DE2845431C1 - Wuchtgeschoss - Google Patents
WuchtgeschossInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Wuchtgeschoß nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Moderne, gepanzerte Fahrzeuge sind neuerdings mit schotten- und/oder
lamellenartig ausgebildeten Panzerwänden ausgerüstet, die damit Mehrfachziele
und strukturierte Ziele bilden, gegen die die bisherigen,
zwar mit hoher Geschwindigkeit ausgestatteten Wuchtgeschosse, insbesondere
Unterkalibergeschosse, nur eine vergleichsweise schlechte
Durchschlagsleistung aufzuweisen haben. Zur Verbesserung der Durchschlagsleistung
gegen Mehrfachziele und strukturierte Ziele ist aus
der DE-PS 14 28 679 bereits ein Hartkerngeschoß mit mindestens zwei
axial hintereinander angeordneten je für sich panzerbrechend wirkenden
Teilen bekannt, von denen einer ein Hartmetall- oder Schwermetallkern
ist, bei dem auch die weiteren panzerbrechenden Teile Hartmetall- oder
Schwermetallkerne sind, die zur Bekämpfung von Mehrplattenzielen vom
jeweils zum nächstliegenden Vorkern durch eine Zwischenschicht aus
dämpfendem Material getrennt sind. Da die panzerbrechenden Teile bauartbedingt
mit relativ geringem Abstand auf das Ziel auftreffen, ist
ihre Wirksamkeit beeinträchtigt, wenn das lamellenartig ausgebildete
Ziel aktive Bestandteile enthält, die durch den ersten auftreffenden
Kern aktiviert werden und die nachfolgenden Kerne entweder zerstören
oder zumindest ablenken. Da das bekannte Geschoß weiter eine Mehrzahl
von dämpfenden Zwischenschichten, insbesondere auch Hohlräume umfaßt,
ist die durchschlagswirksame Nutzlast vergleichsweise gering bzw. der
Totlastanteil hoch.
Aus dem DE-GM 75 28 912 ist weiter ein kleinkalibriges Übungsgeschoß
bekannt, das aus mehreren vorgefertigten, formschlüssig ohne feste
gegenseitige Bindung zusammengesetzten Einzelteilen besteht und daß
sich nach Verlassen des Rohres in seine vorgefertigten Einzelteile zerlegt,
indem die als axialarretierendes Halteelement wirksame ogivale
Geschoßspitze sich während des Geschoßfluges aufgrund einwirkender
Reibungswärme vom festen in einen weichen bzw. flüssigen Zustand begibt.
Dieses Übungsgeschoß ist nicht für Panzerdurchschlag geeignet und dazu
auch gar nicht bestimmt, da es sich schon nach Verlassen des Waffenrohres
in seine vorgefertigte Einzelteile zerlegt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Wuchtgeschoß
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, das auch unter
flachen Auftreffwinkeln bei Mehrfachzielen und strukturierten
Zielen eine optimale Durchschlagsleistung aufweist, dabei
einfach aufgebaut ist und keinerlei Herstellungsschwierigkeiten
bereitet.
Diese Aufgabe wird, ausgehend von einem Wuchtgeschoß der
im Oberbegriff näher bezeichneten Art, durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 enthaltenen Merkmale
gelöst.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Wuchtgeschosses geht
aus Patentanspruch 2 hervor.
Die erfindungsgemäße Ausbildung des Wuchtgeschosses
bewirkt, daß sich die einzelnen Geschoßteile nach einer
vorgebbaren Geschoßflugzeit voneinander lösen und mit einem
gewissen Abstand voneinander dem Ziel zufliegen. Auf diese
Weise kommt jedes Geschoßteil, unabhängig vom anderen zur
Wirkung und das Auftreffen eines Geschoßteils hat keine
direkte Rückwirkung auf das nachfolgende Geschoßteile. Das
Ziel wird daher gewissermaßen nicht, wie beim bekannten
Wuchtgeschoß, mit einem einzigen Schlag zerstört, sondern
es erfolgen mehrere, nacheinander folgende Schläge, die
jeweils mit voller Energie auf ein Panzerungselement eines
Mehrfachsziels bzw. strukturierten Ziels gerichtet sind.
Die Geschoßteile werden zweckmäßig durch zwischen ihnen
angeordnete Spreizmittel voneinander gelöst, die zunächst
fixiert sind. Diese Fixierung wird entweder durch die an
der Geschoßspitze auftretende Stautemperatur aufgehoben,
die ein Verriegelungselement zum Schmelzen bringt, oder
durch einen Annäherungsdetektor, der bei einem vorgebbaren
Zielabstand eine Zerlegung einer an der Spitze des Geschosses
angeordneten Kappe bewirkt.
Die Erfindung
wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 ein abfeuerbereites, als unterkalibriges
Pfeilgeschoß ausgebildetes, erfindungsgemäßes
Geschoß und
Fig. 2 das erfindungsgemäße Geschoß gemäß Fig. 1,
kurz vor dem Auftreffen auf ein Ziel.
Ein als unterkalibriges Pfeilgeschoß 2 ausgebildetes Wuchtgeschoß
besteht aus mehreren Geschoßteilen, nämlich einer
Geschoßspitze 4, drei hintereinander angeordneten Geschoßkernen
6, 8, 10 sowie einem Geschoßheckteil 12 mit daran
befestigtem Leitwerk 14. Die Geschoßteile 4, 6, 8, 10, 12
weisen eine axiale Längsbohrung 20 auf, durch die ein Stab
22 mit einer solchen Passung verläuft, daß ein leichtes
Verschieben der Geschoßteile 6, 8, 10, 12 bezüglich des
Stabes 22 möglich ist. Ein Gewindestück 24 des Stabes 22 ist
im Geschoßheckteil 12 eingeschraubt. An seinem vorderen Ende
trägt der Stab 22 eine Eindrehung 26, die zur Befestigung
einer Kappe 28 dient. Zwischen den Geschoßteilen 6, 8, 10, 12
ist jeweils eine Tellerfeder 18 angeordnet, welche nach Entfernen
der Kappe 28 dazu dienen, die einzelnen Geschoßteile
6, 8, 10, 12 voneinander zu trennen, damit sie mit einem
bestimmten Abstand voneinander auf das Ziel auftreffen. Das
Unterkalibergeschoß 22 wird mittels eines Treibkäfigs 16 aus
einer Waffe mit glattem Rohr verschossen. Die Einzelheiten
dieses Treibkäfigs 16 und seiner Verbindung mit dem Unterkalibergeschoß
2 sind in den deutschen Patentschriften
17 03 507 und 22 36 142 im einzelnen beschrieben und werden
hier nicht näher erläutert, da sie nicht Bestandteil der
vorliegenden Erfindung sind.
Um die Trennung der Geschoßteile 6, 8, 10, 12 nach einer vorgebbaren
Geschoßflugzeit zu erreichen, ist die Kappe 28 aus
einem Metall mit niedrigem Schmelzpunkt, z. B. der woodschen
Metallegierung hergestellt. Da das Unterkalibergeschoß 2 mit
mehrfacher Schallgeschwindigkeit fliegt, entsteht an der
Geschoßspitze eine Stautemperatur, die die Kappe 28 so aufheizt,
daß diese schmilzt und den Stab 22 freigibt. Durch
die Tellerfedern 18 werden - wie in Fig. 2 gezeigt - die
Geschoßteile 6, 8, 10, 12 auseinandergedrückt, so daß diese
nacheinander und unabhängig voneinander auf das Ziel auftreffen
und die gewünschte Wirkung entfalten.
Die Masse und Schmelztemperatur der Kappe 28 werden so
gewählt, daß die gewünschte Flugzeit erreicht wird, bevor die
Trennung der Geschoßteile 6, 8, 10, 12 eintritt.
Die Kappe 28 kann auch einen Annäherungsdetektor aufweisen,
welcher bei einem vorgebbaren Zielabstand eine Zerlegung der
Kappe 28 bewirkt und auf diese Weise die Geschoßkerne 6, 8,
10, 12 freigibt.
Claims (2)
1. Wuchtgeschoß, bestehend aus mindestens zwei, mit
axialem Abstand hintereinander angeordneten und gegeneinander
zentrierten Geschoßteilen, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
- a) Die Geschoßteile (4, 6, 8, 10, 12) sind axial durchbohrt;
- b) das Wuchtgeschoß umfaßt einen die Geschoßteile (4, 6, 8, 10, 12) über der ganzen Geschoßlänge durchdringenden Stab (22, 24) der an der Geschoßspitze (4) und/oder am Geschoßheckteil (12) lösbar befestigt ist und auf dem nach Lösen des Stabes (22, 24) die nach einer vorgebbaren Flugzeit voneinander lösbaren Geschoßteile (6, 8, 10, 12) leicht verschiebbar angeordnet sind;
- c) zwischen den Geschoßteilen (4, 6, 8, 10, 12) sind elastische Spreizmittel, insbesondere als Tellerfeder (18) ausgebildete Spreizmittel angeordnet.
2. Wuchtgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur lösbaren Verbindung der
Geschoßteile (4, 6, 8, 10, 12) eine mit dem Stab (22)
verbundene Kappe (28) vorgesehen ist, die aus leicht
schmelzbarem Material besteht und/oder einen Annäherungsdetektor
aufweist, welcher bei einem vorgebbaren Zielabstand
eine Zerlegung der Kappe (28) bewirkt und auf diese
Weise die Geschoßteile (6, 8, 10, 12) freigibt.
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Owner name: RHEINMETALL GMBH, 40882 RATINGEN, DE |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: RHEINMETALL INDUSTRIE GMBH, 40882 RATINGEN, DE |
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