DE1428679C1 - Hartkerngeschoss zur Bekaempfung von Panzerzielen - Google Patents
Hartkerngeschoss zur Bekaempfung von PanzerzielenInfo
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- DE1428679C1 DE1428679C1 DE1964D0046162 DED0046162A DE1428679C1 DE 1428679 C1 DE1428679 C1 DE 1428679C1 DE 1964D0046162 DE1964D0046162 DE 1964D0046162 DE D0046162 A DED0046162 A DE D0046162A DE 1428679 C1 DE1428679 C1 DE 1428679C1
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Description
45
Die Erfindung betrifft ein Hartkerngeschoß zur Bekämpfung von Panzerzielen mit mindestens zwei
axial hintereinander angeordneten, je für sich panzerbrechend wirkenden Teilen, von denen einer ein
Hartmetall- oder Schwermetallkern ist. Derartige Geschosse sind drall- oder pfeilstabilisiert.
Hartkerngeschosse der genannten Art sind aus der französischen Patentschrift 1002 092 bekannt. Diese
Patentschrift beschreibt eine Vielzahl von Konstruktionsmöglichkeiten,
bei welcher das Geschoß vor und/oder hinter dem Hartkern eine Hohlladung trägt.
Dieses Geschoß ist zum Durchschlagen von Mehrplattenzielen nicht geeignet Sitzt bei den bekannten
Geschossen die Hohlladung vor dem Hartkern, so erzeugt sie im Vorpanzer ein kleines Loch, dessen
Durchmesser nur einen Bruchteil des Hartkernes beträgt, wobei die wesentliche Energie der Hohlladung
nicht ausgenützt wird. Der Hartkern muß dann erst dieses kleine Loch erweitern, wobei er bereits so weit
beschädigt wird, daß er vielleicht noch einen zweiten relativ dünnen Vorpanzer durchschlägt, jedoch nicht
mehr den im Abstand hinter diesem zweiten Vorpanzer angeordneten starken Hauptpanzer. Befindet sich die
Hohlladung hinter dem Hartkern, so wird sie ebenfalls beim Auftreffen des Geschosses auf den äußersten
Vorpanzer bereits gezündet und bewirkt dadurch lediglich eine Zerstörung des Hartkerns. Ist sowohl vor
als auch hinter dem Hartkern eine Hohlladung angeordnet, so wird der Hartkern beim Auftreffen auf
den äußersten Vorpanzer immer noch das in diesem von der vorderen Hohlladung erzeugte Loch erweitern
müssen. Die hintere Hohlladung bewirkt dabei jedoch eine Zerstörung des Hartkerns. Ordnet man, um die
Zerstörung des Hartkerns durch die hintere Hohlladung zu vermeiden, einen Längskanal im Hartkern an, so wird
dadurch der hohlzylindrische Hartkern noch empfindlicher, so daß seine Zerstörung beim Aufweiten des von
der vorderen Hohlladung erzeugten Loches im ersten Vorpanzer noch stärker gefördert wird. Vor allem geht
durch diese Maßnahme die Durchschlagsleistung des Kernes selbst gegenüber einem Kern ohne Bohrung
sehr stark zurück. Des weiteren sind diese bekannten Geschosse lediglich als Drallgeschosse ausgebildet, bei
denen die wegen der Hohlladungen und des Hartkerns unterschiedlichen Forderungen in bezug auf Mündungsgeschwindigkeit
und Drall einander widersprechen.
Aus der deutschen Patentschrift 11 58 871 ist dagegen
ein Hartkerngeschoß bekannt, bei welchem vor der Spitze des Hartkerns diese Spitze umgebend ein Ring
aus Wolfram-Karbid angeordnet ist. Dieser Ring hat jedoch die Aufgabe, beim Auftreffen auf eine Zielfläche
bei großen Auftreffwinkeln zu zersplittern. Er ist daher kein panzerbrechender Geschoßteil im Sinne der
vorliegenden Erfindung. Der Ring relativ großen Durchmessers ist nicht in der Lage in einen Vorpanzer
ein Loch zu schlagen, welches den im wesentlichen unbehinderten Durchtritt des Hartkerns erlaubt Bei
kleinen Auftreffwinkeln soll die vordere Kante des Ringes die Zielfläche aufreißen, wobei ebenfalls der
Ring zersplittert Dabei soll ein größeres Drehmoment auf den Hartkern übertragen werden. Tritt hier dieser
angestrebte Effekt wirklich auf, so führt dies dazu, daß der Hartkern unter dem Einfluß des Drehmoments
zerbricht Trifft also ein derartiges Geschoß unter kleinem Auftreffwinkel auf ein Mehrplattenziel auf, so
zerbricht der Hartkern bereits an der äußersten Platte, was gerade vermieden werden soll.
Die französische Patentschrift 13 70 967 beschreibt
ein Geschoß, dessen Körper aus einem Hartmetall besteht, während die mit dem Hartmetallkörper und der
Zwischenladung von Kupfer und Kobalt zusammengesinterte Spitze aus einem weichen Schwermetall
besteht Auch hier gilt, daß die dünne Lötschicht zwischen der Geschoßspitze und dem Geschoßkörper
nicht in der Lage ist, den spröden Geschoßkörper vor dem Zersplittern beim Auftreten auf ein Panzerziel zu
schützen. Der spröde Geschoßkörper wird vielmehr bereits beim Durchschlagen des ersten Vorpanzers,
spätestens jedoch beim Durchschlagen des zweiten Vorpanzers zersplittern, so daß er dann nicht mehr den
Hauptpanzer durchschlagen kann. Von Bedeutung ist hierbei, daß beim Auftreffen der zähen Geschoßspitze
auf einen Panzer diese sich stark deformiert, wobei sie auch in der Lötschicht zwischen Spitze und Hartmetallkörper
starke radial nach außen gerichtete Zugkräfte auslöst, welche bestrebt sind, den gerade gegen
Zugspannungen empfindlichen Hartmetallkörper zu zerreißen. Somit ist auch dieses Geschoß nicht zur
Bekämpfung von Meh -plattenzielen geeignet
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein derartiges Geschoß zu schaffen, mit dem nicht nur die
guten Durchschlagleistungen der bisher bekannten Geschoßkonstruktionen mit Hartkern gegen Einzelplatten
erzielt werden, sondern auch Panzerkombinationen mit einem oder mehreren Vorpanzern durchschlagen
werden, was insbesondere bei den sogenannten 3-Platten-Zielen mit relativ großem Geschoßweg
zwischen den einzelnen Platten mit den bekannten Hartkern-Geschoßtypen nicht möglich ist. Bei letzteren
zerbricht der spröde Hartmetallkern schon beim Durchschlagen eines relativ dünnen Vorpanzers, vor
allem bei kleinen Auftreffwinkeln zwischen Panzerplatte und Flugachse. Wenn vor den Hauptpanzer noch ein
zweiter Vorpanzer vorgeschaltet ist, geht die Zerstörung des Hartkerns so weit, daß nur noch eine Wolke
von Splittern auf den Hauptpanzer auftrifft, die keine nennenswerte Wirkung hat. Diese Zerlegung an den
Vorpanzern soll so weit eingeschränkt werden, daß ein durchschlagsfähiger Kern für den Hauptpanzer erhalten
bleibt
Die dargelegte Aufgabe wird gemäß Erfindung dadurch gelöst, daß auch die weiteren panzerbrechenden
Teile Hartmetall- oder Schwermetallkerne sind, die zur Bekämpfung von Mehrplattenzielen vom jeweils
zunächst liegenden Vorkern durch eine Zwischenschicht aus stoßdämpfendem Material getrennt sind.
Durch eine solche Ausbildung wird erreicht, daß zumindest der letzte Hauptkern weitgehend unversehrt
auf den Hauptpanzer aufkommt und dann noch eine ausreichende Durchschlagsleistung hat. Die vor dem
Hauptkern angeordneten Vorkerne durchschlagen nacheinander die Vorpanzer, so daß der nachfolgende
Geschoßteil bzw. der Hauptkern die geschlagenen Löcher, die etwa überkalibergroß sein sollen, ungestört
passieren kann. Die Vorgeschosse bestehen daher vorteilhaft aus zähhartem Metall, welches sich beim
Aufschlag staucht und für den Durchtritt des Hartkerns ausreichend große Löcher in den Vorpanzer erzeugt.
Die Wirkung der Panzergeschosse gemäß Erfindung ist im wesentlichen deswegen so günstig, weil die beim
Aufschlag der einzelnen Vorgeschosse oder Vorkerne entstehenden Stöße, die mit Stoßwellengeschwindigkeit
zum Geschoßheck hin laufen, weitgehendst von dem Hauptkern ferngehalten werden. Dies wird durch die
Zwischenschichten erreicht.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung bestehen die Zwischenschichten zweckmäßig aus Materialien, die
gegenüber dem Hartkern- und Vorkern-Material eine möglichst kleine Schallhärte (Schallgeschwindigkeit
- Dichte) aufweisen, so daß die beim Aufschlag nach hinten laufenden Stöße zum größten Teil an den
verschiedenen Grenzflächen reflektiert werden und nur noch ein Bruchteil der Stoßenergie in den Hartkern
eintreten kann, der zweckmäßig durch geeignete Formgebung der Übergangsflächen noch weiter reduziertwird.
Nachfolgend sind an Hand der Zeichnung zwei bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung als
erläuternde Beispiele beschrieben. Die Figuren zeigen diese jeweils im Axialschnitt.
Fig. 1 zeigt ein pfeilstabilisiertes Unterkaliber-Hartkerngeschoß
nach der Erfindung, welches im Hinblick auf eine möglichst vielseitige Wirkungsmöglichkeit drei
Vorgeschosse 2,4,6 aus einer zähharten Schwermetall legierung enthält. Die ersten beiden Zwischenschichten
3,5 bestehen hier, da es die Konstruktion bezüglich der
Abschußbeschleunigung erlaubt, aus kunstharzgebundenen »Mikroballons«, die dritte Schicht 7 z. B. aus
Elektron. Die möglichst dünne Geschoßhülle 9, die auch das Leitwerk trägt, besteht aus hochvergütetem Stahl;
der Hartmetallkern 8 ist verhältnismäßig lang, da eine schlanke Geschoßform und hohe Querschnittsbelastung
außenballistisch besonders vorteilhaft sind. Die aerodynamische Haube 1 ist für den Durchschlag ohne
Bedeutung.
Bei pfeilstabilisierten Geschossen ist man in der Länge nicht so begrenzt und kann z. B. drei Vorkerne
und relativ dicke Zwischenschichten unterbringen. Bei drallstabilisierten Panzergeschossen soll aber aus
Stabilitätsgründen eine Länge von etwa 5 Kai. nicht überschritten werden.
F i g. 2 zeigt eine Ausführungsform eines drallstabilisierten
Unterkaliber-Hartkernpanzergeschosses nach der Erfindung, welches bei Einzelplatten mindestens die
gleichen Leistungen erzielt, wie modernste Hartkern-Panzergeschosse gleichen Gewichts und gleicher
Auftreffgeschwindigkeit, das aber zusätzlich auch Mehrplattenziele durchschlägt, bei denen die bekannten
Geschosse vollständig versagen.
Der Vorkern 11, hier z.B. aus Stahl, ist für den Durchschlag eines relativ dünnen, ersten Vorpanzers
bemessen. Der zweite Vorkern 12 aus zähhartem Schwermetall kann einen zweiten, dickeren Vorpanzer
durchschlagen, sein größter Durchmesser soll mindestens gleich dem Kernkaliber sein. Ist nur ein einziger,
relativ dicker Vorpanzer vorhanden, so wirken beide Vorgeschosse zusammen. Die darauffolgende Kernhülle
13, zweckmäßig aus Elektron, schützt den Kern 15 vor vorzeitiger Zerstörung; ihre Schutzwirkung kann
gegebenenfalls noch durch eine weitere Zwischenschicht 14, z. B. aus kunstharzgebundenen »Mikroballons«,
verbessert werden. Wesentlich ist auch die Formgebung der Grenzflächen zwischen den Kernen
und den vor ihnen liegenden Zwischenschichten, die dafür sorgt, daß die noch durchkommenden Stöße den
Kern nur streifend treffen.
Die Hartkern-Panzergeschosse gemäß Erfindung erlauben es, mehrere Vorpanzer auch bei sehr kleinen
Auftreffwinkeln ohne oder ohne nennenswerte Zerstörung des Hartkerns zu durchschlagen, so daß dieser
noch einen stärkeren Hauptpanzer durchschlagen kann. Der für die Bekämpfung moderner Panzer unter
anderem geforderte Durchschlag durch ein 3-Platten-Ziel
ist nunmehr auch mit Wuchtgeschossen möglich, und nicht nur mit Hohlladungsgeschossen, gegen die
unter Umständen Schutzmaßnahmen möglich sein können, die bei Wuchtgeschossen versagen.
Der Ausdruck »Kern« im Rahmen der vorliegenden Anmeldung ist nicht auf notwendig mit einem radialen
Mantel versehene Kerne beschränkt. Es sind vielmehr auch Geschosse gemäß Erfindung möglich, bei welchen
die hier als Kerne bezeichneten Teile sich zumindest teilweise über den gesamten Geschoßquerschnitt
erstrecken.
Wenn auch bei der bevorzugten Ausführungsform der Vorkern bzw. die Vorkerne aus zähhartem Metall
bestehen, so sind dennoch Abwandlungen dahingehend möglich, daß auch die Vorkerne aus Hartmetall gebildet
werden, wobei diese Vorkerne dann so dimensioniert sind, daß sie beim Durchschlagen des ihnen zugeordneten
Vorpanzers in genügend kleine Teile zerbrechen, um den Hartkern nicht mehr zu behindern.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Hartkerngeschoß zur Bekämpfung von Panzerzielen mit mindestens zwei axial hintereinander
angeordneten, je für sich panzerbrechend wirkenden Teilen, von denen einer ein Hartmetall- oder
Schwermetallkern ist, dadurch gekennzeichnet,
daß auch die weiteren panzerbrechenden Teile Hartmetall- oder Schwermetallkerne sind, |0
die zur Bekämpfung von Mehrplattenzielen vom jeweils zunächst liegenden Vorkern durch eine
Zwischenschicht aus dämpfendem Material getrennt sind.
2. Hartkerngeschoß nach Anspruch 1, dadurch t5
gekennzeichnet, daß die Zwischenschichten aus Materialien geringer Schallhärte bestehen.
3. Hartkerngeschoß nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschichten
aus Leichtmetall oder Leichtmetallegierungen bestehen.
4. Hartkerngeschoß nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschichten
aus Blei oder einer Bleilegierung, insbesondere Hartblei, bestehen.
5. Hartkerngeschoß nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschichten
aus einem metallischen Schaumstoff bestehen.
6. Hartkerngeschoß nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschichten
aus Kunstharz bestehen.
7. Hartkerngeschoß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschichten aus
Kunstharz als Füllstoff »Mikroballone«, vorzugsweise aus Quarz oder Glas, enthalten.
8. Hartkerngeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorkerne aus
einem Material bestehen, dessen Dehnbarkeit hoch ist.
9. Hartkerngeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse des
jeweiligen Hartkerns diejenige des davor angeordneten Vorkerns um ein Vielfaches übertrifft.
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