DE1117617B - Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von Kohlenwasserstoffen aus Luft vor deren Zerlegung durch Tieftemperaturrektifikation - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von Kohlenwasserstoffen aus Luft vor deren Zerlegung durch TieftemperaturrektifikationInfo
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Description
INTERNAT.KL. F 25 j
DEUTSCHES
PATENTAMT
G 30704 Ia/17g
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 23. NOVEMBER 1961
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Entfernen von Kohlenwasserstoffen
aus Luft vor deren Zerlegung durch Tieftemperaturrektifikation durch Verbrennen bei erhöhter
Temperatur.
Es ist bekannt, zur Beseitigung der Explosionsgefahr in Luftzerlegungsanlagen die in der Luft vorhandenen
Kohlenwasserstoffe vor dem Eintritt der Luft in die Rektifikationsanlage an einem Katalysator
zu verbrennen. Je nach Art des Katalysators und dem geforderten Reinheitsgrad muß die Luft auf
150 bis 350° C angewärmt und nachher wieder auf die Umgebungstemperatur abgekühlt werden. Auch
bei Anwendung von Edelmetallkontakten läßt sich bei Temperaturen unter 200° C der Gehalt an Kohlenwasserstoffen,
vor allem an Propan, nicht so weit verringern, daß keine gefährliche Anreicherung im
Trenner der nachgeschalteten Luftzerlegungsanlage mehr entstehen kann.
Bei bekannten Verfahren wird deshalb die Luft in Gegenstromwärmeaustauschern oder Regeneratoren
erwärmt und nach der Verbrennung der Kohlenwasserstoffe wieder abgekühlt. Die Kosten für eine
solche Anlage sind jedoch unwirtschaftlich hoch. Aus diesem Grunde wird bei einem weiteren bekannten
Verfahren die Luft durch ein Brenngas oder eine in der Luft brennende Flamme erwärmt und nach der
katalytischen Umsetzung durch Verdampfen von Wasser und gegebenenfalls weiterem Wärmeaustausch
mit Wasser auf die Umgebungstemperatur abgekühlt. Auch dieses Verfahren ist aufwendig und erfordert
außer der Kontaktkammer für die Verbrennung der Kohlenwasserstoffe noch Lufterhitzer und Dampferzeuger.
Außerdem muß Vorsorge getroffen werden, daß die Energie des Wasserdampfs auch ausgenutzt
werden kann.
Die Erfindung setzt sich die Aufgabe, die in der Luft enthaltenen Kohlenwasserstoffe ohne zusätzliche
Erwärmung möglichst vollständig schon bei der Temperatur zu verbrennen, die bei der Kompression der
Luft auf den in der nachgeschalteten Rektifikationsanlage notwendigen Druck entsteht.
"Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die erwärmte Luft mit Ozon in Berührung gebracht wird. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß die bei der Kompression ohnedies entstehende Temperaturerhöhung zur Verbrennung der Kohlenwasserstoffe ausreicht und damit keine zusätzlichen Einrichtungen zur Anwärmung und Wiederabkühlung der Luft notwendig sind und auch die dadurch bedingten Wärme-Verluste entfallen.
"Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die erwärmte Luft mit Ozon in Berührung gebracht wird. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß die bei der Kompression ohnedies entstehende Temperaturerhöhung zur Verbrennung der Kohlenwasserstoffe ausreicht und damit keine zusätzlichen Einrichtungen zur Anwärmung und Wiederabkühlung der Luft notwendig sind und auch die dadurch bedingten Wärme-Verluste entfallen.
Beim Verfahren nach der Erfindung wird die zu Verfahren und Vorrichtung
zum Entfernen von Kohlenwasserstoffen
zum Entfernen von Kohlenwasserstoffen
aus Luft vor deren Zerlegung
durch Tieftemperaturrektifikation
durch Tieftemperaturrektifikation
Anmelder:
Gesellschaft für Linde's Eismaschinen
Gesellschaft für Linde's Eismaschinen
Aktiengesellschaft,
Wiesbaden, Hildastr, 4-10
Wiesbaden, Hildastr, 4-10
Dr. Karl Jaeger, München,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
zerlegende Luft zunächst in bekannter Weise auf den in der Rektifikationsanlage notwendigen Druck verdichtet
und dann mit Ozon in Berührung gebracht. Dieses Ozon kann in bekannter Weise aus reinem
Sauerstoff, beispielsweise mit Hilfe einer stillen elektrischen Entladung oder durch Bestrahlung hergestellt
und in die komprimierte Luft eingeblasen werden. Die Menge des Ozons sollte möglichst ein Vielfaches,,
mindestens das l,5fache der ,stöchiometrisch erforderlichen Menge betragen.
Das benötigte Ozon kann gemäß einer besonderen Ausbildung des Erfindungsgedankens auch aus dem
in der komprimierten Luft enthaltenen Sauerstoff selbst hergestellt werden. Die Reaktion verläuft erheblich
schneller und vollständiger, wenn das Luft-Ozon-Gemisch über einen Katalysator geleitet wird. Hierfür
können bekannte Oxydationskatalysatoren verwendet werden. Als besonders wirtschaftlich haben sich Katalysatoren
aus MnO2 bewährt. Zur Reaktion genügt
eine Verweilzeit von einigen Sekunden.
Werden bei einer einmaligen Anwendung des Verfahrens die Kohlenwasserstoffe nicht vollständig genug
entfernt, so kann das Verfahren mehrmals hintereinander angewendet werden. Dies geschieht in der
Weise, daß dem heißen Luftstrom nach Durchströmen des Kontaktbettes in der vorbeschriebenen Weise
wieder frisches Ozon zugesetzt wird. Besonders zweckmäßig ist es hierbei, die kohlenwasserstoffhaltige
Luft und das Ozon in unmittelbarer Nähe des. Kontaktmaterials oder in diesem zusammenzubringen.
Um nach der Reaktion das überschüssige Ozon von der Luftzerlegungsanlage fernzuhalten, wird es durch
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Überleiten der Luft über geeignete Stoffe zerstört. Hierzu eignet sich sich besonders Raseneisenerz. Dieses
kann in Form einer Schicht am Ende des Kontaktbettes angeordnet werden oder, wenn die Luft
anschließend in Regeneratoren gekühlt wird, der Speichermasse derselben beigefügt werden. Ist vor
der Tieftemperaturzerlegungsanlage eine Wäsche vorgesehen, so kann dem Waschmittel ein das Ozon zersetzender
Stoff, beispielsweise Natriumsulfitlösung, beigefügt werden, durch die das Ozon ebenfalls quantitativ
zerstört wird. Das Verfahren nach der Erfindung läßt sich auch mit Vorteil anwenden, wenn die
zu zerlegende Luft mit bekannten Verfahren auf eine höhere als die Kompressionstemperatur erwärmt
wird. In diesem Falle bewirkt das Hinzufügen von Ozon vor der Kontaktkammer eine wesentlich schnellere
und vollständigere Umsetzung. Besonders vorteilhaft läßt sich die Wärme nach der Umsetzung mit
Hilfe von Regeneratoren wiedergewinnen, die mindestens teilweise mit Raseneisenerz gefüllt sind.
Der Gegenstand der Erfindung soll an Hand der in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele
noch weiter erläutert werden.
Fig. 1 zeigt eine Anlage mit einer Oxydationsstufe; in der
Fig. 2 sind drei Oxydationsstufen zu einer Einheit zusammengefaßt; in der
Fig. 3 wird die zu verarbeitende Luft nach der Kompression weiter erhitzt.
Die zu zerlegende Luft wird durch die Leitung 1 zugeführt und im Kompressor 2 auf den in der nachgeschalteten
Luftzerlegungsanlage notwendigen Druck, beispielsweise etwa 6 ata verdichtet und dabei auf
eine über 100° C liegende Temperatur erwärmt. Diese Luft enthalte beispielsweise je 2 ppM Azetylen, Propan
und Butan. In der Fig. 1 wird diese komprimierte Luft in den Ozonisator 3 eingeführt, in dem der Luft
durch die Leitung 9 zugeführtes Ozon beigemischt wird, das vorzugsweise durch eine stille elektrische
Entladung in Sauerstoff oder durch Einwirkung von ultravioletter Strahlung erzeugt wurde. Für die angegebene
Menge an Kohlenwasserstoffen werden etwa 350 ppM Ozon eingeführt, also etwa das Fünffache,
was nach der stöchiometrischen Rechnung zur Umsetzung nötig wäre. Ein Teil der Kohlenwasserstoffe
wird dabei sofort verbrannt, ein weiterer Teil in der anschließenden Kontaktkammer 4. Diese enthält als
Katalysator Mangandioxyd (MnO2) in einer Menge, die einer Raumgeschwindigkeit (Durchsatz pro Stunde
und Kontaktvolumen) von etwa 4000 Nm3/hm3 entspricht.
Am Ende der Kontaktkammer sind mehr als 95°/» der genannten Kohlenwasserstoffe verbrannt.
Das noch im Gas vorhandene überschüssige Ozon wird durch Überleiten über Raseneisenerz bei 5 zerstört,
bevor das Gas im Nachkühler 6 gekühlt und dann durch die Leitung 7 einer in bekannter Weise
arbeitenden Tieftemperatur-Luftzerlegungsanlage 8 zugeleitet wird. Diese Anlage ist nicht Gegenstand der
Erfindung. Sie wurde aus diesem Grunde nur angedeutet. Eine solche Anlage kann mit umschaltbaren
Wärmeaustauschern oder Regeneratoren arbeiten, um die zu zerlegende Luft weiter zu kühlen und von
Kohlendioxyd und Wasser zu befreien; es kann ihr zur Entfernung der Verunreinigungen auch eine
Wäsche vorgeschaltet sein.
In der Fig. 2 wird die verdichtete Luft wiederholt durch Ozonisatoren 13 und Kontaktkammern 14 und
am Ende durch eine Schicht 15 von Raseneisenerz geführt, die in einer Baueinheit 10 zusammengefaßt
sind. Auf diese Weise wird der Gehalt an Kohlenwasserstoffen auf wenige Tausendstel des Ausgangswerts
herabgedrückt. Die Ozonisatoren 13 sind hier als elektrische Entladungsstrecken ausgebildet. Das
Ozon kann selbstverständlich auch von außen zugeführt werden.
In der Fig. 3 wird bei der gezeichneten Stellung der Ventile die komprimierte Luft im Regenerator 16,
dann im Nacherhitzer 18 angewärmt und durch den Ozonisator 13 und die Kontaktkammer 4 geführt. Zur
Nacherhitzung kann die in der deutschen Patentschrift 1047 809 beschriebene Vorrichtung verwendet
werden; zur Ozonisierung und als Kontaktkammer auch die in Fig. 2 mit 10 bezeichnete Anordnung.
Die erhitzte und von Kohlenwasserstoffen befreite Luft strömt durch den Regenerator 17, der zur Zerstörung
des überschüssigen Ozons eine Schicht 15 aus Raseneisenerz oder rostigem Eisen enthält, wird
darin abgekühlt, im Nachkühler 6 weiter gekühlt und mit der Leitung 7 zur Tieftemperatur-Luftzerlegungsanlage
geführt. In bestimmten Zeitabständen wird die Funktion der beiden Regeneratoren 16 und 17 durch
Umschalten der Ventile vertauscht.
Auf eine solche zusätzliche Temperaturerhöhung kann im allgemeinen verzichtet werden, da die in der
Luft enthaltenen Kohlenwasserstoffe schon bei Temperaturen, die wenig über Umgebungstemperatur liegen,
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren weitgehend oxydiert werden.
Claims (23)
1. Verfahren zum Entfernen von Kohlenwasserstoffen aus Luft vor deren Zerlegung durch Tieftemperaturrektifikation
durch Verbrennen bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß die erwärmte Luft mit Ozon in Berührung
gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zu zerlegende Luft durch
Verdichten, vorzugsweise auf Zerlegungsdruck, erwärmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ozon aus reinem Sauerstoff,
vorzugsweise durch eine stille elektrische Entladung, hergestellt und der erwärmten zu zerlegenden
Luft zugemischt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ozon aus dem in der
zu zerlegenden Luft enthaltenden Sauerstoff, vorzugsweise durch eine stille elektrische Entladung,
hergestellt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des
Ozons ein Vielfaches, mindestens das 1,5-fache, der stöchiometrisch erforderlichen Menge beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die erwärmte
Luft zusammen mit dem Ozon über einen Oxydationskatalysator geleitet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxydationskatalysator
Mangandioxyd verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die erwärmte
zu zerlegende Luft mehrfach mit Ozon in Berührung gebracht und durch Katalysatoren geleitet
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß nach der
Verbrennung der Kohlenwasserstoffe das überschüssige Ozon zerstört wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das überschüssige Ozon durch
Überleiten der Luft über Raseneisenerz zerstört wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Oxydationsstufe
nachgeschalteten Wäsche ein ozonzersetzender Stoff, beispielsweise Natriumsulfitlösung, beigefügt
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Oxydationsstufe nachgeschaltete
Tieftemperaturregeneratoren einer Gaszerlegungsanlage mit einem ozonzerstörenden
Material, vorzugsweise Raseneisenerz, versehen werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur
der zu zerlegenden, kohlenwasserstoffhaltigen Luft durch Zufuhr von Fremdwärme erhöht wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die aufgewendete
Fremdwärme wiedergewonnen wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die kohlenwasserstoffhaltige zu
zerlegende Luft in umschaltbaren Wärmeaustauschern im Wechsel mit der von Kohlenwasser-Stoffen
befreiten Luft erwärmt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeneratoren mit einem
ozonzerstörenden Material, vorzugsweise Raseneisenerz, versehen werden.
17. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Kompressor (2) und den Nachkühler (6) einer Luftzerlegungsanlage
(8) ein Ozonisator (3) und eine Kontaktkammer (4) geschaltet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, gekennzeichnet durch wiederholte Hintereinanderschaltung
von Ozonisatoren (13) und Kontaktkammern (14), vorzugsweise in einer Baueinheit (10).
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß hinter die Kontaktkammer
(4; 14) eine Schicht (5; 15) geschaltet ist, in der das überschüssige Ozon zerstört wird.
20. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß der hintere Teil der
letzten Kontaktkammer (14) mit einem ozonzerstörenden Material, vorzugsweise Raseneisenerz,
gefüllt ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Kompressor
(2) und den Ozonisator (13) ein Nacherhitzer (18) zur weiteren Erwärmung des zu zerlegenden Gases geschaltet ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Kontaktkammer
(4) und Tieftemperaturanlage (8) ein Nachkühler (6) geschaltet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 21 und 22, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Kompressor
(2) und den Nacherhitzer (18) umschaltbare Regeneratoren (16, 17) geschaltet sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 693 357, 1 047 809.
Deutsche Patentschriften Nr. 693 357, 1 047 809.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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