DE144084C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
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- Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)
Description
Sia'ueziicfyiw dcaoy ι Ι'ομμ(i,
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei der Herstellung der Schwefelsäure nach dem Bleikammerprozeß ist bei dem bisherigen
Verfahren die Beschaffenheit der inneren Wandflächen der Bleikammern von viel größerer
S Wichtigkeit wie die Größe des Rauminhaltes der Kammern; denn bei einem gegebenen
Rauminhalt hängt die Menge der herzustellenden Schwefelsäure von der Schnelligkeit des
Vollzuges der die Schwefelsäure liefernden chemischen Reaktionen ab, welche Zeitdauer
wiederum, eine gleichbleibende Temperatur vorausgesetzt, von der Beweglichkeit der zur
Wirkung kommenden Stickstoff-Sauerstoffverbindungen abhängig ist; da nun die Zufuhr
dieser Sauerstoffträger beim Betrieb geregelt werden kann, so läßt sich dadurch auch in
gewissem Grade die Schnelligkeit des Verlaufes der Reaktionen bei einer gegebenen Größe der
Einrichtung ändern. Die bei den Reaktionen frei werdende Wärme kann dagegen nur durch
die Wände der Kammern nach außen entweichen, und hängt die Geschwindigkeit der Wärmeableitung
hauptsächlich von der Beschaffenheit der Wandflächen und den zur Beschleunigung der Wärmeableitung etwa verwendeten Hülfsmitteln,
wie Herstellung eines kühlenden Luftstromes, Wasserkühlung der Wände usw., ab, welche Mittel jedoch bei ihrer verhältnismäßig
geringen Wirksamkeit den Betrieb verteuern.
Eine beträchtliche Erhöhung der Temperatur im Innern der Bleikammer ist jedoch bekanntlich
der Bildung der Nitroschwefelsäure nicht günstig und benachteiligt die Ausbeute an Schwefelsäure.
Ohne Anwendung künstlicher Kühlung ist daher die Schwefelsäureherstellung durch die
Flächen der Bleikammerwände begrenzt, und kann man als günstigstes Ergebnis die Herstellung
einer Tonne Schwefelsäure von 530B. in 24 Stunden in einer Bleikammer von 80 qm
Fläche, Wand- oder Rohrfläche, annehmen.
Der zweckmäßigste Apparat zur Kühlung der Gase und Steigerung der Ausbeute von
Schwefelsäure ist bis jetzt der Lu η ge'sehe Turm, in welchem ein außerordentlich wirksanier
Austausch der Wärme zwischen Gas und Säure erfolgt, ohne daß eine Zwischenwand zwischen Gas und Säure vorhanden ist;
anderseits bietet dieser Apparat aber den Nachteil, daß die Betriebskosten durch die dabei
erforderliche Hebung der kalten Säure mehr gesteigert werden, wie überhaupt ein beträchtlicher
Druckverlust stattfindet, wie ihn der dem Durchgang der Gase sich darbietende Widerstand
ergibt.
Nach vorliegender Erfindung werden nun dieselben günstigen Wirkungen wie durch den
Lunge'sehen Kühlturm erzielt, d. h. eine erhöhte
Leistungsfähigkeit für eine Bleikammeranlage gegebener Größe möglich gemacht, wobei außerdem eine beträchtlich geringere
Menge Wasserdampf erforderlich wird und die hinsichtlich der Kühltürme erwähnten Übelstände
auf ein Minimum reduziert werden. Die Erfindung besteht im wesentlichen in dem Verfahren, daß ein mehr oder weniger lebhafter
Kreislauf gekühlter und verdünnter Säure in dem Bodengefäß oder in den Bodengefäßen
der Bleikammern erzeugt wird, welche Säure einen solchen Grad der Konzentration und der
Temperatur hat, daß die Spannung des Wasserdampfes hinreicht, um in letzterem die zu den
Reaktionen erforderliche Dampfmenge darzubieten. Da die Spannung des Wasserdampfes
des Säurebades gleichzeitig vom Grade seiner Konzentration und seiner Temperatur abhängt,
so sind die bei dem vorliegenden Verfahren in Anwendung kommenden Einrichtungen derartige,
daß dieselben den Konzentrationsgrad durch Wasserzugabe, die Temperatur durch Abkühlung zu regeln gestatten. Eine gleichartige
Dampfspannung kann bei verschiedenen Temperaturen erhalten werden, wenn der Grad
der Konzentration ein entsprechender ist; zweckmäßig ist es, die praktisch erzielbaren
niedrigsten Temperaturen zu wählen. Es findet hierbei also auch die bisher unbenutzte Bodenfläche
der Kammer Verwendung.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine beispielsweise
Anordnung einer gemäß der Erfindung eingerichteten Bleikammeranlage dargestellt.
Die drei Bleikammern abc werden von den
vom Gloverturm kommenden, in α eintretenden
und aus c nach dem Gay-Lussac-Turm abziehenden Gase durchstrichen; de/ sind
flache Bodengefäße, in welche die unteren Ränder der Bleikammerwände tauchen. Zwischen
den Bodengefäßen sind Verbindungen g h vorhanden; der Teil d ist durch einen Kanal k
mit einem Kühler / verbunden, dessen Schlangem
von unten nach oben von kaltem Wasser durchströmt wird. Die so gekühlte Schwefelsäure
wird außerdem durch Zufluß von Wasser aus dem Hahn η verdünnt und mit Hülfe
eines einfachen Säurehebewerkes durch das Rohr ρ in die Rinne ο geschafft, um am Ende
der letzten Kammer c bei q wieder in das Abteil f des Bodengefäßes zu gelangen.
Der Gaskreislauf, die Reaktionen, die Ableitung der Säure aus einer der Kammern nach
dem Gloverturm und alle anderen Arbeitsgänge der Fabrikation gehen in der üblichen
Weise vor sich.
Um den Kreislauf der Flüssigkeit beständig gleichförmig zu gestalten, können auch noch
Querwände eingesetzt werden, die in abwechselnder Folge am einen Ende eine Verbindungsöffnung
zwischen den einzelnen Unterabteilungen lassen.
Um den Theorien Lunge's und Sorel's Rechnung zu tragen, nach welchen die Temperatur
und infolgedessen die Säurebildung in der ganzen Länge der Kammern verschieden sind, kann man vom Rohr ο aus durch Abzweigungen
verdünnte, gekühlte Säure zu den eine schwächere Reaktion zeigenden Stellen gelangen lassen.
Im übrigen könnte man auch die Kühlapparate / m in das Bodengefäß selbst verlegen
und das zur Verdünnung dienende Wasser irgendwie zuleiten, ebenso könnte dessen Zufluß
selbsttätig durch einen Schwimmer geregelt werden, der bei einer gewissen Dichtigkeit
der Flüssigkeit den Wasserzutritt absperrt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure in Bleikammern, dadurch gekennzeichnet, daß in den Bodengefäßen der Bleikammern ein Kreislauf von abgekühlter Säure erzeugt wird, welche Säure derartig verdünnt ist, daß die Spannung ihres Wasserdampfgehaltes genügend ist, um durch die Verdampfung den für die Reaktionen nötigen Wasserdampf zu liefern.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE144084C true DE144084C (de) |
Family
ID=411542
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT144084D Active DE144084C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE144084C (de) |
-
0
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