DE135834C - - Google Patents

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DE135834C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F5/00Compounds of magnesium
    • C01F5/40Magnesium sulfates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von Bittersalz aus Soole.
Die bisherigen Vorschläge in dieser Richtung, welche sich in Muspratt's Technischer Chemie, Auflage IV, Bd. 5, S. 1063 finden, sind so wenig zweckmä'fsig, dafs die Salinen es fortgesetzt vorziehen, die Mutterlaugen mit dem Magnesiumgehalt weglaufen zu lassen. Der erste Vorschlag, durch Zusatz von Schwefelsäure zur Mutterlauge deren Chlormagnesiumgehalt in Bittersalz umzuwandeln, ist angesichts des billigen Preises des Bittersalzes schon durch die Kosten für Schwefelsäure, Apparate und Kohlen ausgeschlossen, würde aber selbst bei höheren Preisen dadurch unvortheilhaft werden, dafs der nicht unbeträchtliche Gehalt der Mutterlauge an Chlornatrium eine erhebliche Umwandlung von Bittersalz in Glaubersalz beim Auskrystallisiren unvermeidlich macht. Der andere, auf die Bildung des Doppelsalzes, schwefelsaures Natrium -Magnesium gegründete Vorschlag setzt einerseits, was unmöglich ist, eine kochsalzfreie Mutterlauge und in dieser, was sich ebenfalls kaum vorfinden wird, einen dem Magnesiumsulfatgehalt mindestens äquivalenten Gehalt an Natriumsulfat voraus und erfordert andererseits als Bedingung für die Bildung des Doppelsalzes die Gegenwart eines grofsen Ueberschusses von Chlormagnesium, so dafs also der Chlormagnesiumgehalt der Soole für die Bittersalzgewinnung verloren geht.
Vorliegender Erfindung gemäfs wird nun die Bittersalzgewinnung aus Soole dadurch vortheilhaft gestaltet, dafs sie die Umwandlung des Gesammtgehaltes der Soole an Magnesium in Bittersalz, und zwar mittels .der Schwefelsäure ihres Gypsgehaltes ermöglicht. Sie besteht hierzu in dem folgenden Verfahren, welches beruht:
1. auf der allgemein bekannten Fällbarkeit gelöster Magnesiumsalze durch Aetzkalk in Form von Magnesiumhydroxyd;
2. auf der gleichzeitigen Fällung von Gyps aus der Soole durch Zusatz löslicher Kalksalze gemäfs Patent 118451 oder Sulfate, welcher so bemessen wird, dafs ein ungefähr äquimolekulares Gemenge von Magnesiumhydroxyd und Gyps ausfällt, wodurch sich diese Mafsnahme wesentlich unterscheidet von dem Vorschlage (s. Muspratt, Theoret. Chemie, 4. Aufl., VI. Bd. 1896, S. 636), gleichzeitig mit dem zur Entfernung des Magnesiumgehaltes dienenden Aetzkalk auch Sulfate zuzusetzen, behufs Umsetzung des sich bildenden Chlorcalciums zu theilweise unlöslichem Gyps (vergl. auch die Patentschrift 11456, Kl. 75);
3. auf der bekannten Ueberführung von Magnesiumhydroxyd in kohlensaures Magnesium mittels Kohlensäure; und
4. auf der zwischen Magnesiumcarbonat und Gyps stattfindenden bekannten Umsetzung zu Magnesiumsulfat und Calciumcarbonät (Graham-Otto, Lehrbuch der anorgan. Chemie, 5. Aufl., II. Bd., 3. Abtheilung, S. 732).
Das wesentlich Neue des Verfahrens beruht zunächst in der Fällung eines ungefähr äquimolekularen Gemenges von Magnesiumhydroxyd und Gyps, welche vollständig vom Operirenden beherrscht wird, sodann aber in der Combination der Reihe der genannten, an sich theilweise bekannten Reactionen, welche bis jetzt
in diesem Zusammenhange noch nicht angewendet wurden, in diesem Zusammenhange aber auf Soolen angewendet als technischen Effect die vorteilhafte Lösung der technisch bisher ungelösten Aufgabe der Verwerthung des Magnesiumgehaltes der Soolen erbringen. Welches Kapital durch das vorliegende Verfahren zu retten ermöglicht ist, zeigt nachstehende Tabelle über den Magnesiumgehalt einer Anzahl von Soolen:
Mf2P2O, Bittersalz
Soole gefunden in Mg SO1 + 7H2 O
100 cbm . pro cbm
Hannover Bohrloch II 0,4024 8,92 kg
Unna Königsborn
(gestört) 0,5086 11,30 -
Montmorrot .... 0,8075 17,94 -
Aussee. ........ 1,2078 26,82 -
Italien 0,3720 8,26 -
Winsford Nr. IV 0,2896 6,44 -
Montferrand .... '0,5372 11,92 -
Halle 0,5480 12,17 - .
■ Z.B. Aussee,: dessen ' Soole 26,82 kg Bittersalz pro cbm liefern kann, liefert jährlich 20 000 t Salz, d. h. es werden jährlich circa 66 000 cbm Soole versotten, die etwa 1760000 kg Bittersalz entsprechen; bei einem Handelspreis von 6 Mark für 100 kg ergiebt sich ein Kapital von 105 600 Mark, welches alljährlich mit der Mutterlauge fortlaufen gelassen wird.
In Ausführung der Erfindung wird die Soole mit der nach Ausweis der Analyse erforderlichen Menge Aetzkalk, der vorher mit Wasser gelöscht wurde, sowie zugleich mit dem Gyps aussalzenden Salze versetzt und anhaltend gerührt. Der Zusatz des letzteren Salzes ist so bemessen, dafs das ausfallende Gemenge den Gyps in einem geringen Ueberschufs über das moleculare Verhältnis zum Magnesiumhydroxyd enthält; bei Verwendung von Sulfaten ist deren Zusatz unter Berücksichtigung der platzgreifenden Bildung von Chlorcalcium aus dem vorhandenen Chlormagnesium zu bemessen.
Das Rühren ist etwa 30 Stunden lang fortzusetzen.
Das ausgefallene Gemenge von Magnesiumhydroxyd und Gyps wird mittels Filterpresse von der Soole getrennt und durch Waschen mit Wasser möglichst vollständig von anhängender· Soole befreit; jedoch, darf dieses Waschen nicht zu lange fortgesetzt werden, um nicht zu viel Gyps durch Lösung zu entfernen. Nach dem Waschen werden die Filterkuchen mit Wasser verrührt; sodann leitet man unter stetem Rühren Kohlensäure (z. B. gereinigte .Qfengase) ...ein. und zugleich auch Wasserdampf, um der Bildung von löslichem doppeltkohlensauren Magnesium und doppelt- ■ kohlensaurem Kalk, welche bei Ueberschufs von Kohlensäure leicht entstehen, vorzubeugen.
Sobald die heifse Masse Curcumapapier nicht mehr bräunt, also alles Magnesiumhydroxyd in Carbonat übergeführt ist, was nach etwa zwölfstündigem Rühren erreicht ist, läfst man setzen, zieht die klare Lösung ab und behandelt den Rückstand wiederholt mit heifsem Wasser, bis kein Magnesiumsulfat mehr in Lösung geht.
Die erhaltenen wässerigen Lösungen, welche ganz oder fast ganz frei von Kalk sind, werden gereinigt, event, durch Eindampfen coiicentrirt und abgekühlt, wobei Bittersalz
(MgSO,- 7H2 O)
auskrystallisirt.
Das verwendete gypsaussalzende Salz findet sich in der beim Versieden der Soole hinterbleibenden Mutterlauge wieder, die somit zur Darstellung neuer Mengen von Bittersalz in den Betrieb zurückkehrt.

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Verfahren zur Darstellung von Bittersalz aus Soole, darin bestehend, dafs man durch passenden Zusatz von Aetzkalk und gypsaussalzenden Salzen (Glaubersalz bezw. leicht löslichem Sulfat oder Chlorcalcium bezw. leichtlöslichem Kalksalz) ein ungefähr ä'quimolekulares Gemenge von Magnesia und Gyps fällt, dieses mit Kohlensäure behandelt, das erhaltene Gemenge von Magnesiumcarbonat und Gyps durch Verrühren mit Wasser umsetzt und die erhaltene Lösung von Magnesiumsulfat auf Bittersalz verarbeitet. '
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