DE139211C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES PATENTAMT.

KLASSE 86 c.

Bei Webstühlen, welche mit zum selbsttätigen Auswechseln eier Schützen dienender "Wechsellade versehen sind, deren Schaltung Kasten um Kasten durch Beeinflussung der Schußgabel erfolgt, ist es, um fehlerfreie Ware zu erzielen, erforderlich, die Abstellung des Stuhles bei vollständiger Entleerung der Wechsellade selbsttätig zu bewirken.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine solche selbsttätige Abstellvorrichtung, welche sich sowohl für Stühle mit Steiglade als auch solche mit Revolverlade eignet.

In Fig. ι der Zeichnung ist die Vorrichtung an einem Webstuhl mit Steiglade angeordnet dargestellt.

Der Ausrückhebel 2 ist im vorliegenden Falle hinter den Schußgabelträger 39 gebracht, damit der Webstuhl im Gange bleibt, wenn der Schußwächter in Tätigkeit tritt. Er erhält in der gewöhnlichen Weise durch einen Bügel 40 Unterstützung und eine nicht dargestellte Feder hält den Gabelträger 39 in seiner normalen Stellung. Dieser Gabelträger besitzt einen senkrechten, aufwärts gerichteten Arm 41, welcher, wenn er infolge Fehlens des Schußfadens verschoben wird, auf einen Hebel 42 einwirkt, der bei 43 auf einem am Gestell des Webstuhles befestigten Halter 44 seinen Drehpunkt hat. Der Hebel 42 trägt am anderen Ende einen Haken oder eine Klinke 45 (der Klarheit halber in Fig. 1 dargestellt, als habe sie eine Drehung von 90⁰ um ihren Drehzapfen 46 gemacht), welche gewöhnlich mit den Zähnen eines Schaltrades 47 in Eingriff

steht, das auf einer vor dem Ausrückhebel 2 angebrachten Welle 48 sitzt. Das Schaltrad ist mit einer Rolle 49 und mit einem Sperrrade 50 vereinigt, das eine Anzahl Querrillen im Umfange besitzt, die mit der Zähnezahl des Schaltrades 47 übereinstimmt. In die Querrillen dieses Rades 50 tritt die Rolle 51 einer mit Feder versehenen Falle 52, welche von einem Halter 53 getragen wird.

Auf der Welle 33 sitzt' die Klinke 54 des Webstuhlregulators, und am unteren Ende einer die Steiglade tragenden Zahnstange 14 ist ein winkelförmiger Arm 55 befestigt, welcher den von der Schlagwelle des Webstuhles aus mittels Kurbel 24 bewegten Schalthebel .23, welcher das Schaltrad 6 für das zur Hebung der. Zahnstange 14 dienende Zahnrad 13 beim Schützenwechsel antreibt, zu heben vermag, wenn die Zahnstange 14 am oberen Ende ihrer Bewegung anlangt.

Das selbsttätige Abstellen geschieht wie folgt Bei jeder Verschiebung der Zahnstange 14 welche der Einstellung eines neuen Schützenentspricht, wirkt der Schußgabelträger 39, wel eher den Arm 34 bewegt hat, durch den Arm 41 gleichzeitig auf den Hebel 42. Dieser bewegt sich auf seinem Drehzapfen 43 und dreht das Sperrad 47 mit Hülfe des Hakens 45 um einen Zahn weiter. Bei jeder Drehung des Sperrades 47, welches sofort in seiner neuen Stellung durch die Rolle 51 des Riegels 52 festgestellt wird, wickelt die Rolle 49 in ihre Nut ein bestimmtes Stück einer Kette 56 auf, die an dem Ausrückhebel 2 befestigt ist. Da diese Kette eine bestimmte Länge hat, so ist es leicht, sich darüber zu vergewissern, daß in dem Augenblicke, wo der Hebel 23 in die Scheibe 6 nicht mehr eingreifen kann, weil

alle Schützen nacheinander in Gebrauch genommen worden sind, die Kette 56 vollständig auf die Rolle 49 gewickelt ist. Bei der folgenden Ingangsetzung des Schußwächters veranlaßt die Verschiebung des Gabelträ'gers 39 durch den Hebel 42 und durch den Haken 45 eine weitere Drehung des Sperrades 47, und die Kette 56 übt einen Zug auf den Bügel 40 aus. welcher den Ausrückhebel 2 sperrt, wodurch das selbsttätige Abstellen des Webstuhles in der bekannten Weise bewirkt wird.

Wie bereits gesagt, kann die vorbeschriebene Abstellvorrichtung gleich gut und ohne jede wesentliche Änderung auch bei einem Webstuhle mit Revolverlade Anwendung finden.

Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform dieser Art. Da die Bezugszahlen dieselben Teile wie vorher bezeichnen, so erkennt man ohne weiteres, daß die eigentliche Abstellvorrichtung der ' bereits beschriebenen bei dem Webstuhl mit Steiglade gleicht. Diese Vorrichtung ist hier mit bezug auf den Gabelträger 39 niedriger angeordnet und der Arm 41, welcher von letzterem getragen wird, reicht nach unten bis zum Hebel 42, anstatt, wie im vorigen Beispiel, nach oben gerichtet zu sein. In diesen: Falle bewirkt der Arm 34, welcher ebenfalls von dem Schußgabelträger 39 bewegt wird, durch die Welle 33 in der bei dieser Art von Stühlen bekannten und üblichen Weise die selbsttätige Umdrehung des Revolvers und folglich die Schützenauswechselung, so daß es einer besonderen Vorrichtung hierzu nicht bedarf. Bei jeder Teildrehung des Revolvers veranlaßt der Hebel 41 eine Schwingung des Hebels 42, welcher durch den Haken 45 das Aufwinden eines Teiles der Kette 56 auf die Rolle 49 bewerkstelligt. Hat der Revolver eine vollständige Umdrehung gemacht, so ist die Kette ganz aufgewickelt, macht den Ausrückhebel 2 von dem ihn sperrenden Bügel 40 frei und veranlaßt somit das Abstellen des Stuhles.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: .

   Abstellvorrichtung für Webstühle mit Wechsellade und selbsttätiger Auswechselvorrichtung für den Schützen nach Entleerung aller Kästen, dadurch gekennzeichnet, daß beim Veranlassen des Auswechselns eines Schützens durch den Schußwächter eine mit dem Ausrückhebel in Verbindung stehende Kette (56) von bestimmter Länge auf eine Rolle (49) derart aufgewickelt wird, daß die Kette beim Ablaufen der letzten Schußspule den Ausrückhebel auslöst und so das Abstellen des Stuhles vermittelt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.