgenden Zahlen: Um 100 m einer Atmosphäre
von 98 fo M0 und 2 fi H0 herzustellen, verbrennt man im
"5 3
Durchschnitt 2,7 m Ammoniakgas und 5 m Propan. Ein Ammoniakbrenner
benötigt 31 m dieses Gases für dasselbe Ergebnis.
Die Zeichnung erläutert schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Die verwendete Luft wird auf ungefähr 0,2 Bar im Kompressor 2 verdichtet und dann im Mengenmesser 4 gemessen.
Er speist einen Brenner 5, der ausserdem Propan von einem Mengenmesser 6 erhält. Das Propan wird durch Leistung 8 in die
Anlage eingeführt. Es geht durch eine Schlange 9 eines Verdampfers 10 in einen Druckminderer 12, von dort in den Mengenmes-
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ser 6 und gelangt zum Brenner 5, wo die Luft des Kompressors 2
die Verbrennung unterhalt.
Vom Brenner 5 ergieesen sich die Verbrennungsgase in
eine Kammer 14, wo sich die Verbrennung vollzieht. Diese mit feuerfestem Material ausgekleidete Kammer enthält einen
Ammoniakspalter 16. Die Gase gehen dann in den Verdampfer 10, wo sie das Wasser erwärmen, das als Wärmemittel für die Verdampferschlangen
dient, und wo sie beginnen, sich abzukühlen. Dann gehen die Dämpfe in eine Schlange 17 eines Wasserkühlers
18 und in den Gasometer 20. PUr die Einschaltperiode ist ein
Gasauslasshahn 22 am Eingang der Schlange 17 vorgesehen; eine
Wassersperre 24 am Ausgang gestattet, Kondenswasser abzuziehen. Das Ammoniakgas tritt bei 26 in die Anlage in verflüssigter
Form ein. Es wird in einer Schlange 27 des Verdampfers 10 verdampft, im Druckminderer 28 entspannt, in einem Mengenmesser 30
gemessen und dann in die Spalteinrichtung 16 eingeführt. In diesem Gerät wird das Ammoniak in Wasserstoff und Stickstoff
unter gemeinsamer Einwirkung der Verbrennungswärme des Propans, die in der Kammer 14 herrscht, und eines Katalysators zersetzt,
mit welchem es aich dann in Berührung befindet. Dieser Katalysator
kann in bekannter Weise Eisen oder Nickel zur Grundlage haben.
Das aus der Spalteinrichtung austretende Gas vermischt sich am Punkt 32 mit den aus der Schlange 17 austretenden Verbrennungsprodukten.
Im allgemeinen ist es überflüssig, ein Gerät zur besonderen Abkühlung des Krackgases vorzusehen, weil
sein Anteil im Verhältnis zu den Verbrennungsprodukten nur in der Grössenordnung von 1 : 10 liegt.
Die sich an der Vereinigungsstelle 32 bildende Mischung,
die in den Gasometer 20 gelangt, enthält:
Stickstoff aus der Luft, die das Propan verbrannt hat,und aus der Ammoniakzersetzung.
Wasserstoff aus der Ammoniakzersetzung.
Sauerstoff, der nicht umgesetzt ist oder Kohlenoxyd je nach dem Luftanteil im Verhältnis zum Pro.pan.
Kohlendioxyd und Wasserdampf. BAD 9 0 9 8 5 0/1011
Gewisse Bestandteile dieser Mischung müssen beseitigt werden, damit die Anlage das Gas gewünschter Zusammensetzung
liefert. Ein Kompressor 34 verdichtet die aus dem Gasometer austretende Mischung auf 8 Bar und fördert sie zum unteren Teil
einer Kolonne 36. Diese ist mit PAL-Ringen ausgerüstet, auf denen von einer Pumpe 38 gefördertes Wasser herabrieselt. Dieses
Wasser belädt sich mit Kohlendioxyd und tritt bei 40 aus der Kolonne aus. Die oben aus der Kolonne 36 abgehende Mischung ist
zum grössten Teil von ihrem Kohlendioxydgehalt befreit und tritt in ein DEOXO-Gerät 42 ein. Dieses enthält einen Palladiumkatalysator,
der selbst bei Umgebungstemperatur die ,Vereinigung des Sauerstoffes mit dem Wasserstoff hervorruft, dessen Gehalt
in der Mischung an dieser Stelle über diejenige Menge hinausgeht, die für diese Vereinigung notwendig ist. Der Sauerstoff
wird so praktisch vollständig entfernt.
Diese vom Sauerstoff befreite, aber erhitzte Mischung
geht dann in die Schlange 43 des Kühlers 18, an deren Ausgang ein automatischer Kondenstopf 44 das Kondenswasser entfernt.
Durch eine Leitung 46 wird die Mischung zu einer Adsorbergruppe 50, 52 geführt, wo Kohlendioxyd nahezu vollständig
und praktisch das ganze Wasser entfernt werden. Am Ausgang der Adsorbergruppe kann die Mischung zu den Verbräuchsgeräten
geleitet werden.
Wenn man einen leichten Sauerstoffüberschuss von
z.B. 1 bis 3 $ verwendet hat, erhält man so eine Mischung von Stickstoff und Wasserstoff. Der Wasserstoffgehalt kann einfach
abgewandelt werden, indem man das Mengenverhältnis des Ammoniaks verändert. Durch merkliche Verminderung der Luftmenge erhält
man eine Mischung, die Kohlendioxyd enthält. Durch Erhitzung des Katalysators des DEOXO-Gerätes auf etwa 300° C kann man
durch Umsetzung mit dem aus der Ammoniakkrackung stammenden Wasserstoff einen Teil des Kohlenoxydes in Methan umwandeln,
und die Mischung kann dann für Zementierungen in der Gasphase verwendet werden.
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Die dargestellte Adaorbergruppe "besteht aus zwei Kolonnen 50 und 52, die z.B. mit künstlichem Zeolit ausgefüttert
sind. Eine Kolonne reinigt dann, während die andere in der Regenerierung steht. Diese Regenerierung erfolgt sehr
einfach, indem man durch Leitung 54 den zu regenerierenden Adsorber an den Gasometer anschliesst. Wasser und Kohlendioxyd
werden durch den Zeolit im Adsorber unter 8 Bar festgehalten, während der Druck im Gasometer wenig oberhalb Luftdruck liegt.
Diese Desorption durch starke Drucksenkung wird durch eine Ausspülung vervollständigt, die mittels eines Stromes von zu
reinigendem Gas erfolgt. Die so desorbierten Gase werden zum grössten Teil in dem Wasser aufgelöst, das in der Kolonne 36
wirksam ist. Der Rest wird durch die Adsorbergruppe 50 und 52 festgehalten werden, von wo er, wie schon beschrieben, ausgetrieben
wird.
Diese Anlage gestattet durch das einfache Spiel leichter
Regelungen, Gase von sehr verschiedener Zusammensetzung zu erhalten, wie z.B.
90 ?6 N2 + 10 ^ H2
98 # N2 + 2 ^ H2
96 ^ N2 + 4 f>
CO
96 j» N2 + 2 j, GO + 2 i>
OH4.
Mit einer Anlage, die gut arbeitet, ist der Gehalt an Kohlendioxyd gering und zwar unterhalb 0,10 $, und der Taupunkt
liegt in der Grössenordnung von -70° 0. Den Gehalt an
CO2 kann man leicht noch weiter absenken, indem man beispielsweise
einen Beutel mit festem Ätznatron am Ausgang des Adsorbers einschaltet oder auch, indem man die Regenerierung der
Adsorber unter Vakuum abschliesst. Wenn man die Ammoniakspaltung und die Adsorbergruppe abschaltet und wenn man den Wasserzutritt
zur Kolonne 36 mässigt oder abschaltet, kann man Gemische erzielen, die Kohlendioxyd enthalten.
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Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung einer hauptsächlich Stickstoff enthaltenden, inerten oder reduzierenden Atmosphäre
aus Ammoniak und Verbrennungsgasen eines Kohlenwasserstoffes,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren mindestens folgende Stufen umfasst:
a) Man lässt Kohlenwasserstoffe mit luft, beispielsweise
mit 1 bis 3 $ Luftüberschuss oder ohne Luftüberschuss,
verbrennen.
b) Man zersetzt Ammoniakgas durch Wärme unter Ausnutzung eines Teils der in Stufe a) erzeugten Wärme.
c) Man vermischt die in den Stufen a) und b) erzeugten Gase und beseitigt den Sauerstoff durch Vereinigung
mit einem Teil des in diesen Gasen enthaltenen Wasserstoffs in Gegenwart eines Katalysators.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das am Schluss der Stufe c) erhaltene Gas anschliessend von seinem Kohlendioxyd oder seinem Wasserdampf oder beiden
befreit wird.
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---|---|---|---|
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