DE2125755C3 - Volumenstabiles Ammoniumnitrat und Verfahen zu seiner Herstellung - Google Patents
Volumenstabiles Ammoniumnitrat und Verfahen zu seiner HerstellungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/18—Nitrates of ammonium
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Description
Die Verwendung von Ammoniumnitrat in Sprengstoffgußkörpern, Rohrwaffentreibmitteln oder Gasgeneratoren
scheitert oft daran, daß bei der Lagerung von Ammoniumnitrat je nach Lagertemperatur verschiedene
Modifikationen auftreten, die eine unterschiedliche Dichteverteilung im Stoffgefüge bewirken
und zu mechanischen Spannungen und Rißbildungen im Gefüge führen.
Die größte Gefügeveränderung wird durch die Phasenumwandlungen der Modifikationen IV/1II verursacht.
Der Umwandlungspunkt liegt hierbei unter Normalbedingungen bei +32°C. Wird diese Temperatur
überschritten, ändert sich das Volumen von Ammoniumnitrat sprunghaft.
Aus Z. phys. Chem. 31 (1899) 354, Canad. J. Research
24 B (1946) 93, Bull. Soc. pane, mineral. 28 (1905) 315 und
Chem. Weekblad 31 (1934) 455 ist es bekannt, insbesondere unter Verwendung von Kaliumnitrat, die
Modifikation UI von -20° bis +1000C zu stabilisieren. Der Nachteil eines soiehen Verfahrens zur Volumenstabilisierung
von Ammoniumnitrat liegt in dem hohen Verbrauch an Kaliumnitrat.
Im US-Patent 30 18 164 wird der Versuch gemacht, mit einem geringeren KNOj-Anteil die Stabilisierung zu
erreichen. Das Verfahren, bei dem feste Lösungen von Kaliumnitrat in Ammoniumnitrat auf reines Ammoniumnitrat aufgeschmolzen werden, gibt aber aufgrund
des Verfahrens eine sehr schlechte Kontrolle über die Teilchenform, die auch nicht mehr beliebig wählbar ist.
Weiterhin ist es bekannt, durch Zugabe von Cäsiumoder Thalliumnitrat die Modifikation II zu
stabilisieren und die Modifikation Hl zu unterdrücken.
Die Verwendung solcher Zusätze kann aber wegen der benötigten großen Mengen aus Kostengründen
sowie der Tatsache, daß Thalliumverbindungen giftig sind, für die Herstellung ·>Όη volumenstabilem Ammoniumnitrat
nicht in Betracht gezogen werden.
Es ist außerdem bekannt, daß be· völlig trockenem Ammoniumnitrat unter Normalbedingungen die Modifikation
III nicht auftritt und bei + 55°C ein direkter Übergang von Modifikation IV in Modifikation II
erfolgt. Da die Umwandlung der Modifikation IV/II mit
keinem Volumensprung verbunden ist, führt diese in der Praxis zu keinen unerwünschten Auswirkungen im
Gefüge des Stoffes. Auf diese Tatsache baut ein bekanntes Herstellungsverfahren auf, bei dem der
Substanz dehydratisierende Substanzen wie; Magnesium- oder Calciumnitrat zugesetzt werden, die die
Aufgabe haben, vorhandene Feuchtigkeit zu binden, wodurch sich die Gesamtsubstanz wie trockenes
Ammoniumnitrat verhält, wenn der Wassergehalt die Aufnahmekapazität der beigegebenen dehydratisierenden
Substanzen nicht übersteigt. Die Verwendung von Mg- und Ca-Nitrat führt jedoch zu Schwierigkeiten bei
der Trocknung, da sich die entsprechenden Hydrate erst bei relativ hoher Temperatur zersetze n.
Aus der GB-PS 5 44 675, die der US-PS 22 22 175 entspricht, geht bereits hervor, ein Amminprodukt von
Zink, das aus Ammoniumnitrat und Zinkoxid hergestellt wurde, einer Schmelze von Ammoniumnitrat hinzuzufügen
und die Mischung dann zu granulieren.
Wie eigene Untersuchungen mit Hilfe der Thermoanalyse und der Röntgenbeugung ergaben, führt der
Einbau des Diammin-Zink-Komplexes in das Ammoniumnitratgitter bei über 50°C nicht zu so einer stark
ausgeprägten Unterdrückung der Modifikation III. Vor allem geht dieser Effekt durch geringe Mengen
Feuchtigkeit vollständig wieder verloren. Dies geschieht umso schneller, als der Diammin-Zink-Komplex dem
Produkt eine starke Hygroskopizität verleiht, die die Proben bei der Verarbeitung schnell feucht werden läßt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
diesen Effekt — also Vermeidung einer sprunghaften Volumenveräiiderung des Ammoniumnitrats — vor
allem bei über 50° C stärker auszuprägen.
Die Erfindung betrifft somit ein volumenstabiles Ammoniumnitrat mit einem Gehalt an einem Metall-Ammin-Komplex,
der in das Ammoniumnitratgitter eingebaut ist, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der
Metall-Ammin-Komplex ein Ammin-Komplex des Nikkeis und/oder des Kobalts ist.
Außerdem bewirkt der in den erfindungsgemäßen Komplexen enthaltene Ammoniak eine höhere thermische
Stabilität der Ammoniumnitratschmelze sowie eine
■35 Verbesserung der Stabilitätswerte, wenn das Material
zur Herstellung von Ammongeliten verwendet wird.
Das volumenstabile Ammoniumnitrat gemäß der Erfindung wird zweckmäßigerweise dadurch hergestellt,
daß die reine Substanz mit Kobalt- oder Nickelsalz unter Einleiten von Ammoniakgas zusammengeschmolzen
wird.
Der erfindungsgemäße Einbau des Amminkomplexes des Nickels im Ammoniumnitratgitter kann auch durch
Zusammenschmelzen des Ammoniumnitrats mit Nickeloxyd bewirkt werden, da bei der Reaktion des Oxyds
mit dem Nitrat Ammoniak und damit der Amminkomplex gebildet wird.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung:
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung:
so B e i s ρ i e 1 1
Ammoniumnitrat wird mit bis zu 10% Kobalt-(II)- oder Nickelsalz unter Einleiten von Ammoniak-Gas
zusammengeschmolzen und anschließend in den festen Zustand, z. B. durch Verdüsen, überführt.
Ammoniumnitrat wird mit bis zu 10% NiO mit oder ohne Einleiten von Ammoniak-Gas zusammengeschmolzen
und in den festen Zustand, z. B. durch Verdüsen, überführt.
Eine konzentrierte, wäßrige, ammoniakalische Lösung von Ammoniumnitrat wird mit Salzen des Kobalts
oder Nickels versetzt und anschließend nach den bekannten technischen Verfahren in den festen Zustand
überführt.
Claims (2)
- Patentansprüche:L Volumenstabiles Ammoniumnitrat mit einem Gehalt an einem Metall-Ammin-Komplex, der in das Ammoniumnitrat eingebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Metall-Arrimin-Komplex ein solcher von Nickel und/oder Kobalt ist.
- 2. Verfahren zur Herstellung des volumenstabilen Ammoniumnitrats nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Ammoniumnitrat mit Salzen von Kobalt(II) und/oder Nickel(H) unter Einleiten von Ammoniakgas zusammengeschmolzen und dann die Schmelze in den festen Zustand überführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19712125755 DE2125755C3 (de) | 1971-05-25 | 1971-05-25 | Volumenstabiles Ammoniumnitrat und Verfahen zu seiner Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19712125755 DE2125755C3 (de) | 1971-05-25 | 1971-05-25 | Volumenstabiles Ammoniumnitrat und Verfahen zu seiner Herstellung |
Publications (3)
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DE2125755B2 DE2125755B2 (de) | 1980-09-04 |
DE2125755C3 true DE2125755C3 (de) | 1981-08-20 |
Family
ID=5808795
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19712125755 Expired DE2125755C3 (de) | 1971-05-25 | 1971-05-25 | Volumenstabiles Ammoniumnitrat und Verfahen zu seiner Herstellung |
Country Status (1)
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-
1971
- 1971-05-25 DE DE19712125755 patent/DE2125755C3/de not_active Expired
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Also Published As
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