DE140238C

DE140238C -

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Publication number: DE140238C
Application number: DENDAT140238D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei den bekannten Stickmaschinen wird der gewöhnliche Steppstich und der dem Plattstich ähnliche Steppstich durch zwei übereinander liegende Kurven bewirkt, in denen eine Rolle läuft, welche an einem der die Übertragung der Bewegung auf die Schiffchentreiberlineale bewirkenden Teile gelagert ist. Der Wechsel der Stichart wird durch Verschieben der Rolle aus der einen in die andere Kurve erzielt. Da

ίο dieser Wechsel während des Ganges zu erfolgen hat und nur an der kurzen Stelle, wo beide Kurven sich genau decken, erfolgen kann, so ist bei der Ausführung Geschick und Aufmerksamkeit des Stickers nötig. Es kommt jedoch nicht selten vor, daß der Wechsel zu spät erfolgt und die Rolle festgeklemmt wird, wodurch Rolle und Kurven beschädigt und auch audere Maschinenteile aus ihrer richtigen Lage verdrängt werden, ein Übelstand, der sich immer mehr geltend macht, weil man fortschreitend immer feinere Stickereien herzustellen sucht.

Diesem Übelstand wird gemäß vorliegender Einrichtung dadurch abgeholfen, daß die beiden Kurven, nämlich die Kurve S für Steppstich und die Kurve B für dem Plattstich ähnlichen Steppstich, wie auf der Zeichnung dargestellt, auf den entgegengesetzten Seiten einer auf der Hauptwelle der Maschine sitzenden Scheibe S B angebracht sind. In der Kurve 5 läuft die Rolle R₁, welche an dem Schieber P₁ gelagert ist, in der Kurve B läuft die Rolle R₂, welche an dem Schieber P₂ gelagert ist. Die beiden Schieber P₁ und P₂ gleiten in der am Maschinengestell M angebrachten Führung F und sind an dem einen Ende mit einer Kulisse C gelenkig verbunden, und zwar Schieber P₁ durch den Bolzen D und Schieber P₂ durch den Bolzen mit Gleitstück G.

Zur Übertragung der Bewegung auf die Schiffchentreiberlineale, welche mit der stehenden Welle W durch die Hebel H₁ und die Verbindungsstangen V verbunden sind, dient die — rahmenförmig die Kurvenscheibe umfassende — Zugstange Z, die mit dem Hebei H₂ der stehenden Welle einerseits und den in der Kulisse C gleitenden Kulissensteinen T andererseits durch die Bolzen J und K in Verbindung steht.

Der Zusammenhang ergibt, daß die Bewegung von der Kurve S auf die Schiffchentreiberlineale übertragen wird, sobald der Drehpunkt (Bolzen K) auf den Verbindungsbolzen D der Kulisse C mit dem Schieber P₁ eingestellt wird und daß der Stichwechsel erfolgt, sobald man die Zugstange Z verschiebt und den Drehpunkt (Bolzen) K auf den Bolzen G des Schiebers P₂ einstellt. Die Verschiebung erfolgt mittels eines an der Zugstange Z angebrachten Griffes X (Fig. 2), sie kann bei beliebiger Stellung der Kurven während des Ganges geschehen. In den Endstellungen werden die Kulissensteine T des Bolzens K durch einen einfallenden Stift oder dergl. festgestellt, wel-

eher beim Erfassen des Griffes X ausgehoben wird und beim Loslassen von selbst einfällt. Diese Einrichtung ist in der Zeichnung nicht angegeben, um dieselbe nicht undeutlich zu machen.

In der Zeichnung stellt noch N die Antriebsriemscheibe der Maschinenhauptwelle und O das Handrad dar, mit welchem der Sticker die Welle gegebenenfalls von Hand drehen

ίο kann.

Die beschriebene Einrichtung läßt sich natürlich auch in der Weise anordnen, daß man die Kurven S und B auf zwei getrennten Scheiben anbringt und zwischen die beiden Kurven die Schieber P₁ P₂ mit den Rollen RR und die in diesem Falle einfach auszuführende Zugstange Z legt.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Stichwechseleinrichtung an Schiffchen-Stickmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß in die die Bewegung von den Kurvenscheiben auf die Schiffchentreiberlineale übertragenden Organe eine Kulisse (C) eingeschaltet ist, vermittels weleher" das übertragende Zwischenglied (Z) unter die Einwirkung der Kurve für dem Plattstich ähnlichen Steppstich oder unter die Einwirkung der Steppstichkurve gestellt werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.