DE1300530B - Verfahren zur Herstellung von bei Temperaturwechsel mechanisch bestaendigen, im wesentlichen aus Ammoniumnitrat bestehenden Koernern oder Presskoerpern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von bei Temperaturwechsel mechanisch bestaendigen, im wesentlichen aus Ammoniumnitrat bestehenden Koernern oder PresskoerpernInfo
- Publication number
- DE1300530B DE1300530B DEM42474A DEM0042474A DE1300530B DE 1300530 B DE1300530 B DE 1300530B DE M42474 A DEM42474 A DE M42474A DE M0042474 A DEM0042474 A DE M0042474A DE 1300530 B DE1300530 B DE 1300530B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- ammonium nitrate
- water
- nitrate
- mgo
- cao
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/18—Nitrates of ammonium
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05C—NITROGENOUS FERTILISERS
- C05C1/00—Ammonium nitrate fertilisers
- C05C1/02—Granulation; Pelletisation; Stabilisation; Colouring
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B21/00—Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
- C06B21/0033—Shaping the mixture
- C06B21/005—By a process involving melting at least part of the ingredients
Description
Bei Temperaturen zwischen etwa — 180C und einer
bei etwa 32 0C liegenden Phasenübergangstemperatur besteht die beständige Kristallform von Ammoniumnitrat
aus einer rhombischen bipyramidalen Form mit einer spezifischen Dichte von etwa 1,716. Diese
Form wird gewöhnlich mit der Ziffer IV bezeichnet. Zwischen dem bei 320C liegenden Ubergangspunkt
und einem bei etwa 840C liegenden Ubergangspunkt ist die beständige Kristallform eine rhombische Form
mit einem spezifischen Gewicht von etwa 1,654. Diese Form wird gewöhnlich mit der Ziffer HI bezeichnet.
Zwischen dem Ubergangspunkt bei 84° C und einem bei etwa 1250C liegenden Ubergangspunkt
ist die beständige Kristallform tetragonal, die gewöhnlich mit der Ziffer II bezeichnet wird.
Bei der Herstellung und Lagerung von Körnern oder Preßkörpern aus Ammoniumnitrat, die z. B. für
Sprengstoffe oder zur Erzeugung von Lachgas verwendet werden können, ist es stets — unabhängig
davon, ob diese durch Gießen oder Zusammenpressen hergestellt worden sind — schwierig gewesen,
die äußere Form und das innere Gefüge der zusammengepreßten Beschickung aufrechtzuerhalten,
weil diskontinuierliche Dichteänderungen auftreten, wenn die Beschickung in jeder Richtung die Ubergangstemperatur
von 320C durchläuft. Als Folge solcher Temperaturänderungen zerbrechen oder zerkrümeln
die von einer in die andere Form übergehenden zusammengepreßten Ammoniumnitratmassen
von innen heraus, wobei sie schrumpfen oder sich ausdehnen, so daß sich Teile ablösen oder andere Gegenstände,
die mit der Ammoniumnitratbeschickung in Berührung bleiben müssen, beschädigt werden. Das
kann bei der Verwendung der Beschickung schwerwiegende Folgen haben; durch das Zerkrümeln oder
Zerbrechen z. B. wird die brennende Oberfläche einer Lachgas erzeugenden Beschickung vergrößert und
damit auch die Geschwindigkeit der Druckerzeugung. Die angegebenen nachteiligen Wirkungen des physikalischen
Abbaues sind nicht auf die Verwendung von Ammoniumnitrat als Sprengstoff oder in Gaserzeugungsanlagen
beschränkt. Auch plätzchenförmiges oder körniges Ammoniumnitrat für Düngezwecke wird beeinträchtigt, weil die Plätzchen bzw.
Körnchen zum Auseinanderfallen zu feinen Pulvern neigen, die wesentlich leichter zusammenbacken,
quellen, Feuchtigkeit absorbieren und ähnliche Nachteile aufweisen.
Um der oben angegebenen physikalischen Zerstörung von Ammoniumnitrat entgegenzuwirken,
sind verschiedenartige Zusätze bekanntgeworden. Zwei Zusätze, die sich als besonders wirksam erwiesen
haben, sind Magnesiumnitrat und Calciumnitrat, die entweder allein oder zusammen verwendet werden;
dabei ist aber bekanntlich Bedingung, daß nicht mehr als eine oberste Wassermenge in dem fertigen Produkt
enthalten ist, das das Magnesiumnitrat und/oder Calciumnitrat enthält. Die oberste Konzentration
von Wasser wird in der anliegenden Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung wird das oberste zulässige Gewichtsverhältnis von Wasser zu der Gesamtmenge
von Magnesium- und Calciumnitraten (als die entsprechenden Oxyde angegeben) als Funktion des
Gewichtsverhältnisses von Calciumnitrat zu Magnesiumnitrat
(auch als entsprechende Oxyde angegeben) in der Ammoniumnitratmasse graphisch dargestellt.
Wie' aus der Zeichnung hervorgeht, ist die ent-
scheidende oberste Wasserkonzentration bei der Verwendung von Calciumnitrat in Abwesenheit von
Magnesiumnitrat geringer als bei Verwendung von Magnesiumnitrat in Abwesenheit von Calciumnitrat.
Wenn eine Kombination aus Calcium- und Magnesiumnitrat, die etwa 70 Gewichtsprozent CaO und
etwa 30 Gewichtsprozent MgO enthält, verwendet wird, ist das oberste zulässige Wasserverhältnis sogar
noch geringer als bei Verwendung von einem der beiden Zusätze. Bei der Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens müssen daher die Variablen derartig geregelt werden, daß die H2O/CaO/MgO-Mengenanteile
innerhalb des Gebietes ABCDE der Zeichnung liegen. Ferner muß die Gesamtkonzentration
von Wasser in dem Ammoniumnitratprodukt geringer als etwa 2 Gewichtsprozent und vorzugsweise
geringer als etwa 0,5 Gewichtsprozent sein. Die Wasserkonzentration kann nach dem Titrationsverfahren
von Karl Fischer leicht bestimmt werden. Die oben beschriebenen, die Wasserkonzentration
in dem fertigen Ammoniumnitratprodukt einschränkenden Bedingungen machen die Herstellung solcher
Massen nach wirtschaftlich annehmbaren Verfahrensgrundsätzen sehr schwierig, weil Magnesiumnitrat
und Calciumnitrat Wasser sehr festhalten (Magnesiumnitrathexahydrat verliert z. B. nur 5 Moleküle
von 6 Molekülen Wasser, selbst wenn es auf eine Temperatur von 3300C erhitzt wird) und weil Ammoniumnitrat
selbst bei mäßig hohen Temperaturen, wie oberhalb etwa 2000C, ein sehr gefährlich zu
handhabendes Material ist. Ammoniumnitratmassen, die die genaue Menge von Zusätzen und Wasser enthalten,
sind im Laboratoriumsmaßstab hergestellt worden, indem sehr fein vermahlenes festes Ammoniumnitrat
und Magnesiumnitrat entwässert, dann miteinander vermischt und geschmolzen wurden. Im
technischen Maßstab ist dieses Verfahren jedoch nicht nur wegen der hohen Kosten zum Entwässern
von festem Ammoniumnitrat, sondern auch deswegen ungeeignet, weil wasserfreies Magnesiumnitrat nicht
handelsüblich ist.
Nach einem anderen Verfahren wurden Calcium- und/oder Magnesiumnitrat (entweder wasserfrei oder
hydratisiert) Ammoniumnitratlösungen, die auf etwa 95% konzentriert worden waren, zugesetzt, worauf
die Lösungen durch Abkühlen verfestigt und die verfestigten Massen in der Erwartung (z. B. bei etwa 60
bis 8O0C) getrocknet wurden, daß der Rest des Wassers dabei entfernt werden würde. Durch die
Gegenwart von Calcium- und/oder Magnesiumnitrat in dem festen Ammoniumnitrat ist jedoch die Entfernung
des Wassers nach diesem Verfahren praktisch unmöglich, was wahrscheinlich auf die oben erläuterte
Eigenschaft der Magnesium- und Calciumnitrate zurückzuführen ist, das Wasser als Hydratationswasser
zurückzuhalten.
Schließlich wird in der britischen Patentschrift 573 147 die Herstellung eines temperaturbeständigen
Ammoniumnitratmaterials durch Einführung von Magnesiumnitrat od. dgl. und Herabsetzung des
Wassergehaltes auf einen befriedigenden Wert, beispielsweise 0,6%, offenbart. Um jedoch dieses Ergebnis
zu erzielen, ist es gemäß den Lehren dieser britischen Patentschrift notwendig, die Ammoniumnitrat-Magnesiumnitrat-Masse
mehrfach zu vermählen und das feinteilige Material mehrere Stunden lang
zu trocknen. Dieses bekannte Verfahren weist also den Nachteil auf, daß eine Vielzahl von Arbeits-
gangen und ein angemessener Zeitaufwand notwendig werden, um den Feuchtigkeitsgehalt der Massen auf
einen befriedigenden Wert herabzusetzen. Die nach diesem Verfahren hergestellten Massen weisen keine
günstige und zweckmäßige physikalische Form auf, sie müssen umgeschmolzen und umgeformt werden,
um eine befriedigende Teilchengröße zu erzielen.
Erfindungsgemäß wurde nun gefunden, daß die erforderliche Wassermenge bei Temperaturen zwischen
dem Erstarrungspunkt der Schmelze und 22O0C entfernt werden kann, wenn Calcium- und/oder Magnesiumnitrate
in geschmolzenem Ammoniumnitrat in Lösung sind.
Die Erfindung betrifft demgemäß ein Verfahren zur Herstellung von bei Temperaturwechsel mechanisch
beständigen, im wesentlichen aus Ammoniumnitrat bestehenden Körnern oder Preßkörpern, aus einer
unter gleichzeitiger Formgebung durch Kühlung erstarrenden Schmelze aus Ammoniumnitrat und etwa
0,02 bis 3 Gewichtsprozent MgO und/oder CaO in Form von Magnesiumnitrat und/oder Calciumnitrat
bei Anwesenheit von Wasser, wobei das Wasser so weit entfernt wird, daß im Endprodukt in geschmolzenem
Zustand das Gewichtsverhältnis
H, O
MgO + CaO
innerhalb der Fläche ABCDE der Zeichnung liegt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Schmelze,
deren anfängliches Gewichtsverhältnis
H, O
MgO + CaO
in der Kurvenzeichnung außerhalb der Fläche ABCDE liegt, bei Temperaturen zwischen ihrem Erstarrungspunkt
und 2200C und bei Drücken unterhalb 0,3 atm
bis zum Erreichen eines innerhalb der Fläche ABCDE liegenden Gewichtsverhältnisses
H, O
35
40
MgO + CaO
und eines Wassergehaltes unterhalb 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht, entwässert
wird, wobei das anfängliche Gewichtsverhältnis
H2O
MgO
in der Schmelze größer als 1,7 und dasjenige von
in der Schmelze größer als 1,7 und dasjenige von
H2O
CaO
CaO
55
größer als 0,5 ist.
Nach einer bevorzugten Ausbildung wird die Schmelze bis zum Erreichen eines innerhalb der
Fläche FGHDE liegenden Gewichtsverhältnisses
H2O
MgO + CaO
entwässert.
Das geschmolzene Ammoniumnitrat, das Wasser, Magnesium- und/oder Calciumnitrat enthält und aus
dem das Wasser durch Verdampfen entfernt werden soll, kann nach verschiedenen Verfahren hergestellt
werden. So kann z. B. festes Ammoniumnitrat, das gegebenenfalls beträchtliche Wassermengen enthält,
als Ausgangsmaterial verwendet und auf eine Temperatur oberhalb des Erstarrungspunktes erhitzt werden,
worauf Calcium- und/oder Magnesiumnitrathydrate oder Lösungen davon zugesetzt werden.
Nach einem anderen Verfahren kann Ammoniumnitrat aus Salpetersäure und Ammoniak hergestellt
werden, worauf noch der Schmelze geeignete Mengen von Calcium- und/oder Magnesiumnitrat entweder
als Lösungen, Hydrate oder als wasserfreie Salze zugesetzt werden können. Nach einem anderen Verfahren
kann Ammoniumnitrat ebenfalls aus Ammoniak und Salpetersäure hergestellt werden, worauf
dem geschmolzenen Ammoniumnitrat Magnesiumoxyd und/oder Calciumoxyd zugesetzt werden. Bei
diesem letzteren Verfahren ist es zweckmäßig, eine angemessene Zeit — zwecks Umsetzung der Oxyde
mit dem geschmolzenen Ammoniumnitrat — verstreichen zu lassen, wobei die entsprechenden Magnesium-
und/oder Calciumnitrate gebildet werden, von denen mindestens ein Teil als basische Nitrate oder
als ähnliche Verbindungen vorliegen können, die neben normalem Magnesium- oder Calciumnitrat bei
möglichen Nebenreaktionen entstehen können. Nach einem weiteren Verfahren zur Herstellung von geschmolzenem
Ammoniumnitrat, aus dem das Wasser verdampft werden soll, werden Magnesium- und/oder
Calciumoxyde, -hydroxyde oder Salze davon (wie Calcium- oder Magnesiumcarbonat) direkt mit Salpetersäure
unter Bildung von Lösungen von Calcium- und/oder Magnesiumnitraten in Wasser oder in wäßriger
Salpetersäure (je nach der Menge der überschüssigen Salpetersäure) umgesetzt, worauf geeignete
Mengen dieser Lösung in die Umsetzungszone eingeführt werden, in der Salpetersäure und Ammoniak
zwecks Herstellung von Ammoniumnitrat umgesetzt werden. Die dem geschmolzenen Ammoniumnitrat
einverleibten Mengen an Magnesium- und/oder Calciumnitraten liegen zwischen etwa 0,02 und 3 Gewichtsprozent,
vorzugsweise zwischen etwa 0,1 und 1,5 Gewichtsprozent, MgO und/oder CaO, bezogen
auf wasserfreies NH4NO3.
Wenn das geschmolzene Ammoniumnitrat in verhältnismäßig verdünnter Form hergestellt wird, kann
es nach üblichen Konzentrierverfahren, z. B. bei einer Temperatur von etwa 14O0C und unter einem
Druck von 0,5 atü oder geringer, in einer geeigneten Anlage, z. B. in einer Umwälzvakuumkonzentrieranlage,
leicht auf 92- bis 96%iges Ammoniumnitrat (oder auf ein Molverhältnis von etwa 5 oder 6 Mol
H2O je Mol Oxyd) gebracht werden. Die Entfernung der restlichen Wassermenge muß bei einer etwas
höheren Temperatur und unter etwas geringerem Druck erfolgen. Diese Entfernung des Wassers erfolgt
erfindungsgemäß bei Temperaturen zwischen dem Erstarrungspunkt der Schmelze und 2200C und bei
Drücken unterhalb 0,3 atm, vorzugsweise unterhalb etwa 0,2 atm. Auf diese Weise kann der Wassergehalt
des Ammoniumnitrats leicht auf unterhalb 2,0 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht, verringert
werden, so daß er innerhalb der Fläche ABCDE der Zeichnung liegt. Der bevorzugte Wassergehalt
liegt jedoch innerhalb der Fläche FGHDE. Wenn auch die letzte Konzentrierungsstufe nach
jedem üblichen Verfahren durchgeführt werden kann, so wird das Wasser doch vorzugsweise aus dünnen
Filmen oder Säulen verdampft, wobei nur verhältnismäßig geringe Mengenanteile des Ammoniumnitrats
in der Zeiteinheit erhöhten Temperaturen ausgesetzt sind.
Die Verfestigung des konzentrierten Ammoniumnitrats,
das Wasser und die Erdalkaliverbindung in den erforderlichen Konzentrationen enthält, erfolgt
durch Abkühlen der Schmelze auf eine unterhalb des Erstarrungspunktes liegende Temperatur. Dieser Erstarrungspunkt
wird von dem endgültigen Wassergehalt wie auch von der Art und den Mengen der anderen gelösten Substanzen bestimmt, wobei ein
höherer Erstarrungspunkt bei geringer werdenden Wasserkonzentrationen erhalten wird. Eine Masse,
die z. B. etwa 5% Wasser enthält, schmilzt bei etwa 1200C, während eine Masse, die etwa 0,2% Wasser
enthält, bei etwa 1700C schmilzt. Die Verfestigung
kann nach üblichen Verfahren, so z. B. durch Sprühtrocknen oder schnelles Abkühlen in Berührung mit
kalten Oberflächen oder durch Eingießen in Formen erfolgen. Das nach diesem Verfahren hergestellte
feste Ammoniumnitrat muß nicht weiter getrocknet werden, es sei denn, daß anschließend Wasser zugesetzt
worden ist, obwohl ein weiteres Trocknen nicht besonders nachteilig ist.
Das erhaltene Produkt ist gegen das Zerkrümeln während wiederholter Temperaturübergänge bei der
Phasenübergangstemperatur von 32 0C wirksam stabilisiert.
Eine Probe, die 0,54% MgO, 0,23% H2O und den entsprechenden Rest Ammoniumnitrat enthält
(Punkt J in der Zeiehnung), wurde z. B. in einen Ofen gebracht, in dem die Temperatur alle 8 Stunden von
27 auf 38 0C erhöht und dann wieder erniedrigt wurde. Diese Probe widerstand mehr als 600 dieser Temperaturänderungen,
ohne daß irgendeine Zerstörung der äußeren Form festgestellt werden konnte.
Demgegenüber zeigte eine Probe, die nicht nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt worden
war, sondern 0,84% MgO, 1,1% CaO und 1,2% Wasser enthielt (Punkt K der Zeichnung), bereits
nach 15 Temperaturänderungen einen merklichen Zerfall.
45 kg wasserfreier Ammoniak werden mit 306,1 kg 55%iger wäßriger Salpetersäure zwecks Herstellung
von 251,7 kg einer 85%igen wäßrigen Ammoniumnitratlösung umgesetzt. Diese Lösung wird dann
durch Verdampfen des Wassers bei einer Temperatur von etwa 140° C und einem Druck von etwa 0,5 atm
auf eine 95%ige Lösung konzentriert. Ferner werden 1 kg Magnesiumoxyd in 6,2 kg 55%iger Salpetersäure
zwecks Herstellung einer Lösung von Magnesiumnitrat gelöst. Diese Lösung wird dann zwecks Entfernung
etwaiger unlöslicher Verunreinigungen filtriert und dann der oben angegebenen 95%igen
Ammoniumnitratlösung zugesetzt, wobei etwa 232,2 kg einer Ammoniumnitratlösung erhalten werden,
die 1,75% Magnesiumnitrat und etwa 6% Wasser enthält. Diese Lösung wird dann schnell
durch auf etwa 1900C gehaltene Röhren mit geringem
Durchmesser (z. B. etwa 25,4 mm) geleitet und anschließend in eine Kammer eintreten gelassen, die auf
einem Druck von etwa 0,13 atm gehalten wird und in der das Wasser zwecks Verringerung des Wassergehaltes
der Ammoniumnitratschmelze auf etwa 0,3% Wasser verdampft wird. Dieses konzentrierte
und geschmolzene Ammoniumnitrat wird dann nach einem üblichen Verfahren, so z. B. durch Einsprühen
in einen Sprühturm, verfestigt, worauf das feste Ammoniumnitrat am Boden des Turmes mit einer
Temperatur von etwa 60 bis 700C entfernt wird.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Gegenwart oder der Zusatz von
anderen Substanzen außer Magnesium- und/oder Calciumnitrat nicht ausgeschlossen. Viele Substanzen,
die gewöhnlich zugesetzt oder die auf Ammoniumnitrat zwecks Verringerung der hygroskopischen
Eigenschaften oder Erhöhung der Fließfähigkeit aufgetragen werden, können in Verbindung mit dem
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Ammoniumnitrat verwendet werden. Beispiele für
solche Substanzen sind Talkum, Diatomeenerde, Tricalciumphosphat, organische Kohlenwasserstoff- oder
Harzüberzugsmittel u. dgl. m. Auch andere anorganische Substanzen können dem Ammoniumnitrat zugesetzt
werden, indem diese Mittel der Schmelze, z. B. vor dem Verfestigen, zugesetzt werden. Zwecks Verringerung
der Temperatur, bei der der übergang von Phase II in Phase IV erfolgt, ist z. B. bisher dem
Ammoniumnitrat Kaliumnitrat zugesetzt worden. In gleicher Weise können auch andere Düngemittel,
wie Phosphate, und geringe Mengen wichtiger Spurenelemente, wie Eisen, Kupfer, Mangen u. dgl.,
dem Ammoniumnitrat zwecks Herstellung von Mischdüngemitteln zugesetzt werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von bei Temperaturwechsel mechanisch beständigen, im wesentlichen
aus Ammoniumnitrat bestehenden Körnern oder Preßkörpern aus einer unter gleichzeitiger
Formgebung durch Kühlung erstarrenden Schmelze aus Ammoniumnitrat und etwa 0,02 bis
3 Gewichtsprozent MgO und/oder CaO in Form von Magnesiumnitrat und/oder Calciumnitrat in
Gegenwart von Wasser, wobei das Wasser so weit entfernt wird, daß im Endprodukt in geschmolzenem
Zustand das Gewichtsverhältnis
H2O
MgO + CaO
innerhalb der Fläche ABCDE der Zeichnung liegt, dadurch gekennzeichnet, daß
die Entfernung des Wassers aus der Schmelze, deren anfangliches Gewichtsverhältnis
H, O
MgO + CaO
in der Zeichnung oberhalb der Linie ABC liegt, bei Temperaturen zwischen ihrem Erstarrungspunkt
und 2203C und bei Drücken unterhalb 0,3 atm bis zum Erreichen eines innerhalb der
Fläche ABCDE liegenden Gewichtsverhältnisses
H2O1
MgO + CaO
und eines Wassergehaltes unterhalb 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht, vorgenommen
wird, wobei das anfangliche Gewichtsverhältnis H2O
MgO
MgO
in der Schmelze größer als 1,7 und dasjenige von
H2O
CaO
größer als 0,5 ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze bis zum Erreichen
eines innerhalb der Fläche FGHDE liegenden Gewichtsverhältnisses
H, O
IO
MgO + CaO entwässert wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US755611A US3030179A (en) | 1958-08-18 | 1958-08-18 | Production of ammonium nitrate compositions |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1300530B true DE1300530B (de) | 1969-08-07 |
Family
ID=25039856
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM42474A Pending DE1300530B (de) | 1958-08-18 | 1959-08-17 | Verfahren zur Herstellung von bei Temperaturwechsel mechanisch bestaendigen, im wesentlichen aus Ammoniumnitrat bestehenden Koernern oder Presskoerpern |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3030179A (de) |
DE (1) | DE1300530B (de) |
GB (1) | GB914606A (de) |
NL (1) | NL242422A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3008891A1 (de) * | 1979-03-15 | 1980-09-18 | Azote Sa Cie Neerlandaise | Verfahren zur herstellung stabilisierter, ammoniumnitrat enthaltender koerner |
Families Citing this family (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL268086A (de) * | 1960-08-11 | 1900-01-01 | ||
US3212944A (en) * | 1961-05-10 | 1965-10-19 | Monsanto Co | Ammonium nitrate compositions containing hydratable metal salts and methods for producing the same |
US3173756A (en) * | 1960-11-16 | 1965-03-16 | Monsanto Co | Double nitrate salts and methods for their preparation |
US3269879A (en) * | 1964-04-13 | 1966-08-30 | Aerojet General Co | Ammonium salt lattice with isomorphously substituted inorganic salts |
US3428418A (en) * | 1967-06-27 | 1969-02-18 | Uss Agri Chem Inc | Ammonium nitrate stabilization |
US3708357A (en) * | 1971-04-21 | 1973-01-02 | Us Army | Oxidizers with improved thermal stability and method of making same |
NL8102960A (nl) * | 1981-06-19 | 1983-01-17 | Unie Van Kunstmestfab Bv | Werkwijze voor het bereiden van thermisch stabiele ammoniumnitraatbevattende granules met hoog stortgewicht, alsmede granules verkregen met deze werkwijze. |
NL8102958A (nl) * | 1981-06-19 | 1983-01-17 | Unie Van Kunstmestfab Bv | Werkwijze voor het bereiden van thermisch stabiele ammoniumnitraatbevattende granules met hoog stortgewicht, alsmede granules verkregen met deze werkwijze. |
EP1917213A1 (de) * | 2005-07-27 | 2008-05-07 | Alastair James Forsyth | Nitrate |
EP3418267A1 (de) * | 2017-06-23 | 2018-12-26 | YARA International ASA | Verbesserung der eigenschaften gegen zusammenbacken von ammoniumnitratteilchen, die in einem geschlossenen behälter gelagert sind |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB573147A (en) * | 1942-11-06 | 1945-11-08 | Frank Roffey | Improvements in or relating to explosives |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1947601A (en) * | 1928-06-05 | 1934-02-20 | Ig Farbenindustrie Ag | Production of mixed fertilizers containing ammonium nitrate |
US2382298A (en) * | 1942-05-06 | 1945-08-14 | Solvay Process Co | Process for pebbling ammonium nitrate |
US2739036A (en) * | 1952-08-25 | 1956-03-20 | Phillips Petroleum Co | Ammonium nitrate prill |
US2739037A (en) * | 1953-01-22 | 1956-03-20 | Commercial Solvents Corp | Process for production of ammonium nitrate |
-
0
- NL NL242422D patent/NL242422A/xx unknown
-
1958
- 1958-08-18 US US755611A patent/US3030179A/en not_active Expired - Lifetime
-
1959
- 1959-08-17 DE DEM42474A patent/DE1300530B/de active Pending
- 1959-08-17 GB GB28010/59A patent/GB914606A/en not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB573147A (en) * | 1942-11-06 | 1945-11-08 | Frank Roffey | Improvements in or relating to explosives |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3008891A1 (de) * | 1979-03-15 | 1980-09-18 | Azote Sa Cie Neerlandaise | Verfahren zur herstellung stabilisierter, ammoniumnitrat enthaltender koerner |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3030179A (en) | 1962-04-17 |
NL242422A (de) | 1900-01-01 |
GB914606A (en) | 1963-01-02 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3008891C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von stabilisierten, Ammoniumnitrat enthaltenden Körnern | |
DE906217C (de) | Verfahren zur Herstellung von Produkten, welche im rhombischen System stabilisiertes Ammonnitrat und Kaliumnitrat enthalten | |
DE1300530B (de) | Verfahren zur Herstellung von bei Temperaturwechsel mechanisch bestaendigen, im wesentlichen aus Ammoniumnitrat bestehenden Koernern oder Presskoerpern | |
DE1592321A1 (de) | Ammoniumnitratkoerner hoher Dichte und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2336843C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäure | |
DE3346719C2 (de) | ||
DE2540779A1 (de) | Verfahren zur herstellung von festem ammoniumphosphat | |
DE2352304C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von stabilisiertem, gekörntem Ammoniumnitrat | |
AT226742B (de) | Verfahren zur Herstellung dimensionsstabilem Ammoniumnitrat | |
DE2125755C3 (de) | Volumenstabiles Ammoniumnitrat und Verfahen zu seiner Herstellung | |
DE2855036A1 (de) | Neue zusammensetzungen und verfahren zu deren herstellung und deren anwendung | |
DE731119C (de) | Verfahren zur UEberfuehrung unbestaendiger Salzgemische in bestaendige Form | |
DE1446886C (de) | Geprilltes Ammoniumnitrat zur Her stellung von Spreng und Treibstoffen | |
DE1592199C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Magnesiumoxyd bzw. Magnesiumhydroxyd aus Dolomit | |
DE927385C (de) | Verfahren zur Verbesserung der Trocknungseigenschaften feuchter, nitrathaltiger Salzmischungen unter gleichzeitiger Verminderung der Hygroskopizitaet | |
DE3607994A1 (de) | Verfahren zur herstellung von ammoniumnitrat und calciumcarbonat enthaltenden duengemitteln | |
DE646846C (de) | Verfahren zur Herstellung von nicht staeubendem Kalkstickstoff | |
DE1916059A1 (de) | Verfahren zur Herstellung granulierter Produkte,die Ammoniumnitrat enthalten | |
DE2253449C3 (de) | 2-Nitro-2-methyl-1 -propanol in Form nicht verbackender Pellets | |
DE1811664A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Nitrophosphat-Duengemitteln | |
DE2045354A1 (de) | Zusammengesetzte Kalium Magnesium Stickstoff Düngemittel | |
DE3046579C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines granulierten, Magnesium enthaltenden PK-Düngemittels | |
DE1930194C (de) | Verfahren zur Herstellung eines granulierten PK-Düngemittels- | |
DE1592734A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von koernigen Duengemitteln und nach diesem Verfahren hergestellte Duengemittel | |
AT267558B (de) | Verfahren zur Herstellung von festen Ammoniumphosphaten bzw. von solche enthaltenden Düngemitteln |