DE135116C - - Google Patents

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DE135116C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D31/00Lappet, swivel or other looms for forming embroidery-like decoration on fabrics

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bis jetzt konnte man Bänder mit Ueberlagsfäden nur auf Handstühlen herstellen, und zwar deshalb, weil die Broschirschiffchen, welche einen oder mehrere Broschir- oder Ueberlagsfäden führen, verdreht werden müssen, damit die Ueberlagsfäden stets unverdreht, also in derselben Reihenfolge neben einander, auf dem Bande zu liegen kommen.
Vorliegender Erfindung liegt ein Bandwebstuhl zu Grunde, bei welchem das Verdrehen der Broschirschiffchen durch eine eigene Vorrichtung bewirkt wird, wodurch zugleich die Möglichkeit geboten ist, den Betrieb des Bandwebstuhles mechanisch zu bewirken.
In den beiliegenden Zeichnungen ist ein solcher mechanischer Bandwebstuhl dargestellt, und zwar in Fig. ι in der Vorderansicht und in Fig. 5 im Schnitt nach A-B der Fig. 1, während die Fig. 2 bis 4 und 6 und 7 Einzeltheile darstellen. Fig. 8 zeigt ferner ein beispielsweises Muster der Broschirung in scbematischer Darstellung und die Fig. 9 und 10 veranschaulichen die Art der Legung der bei diesem Muster vorhandenen zwei Gruppen von Ueberlagsfäden.
Der dargestellte Bandstuhl besteht aus zwei Trommeln 1,2, welche an einem im Ladengestell 3 in Führungen 10 heb- und senkbar gelagerten Rahmen 11 angeordnet und um die in einer linie liegenden, horizontalen Achsen 4, 5 drehbar sind. Jede Trommel besteht aus einer Anzahl, der Zeichnung nach aus vier horizontalen Schiffchenbahnen 6 bis 9 (Fig. 5) und jede Schiffchenbahn besteht wieder aus zwei parallelen Leisten, zwischen welchen das Broschirschiffchen 12 mittels Feder und Nuth geführt ist. Die Trommeln sind um die Breite der dazwischen liegenden Kette von einander entfernt und können in solchen Lagen festgestellt werden, dafs die Schiffchenbahnen einander genau gegenüberstehen und daher die Schiffchen von einer Trommel durch oder über das Fach zur anderen Trommel bewegt werden können. Hierzu dient für jede Trommel ein Prisma 13 (Fig. 1, 5 und 6), welches entsprechend den vier vorhandenen Schiffchenbahnen vierseitig ist und auf welchem ein Querarm 14 aufliegt, dessen verticaler Arm 15 durch eine Feder 16 niedergedrückt wird. Am Boden des Rahmens 11 befindet sich eine weitere, in der Mitte getheilte Schiffchenbahn 17, 18, welche dem Grundschiffchen, d. h. dem Schiffchen zur Herstellung des Grundes, zur Führung dient.
Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung ist im Allgemeinen eine derartige, dafs zuerst bei gehobenem Rahmen eine Anzahl Grundschüsse durch das Grundschiffchen eingetragen werden, worauf der Rahmen 11 gesenkt und je nach Art des Musters ein oder mehrere Bfoschirschüsse eingetragen werden. Hierauf erfolgt nun die Verdrehung der einen oder anderen Trommel, um eine richtige Lage der Ueberlagsfäden zu erreichen.
Zur Verdrehung der Trommeln dienen zwei Wendehaken 54, 55 (Fig. 1 und 6), welche auf die Prismen 13 einwirken können und gemeinschaftlich an einem Doppelhebel 19 drehbar angeordnet sind, der durch einen Schnurzug mit einem Tritt verbunden ist. Die Wirkung der Wendehaken auf die Prismen wird von
der Jacquardmaschine geregelt, und zwar auf folgende Weise. Ueber den Trommeln i, 2 sind auf an der Lade' 3 gelagerten Achsen 20 kleine, schmale Prismen 22 angeordnet, welche unter dem Einflüsse von Wendehaken 23 stehen, die durch Doppelhebel 24 und Schnüre 25 mit den Platinen einer Jacquardmaschine verbunden sind und bei Bewegung durch dieselbe ihr zugehöriges Prisma um 900 drehen. An jedem Prisma sind zwei Ausschalterollen 21 derart angebracht, dais sie an zwei gegenüberliegenden Seitenflächen des Prismas hervorragen und derart bei der dargestellten Lage derselben die Wendehaken 54,55 auiser Bereich der Prismen 13 halten. Auf diese Weise können die Wendehaken 54» 55 beliebig ein- und ausgeschaltet werden und bewirken, dafs sich die Trommeln 1,2 entweder stets vorwärts drehen oder aber auch zurückdrehen oder schliefslich in ihrer Lage verbleiben. Jeder Wendehaken besitzt zwei Haken 56, 57, von denen der eine 56 bei gehobenem Rahmen und der andere 57 bei gesenktem Rahmen zur Wirkung kommt.
Der Antrieb der Broschirschiffchen geschieht in folgender Weise: Die Schiffchen sind an der Rückseite zu Zahnstangen 26 ausgebildet oder mit solchen versehen. Zu beiden Seiten der Kette, und zwar an der Vorderseite der Lade, sind Wellen 21J, 28 (Fig. 1, 5 und 7) angeordnet, welche mittels der Zahnräder 29,30 durch ein Zahnrad 31 angetrieben werden und am oberen Ende Zahnräder 32, 33 tragen. Diese Zahnräder kommen dann mit der Zahnstange 26 eines Schiffchens 12 in Eingriff, wenn sich letzteres in der Arbeitsstellung, d. h. in der Führung 9 der Fig. 5 befindet, während in den drei übrigen Stellungen kein Eingriff stattfindet.
Der Antrieb des Zahnrades 31 erfolgt im geeigneten Augenblicke, d. i. bei schwingender Lade durch die Seilscheibe 34 und das Seil 35, welches durch folgende Vorrichtung ein oder mehrere Male an dem einen und hierauf an dem anderen Ende gezogen wird. Diese Vorrichtung (Fig. 1 bis 4) besteht aus zwei Zugplatinen 60, 61, welche mit den Enden des Seiles 35 verbunden, in an der Lade befestigten Führungen 62 geführt und oben durch ein über eine Rolle 63 geführtes Seil 64 zu einem einfachen Flaschenzug verbunden sind. In diesen Platinen sind in gewissen Entfernungen über einander zwei oder mehrere Haken 65 derart drehbar gelagert, dafs deren Hakenmaul für gewöhnlich unter der Wirkung einer Feder 66 im Schlitze versenkt ist und nur deren rückwärtiger Theil hervorragt (Fig. 3 unten). Zur Bewegung dieser Haken, und mithin der Platinen, dient ein mit einem breiten Haken 6y versehener Schieber 68, welcher auf Stangen 69 vertical geführt ist und die verkehrte Wirkung des Hebemessers bei Jacquardmaschinen ausübt. Dieser Schieber steht nämlich durch einen Schnurzug 70 mit dem Schwungrad des Stuhles in Verbindung und wird dadurch auf- und abbewegt. Zur Mitnahme der Haken 65 durch den Schieber müssen aber erstere derart verdreht eingestellt werden, dafs das Hakenmaul vorsteht (Fig. 3 oben). Diesem Zwecke dient eine Welle 71 mit zwei um 900 gegen einander versetzten Einschaltern 72, 73, von denen jeder seiner Platine angehört und sich in der Bewegungsebene der Haken befindet. Auf dieser Welle befindet sich ferner ein Prisma 74, mit welchem ein am Schieber 68 drehbar angeordneter Wendehaken 75 zusammenwirken kann, der durch die Schnur y6 von der Jacquardmaschine ein- und ausgeschaltet wird. Je nach Stellung der Einschalter 72, 73 wird der Haken 65 der einen oder anderen Platine in deren gehobenen Lage nach vorn gedrückt, so dafs nun der Schieber 68 beim Abwärtsgehen in diesen Haken eingreift und die betreffende Platine nach abwärts zieht, welche Bewegung durch den bereits beschriebenen Zahnradantrieb auf den Schützen übertragen wird. Mit dem Schieber geht aber auch der Wendehaken 75 nach abwärts und dreht, wenn er durch den Jacquardstuhl eingeschaltet ist, das Prisma 74 um 900, wodurch die Einschalter 72> 73 ihre Stellungen wechseln und der Kuppelhaken der hochgegangenen Platine 61 eingeschaltet wird. Beim folgenden Niedergehen des Schiebers wird nun diese Platine gezogen, welche Bewegung ein Zurückschieisen des Schützens zur Folge hat. Da die Platinen 60, 61 zwei oder mehr Haken 65 besitzen, kann jede Platine zwei oder mehrere Male nach einander gezogen werden. Dies wird aber nur dann der Fall sein, wenn der Wendehaken 75 in seiner ausgeschalteten Stellung verbleibt, so dafs demnach immer nur die Haken derselben Platine durch, den wirksamen Einschalter 72 bezw. 73 eingeschaltet werden.
Um die Drehung des Zahnrades 31 und damit den ganzen Schiffchenantrieb zwangläufig zu machen, ist mit diesem Zahnrad ein Sperrrad 36 mit einer entsprechenden Anzahl Sperrzähne 39 verbunden, auf welch' letztere zwei federnde Sperrhaken 37,38 einwirken, die durch Schnüre 40 mit einem feststehenden Theil der Maschine verbunden sind. Schwingt die Lade nach rückwärts, so werden diese Schnüre gespannt, mithin die Sperrkegel ausgelöst, und in diesem Augenblick erfolgt die Drehung des Zahnrades 31 durch den bereits beschriebenen Antrieb. Beim Zurückkehren der Lade federn die Sperrhaken zurück und stellen das Zahnrad vermittelst des nächsten Sperrzahnes 39 fest.
Um einen genauen Eingriff der Zahnräder 32, 33 und der Zahnstange 26 zu erreichen, ist für jede Trommel ein Führungsring 41 bezw. 42 vorgesehen, welcher feststeht und in Nuthen des Schiffchens, am besten direct in eine Zahnlücke der Zahnstange, eingreift und dadurch ein seitliches Verschieben der Schiffchen verhindert. Nur an jener Stelle, an welcher die Schiffchen ihre Arbeitsbewegung erhalten, sind die Führungsringe bei 43 (Fig. 5) unterbrochen und an . den Enden zugespitzt, um Klemmungen zu vermeiden.
Im Nachfolgenden wird nun als Beispiel die Herstellungsweise des in Fig. 8 dargestellten Crepinenmusters beschrieben. Dieses Muster besteht aus dem Grund 44 und den zwei Gruppen von Ueberlagsfäden 45, 46, welche von links und rechts kommen und abwechselnd einander überdecken. Jede Ueberlage besteht aus drei Fäden, welche abwechselnd über das Fach (Uebeiiage) und (zur Verbindung der Ueberlagen mit dem Grunde) durch das Fach geführt werden müssen.
Zur Herstellung dieses Musters sind drei Schiffchen erforderlich, und zwar ein in der Führung 17, 18 bewegliches Grundschiffchen und zwei auf den Trommeln 1, 2 befindliche Broschirschiffchen. Das Grundschiffchen hat nur einen Schuisfaden, während die Broschirschiffchen je drei Schufsfäden führen, die auf in dem Schiffchenhohlraum drehbar angeordnete und gebremste Spulen 47 bis 49 (Fig. 1) gewickelt sind. Von den Broschirschiffchen befindet sich eines auf der linken und das andere auf der rechten Trommel. Das Grundschiffchen wird bei gehobenem Rahmen Ii einige Male, in der Regel viermal, durch das Fach geführt und daher vier Schüsse eingetragen. Nun kommt beispielsweise das linke Broschirschiffchen bei gesenktem Rahmen 11 zur Wirkung, und ein dreifacher Schufs wird zuerst über das Fach und sodann durch das Fach geführt. Der erste Schuis ergiebt in Fig. 9 die dreifache Ueberlage 50 und der zweite Schuis die Ver-. bindung 51 mit.dem Grunde.
Damit nun beim nächstfolgenden Durchschiefsen des linken Schiffchens, d. h. also bei Fortsetzung der Ueberlage 50 und der Verbindung 51, die drei Fäden stets in der dargestellten Regelmäfsigkeit bezw. Reihenfolge über und hierauf durch das Fach gehen, d. h. also, dafs sich die drei Fäden nicht kreuzen, ist es nothwendig, dieses Schiffchen um 3600 zu verdrehen. Dies geschieht nun in der Zeit, während welcher das Grundschiffchen vier Schüsse einträgt, und zwar durch Drehen der Trommel 1 mit Hülfe der in Fig. 6 dargestellten Wendevorrichtung. Hierauf führt das rechte Schiffchen einen dreifachen Schufs über das Fach und sodann durch das Fach, und es entsteht demzufolge gemäfs der Fig. 10 die Ueberlage 52 und die Verbindung 53. Auch dieses Schiffchen wird sodann durch Schalten der Trommel 2 um 3600 gedreht, damit sich beim nächsten Schufs die drei Fäden nicht kreuzen.
Bei manchen Crepinen liegen sämmtliche erforderlichen Schiffchen auf einer Seite des zu erzeugenden Bandes und kehren, nachdem sie zwei Schüsse ausgeführt, immer wieder auf diese Seite zurück. Für solche Muster ist nur eine Trommel erforderlich, während auf der anderen Seite eine feststehende Schiffchenführung genügt, die sodann an der Stelle der Schiffchenführung 9 (Fig. 5) angeordnet werden müfste. Für manche Crepinenmuster ist ferner ein anderer Drehungswinkel der Trommel erforderlich; in einem solchen Falle wird die Trommel um einen bestimmten Winkel vor- und sodann zurückgedreht, welche Drehung eben von der Jacquardmaschine mittels der Wendehaken 54, 55 bewirkt wird.

Claims (3)

Patent-An Sprüche:
1. Bandwebstuhl zur Herstellung von Bändern mit mehreren Broschir- oder Ueberlagsfäden, gekennzeichnet durch eine oder mehrere, in einem heb- und senkbaren Rahmen (11) der Lade (3) gelagerte Trommeln (1,2), welche eine Anzahl Rahmen bezw. Führungen (6 bis 9) für die Broschirschiffchen (12) bilden und je nach Erforderniis durch Wendehaken (54, 55) geschaltet werden.
2. Bandwebstuhl nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein mit dem Antriebszahnrad (31) verbundenes Sperrrad (36) und durch zwei dasselbe nach beiden Drehrichtungen feststellende Sperrklinken (37,38), welche bei zurückschwingender Lade durch Spannen von Schnüren (40) ausgeschaltet werden und hierdurch das Antriebszahnrad frei geben.
3. Bandwebstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs auf den Trommeln ringförmige, an einer Stelle offene Führungen (41,42) für die Schiffchen (12) angeordnet sind, um letztere während der Trommeldrehung an einer seitlichen Bewegung zu hindern und nur in der Arbeitsstellung frei zu geben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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