DE132931C

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Publication number: DE132931C
Application number: DENDAT132931D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bisher war es bekannt, Geschwindigkeitsmesser bei Schiffen anzuordnen, bei welchen durch die Vorwärtsbewegung des Schiffes eine Welle gedreht wird, die mit einem Zählwerk und einem Regulator in Verbindung steht.

Nach der vorliegenden Erfindung wird nun .bei der Vorwärtsbewegung des Schiffes durch ein mit seiner Oeffnung in der Fahrtrichtung stehendes Rohr Wasser in eine Turbine geprefst, welche die erwähnte, mit bekannten Anzeigevorrichtungen für die Geschwingigkeit und den zurückgelegten Weg verbundene-Welle dreht. Bei Ingangsetzung des Geschwindigkeitsmessers wird die Luft aus dem Turbinengehäuse durch eine Luftpumpe oder durch einströmenden Dampf entfernt.

Durch die beiliegende Zeichnung ist die Erfindung dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι die Seitenansicht eines Wasserfahrzeuges mit der allgemeinen Anordnung der Erfindung,

Fig. 2 einen Theil des Fahrzeuges im Querschnitt,

Fig. 3 eine Seitenansicht der Turbine nach Abnahme von Deckel und Triebwerk,

Fig. 4 Stirnansicht eines Turbinenrades,

Fig. 5 einen Verticalschnitt der Turbine,

Fig. 6 eine theilweise Vorderansicht und theilweisen Schnitt des Anzeigemechanismus,

Fig. 7 einen Schnitt durch denselben.

Der angewendete Turbinenmotor besteht aus einem Turbinenrad 1 mit gewöhnlichen, am Umfang sitzenden Schaufeln oder Flügeln 2. Dieses Rad dreht sich in einem Gehäuse 3 auf der Welle 4. Diese Welle wird einerseits im Gehäuse durch Lager 5, andererseits durch Lager 6 gehalten. Letzteres sitzt am Gehäusedeckel 7; In einem Ausschnitt 6^a des Lagers 6 befindet sich OeI, welches nach Entfernen der Schraube 6* eingegossen werden kann.

Fig. ι und 2 veranschaulichen ein Rohr 8, welches in eine Einlafsvorrichtung 9 (Fig. 3) der Turbine mündet. Dieses Rohr ist durch den Boden des Fahrzeuges geführt und krümmt sich mit seiner Oeffnung 10 unterhalb desselben in der Richtung des Schiffsbuges. Im Rohr 8 ist ein Hahn 12 vorgesehen, um die Wasserzufuhr reguliren zu können.

Bevor der Motor zu' arbeiten beginnt, wird die Luft aus demselben durch eine Pumpe gezogen. Zu diesem Zweck ist ein Kugelventil 15 vorgesehen. Durch ein Dampfrohr 16 und einen Hahn 16" kann jedoch auch Dampf eingelassen werden, welcher condensirt.

Auf der WeIIe^ sitzt ein Stirnrad 17, welches in ein Stirnrad 18 eingreift, das am Ende einer kurzen Spindel 19 sitzt. Diese Spindel wird durch Lager 20 getragen und besitzt ein Auge 21, an welchem durch Kreuzkopf 22 Stange 23 angreift. Letztere führt in verticaler " Richtung durch die Decke zur Brücke des Fahrzeuges. Auf der Brücke wird sie durch einen röhrenförmigen Ständer 24 (Fig. 1 und 2) gehalten.. Letzterer trägt auch das Anzeigewerk, welches wie folgt eingerichtet ist:

Der mit Schraubengewinde versehene Theil 25 der Stange 23 greift in ein Schneckenrad 26, auf dessen Achse ein Trieb 27 sitzt, der in das Stirnrad 28 eingreift. Auf der Achse des letzteren sitzt ein Zeiger 29, welcher sich über

einem Zifferblatt 30 dreht. Eine ganze Umdrehung dieses Zeigers entspricht einem zurückgelegten Knoten.

Das Stirnrad 28 ist in Eingriff mit dein grofsen, innen verzahnten Rad 29', welches auf der Achse 30^ sitzt. Auf dieser Achse sitzt der Zeiger 31, welcher sich über dem Zifferblatte 32 bewegt (Fig. 6). Dieses Zifferblatt zeigt die Anzahl der zurückgelegten Knoten an.

Das ganze Werk befindet sich im Gehäuse 33, in welchem auch die Wellen der beschriebenen Räder gelagert sind.

Am oberen Theil der Stange 23 befindet sich das doppelte Gelenk 34, an welchem die Regulatorarme 35 angelenkt sind. Letztere tragen die Kugelgewichte 36. An den Armen 35 sind die Arme 37 angelenkt, welche mit einer Muffe 38 in drehbarer Verbindung stehen, die auf der Stange 23 gleitet. Eine Zeigerplatte 39 ist mit waagrechten Theilungen versehen, und der an der Muffe 38 befestigte Zeiger 40 verändert seine Lage auf der Anzeigevorrichtung 39 mit dem Heben und Senken der Regulatorkugeln, je nachdem die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges und folglich auch die Schnelligkeit des Turbinenmotors zu- oder abnimmt.

Beim Vorwärtsbewegen des Fahrzeuges wird das Wasser durch Rohr 8 aufsteigen und durch Rohr 13 abfliefsen, hierbei wird das Turbinenrad angetrieben, und diese Bewegung wird den oben beschriebenen Theilen übermittelt.

Für die vorliegende Erfindung kann auch jedes andere Anzeigewerk Verwendung finden, wenn es aus einer Anzahl Triebrädern besteht, die durch eine, drehende Welle oder dergl. angetrieben werden. ■

Der Geschwindigkeitsanzeiger kann vom Wegeanzeiger durch Entfernung des Rades 26 losgekuppelt werden.

Der Turbinenmotor ist zweckmäfsigerweise über dem Wasserniveau angeordnet, so dafs er zur Prüfung herausgenommen werden kann, ohne befürchten zu müssen, dafs Wasser in das Fahrzeug fliefst.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Geschwindigkeitsmesser für Wasserfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, dafs bei der Vorwärtsbewegung des Schiffes durch ein mit der Oeffnung (10) in der Fahrtrichtung stehendes Rohr (8) Wasser in eine Turbine geprefst wird, welche mit bekannten Anzeigevorrichtungen für die Geschwindigkeit und den zurückgelegten Weg verbunden ist.

2. Geschwindigkeitsmesser für Wasserfahr-. zeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die Luft aus dem Turbinengehäuse beim Ingangsetzen des Geschwindigkeitsmessers durch eine Luftpumpe oder durch einströmenden Dampf entfernt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.