DE1299848B - Impraegnierung und Konservierung von Holzkoerpern, insbesondere Masten - Google Patents

Impraegnierung und Konservierung von Holzkoerpern, insbesondere Masten

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DE1299848B
DE1299848B DED38242A DED0038242A DE1299848B DE 1299848 B DE1299848 B DE 1299848B DE D38242 A DED38242 A DE D38242A DE D0038242 A DED0038242 A DE D0038242A DE 1299848 B DE1299848 B DE 1299848B
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Koddebusch
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Description

  • Es ist bekannt, daß in der Erde oder im Wasser verbaute Holzkörper, Leitungsmasten u. dgl. gerade im Bereich der Erd-Luft-Zone und im Wasser durch die Zerstörung von Pilzen bedroht sind und bei feh- lender oder ungenügender Imprägnierung im Erdreich bzw. im Wasser verfaulen. Um diesen kostbaren Baustoff vor nutzlosem Verfall zu bewahren, wurden zahlreiche Verfahren und Schutzmittel zur Holzkonservierung, Holzmastimprägnierung und -nachpflege entwickelt, jedoch traten neue Schwierigkeiten und Probleme auf.
  • So ist insbesondere das Problem der Tiefschutzbehandlung von Leitungsmasten aus schwerimprägnierbaren Holzarten, wie Fichte, Douglasie, Tanne usw., bisher noch nicht gelöst.
  • Lediglich das Saftverdrängungsverfahren (Boucherie-Verfahren) und das Osmoseverfahren (s. Mahlke-Troschel, Handbuch der Holzkonservierung, 1950) unter Verwendung von Holzschutzsalzen (Salzlösungen bzw. Salzpasten) führen zu einigermaßen befriedigenden Ergebnissen. Jedoch setzt deren erfolgreiche Anwendung im ersten Fall saftfrisches, noch berindetes Holz, im zweiten Fall saftfrisches oder völlig durchnäßtes, weißgeschältes Holz voraus. Die genannten Verfahren können im übrigen nur in der frostfreien Jahreszeit benutzt werden. Trockene oder halbtrockene Fichtenstangen lassen sich weder im Kesseldruckverfahren noch im Trogtränkverfahren oder Trogtränkverfahren mit Wärmestandsänderung (Heiß-Kalt-Tränkung) selbst bei zeitlich überlanger Tränkdauer mit ausreichender Tiefenwirkung imprägnieren, und zwar weder unter Einsatz öliger Mittel noch solcher auf Salzbasis schwerauslaugbarer Art. Da die Kernfäule der überwiegende Grund für den Ausfall von Masten darstellt, ist die Kernimprägnierung des Holzinneren in der Erd-Luft-Zone von ausschlaggebender Bedeutung.
  • Um eine ausreichende Tiefenwirkung in den zu konservierenden, auch schwerimprägnierbaren Holzkörpern zu erreichen, versucht man, durch Einwirkung von Giftstoffen in Bohrlöchern oder Impfschlitzen, gegebenenfalls im Bohrlochdruckverfahren, das Holz auch in tiefer gelegenen Zonen zu imprägnieren. So werden Holzmasten mit senkrecht oder schräg zur Faserrichtung angeordneten Bohrlöchern versehen, diese mit wasserlöslichen, salzartigen, ölartigen oder pastenförmigen Schutzstoffen angefüllt und danach verschlossen. Von diesen Verfahren existieren zahlreiche Variationen. So sind Verfahren bekannt, bei denen die Holzmasten nur mit einer Zentralbohrung versehen werden, andere bevorzugen neben der Zentralbohrung Parallelbohrungen, die auf dem im Querschnitt betrachteten Holzstamm in Sektoren geteilten Gebieten angebracht sein können, während bei anderen Verfahren schräg von der Peripherie des Holzstammes nach innen verlaufende Bohrungen bevorzugt werden.
  • Für die Nachpflege erweist es sich als zweckmäßig, oberhalb der Erdzone einen Verbindungsgang bzw. eine Bohrung zu den im Inneren angebrachten Bohrkanälen herzustellen, um von außen bei der Nachbehandlung die Schutzstoffe einfüllen zu können. Bei der Verwendung der an sich sehr wirksamen Holzschutzsalze und -pasten als Schutzmittel im Bohrlochverfahren ergeben sich Schwierigkeiten. So gestaltet sich einerseits die Ein- bzw. Nachfüllung der Holzschutzsalze über die Verbindungsgänge bzw. schrägen Bohrungen sehr schwierig, da diese aus Stabilitäts- und mechanischen Gründen sehr klein (bis etwa 2,5 cm) gehalten werden müssen. Daher kann es kaum vermieden werden, daß ein Teil der Holzschutzsalze zu Boden fällt und nicht in die Bohrung gelangt, so daß einerseits ein Verlust an Holzschutzsalzen auftritt, während andererseits mit mehr Zeitaufwand gearbeitet werden muß, um den entstehenden Holzschutzmittelverlust möglichst gering zu halten.
  • Die geschilderten Nachteile entfallen bei dem Arbeiten mit Holzschutzsalzlösungen, die jedoch infolge ihres großen Wasser- oder Lösungsmittelgehaltes kein 1001/oiges Holzschutzmittel mehr darstellen, und so auch eine entsprechende geringe spezifische Schutzwirkun- aufweisen. Ein weiterer, sehr schwerwiegender Nachteil tritt jedoch nach dem Einfüllen des Holzschutzsalzes bzw. der Holzschutzpaste auf. Diese Schutzsalze, -gemische oder -pasten werden nämlich in die Bohrung lose eingefüllt, wobei im Bohrloch Hohlräume verbleiben.
  • Durch die Eigenfeuchtigkeit des Holzes lösen sich die eingebrachten Salze oder Pasten auf und durchtränken im Umkreis der Bohrlöcher das Holz. Sobald dieser Lösungsvorgang eintritt, sinkt das Salz, bzw. die entstandenen Salzlösun-en laufen in den unterhalb des Erdbodens befindlichen Bohrkanal und dringen dort in das Holz ein, während der obere Teil des Bohrkanals, der in den meisten Fällen auch die Erd-Luft-Zone umfaßt, nicht imprägniert wird. Dadurch wird das Holz im eigentlich gefährdeten Bereich nicht oder nur unvollkommen geschützt.
  • Ziel und Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher die Herstellung eines solchen hochwirksamen zur Holzmastimprägnierung gut geeigneten, durch Diffusion bzw. Osmose weitgehend im Holz verteilbaren Schutzmittelgemisches, das aus festen, vorzugsweise anorganischen Verbindungen besteht, die bei dem Zusammenmischen in bestimmten Gewichtsverhältnissen ohne Zumischung von Wasser oder anderen Lösungsmitteln eine Flüssigkeit ergeben. Gegebenenfalls soll diese Vermischung der festen Substanzen auch am Arbeitsplatz erfolgen können. Diese Flüssigkeit kann verdunstbar, ausspülbar und gegebenenfalls zersetzlich sein, da sie nur in abgeschlossenen Hohlräumen, Bohrkanälen u. dgl. zur Anwendung gelangt. Wichtig ist jedoch, daß sie ein diffundierbares und hochwirksames Schutzmittel darstellt, so daß sich die Imprägnierung nur auf die wirklich gefährdete Erd-Luft-Zone beschränken kann.
  • Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß ein flüssiges Gemisch von etwa 35 bis 50 Gewichtsprozent Borsäure und etwa 65 bis 50 Gewichtsprozent von Ammoniumbifluorid als Holzkonservierungsmittel zum Füllen von Bohrkanälen oder Hohlräumen in zu konservierenden Holzkörpern geeignet ist.
  • Bei der Durchführung von Versuchen zeigte es sich, daß dieser letztgenannten Forderung mit besonderen Vorteilen eine Mischung aus Ammoniumbifluorid und Borsäure im Verhältnis von etwa 60: 40 Gewichtsteilen gerecht wird.
  • Beide Produkte in fester Form zusammengegeben führen zu einer dünnviskosen Flüssigkeit, die ohne feste Bestandteile bei normaler Temperatur und Kältegraden bis etwa - 151 C unverändert bleibt. Der Vorzug des Einsatzes dieses Holzschutzmittels, bei dem sich wahrscheinlich ein Gemisch von verschiedenen Ammoniumborfluoriden und freier Borfluorwasserstoffsäure bildet, ist darin zu erblicken, daß ein praktisch wasserfreies Konzentrat eines leicht diffundierenden hochwirksamen Fungizids vorliegt, bei dem die hohe Konzentration eine schnelle und durchdringende Diffusionsverteilung im Rahmen eines hohen Konzentrationsgefälles bewerkstelligt.
  • Die Verwendun- von Bifluoriden (vgl. deutsche Patente 749 183, 915 863), auch im Zusammenhang mit anderen Substanzen, wie Molybdänsalzen (deutsches Patent 1033 401), Arsenverbindungen (deutsches Patent 356 132), Kaliumbichromat gegebenenfalls mit Arsenverbindungen und bzw. oder Phenolen (deutsches Patent 689 319), Zink- bzw. Kupferverbindungen, ist bekannt. Ein gut wirksames Holzschutzmittelgemisch, bestehend aus Salzen der Borfluorwasserstoffsäure, Chromaten und gegebenenfalls Arsenverbindungen, ist durch das deutsche Patent 1019 817 geschützt. In der deutschen Patentschrift 675 400 werden weiterhin Mischungen von sauren Fluoriden des Kaliums und/oder Natriums mit teilweise, z. B. bis zur überführung in Metaborsäure entwässerter Borsäure als Konservierungs- und Desinfektionsmittel als Trockenpräparat vorgeschlagen, und es ist weiterhin bekannt, daß sich bei dem Vermischen von Borsäure mit sauren Fluoriden eine Flüssigkeit ergibt (deutsches Patent 675 400). Jedoch wurden derartige Mischungen zur Holzimprägnierung bisher nicht verwendet, da sie bei der Außenimprägnierung je nach Luftfeuchtigkeit verdunsteten, teilweise zersetzten und sehr leicht ausgewaschen wurden, so daß nur ein geringer Teil des Schutzmittels in das Holz eindringen konnte.
  • Wenn man andererseits entsprechend deutschem Patent 675 400 eine trockene Mischung aus Alkalibifluoriden und Borsäureanhydriden herstellt, so treten insofern erhebliche Nachteile auf, da selbst bei starker Verdünnung (s. Vergleichsbeispiele 1 bis 4) auf beispielsweise 1.5 % eine vollständige Lösung des Salzgemisches nicht auftritt. Dieser Nachteil ist insofern besonders hervorzuheben, da bei der Behandlung der Masten im Bohrlochimprägnierungsverfahren eine hohe Wirkstoffkonzentration und eine gute Diffusionsfähigkeit des Salzgemisches im Mastenfuß und somit auch eine gute Löslichkeit des Wirkstoffgemisches erforderlich ist.
  • Verwendet man dagegen gemäß der vorliegenden Erfindung ein flüssiges Gemisch von etwa 35 bis 50 Gewichtsprozent Borsäure und etwa 65 bis 50 Gewichtsprozent von Ammoniumbifluorid als Holzkonservierungsmittel zum Füllen von Bohrkanälen und Hohlräumen ohne Zusatz von Wasser, so treten die vorgenannten Nachteile nicht auf. Dieses Vorurteil und die Nachteile sollen gerade durch diese erfindungsgemäße Verfahrens- und Anwendungsweise beseitigt werden. Die leichte Zersetzlichkeit der bei dem Vermischen von Ammoniumbifluorid und Borsäure entstehenden Flüssigkeit ermöglicht eine gute und schnelle Durchdringung der den Bohrkanal umgebenden Holzschichten mit großer Tiefenwirkung bei selbst schwerimprägnierbaren Hölzern, wie Fichte, Douglasie, Tanne und Kernholz, ohne daß eine Wirkstoffabgabe des Holzschutzmittels in die Atmosphäre zu befürchten ist, da der Nachfüllgang bzw. Querkanal des Bohrkanals durch einen Schraubverschluß abgedichtet wird. Gleichzeitig werden Holzschutzsalz- und Zeitverluste, die bisher bei der Einfüllung bzw. Nachfüllung auftraten, vermieden.
  • Der Nachteil des Absinkens von Holzschutzmitteln im Bohrkanal, wodurch diese praktisch nur in der Erdzone wirksam werden, ohne das Holz in der Erd-Luft-Zone genügend zu konservieren, kann zusätzlich dadurch beseitigt werden, daß in den Bohrkanal ein vorzugsweise aus Kunststoff bestehender Stopfen so eingeführt wird, daß ein oberer Abschnitt des Bohrkanals von etwa 75 cm, der einen Abschnitt von etwa 35 cm über und etwa 40 cm unter der Erd-Luft-Zone erfassen soll, von dem unteren nur im Erdreich befindlichen Abschnitt des Bohrkanals getrennt wird. Nach der Durchführung der Zentral- und oberen Querbohrung (Nachfüllgang) kann vor der Einfüllung des diffusionsfähigen Holzschutzmittels ein bekanntes Imprägnierverfahren, vorzugsweise Kesseldruckverfahren mit fixierenden Salzlösungen vorgenommen werden, wobei sich der Vorteil ergibt, daß bei dem üblichen Kesseldruckverfahren die fixierende Salzlösung sowohl von der Manteloberfläche als auch von dem Bohrkanal aus eindringen kann. Das Holzschutzmittel kann bei der Erstimprägnierung bzw. -konservierung in den oberen Teil des Bohrkanals vor oder nach der Einführung des Stopfens eingebracht werden.
  • Insgesamt wird dieses Verfahren, das auch zur Imprägnierung von Masten aus Fichtenholz und anderen schwerimprägnierbaren Holzarten geeignet ist, in folgender Weise durchgeführt: Die weißgeschälten Masten, gleichgültig welchen Trocknungsgrad sie aufweisen, werden im Mastfuß mit einer zentralen Bohrung von etwa 2,2 m Länge und einem Bohrungsdurchmesser von etwa 20 bis 25 mm versehen. Diese Zentralbohrung, die in der Tiefe und Weite je nach Mastlänge vergrößert werden kann, führt zu keiner merkbaren Beeinträchtigung der statischen Eigenschaften des Mastes. Von außen wird durch eine schräg abwärts zum Mastfuß gerichtete Querbohrung eine Verbindung zu dem über der Erd-Luft-Zone befindlichen Teil des Bohrkanals geschaffen. Im Anschluß an eine an sich bekannte Imprägnierung, vorzugsweise Kesseldruckimprägnierung auch des Bohrkanals wird dieser mit dem erfindungsgemäßen hochkonzentrierten diffusionsfähigen Holzschutzmittelgemisch aus Ammoniumbifluorid und Borsäure, gegebenenfalls mit einer Dosiervorrichtung gefüllt, und zwar derart, daß durch einen Kunststoffstopfen der obere etwa 70 bis 75 cm lange Bohrkanal abgetrennt wird. Dieser obere Bohrkanalabschnitt soll mit rund 40 cm unter und mit etwa 35 cm über der späteren Erd-Luft-Zone liegen. Der seitliche Bohrkanal wird mit einem verschraubbaren Stopfen auch im Hinblick auf spätere leichte Nachschutzbehandlungen versehen.
  • Es hat sich gezeigt, daß selbst schwerimprägnierbare Holzarten sich durch diese Schutzbehandlung tiefwirkend imprägnieren lassen, die im Effekt die bisher für die Mastenimprägnierung verwendeten Verfahren grundsätzlich übertrifft und zugleich in wirtschaftlicher Hinsicht vorteilhaft ist.
  • Versuche, in denen Konservierungsmittel gemäß. der in der deutschen Patentschrift 675 400 angegebenen Zusammensetzung hergestellt wurden, zeigten, daß die Konservierungsmittel gemäß deutschem Patent 675 400 nicht zur Imprägnierung und Konservierung von Masten im Bohrlochimprägnierungsverfahren geeignet sind. Eine Lösung dieser Salze kann nur sehr schwierig hergestellt werden und erfordert eine wesentliche Verdünnung. Durch diese Verdünnung wird gleichzeitig jedoch ein Wirkungsabfall des Imprägnierungsmittels unvermeidlich. Verwendet man dagegen gemäß der vorliegenden Erfindung ein Holzschutzmittel, bestehend aus einem flüssigen Gemisch von 35 bis 50Gewichtsprozent Borsäure und etwa 65 bis 50 Gewichtsprozent von Bifluoriden ohne Zusatz von Wasser zum Füllen der Bohrkanäle, so treten die vorgenannten Nachteile nicht auE

Claims (2)

  1. Patentansprüche. 1. Verwendung eines flüssigen Gemisches von etwa 35 bis 50 Gewichtsprozent Borsäure und etwa 65 bis 50 Gewichtsprozent von Ammoniumbifluorid als Holzkonservierungsmittel zum Füllen von Bohrkanälen oder Hohlräumen in zu konservierenden Holzkörpern.
  2. 2. Verwendung eines flüssigen Gemisches als Holzkonservierungsmittel zum Füllen von Bohrkanälen oder Hohlräumen in zu konservierenden Holzkörpern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssige Mischung im Gewichtsverhältnis von etwa 60 Teilen Ammoniumbifluorid zu etwa 60 Teilen Borsäure ohne Zusatz von Wasser oder sonstigen Lösungsmitteln zur Anwendung gelangt.
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