DE131072C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung besteht darin, mit einer Handbremse eine elektrische
Bremse derart zu verbinden, dafs durch die Bewegung eines einzigen Handgriffes die
Bremskräfte beider Bremsen — und zwar zunächst die der Handbremse und dann die der
elektrischen Bremse — in Thätigkeit treten.
Bei der elektrischen Bremse wird vortheilhaft eine Reihe von Magneten benutzt, deren
Anker in allmählich gröfser werdenden Entfernungen von ihrem zugehörenden Magneten
so angeordnet sind, dafs beim Anziehen der Bremse die Anker mit ihren Magneten der
Reihe nach in Berührung kommen.
Eine derartige Anordnung läfst keinen sehr groisen Wirkungsgrad auf einem langen Arbeitsweg zu. Aus diesem Grunde ist es wünschenswerth,
dafs die Bremsbacken fest in Berührung mit der bremsenden Fläche gebracht werden,
ehe die Spulen der elektrischen Bremse in den Gebrauchsstromkreis eingeschaltet werden.
Es kann, auf diese Weise der gesammte Hub der elektrischen Bremse auf die Hebel übertragen
werden, welche die Bremsbacken anziehen, nachdem letztere bereits in Berührung mit ihren Bremsflächen gebracht sind. Der
Betrag, um welchen der Handhebel bewegt werden mufs, um die Bremsbacken fest gegen
die Bremsflächen zu drücken, ändert sich infolge der Abnutzung und anderer auf dem
Wagen eintretender Vorgänge. Es ist daher wichtig, dafs der Punkt in der Bewegung des
Handhebels, bei welchem ■ die Bremswirkung der elektrischen Bremse beginnt, verstellbar gemacht
wird, um diesen verschiedenen Abänderungen Rechnung zu tragen.
Auf der Zeichnung ist die neue Erfindung dargestellt. In den Figuren sind nur die Theile
gezeichnet, die zur Angabe der gegenseitigen Lage der wesentlichsten Theile nothwendig sind.
Fig. ι ist eine Seitenansicht und
Fig. 2 ein Grundrifs eines Wagens mit der neuen Bremsordnung, die an einem einzigen
Radpaar dieses Wagens angebracht ist.
Fig. 3 ist ein Verticalschnitt und zeigt schematisch die Anordnung der Bremsvorrichtungen
von links in Bezug auf Fig. 1 betrachtet, wobei die elektrischen Regelungsvorrichtungen für
die elektrische Bremse, die gleichfalls auf dem Ende der Welle angeordnet ist, weggenommen
gedacht ist.
Fig. 4 ist ein Grundrifs des Zahngetriebes, welches auf den verticalen Bremswellen angeordnet
ist.
Fig. 4a zeigt ein Gesperre, welches den Rückgang der Handbremse verhindern soll, so
lange die elektrische Bremse angezogen ist.
Fig. 5 und 6 zeigen die die Contacte tragende Platte von oben bezw. unten gesehen.
Fig. 7 ist ein Verticalschnitt durch die Contactplatte und die dieselbe tragende Scheibe.
Fig. 8 zeigt eine Contactbürste und Tragarm.
Fig. 9 und 10 sind Verticalschnitte durch die Achsen des Magnetsystems, das bei der
elektrischen Bremse Verwendung findet.
Fig. 11 ist ein Schnitt in Richtung der
Linie x-y nach Fig. 9.
Fig. 12 und 13 zeigen in ähnlicher Weise
wie Fig. 5 und 6 die Anordnung der Contacte und die Verbindung derselben für den Fall,
dafs die verschiedenen Spulen der elektrischen Bremse parallel zu einander liegen und hinter
einen nach ■ dem Einschalten der Spulen allmählich ausschaltbaren Widerstand geschaltet
sind.
Fig. ■ 14 und 15 sind schematische Darstellungen
der Stromverbindungen der beiden Ausführungsformen der neuen Bremsvorrichtung.
Die Bremswelle b kann in gewöhnlicher Weise mittelst des Handgriffes h angezogen
werden (Fig. 1 bis 3). Diese Bremswelle b ist hohl und auf der Welle b1 drehbar gelagert;
letztere ist oben in einem Lager auf der Plattform -F (Fig. 1) und unten in dem Hängelagern2
gelagert,, welches von der Plattform F herabhängt. Am unteren Ende der hohlen Bremswelle
b ist ein Zahnrad g befestigt, welches in ein gröfseres Zahnrad g\ das auf der Welle b"
befestigt ist, eingreift. Die Welle b- ist an ihrem oberen Ende in dem Bügel η und an
ihrem unteren Ende in dem Bügel n1 gelagert. Auf dieser Welle b" ist der Zahnsector g- befestigt,
welcher in ein auf der Welle bl befestigtes
Zahnrad g9 eingreift (Fig. 3 und 4).
Auf dieser Welle b1 ist ferner ein Sperrrad d
befestigt, in welches die Klinke ρ (Fig. 2) eingreifen
kann. Letztere wird in der gewohnten Weise eingerückt und hält die Bremse in jeder
Stellung fest, auf die sie einmal gebracht ist.
Aus der bisher beschriebenen Construction ist ersichtlich, dafs bei der Drehung des Handgriffes
h die hohle Bremsstange b (Fig. 3) in Drehung versetzt wird und dabei eine Drehung
der Welle i>2 unter Vermittlung des Zahnradgetriebes
g und g1 eintreten mufs. Diese
Drehung wird unter Vermittlung des Zahnradsectors g·2 und des Zahnrades g·3 auf die Welle bl
übertragen, jedoch nur während des Theils der Bewegung des Handhebels, in welchem der
Sector g'2 mit dem Zahnrad ga in Eingriff ist.
An dem unteren Ende der Welle bl ist die ■
Kette c befestigt (Fig. 1), welche sich in bekannter Weise beim Anziehen der Bremse auf
der Welle aufwickelt. Diese Kette c ist an einer Stange α befestigt, die an dem anderen
Ende (Fig. 2) an einen Hebel a2 angelenkt ist. Letzterer ruht bei t in einem Hängelager ns,
welches von der Plattform F nach unten ragt, derart, dafs der Hebel a2 in horizontaler Ebene
schwingen kann. An diesen Hebel a2 ist
andererseits eine Gelenkstange α3 angelenkt, deren links liegendes Ende mit der Mitte der
Bremswelle d1 drehbar verbunden ist. Auf
dieser Bremswelle d1 befinden sich die Bremsschuhe
q, welche sich in der gebräuchlichen Weise gegen die Rader»' des Wagens anlegen
können.
Die Stellung des Rades gs in Bezug auf den
Sector g'2 ist, sofern der Handgriff /2 sich in seiner Nullstellung oder im Anfang seiner Bewegung
befindet, in Fig. 4 angegeben, woraus ersichtlich ist, dafs mit der Verdrehung des
Handgriffes h im Sinne' des Uhrzeigers eine Drehung der Welle bl im gleichen Sinne erfolgt,
bis der nicht mit Zähnen besetzte Theil des Sectors g2 dem Zahnrad gs gegenüber
kommt. Während der Zeit nun, während welcher der nicht mit.Zähnen besetzte Theil
des Sectors g1 dem Zahnrad gs gegenübersteht
(Fig. 4a), kann der Welle b1 keinerlei Bewegung
mitgetheilt werden. Dies ist erst wieder möglich, wenn der mit Zähnen versehene Theil
des Sectors g2 von Neuem mit dem Zahnrad g3 in Eingriff kommt. Es folgt hieraus,
dafs die Handbremse durch Aufwickeln der Kette c auf die Welle bx in zwei zeitlich getrennten
Zwischenräumen während der Bewegung des Handgriffes /2 in Thätigkeit gesetzt wird, nämlich am Anfang der Bewegung des
Handgriffes h und in einem zweiten, zeitlich von dem ersten getrennten Theil der Bewegung
des Handgriffes /?.
Um nun die Welle bl in der Zwischenzeit
festzustellen, ist auf derselben eine Scheibe g~' mit einem Ausschnitt an der Peripherie befestigt,
während auf der Welle b'2 ein Segmentstück g* befestigt ist, das in der betreffenden
Zwischenzeit in den Einschnitt der Scheibe g5
eintritt (Fig. 4a). Auf diese Weise kann sich die Scheibe gr" bezw. die Welle bl nicht bewegen,
da die Scheibe g·' durch das Segmentstück g·4 in jeder Richtung gesperrt wird.
Die Stange aa (Fig. 2) ist derart angeordnet,
dafs sie durch in dem Gehäuse C befindliche Magnete in der weiter unten beschriebenen
Weise angezogen wird. Die Stange aa ist mit
dem Hebel cc' verbunden (Fig. 2), der bei i1
drehbar gelagert ist. Mit diesem Hebel ist eine Gelenkstange α* drehbar verbunden, die
eine solche Gestaltung hat, dafs, wenn die Stange aR mittelst der in dem Gehäuse C befindlichen
Magnete nach links bewegt wird, die Gelenkstange a* durch Gleiten auf dem festen
Theil des Bolzens 0 nach links unten bewegt wird.
Das obere Ende des Hebels a2 wird auf
seinem Zapfen t während des ersten Theils der Bewegung des Handgriffes h nach links bewegt,
ehe die elektrische Bremse in Thätigkeit tritt. Hierbei kommt der Bolzen o2 gerade
nach links unter den an der unteren Fläche der Gelenkstange α4 befindlichen Haken, ehe
diese Gelenkstange bewegt wird. Die Gelenkstange α4 mufs daher, sobald sie mittelst des
Hebels a5 und der Stange άα und unter der
Einwirkung des Bolzens 0 nach links unten bewegt wird, den Bolzen δ2 erfassen und so mit
dem Hebel d1 gekuppelt werden.
Die Wirkung dieser Construction besteht offensichtlich darin, dafs, wenn die elektrische
Bremse nicht eingeschaltet wird, sie auch gänzlich von der Bremsvorrichtung des Wagens,
losgekuppelt ist; der Hub, der für die elektrische Bremse vorgesehen sein mufs, ist hierdurch
beträchtlich verringert. Bei dem durch Federkraft bewirkten Rückwärtsgang der Brernstheile
in ihre normalen Stellungen, die in Fig. I und 2 angegeben sind, geht auch die Gelenkstange
a* in die in Fig. 2 angegebene Stellung dadurch . zurück, dafs ihre Spitze mit dem
festen Bolzen o1 in Berührung kommt.
Auf dem Bügel η ist ein Klotz / angeordnet
(Fig. ι und 7), welcher das Lager für die Eisenscheibe k bildet; auf letzterer ist die
Schieferplatte j befestigt, die die Contacte i z1 i2 z3 z'4 ■ und i5 trägt und mit dem inneren
Contactring z'(i (Fig. 5 und 7) versehen ist. Die Welle b2 trägt einen Arm e, der von der Welle
isolirt ist und auf welchem nach unten ragend die Bürsten f und fl befestigt sind (Fig. 1.
und 5). Die Bürste f ist derart angeordnet, dafs sie beständig über dem geschlossenen Contactring
z'° schleift, während die Bürste f1 auf
einander folgend mit den Contacten z'5 z'4 z'3 z'2 z'1
und ζ in Berührung kommt, sobald die Welle b2
durch die Drehung des Handgriffes /2 in der der Bewegung des Uhrzeigers entgegengesetzten
Drehrichtung gedreht wird.
Von der Eisenscheibe k ragt ein Handgriff/;1
hervor, mit dessen Hülfe dieselbe auf dem sie tragenden Klotz /, der fest mit dem Bügel η
verbunden ist, gedreht werden kann. Unter diesem Handgriff Z?1 ist ein Winkelhebel h'2
drehbar gelagert (Fig. 6 und 7), dessen einer Arm mit dem an der rechten Seite liegenden
Bolzen m gelenkig verbunden ist. Das freie Ende dieses Bolzens geht durch ein passendes
Führungsstück auf der unteren Seite der Scheibe k hindurch und greift in eine der auf
dem Umfange des Tragestückes / angeordneten Kerben ein (Fig. 6). ;
Der Winkelhebel /?2, der auf der unteren Seite des Handgriffes /21 in geeigneten Vorsprüngen
gelagert ist, wird durch eine geeignete, in der Zeichnung nicht dargestellte Feder
in Stellung gehalten. Dreht man den Hebel h2 nach oben, so zieht man den Bolzen m aus
einer Kerbe des Tragstückes / heraus und' die Scheibe Ar kann am Handgriff/?1 gedreht werden,
so dafs der Punkt, bei welchem die Bürste^"1 mit den verschiedenen Contacten z'5 z'4
23Z2Z1 und i in Berührung kommt, in Bezug
auf die Bewegung des Armes e geändert wird.
Die Elektricitätsquelle B (Fig. 1, 2 und 14)
ist durch eine Leitung 7 mit einer Reihe von Magnetspulen v1 v2 Vs und v* verbunden, welche
in dem Gehäuse c angeordnet sind. Die Anzahl dieser Spulen kann beliebig gewählt werden.
Die Spulen sind hinter einander geschaltet und die letzte Spule v1 ist unter Vermittlung
des Drahtes 5 an den Widerstand R angeschlossen. Von den verschiedenen Abtheilungen
r3 r2 r1 und r des Widerstandes R
führen Drähte 4, 3, 2, 1 zu den verschiedenen Contacten z'1 z'2z'3 z'4. Der andere Pol der Batterie
ist unter Vermittlung des Drahtes 6 mit dem Contactring z" verbunden. Der Theil z5 (Fig. 5)
ist nicht elektrisch angeschlossen und dient nur als Auflager für die Bürste f1, sofern sich dieselbe
auf keinem anderen Contact befindet. Von dem Contact i ist unter Vermittlung des
Drahtes 5 direct nach der links liegenden Spule v1 eine elektrische Verbindung geführt
(Fig. 14). Es folgt hieraus, dafs, wenn die Bürste fl sich auf dem Contact ζ'5 befindet,
die Magnetspulen v1 bis p4 nicht in dem Stromkreis
der Elektricitätsquelle B liegen. Befindet sich jedoch die Bürste fl auf dem Contact ζ'4,
so sind die Spulen v[ v'2 Vs und v4 eingeschaltet,
und zwar in Reihe mit den verschiedenen Abschnitten r r1 r- r3 des Widerstandes R. Wenn
nun die Bürsten f und f1 weiter nach links
gedreht werden, so dafs die Bürste f1 auf einander
folgend über die Contacte Z3Z2Z1 und ζ
hinweggeht, so werden die verschiedenen Abtheilungen rrlr2r3 des Widerstandes R in der
genannten Reihenfolge aus dem Stromkreis ausgeschaltet, so dafs, wenn die Bürsten fl auf
dem Contact ζ sich befinden, die Spulen vlv2v*
und v4 die volle Spannung der Elektricilätsquelle B entnehmen.
Verdreht man die Scheibe k unter Vermittlung ihres Handgriffes h1 in der bereits erwähnten
Weise, so wird der Punkt in der Bewegung des Handgriffes /?, an welchem diese
Spulen in den Stromkreis eingeschaltet werden, wunschgemäfs geändert. In manchen Fällen
ist es wünschenswerth, dafs die verschiedenen. Spulen ν1 ν2 νΆ und v4 in Bezug auf die Klemmen
der Elektricitätsquelle B parallel geschaltet sind. Die Anordnung der Contacte auf der Schiefertafel
j zur Herstellung dieser Schaltung ist in den Fig. 12 und 13 dargestellt, während die
Stromverbindungen für diese Anordnung aus Fig. 15 zu entnehmen sind. In diesem Fall
ist die Elektricitätsquelle B mittelst des Drahtes 13 über die Abtheilungen r r1 des Widerstandes R
mit einem geschlossenen Contactring z'12 verbunden, ferner durch den Draht 14, der nur
über die Abtheilung r1 des Widerstandes R führt, mit dem Contactstreifen z'14 und schliefslich
noch unmittelbar, d. h. unter Umgehung des Widerstandes R durch den Draht 12 mit
dem Contacte z'7. Die Spulen v1 v2 v3 . und v4
sind vermittelst eines gemeinschaftlichen Drahtes 15 einerseits mit dem anderen Pol der
Elekfricitätsquelle B und andererseits unter Vermittlung der Drähte 8,9, 10, 11 mit den Contacten
z11 z'10 z" un.d z8 verbunden. In Fig.. 1 5 sind
die Contactez'11z10z'!'undz8 nur schematisch darge-
stellt, um die nothwendigen Stromverbindungen zu zeigen. Sämmtliche Contacte sind so angeordnet
(Fig. 12,13 und 15), dafs bei der
Drehung des Bürstenarmes e nach links zunächst die Spule vl durch die Bürste f'1 und
dann die Spule ν2 durch die Bürste /3, dann
die Spule v3 durch die Bürste /4 und schliefslich
die Spule v* durch die Bürste f5 eingeschaltet
wird. Jede der Spulen vl v'2 vs und v4
bleibt, sofern sie einmal in den Stromkreis eingeschaltet ist, auch in demselben bei der
weiteren Bewegung des Bürstenarmes e nach links eingeschaltet. Die Bürsten f2/3/* und/r>
(Fig. 12) schleifen auf den zugehörigen Contactstücken i11 i10 i9 und z'8, während die Bürste/0
auf den Contacten 214 und z7 schleift und die
Bürste f auf dem Contactring z'12 arbeitet. Bei
der Drehung des Bürstenarmes e entgegengesetzt dem Sinne des Uhrzeigers werden, wie
bereits erwähnt, die Spulen v1 v2 v3 und v4 eingeschaltet,
die hinter den Abtheilungen r und r1 des Widerstandes R liegen. Bei der weiteren
Drehung dieses Bürstenarmes e nach links wird zunächst die Abtheilung r und dann die Abtheilung
r1 des Widerstandes R ausgeschaltet, da die Bürste f{) zunächst auf dem Contact ζ'14
und dann auf dem Contact P schleift. . Sämmtliche Bürsten, die von dem Bürslenarm e getragen
werden, sind wie .Fig. 8 zeigt construirt. Die Verbindungen werden mit den einzelnen
Contacten auf der Platte j unter Vermittlung biegsamer Verbindungsstücke hergestellt. Die
in dem Gehäuse C angeordneten Magnete besitzen vorteilhaft die Gestalt von Schalen
S1S2S3 und s4 (Fig. 9, 10 und 11), in denen die
Spulen vlv2va und v4 gelagert sind; die Magnete
sind oben und unten mit hervorragenden Flanschen ausgestattet (Fig. 9). Diese Flanschen
sind (Fig. 11) derart angeordnet, dafs die Magnete zunächst zwischen je zwei der Stangen ai0
und der benachbarten Stange u" eingesetzt werden und dann um ein Geringes nach rechts
so gedreht werden können, dafs die Nuthen in den Flanschen mit den Stangen a11 in Eingriff
kommen, worauf die Oeffnungen dieser Nuthen mit Hülfe von Platten a13 (Fig. 11) geschlossen
werden können, so dafs die Magnete s1 s2 s3 und s4 fest auf den Stangen α11
gehalten werden. Um diese Magnete in der gewünschten Lage auf den Stangen ali gegen
Längsverschiebung zu sichern, können Klemmstücke M1 M2 u3 und u* angeordnet werden, die
unter Vermittlung von Schrauben auf den Stangen a11 festgeklemmt werden können. Diese
Klemmstücke u! u2 u3 und w4 passen genau
zwischen die Flanschen der zugehörigen Magnete sl s'2 s3 und s4.
Eine ähnliche Art der Befestigung für die Anker o3 o4 o5 und o° auf den Stangen α 10 ist
aus Fig. 10 ersichtlich. Es ist jedoch wünschenswerth, dafs diese Anker os o4 or>
und on j sich in der Längsrichtung auf den Stangen a10
bewegen können. Zu diesem Zwecke sind die Klemmstücke ^1 ^2 ^3 und ^4 nur auf dereinen
Seite der Anker o3 o4 o5 und oe in solcher
Weise angeordnet, dafs, während jeder Anker durch seinen zugehörenden Magneten angezogen
wird, er die Stangen a10 durch die Flanschenöffnungen
der Anker der vorhergehenden oder unteren Magnete zieht. Jeder Anker dient daher, wenn er gegen seinen Magneten gezogen
wird, dazu, um die Stange a10 ein geringes
Stück nach unten zu ziehen (nach unten mit Bezug auf die Fig. 9 und 10 oder nach links
mit Bezug auf die Fig. 1 und 2), so dafs den Stangen a10 die Bewegung jedes Ankers o3 o4 o5
und o° auf einander folgend mitgetheilt wird. .Die gröfste, der Stange a10 überhaupt mögliche
Bewegung ist ausgeführt, wenn der Anker o° aus der in den Fig. 9 und 10 angegebenen
Stellung in Berührung mit dem zugehörenden Magneten s4 gekommen ist, Die Stangen a11
sind mit den Enden des Gehäuses C passend verbunden. Auf den Stangen au liegen innerhalb
des Gehäuses C zwei Platten α9, die mit
Löchern ausgestattet sind, so dafs die Stangen aw bei ihrer Bewegung geführt werden.
Die Stangen aw sind an ihren oberen Enden
mit Hülfe der Stange as verbunden. An letzterer ist unter Vermittlung von Schraubengewinden
und Muttern das linke Ende der aus Fig. 2 ersichtlichen Stange aa befestigt, durch
deren Vermittlung die Bewegung der Anker o3 o4 o5 und o(i auf das bereits beschriebene
Hebelsystem und schliefslich auf den Bremsbalken a1 übertragen wird.
Es ist natürlich selbstverständlich, dafs sämmtliche Theile der Vorrichtung zum Anziehen
des Hebels a2 oder zur Herstellung der Stromverbindung
der Magnete in dem Gehäuse C an der anderen Seite des Wagens noch einmal angeordnet sein können. Zu diesem Zweck
führt die Stange a1 zu dem anderen Ende des
Wagens, um daselbst dieselben Arbeiten zu verrichten, die durch die Stange α erreicht
werden. Die elektrischen Stromkreise sind jedoch nur für das eine Ende des Wagens angegeben.
Die Wirkungsweise der Bremsvorrichtung ist kurz zusammengefafst die folgende:
In der Ruhestellung befinden sich die einzelnen Theile in der in Fig. 1 und 2 gezeichneten
Stellung. Die Drehung des Handgriffes h mit der Bremswelle b bewirkt, dafs zunächst
die Bremsbacken q in der gebräuchlichen Weise fest gegen die Räder w gelegt werden, während
gleichzeitig, indem der Hebel d2 nach links um seinen Zapfen ί gedreht wird, der Bolzen o2,
der durch den Hebel a- getragen wird, in
solche Stellung gebracht wird, dafs er mit dem Haken der Gelenkstange α4, wenn letztere nach
links unten bewegt wird, in Eingriff kommen
miifs. Diese Wirkung tritt ein, ehe irgend
eine der Spulen V1V2P3 und v4 in den Stromkreis
der Elektricitätsquelle J3 eingeschaltet ist. Wenn jedoch die Bürste/1 über den Contact i4
hinweggeht, so werden bei der in Fig. 5, 6 und 14 dargestellten Anordnung die Magnetspulen
v1 v'2 v3 und v4 in den Stromkreis hinter
einander und hinter sämmtliche Theile ' des Widerstandes R geschaltet. Eine weitere Bewegung
des Handgriffes h dient dazu, die Widerstandsabtheilungen r3 r2 r1 und r aufeinander
folgend auszuschalten. Dagegen wird bei der in Fig. 12, 13 und 15 dargestellten Ausführungsform,
bei welcher die Magnetspulen v1 v2 v3 und v4 parallel geschaltet sind, bei dem
Zusammentreffen der Bürste f2 mit dem Contacte z'11 zunächst nur die Spule v1 in den
Stromkreis eingeschaltet. Erst bei der weiteren Bewegung des Handhebels h werden der Reihe
nach auch die Spulen v2 v3 und v4 eingeschaltet
und hierauf aufeinander folgend die Widerstandsabtheilungen r und r1 des Widerstandes R ausgeschaltet.
Wenn die Spulen V1V2V3 und v4 in den
Stromkreis eingeschaltet sind, so werden die Magnete s1 s2 sa und s4 erregt, und die Stange a°,
welche mit den zugehörigen Ankern o3 o4 o5
und oe verbunden ist. wird nach unten gezogen
(Fig. 9 und 10) und nimmt die Gelenkstange λ4 nach links mit (Fig. 2), welche dann
schon mit dem Bolzen o2 in Eingriff ist und den Hebel a1 noch weiter nach links zieht und
somit die Bremskraft, welche durch die von Hand angezogenen Bremsvorrichtungen auf die
Räder W ausgeübt wird, noch durch elektrische Kraft vergröfsert.
Der Punkt, an welchem die Magnetspulen V1V2V3 und v4 in den Stromkreis eingeschaltet
werden, ist, wie ohne Weiteres verständlich ist, durch die Verdrehung der Scheibe k, . die
die verschiedenen Contactstücke trägt, verstellbar. Verdreht man die Scheibe k nach rechts
oder links mittelst ihres Handgriffes h1, so mufs der Punkt, bei welchem die betreffenden
Spulen eingeschaltet werden, nach vor- oder rückwärts verschoben werden, wodurch es
möglich ist, den Apparat so einzustellen, dafs innerhalb geringer Grenzen jede gewünschte
Bremswirkung mit Hülfe der Handbremse ausgeübt werden kann, ehe die Spulen v1 v2 v8
und v4 in den Stromkreis eingeschaltet werden, und dafs die Bremswirkung durch die magnetische
Bremse noch verstärkt werden kann.
Durch diese Vorrichtungen kann jede, todte Bewegung aufgehoben und der Einflufs der
Abnutzung in den arbeitenden Theilen des Bremsmechanismus beseitigt werden. Auch
kann das Einschalten der magnetischen Bremse in jedem Punkt der Bewegung des Handgriffes
h erreicht werden.
Es ist wesentlich, dafs die Elektromagnete, welche ihren Anker angezogen haben, nicht
aus dem Stromkreis ausgeschaltet werden. Auf diese Weise dienen sie dazu, das Zurückgehen
der Bremse wirkungsvoll, ähnlich wie ein Gesperre, zu verhindern. Diese Wirkung tritt deswegen
ein, weil bekanntlich die zum Abreifsen des Ankers von seinem Magneten erforderliche
Kraft gröfser ist als die Kraft, die der Magnet während des Anziehen' des Ankers ausüben
kann.
Claims (9)
- Patent-Ansprüche:ι . Eine Bremse für elektrische Fahrzeuge, bei welcher eine Handbremse mit einer elektrischen Bremse vereinigt ist, gekennzeichnet dadurch, dafs die Stromschlufsstücke für die elektrische Bremse in Bezug auf die beim Anziehen der Handbremse bewegten Theile in solcher Weise angeordnet sind, dafs sie (die Stromschlufsstücke) bei der Bewegung des Handhebels für die Handbremse erst dann mit einander in Berührung kommen und somit die elektrische Bremse erst dann in Thätigkeit tritt, wenn die Bremsbacken mit Hülfe der Handbremse schon eine vorher bestimmte Bremskraft ausüben oder ganz angezogen sind.
- 2. Eine Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die Handbremse darauf wirkt, die elektrische Bremse mit allmählich stärker wirkender Kraft in Thätigkeit zu bringen, ohne dafs die auf die Handbremse auszuübende Kraft vergröfsert wird.
- 3. Eine Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs nach dem Ausrücken der Handbremse und Einrücken der elektrischen Bremse bei der weiteren Bewegung des Handhebels eine nochmalige Einrückung der Handbremse bewirkt wird.
- 4. Eine Bremse nach Anspruch 1, bei welcher die Magnetanker (o3 bis o°) der elektrischen Bremse in immer greiser1 werdenden Entfernungen von ihrem Magneten (sl bis s4) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dafs mehrere Magnete aufeinanderfolgend elektrisch erregt werden, ohne dafs die vorher erregten Magnete ausgeschaltet werden, so dafs diese letzteren die Bremstheile gesperrähnlich halten, während die zuletzt erregten Magnete noch auf weiteres Anziehen der Bremse wirken.
- 5. Eine Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die den Stromkreis für die elektrisch wirkende Bremse schliefsenden Stromschlufsstücke in Bezug auf die Bewegung des Handgriffes verstellt werden können, so dafs der Zeitpunkt, in welchem die elektrische Bremse angezogen wird, in Bezug auf die bereits mit der Hand ausgeübte Bremskraft nach Belieben eingestellt werden kann.
- 6. Eine Bremse nach Anspruch i, dadurch i gekennzeichnet, dafs der Beginn der Wir- ; kung der elektrischen Bremse durch Ver- j. drehen der die Contacte der Bremsmngncte |: tragenden Scheiben (j k) geändert werden kann.
- 7. Eine Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die Bremsbacken unter Vermittlung der Kette (c), Stange (a), Hebel (a2) und Stange (d6) anziehende Welle (b]) unter Vermittlung _des Zahnrades (gv) und eines Zahnsectors (g2) derart angetrieben wird, dafs, während das Zahnrad (g3) dem nicht mit Zähnen besetzten Theil des Sectors (g1) gegenübersteht, bei der weiteren Drehung der auf der Welle (b2) befestigte Contactarm (e) über die Contactstücke einer Contactplatte läuft.
- 8. Eine Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs der Hebel (a'2J, der auf die Bremsbacken (q) wirkt, beim Anziehen der Bremse mit der von dem Bremsmagneten unter Vermittlung der Stange (aa) angezogenen Gelenkstange (cfi) dadurch verkuppelt wird, dafs die Gelenkstange (a*) mit gegen die feststehenden Bolzen (0) und (o1) sich anlegenden Schubflächen sowie mit einer Kerbe ausgestattet ist, die beim Anziehen der Gelenkstange (cfi) mit einem Bolzen (o1) des Hebels (a1) in Eingriff kommt.
- 9. Eine Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die die Contacte (i z1 z2 is z4 und P) tragenden Platten (j) und (k) auf einem Tragstück (I) drehbar gelagert sind und mittelst einer Sperrvorrichtung (in) auf dem Tragstück (I) festgestellt werden können.ίο. Eine Bremse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung der Magnete (Fig. 9 bis 11) in der Weise, dafs diese verstellbar auf gemeinschaftlichen Tragstangen (a11)· mittelst ihrer Flanschen befestigt sind, während die Anker (o3 bis on) auf Stangen (aw) durch gleichfalls verstellbare Klemmstücke fc1 ^2 ^3 und %*) in der Weise getragen wenden, dafs, sobald irgend einer der Anker auf seinen Magneten aufgetroffen ist, die Stangen (a10) unter der Wirkung der folgenden Magnete sich durch Oeffnungen in den festgehaltenen Ankern hindurch weiter bewegen können.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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