DE142659C

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Publication number: DE142659C
Application number: DENDAT142659D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren, welches die Herstellung von Gummischwämmen bezweckt und im wesentlichen darin besteht, daß man der zu künstliehen Schwämmen zu verarbeitenden Kautschukmasse vor dem Vulkanisieren lösliche Salze der Alkalien, alkalischen Erden, Metallsalze oder deren Doppelverbindungen zumischt, oder aber, um eine bestimmte Form und Größe der Poren zu erreichen, welche durch Salze nicht leicht gleichmäßig gestaltet werden können, gewisse geformte lösliche Stoffe zusetzt. Nach erfolgter Vulkanisation werden dann die zugesetzten Salze oder geformten Körper durch Auswaschen oder Auslaugen wieder entfernt, so daß an Stelle der einzelnen Einschlüsse die diesen entsprechenden Hohlräume in der Kautschukmasse zurückbleiben.

Behufs praktischer Durchführung des neuen Verfahrens wird der zur Herstellung des Gummischwammes dienende unvulkanisierte Kautschuk zunächst in bekannter Weise durch Kohlenwasserstoffe in Lösung gebracht und in die Lösung die löslichen Salze oder die geformten löslichen Stoffe sowie Schwefel in entsprechender Menge eingeführt, bis ein dicker Brei von gleichmäßiger Beschaffenheit entsteht; diesen läßt man trocknen, vulkanisiert ihn sodann in üblicher Weise und laugt oder wäscht den vulkanisierten Kautschukkörper so lange aus, bis alle in ihm eingelagerten Fremdkörper vollständig in Lösung übergegangen sind.

Gewünschtenfalls kann man auch die Salze oder die geformten Körper dem Rohgummi, ohne diesen erst in Lösung überzuführen, ohne weiteres zumischen, und zwar zweckmäßig in der Weise, daß man ein Gemenge der genannten Materialien zwischen weitgestellten Walzen beliebig oft passieren läßt.

Um fein- oder großporige Schwämme zu erhalten, müssen, wenn man von der Verwendung der geformten Körper absieht, die Salze in fein gepulverter Form oder in entsprechend größer geformten Stücken verwendet werden.

Verfahren zur Herstellung von porösen Körpern sind an sich bekannt. Auch hat man bereits vorgeschlagen, Schwammersatzmittel in Formen, beispielsweise aus hydrolisierter Cellulose herzustellen, die durch Einbettung von auswaschbaren Alkaliholoiden und unter Einführung von nachträglich wieder entfernbaren Drähten und Stiften porös gemacht werden. Ferner hat man auch schon versucht, Kautschukschwämme in der Weise herzustellen, daß man dem mit Schwefel gemischten Kautschuk solche Stoffe einverleibte, die sich bei der zur Vulkanisierung nötigen Temperatur verflüchtigten und auf diese Weise Hohlräume in dem Kautschuk bildeten. Brauchbare Resultate konnten aber mit diesem Verfahren nicht erzielt werden, da in allen Fällen, ungeachtet der Umständlichkeit der Verfahren an sich, das Endprodukt der erforderlichen Weichheit er-

mangelte, die Porosität ganz ungleichmäßig ausfiel und außerdem der Kautschuk stark angegriffen wurde.

Von diesen bekannten Verfahren unterscheidet sich das neue Verfahren in wesentlichen, einen technischen Fortschritt darstellenden Punkten. Vornehmlich bedingt die Verwendung von geformten, in der Wärme nicht flüchtigen Füllkörpern den Vorteil, daß dadurch die Form

ίο und Größe, sowie die Anzahl der Hohlräume in einem Stück gewisser Größe genau bestimmt werden kann. Es ist dabei nicht mehr dem Zufall überlassen, ob im Endprodukt wenige Hohlräume von größerer Ausdehnung oder zahlreichere Hohlräume von geringer Ausdehnung auftreten, vielmehr fällt das Produkt stets so aus, wie man es haben will, d. h. man erhält immer ein Produkt von gleicher Beschaffenheit. Im übrigen besitzen auch die im vorliegenden Falle zur Anwendung kommenden Füllkörper eine weitgehende Indifferenz gegen den Kautschuk, so daß auch aus diesem Grunde das Endprodukt vollkommener ausfällt. Ein Fortschritt ist endlich auch noch darin zu erblicken, daß bei dem vorliegenden Verfahren die Anwendung von Formen wegfällt.

Claims

Patent-Anspruch :

Verfahren zur Herstellung von Kautschukschvvämmen, dadurch gekennzeichnet, daß man in den zu verarbeitenden festen oder in Lösung übergeführten unvulkanisierten Kautschuk neben Schwefel solche Stoffe einführt, welche beim Erhitzen auf die Vulkanisationstemperatur unverändert bleiben, und diese Füllkörper nach erfolgter Vulkanisierung durch Auswaschen bezw. Auslaugen wieder entfernt.