DE4024267C2 - - Google Patents
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B12/00—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material
- F42B12/02—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect
- F42B12/04—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect of armour-piercing type
- F42B12/06—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect of armour-piercing type with hard or heavy core; Kinetic energy penetrators
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Penetrator zur
Bekämpfung von Zielen mit einer reaktiven Panzerung.
Derartige Penetratoren, die auch als
Hyperschallpenetratoren, KE-Penetratoren, Wuchtstäbe
oder Pfeilflügelgeschosse bezeichnet werden, besitzen
aufgrund ihrer großen kinetischen Energie, die aus ihrer
hohen Geschwindigkeit von ca. 2000 m/sec und ihrem
relativ großen Gewicht resultiert, sowie aufgrund ihrer
Form eine panzerbrechende Durchschlagsleistung.
In neuerer Zeit werden Panzerfahrzeuge jedoch zunehmend
mit reaktiven Panzerungen (Applique-Panzerungen)
ausgerüstet. Darunter ist eine Sandwich-Anordnung aus
einer zwischen zwei Platten aus inertem Material
angeordneten Explosivstoff-Schicht zu verstehen, die
schräg zur Hauptbedrohungsrichtung am Panzer angeordnet
ist. Wenn der Penetrator mit seiner Spitze auf die
reaktive Panzerung auftrifft, bringt er die
Explosivstoff-Schicht zur Detonation, so daß die im
allgemeinen aus Stahl bestehende äußere Platte der
Sandwich-Anordnung schräg auf den Penetrator zufliegt,
mit ihm kollidiert und ihn in seinem Flugverhalten so
beeinträchtigt, daß er die Hauptpanzerung nicht durchdringen
kann und vielfach zerbricht.
Aus der EP 01 96 283 B1 geht ein Geschoß mit einer
Hohlladung hervor, das eine als Haube ausgebildete Geschoßspitze
aufweist. Der vordere Teil der Haube ist dabei besonders
spitz und verstärkt ausgebildet und besteht aus einem harten
Material. Dadurch soll die reaktive Panzerung durchdrungen
werden, ohne daß sie detoniert. An das verstärkte Vorderteil
der Haube schließt sich der Aufschlagkontakt zum Zünden
der Hohlladung an.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Penetrator hoher
Wirksamkeit zur Bekämpfung von Zielen mit einer reaktiven Panzerung
bereitzustellen. Dies wird erfindungsgemäß durch den im
Anspruch 1 gekennzeichneten Penetrator erreicht. In den
Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
wiedergegeben.
Nach der Erfindung ist also der vordere Teil der Spitze
des Penetrators aus deformierbarem, energieabsorbierendem
Material hergestellt, wobei die Härte der Spitze nach hinten
zunimmt.
Dem liegt folgende Überlegung zugrunde: Die Initiierung
des Explosivstoffs der reaktiven Panzerung beim Auftreffen
des Penetrators erfolgt in erster Linie nicht durch den
Druck, mit dem die Sprengstoffkörner aneinandergepreßt
werden, sondern durch die kinetische Energie, mit der die
Sprengstoffkörner aufeinanderprallen, wenn der Penetrator
auftrifft. Um diese Aufprallenergie zu reduzieren, muß
daher der Anstieg des Drucks beim Aufprall des Penetrators
herabgesetzt werden, ohne daß der Druck, den der
Penetrator auf die Panzerung ausübt, spürbar
herabgesetzt wird, da der Druck des Penetrators dafür
verantwortlich ist, daß er durch Materialverdrängung die
Hauptpanzerung durchdringt.
In Fig. 1 der beigefügten Zeichnung ist anhand eines
Diagramms schematisch der Druckanstieg über der Zeit
beim Auftreffen eines herkömmlichen Penetrators (Kurve
a) und eines erfindungsgemäßen Penetrators
(Kurve b) veranschaulicht. In
beiden Fällen wird der erforderliche Druck zum
Durchdringen der Hauptpanzerung, der im
Gigapascal-Bereich liegt, erzielt. Während jedoch bei
dem herkömmlichen Penetrator (Kurve a) ein rascher,
steiler Druckanstieg erfolgt, der ein Aufeinanderprallen
der Sprengstoffkörner der Explosivstoffschicht der
reaktiven Panzerung mit entsprechend hoher Energie und
damit die Zündung der Explosivstoff-Schicht bewirkt, ist
der Druckanstieg beim erfindungsgemäßen Penetrator
(Kurve b) so verlangsamt, daß damit eine Initiierung der
Explosivstoff-Schicht der reaktiven Panzerung verhindert
wird.
D. h., durch die
Spitze des
erfindungsgemäßen Penetrators wird die reaktive
Panzerung "langsam" durchstanzt, ohne ihren
Explosivstoff zu initiieren und ohne die kinetische
Energie des Penetrators signifikant zu vermindern. Wie
überschlägige Berechnungen ergeben haben, reicht ein
Verbrauch der Energie des Penetrators durch die
Verformungsarbeit der Spitze in einer Größenordnung von
1% aus, um eine Initiierung der reaktiven Panzerung zu
vermeiden. Der Penetrator kann daraufhin ungestört in
seiner Flugbahn die Hauptpanzerung bzw. das eigentliche
Ziel perforieren. Auf diese Weise wird die Schutzwirkung
moderner, reaktiver Schutzpanzerungen unterlaufen und
damit die uneingeschränkte Wirkung eines Penetrators im
Ziel ermöglicht. Damit die Verformungsarbeit groß genug
ist, um den Druckanstieg hinreichend herabzusetzen, ist
ein entsprechend großes Volumen des deformierbaren,
energieabsorbierenden Materials erforderlich. D. h.,
vorzugsweise füllt das deformierbare,
energieabsorbierende Material das Volumen der Spitze
zum größten Teil aus.
Das deformierbare, energieabsorbierende Material
kann in
unterschiedlicher Weise ausgebildet sein. So kann es
beispielsweise aus einem porösen Material bestehen, z. B.
einem Hart-Schaumstoff oder einem Sinterstoff aus
Metall. Die Verformbarkeit bzw. die Härte des Materials
kann dann durch die Porosität eingestellt werden, wobei die
Porosität von vorne nach
hinten abnimmt. Eine solche Spitze läßt sich
beispielsweise aus einem Material herstellen, das durch
Schleuderguß gewonnen wird, bei dem die Porosität des
Gußmaterials von der Innenwand der Schleuderform radial
nach innen zunimmt, wobei die Spitze dann radial in der
Schleudertrommel angeordnet ist.
Eine solche kontinuierliche Zunahme der Härte von dem
vorderen Ende der Spitze
zu deren hinterem Ende hat den Vorteil, daß
die in Fig. 1 schematisch dargestellte Kurve b
durchlaufen wird, d. h. ohne daß Diskontinuitäten im
Druckanstieg auftreten.
Statt dessen kann die Spitze des Penetrators
jedoch auch aus mehreren hintereinander
angeordneten Scheiben unterschiedlicher Härte bestehen,
so daß die Härte vom vorderen Ende
zum hinteren Ende diskontinuierlich zunimmt. Diese
Ausführungsform hat den Vorteil, daß die einzelnen
Scheiben aus einem homogenen Material hergestellt werden
können, also beispielsweise jede Scheibe aus einem
Material einer anderen Porosität, also die Scheiben
relativ einfach herstellbar sind. Diese Ausführungsform
ist deshalb beispielsweise für kleinere Stückzahlen
geeignet.
Das deformierbare, energieabsorbierende Material
wird im allgemeinen durch
ein plastisches Material gebildet, das, wie erwähnt,
vorzugsweise ein poröses Material ist. Wenn als Spitze
eine mit dem plastischen Material gefüllte Haube
verwendet wird, kann das Material der Haube
beispielsweise eine Gitterstruktur sein, die an den
Knotenpunkten des Gitters bei Aufprall des Penetrators
auf die reaktive Panzerung bricht und dadurch Energie
aufzehrt, oder ein Wellrohr oder dgl. an sich bekannte
deformierbare, energieabsorbierende Strukturen.
Das deformierbare, energieabsorbierende Material kann z. B.
auch aus einem faserverstärkten Verbundwerkstoff
bestehen, und zwar vorzugsweise aus einem
Verbundwerkstoff, der ungerichtete Kurzfasern enthält,
damit der in Fig. 1 durch die Kurve b dargestellte
kontinuierliche Druckanstieg gewahrt ist. Der Penetrator
besteht aus einem Material hoher Dichte, beispielsweise
aus Wolfram, einer Wolfram-Legierung, Stahl oder
abgereichertem Uran oder mit Wolfram-Fasern oder
Bor-Fasern verstärktem Material, wie Aluminium, Kupfer,
Stahl oder verarmtem Uran.
Durch ein optimales Verhältnis der Länge der Spitze zu
deren Durchmesser kann der in Fig. 1 mit der Kurve b
dargestellte Verlauf des Druckanstiegs weiter verbessert
werden.
Das vordere Teil der Spitze des
erfindungsgemäßen Penetrators schiebt also den
Explosivstoff in Explosivstoff-Schicht der reaktiven
Panzerung sozusagen langsam zur Seite, so daß sie, ohne zu
explodieren, durchstanzt wird. Vorzugsweise ist
dabei der Penetrator oder Wuchtstab im Abstand von der
Spitze angeordnet. Dadurch wird
sichergestellt, daß der Penetrator auf die reaktive
Panzerung erst auftrifft, wenn die Explosivstoff-Schicht durch seine Spitze
durchstanzt worden ist.
Nachstehend sind zwei Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Penetrators anhand der Fig. 2 und 3
der Zeichnung näher erläutert, welche jeweils einen
schematischen Längsschnitt durch den Penetrator
wiedergeben.
Gemäß Fig. 2 ist ein Penetrator 1 mit einer Spitze 2
versehen. Der Penetrator 1 besteht aus einem Material
hoher Dichte. Die Spitze 2 ist als deformierbares,
energieabsorbierendes einstückiges Element ausgebildet,
das das gesamte Volumen der Spitze 2 ausfüllt. Das
Element kann beispielsweise ein poröses Metallteil sein,
wobei die Härte des Metallteils von dem vorderen Ende 3
der Spitze 2 zu dessen hinterem Ende 4 kontinuierlich
zunimmt.
Die Ausführungsform nach Fig. 3 unterscheidet sich von
der nach Fig. 2 im wesentlichen nur dadurch, daß die
Spitze 2′ aus mehreren hintereinander angeordneten
Segmenten 5 bis 8 besteht, wobei die Härte der Segmente
5 bis 8 von vorne nach hinten zunimmt. Die Segmente 5
bis 8 sind durch Scheiben 9, 10 und 11 miteinander
verbunden, beispielsweise durch Kleben. Ferner ist nach
Fig. 3 der Penetrator 1′ im Abstand von der Spitze 2′
angeordnet.
Claims (3)
1. Penetrator zur Bekämpfung von Zielen mit einer reaktiven
Panzerung, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Teil
(3, 5) der Spitze (2, 2′) des Penetrators aus deformierbarem,
energieabsorbierendem Material hergestellt ist und die
Härte der Spitze (2, 2′) nach hinten zunimmt, so daß
die Spitze des Penetrators die Explosivstoffschicht
der reaktiven Panzerung durchdringt, ohne die Explosiv
stoffschicht zu initiieren.
2. Penetrator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Härte vom vorderen Teil (3) zum hinteren Teil
(4) der Spitze (2) kontinuierlich zunimmt.
3. Penetrator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spitze (2, 2′) aus einem porösen Material besteht
und die Porosität von vorne nach hinten abnimmt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904024267 DE4024267A1 (de) | 1990-07-31 | 1990-07-31 | Penetrator zur bekaempfung von zielen mit einer reaktiven panzerung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904024267 DE4024267A1 (de) | 1990-07-31 | 1990-07-31 | Penetrator zur bekaempfung von zielen mit einer reaktiven panzerung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4024267A1 DE4024267A1 (de) | 1992-02-06 |
DE4024267C2 true DE4024267C2 (de) | 1993-01-07 |
Family
ID=6411365
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904024267 Granted DE4024267A1 (de) | 1990-07-31 | 1990-07-31 | Penetrator zur bekaempfung von zielen mit einer reaktiven panzerung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4024267A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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GB2578572B (en) | 2018-10-30 | 2022-08-17 | Bae Systems Plc | A sabot |
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SE446483B (sv) * | 1985-01-31 | 1986-09-15 | Bofors Ab | Pansarsprenggranat, innefattande en rsv-laddning, med forsterkt spets for mekanisk penetration av aktivt pansar |
-
1990
- 1990-07-31 DE DE19904024267 patent/DE4024267A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4024267A1 (de) | 1992-02-06 |
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D2 | Grant after examination | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DEUTSCHE AEROSPACE AG, 8000 MUENCHEN, DE |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLER-BENZ AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 80804 M |
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