DE115842C

DE115842C -

Info

Publication number: DE115842C
Application number: DENDAT115842D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Steuervorrichtung für kleinere Boote, die durch Gas-, Petroleum-Elektromotor oder dergl. angetrieben werden, mittelst welcher man in einfachster Weise von der Ruderpinne aus sowohl das Boot steuern als auch gleichzeitig die Geschwindigkeit und die Fahrtrichtung desselben jindern kann.

Die Vorrichtung besteht im Wesentlichen aus einem um eine Röhre, in welcher die Schraubenwelle liegt, drehbar gelagerten Ruder, das oben mit einer Pinne versehen ist, über deren Griff eine verschiebbare Hülse gelagert ist, die mittelst Hebelübersetzung mit einer in der hohlen Schraubenachse des Bootes verschiebbaren Achse in Verbindung steht. Die letztere ist an einem Ende gezahnt und greift in Zahnräder ein, welche auf den in bekannter Weise drehbar angeordneten Zapfen der Schraubenflügel festsitzen. Durch Verschiebung der Hülse auf der Pinne werden die Schraubenflügel verstellt. Man kann daher von der Pinne aus sowohl das Ruder regieren als auch gleichzeitig die Schraubenflügel verstellen bezw. die Geschwindigkeit des Bootes ändern.

Die Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen in Fig. ι in einer Seitenansicht und in Fig. 2 in einem Verticalschnitt dargestellt. Die Fig. 3 und 4 veranschaulichen je einen Vertical- bezw. Horizontalschnitt durch die hohle Ruderspindel an der Stelle, wo die beiden Schraubenflügel in bekannter Weise drehbar in derselben gelagert sind.

Als Betriebsmotor ist in der Zeichnung beispielsweise ein Gasmotor angenommen, dessen Kolben in dem Cylinder 1 gelagert ist, welcher mit dem Kurbelgehäuse 2 in Verbindung steht und die beide auf den gabelförmigen Enden 5 eines des leichteren Gewichtes halber aus Röhren zusammengesetzten Traggestells 6 angeschraubt sind. Das Gestell 6 hat einen hinter die Bootswand 7 greifenden Arm, in welchem eine zum Festschrauben des Gestelles am Boot dienende Flügelschraube 8 gelagert ist.

Senkrecht zum Cylinder liegend und durch das Kurbelgehäuse 2 oben und unten hindurchtretend, ist die Kurbelwelle 4 angeordnet, welche oben eine Kurbel 3 zum Anlassen des Motors trägt. Am unteren Ende der Welle 4 ist ein Kegelrad 28 befestigt, welches das auf der hohlen Schraubenwelle 16 befestigte Kegelrad 27 antreibt. Die Kurbelwelle 4 ist aufserhalb des Kurbelgehäuses 2 von einem Rohr 9 umschlossen, welches oben im Kurbelgehäuse und unten in einem Lager 10 des Gestelles 6 drehbar gelagert ist. Unten hat diese Hohlwelle eine als Lager für die Welle 4 dienende Buchse, welche mittelst des Winkelstücks 12 mit der zweitheiligen Buchse 11 verschraubt ist, die als Lager für die hohle Schraubenwelle 16 dient. Letztere ist am Ende, wo die beiden Schraubenflügel 18 und i8^a mit ihren runden Zapfen s³ durch die Hohlwand hindurchtreten, erweitert und hat als weiteres Lager einen Bügel 15, der an der Unterseite des Ruders 14 befestigt ist. Das Ruder ist

aufserdem noch oben an der Hohlwelle 9 und unten an den oberen Ansätzen der zweitheiligen Buchse 11 befestigt.

Innerhalb der Hohlwelle 16 für die Schraube ist verschiebbar eine Welle 21 gelagert, welche durch das Winkelrohr 12 hindurchgeführt ist und daselbst eine Buchse 22 mit Ringnuth trägt, in welche das gabelförmige Ende eines Hebels 23 eingreift, der an der Ruderspindel 9 in einem dieselbe umfassenden Bügel 24 drehbar gelagert ist. Das obere Ende dieses Hebels 23 ist mit einem Winkelhebel 25 verbunden, der in der ebenfalls hohlen, an der Ruderspindel 9 befestigten, gebogenen Ruderpinne 17 befestigt ist und, durch eine Wandöffnung derselben hindurchtretend, mit einem Arm eines auf der Pinne 17 verschiebbaren Hohlgriffes 26 in Verbindung steht.

Die runde Welle 21 ist an ihrem äufseren Ende flach verbreitert (Fig. 3 und 4), hat Z-förmigen Querschnitt und trägt auf entgegengesetzten Seiten der Abflachung und senkrecht zu dieser liegend mit Zähnen versehene Ansätze 20 und 20^a, in welche Zahnräder 19 und 19 ^a eingreifen, welche auf den im Innern der Hohlwelle 16 vorstehenden Zapfen s^% der Schraubenflügel 18 und 18 ^α befestigt sind.

Es ist nun leicht ersichtlich, dafs durch die Verschiebung der Achse 21, was durch Verschiebung der Griffhülse 26 auf der Ruderpinne 17 bewirkt werden kann, die Schraubenflügel 18 und i8^a auch während der Fahrt in bekannter Weise gleichmäfsig und auf beliebige Winkel verstellt werden können, so dafs jede Geschwindigkeit mit dem Boot und aufserdem auch rückwärts gefahren werden kann, oder durch entsprechende Einstellung der Schraubenflügel das Boot auch ganz zum Stillstand zu bringen ist.

Infolge der leichten Construction von Motor, Schraube und des aus Rohren hergestellten, mit einer Stellschraube 8 am Boot befestigten Gestelles ist die ganze Antriebsvorrichtung für eine Person bequem tragbar und kann sie an jedem Boot in einfachster Weise angebracht oder von diesem abgenommen werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Mit verstellbaren Flügeln versehene Steuerschraube für durch Motore mit unveränderlicher Umdrehungsrichtung angetriebene Boote, dadurch gekennzeichnet, dafs das Gestänge zum Verstellen der Schraubenflügel derart mit der Ruderpinne verbunden ist, dafs gleichzeitig mit der Fahrtrichtung auch die Fahrgeschwindigkeit des Bootes mit einer Hand beliebig geändert werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.