DE1294808B - Diazotypieverfahren - Google Patents
DiazotypieverfahrenInfo
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- DE1294808B DE1294808B DEI28266A DEI0028266A DE1294808B DE 1294808 B DE1294808 B DE 1294808B DE I28266 A DEI28266 A DE I28266A DE I0028266 A DEI0028266 A DE I0028266A DE 1294808 B DE1294808 B DE 1294808B
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- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C1/00—Photosensitive materials
- G03C1/52—Compositions containing diazo compounds as photosensitive substances
- G03C1/54—Diazonium salts or diazo anhydrides
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Diazotypieverfahren, bei welchem lichtempfindliche Materialien,
der lichtempfindlichen Schichten Diazoniumsalze und keine gesonderten Azokomponente enthalten, nach
Belichten mit einer alkalisch reagierenden Substanz entwickelt werden.
Es sind Diazotypiematerialien bekannt, die eine zwei Benzolkerne enthaltende Diazoniumverbindung
enthalten, die bei Einwirkung mit einem alkalischen Material mit sich selbst kuppelt. Bei diesen Materialien
ist somit keine gesonderte Kupplungskomponente erforderlich, doch sind mit diesen
Materialien nur violette bzw. rötliche Farbtönungen zu erhalten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile
der bisherigen Diazotypiekupplungsverfahren zu überwinden und den Ablauf der Kupplung unter
Erzielung zufriedenstellender Färbungen zu ermöglichen, ohne daß die Bereitstellung einer gesonderten
Kupplerkomponente erforderlich ist.
Erfindungsgemäß wird nun ein Diazoniumsalzgemisch, bestehend aus p-Diazo-N-äthyl-N-benzylanilinsalz
und 4-N-Morpholino-2,5-diäthoxybenzoldiazoniumsalz, verwendet und die Entwicklung mit
Ammoniak oder primären aliphatischen Aminen vorgenommen.
Besonders vorteilhaft ist es, einen größeren Teil 4-N-Morpholino-2,5-diäthoxybenzoldiazoniumsalzund
einen kleineren Teil p-Diazo-N-äthyl-N-benzylanilinsalz,
insbesondere einen Mengenanteil von etwa 2/a Gewichtsteilen 4-N-MorphoIino-2,5-diäthoxybenzoldiazoniumsalz
zu Vs Gewichtsteilen p-Diazo-N-äthyl-N-benzylanilinsalz,
zu verwenden.
Das erfindungsgemäße Diazotypieverfahren hat den Vorteil, daß keine Azokupplungskomponente erforderlich
ist, und die zu verwendenden Materialien erhöhte Lagerbeständigkeit aufweisen und nahezu schwarze
Bilder erzeugen.
Zur Herstellung der zu verwendenden Materialien
Ar-N = N+ + NH2 —
Ar —N = N-NH + Ar —N = N+ —
R
wird ein Schichtträger mit einer Zusammensetzung beschichtet, welche die genannten Diazoniumsalze enthält.
Vorzugsweise wird ein Zinkchloridsalz verwendet, um eine bessere Stabilität zu erzielen. Auch andere
Stabilisatoren, wie beispielsweise Citronensäure, Oxalsäure, Weinsäure, Borsäure und Stabilisatoren, die eine
Verfärbung des Biedgrundes verhindern, wie beispielsweise Thioharnstoff und substituierte Thioharnstoffe,
Diazostabilisatoren, wie beispielsweise Trinatriumnaphthalin-l,3,6-trisulfonat,
können verwendet werden. Weiterhin ist die Verwendung des Gemisches der zwei genannten Diazoniumsalze mit weiteren Diazoniumsalzen
möglich. Zu solchen weiteren verwendbaren Diazoniumsalzen gehören insbesondere p-Diazo-N-äthyl-N-hydroxyäthylanilin,
p-Diazodimethylanilin, p-Diazo-2,5-dibutoxybenzylanilin und Diäthylaminobenzoldiazonium,
insbesondere in Form ihrer Zinkchloridsalze.
Das ein latentes Bild aufweisende Diazoniummaterial wird mit Ammoniak oder einem primären aliphatischen Amin behandelt. Diese Materialien enthalten elektronenreiche Zentren und auch zumindest ein Wasserstoffatom, das direkt an ein Stickstoffatom gebunden ist. Es wird angenommen, daß sie sich mit der positiven Diazogruppe unter Abspaltung eines Wasserstoffatoms unter Bildung der stabileren aromatischen Azoverbindung vereinigen. Ammoniak und primäre aliphatische Amine bilden Azoverbindungen, in welchen der Stickstoff, der ursprünglich Teil des Ammoniaks oder des Amins war, noch ein elektronenreiches Zentrum und ein direkt gebundenes Wasserstoffatom enthält. Es wird angenommen, daß sich ein solcher Stickstoff nochmals mit einer Diazogruppe unter Bildung einer symmetrischen oder gemischten Azoverbindung mit 5 Stickstoffatomen in einer Kette vereinigt. Dies wird durch die folgenden Formeln erläutert, worin Ar den jeweiligen Rest der genannten Diazoniumverbindungen und R einen aliphatischen Rest bedeutet.
Das ein latentes Bild aufweisende Diazoniummaterial wird mit Ammoniak oder einem primären aliphatischen Amin behandelt. Diese Materialien enthalten elektronenreiche Zentren und auch zumindest ein Wasserstoffatom, das direkt an ein Stickstoffatom gebunden ist. Es wird angenommen, daß sie sich mit der positiven Diazogruppe unter Abspaltung eines Wasserstoffatoms unter Bildung der stabileren aromatischen Azoverbindung vereinigen. Ammoniak und primäre aliphatische Amine bilden Azoverbindungen, in welchen der Stickstoff, der ursprünglich Teil des Ammoniaks oder des Amins war, noch ein elektronenreiches Zentrum und ein direkt gebundenes Wasserstoffatom enthält. Es wird angenommen, daß sich ein solcher Stickstoff nochmals mit einer Diazogruppe unter Bildung einer symmetrischen oder gemischten Azoverbindung mit 5 Stickstoffatomen in einer Kette vereinigt. Dies wird durch die folgenden Formeln erläutert, worin Ar den jeweiligen Rest der genannten Diazoniumverbindungen und R einen aliphatischen Rest bedeutet.
> Ar-N = N-NH + H+
> Ar —N = N-N-N = N-Ar + H+
Eine bevorzugte Zubereitung enthält ρ-Diazo-N-morpholino-2,5-diäthoxybenzolchlorid
■ Va Zinkchlorid, p-Diazo-N-äthyl-N-benzylanilinchlorid ·
Va Zinkchlorid und Citronensäure unter Verwendung von Wasser als Lösungsmittel. Die Lösung wird auf
das Papier aufgebracht und bei einer Temperatur von etwa 20 bis 6O0C getrocknet. Nach Belichten des
sensibilisierten Papiers durch eine Vorlage (wie beispielsweise einen mit Schreibmaschine auf Postpapier
geschriebenen Brief) und Behandlung der belichteten Schicht mit warmen feuchten Ammoniakdämpfen
entsteht ein Abbild des Originals. Die erfindungsgemäß kombinierten Diazoverbindungen ergeben eine
sehr zufriedenstellende, nahezu schwarze Farbe. Da kein Kuppler oder basischer Bestandteil in der Zubereitung
vorliegen muß, die auf die Unterlage gebracht wird, ist die Stabilität des nicht belichteten
Materials beträchtlich verbessert.
Die folgende Lösung wurde auf Papier bis zu einer Naßdicke von etwa 0,025 mm als Schicht aufgebracht
und getrocknet. Dies ergab eine Konzentration von etwa 1,50 g Diazoverbindung je Quadratmeter
p-Diazo-N-äthyl-N-benzylanilin · Zinkchlorid
2 g
^N-Morpholino^S-diäthoxybenzol-
diazoniumchlorid 4 g
Citronensäure 4 g
Thioharnstoff 3 g
Wasser 100 g
Die Entwicklung wurde mit Ammoniak vorgenommen, und es wurde ein fast schwarzes Bild erzeugt.
In 100 g Wasser können die Bestandteile in den folgenden Mengen variiert werden:
g/m2 aufgeschichtet
Diazoverbindung ... 1 bis 8 g 0,25 bis 2,0
Diazoverbindung ... 1 bis 8 g 0,25 bis 2,0
Citronensäure 1 bis 6 g 0,25 bis 1,50
Thioharnstoff Obis 5 g Obis 1,25
Die Säure in diesem Beispiel kann durch Weinsäure und Borsäure (1 bis 5 g Weinsäure und 0,4 bis 2 g
Borsäure) oder Oxalsäure (1 bis 4 g) ersetzt werden.
Der Thioharnstoff kann weggelassen oder durch einen substituierten Thioharnstoff, wie beispielsweise
l-AUyl-2-thioharnstoff, ersetzt werden, und es können
Stabilisatoren, wie beispielsweise Trinatrium-naphthalin-l,3,6-trisulfonat, verwendet werden.
Die Verwendung von Stabilisatoren, die eine Verfärbung des Bildgrundes vermindern, wie beispielsweise
Thioharnstoff, und Stabilisatoren für Diazoverbindungen, wie beispielsweise Trinatrium-naphthalin-l,3,6-trisuifonat,
sind vorteilhaft, jedoch kein Er- ao fordernis für die richtige Durchführung der Erfindung.
Außer der Verwendung von Ammoniak als besonderes Entwicklungsmittel können auch primäre Amine angewendet
werden, gleichgültig ob sie gasförmig oder in Lösung vorliegen. as
Die primären Amine n-Butylamin und Benzylamin wurden mit vollständig zufriedenstellender Farbbildung
umgesetzt. Die durch Entwicklung mit primären Aminen gebildeten Farben unterscheiden sich nicht
wesentlich von den Farben, die bei Entwicklung mit Ammoniak gebildet werden.
Claims (3)
1. Diazotypieverfahren, bei welchem lichtempfindliche Materialien, der lichtempfindliche Schichten
Diazoniumsalze und keine gesonderten Azokomponenten enthalten, nach Belichten mit einer
alkalisch reagierenden Substanz entwickelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein Diazoniumsalzgemisch,
bestehend aus p-Diazo-N-äthyl-N-benzylanilinsalz
und 4-N-Morpholino-2,5-diäthoxybenzoldiazoniumsalz,
verwendet wird und die Entwicklung mit Ammoniak oder primären aliphatischen Aminen erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen größeren Teil 4-N-Morpholino-2,5-diäthoxybenzoldiazoniumsalzundeinen
kleineren Teil p-Diazo-N-äthyl-N-benzylanilinsalz
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Mengenanteil von
2/s Gewichtsteilen ^N-Morpholino^S-diäthoxybenzoldiazoniumsalz
zu 1J3 Gewichtsteilen p-Diazo-N-äthyl-N-benzylanilinsalz
verwendet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US373549A US3331690A (en) | 1964-06-08 | 1964-06-08 | Development of diazotype papers without a coupler |
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Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=23472856
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEI28266A Pending DE1294808B (de) | 1964-06-08 | 1965-06-02 | Diazotypieverfahren |
Country Status (7)
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CH (1) | CH446887A (de) |
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FR (1) | FR1437034A (de) |
GB (1) | GB1100456A (de) |
NL (1) | NL6507110A (de) |
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US3421895A (en) * | 1965-12-23 | 1969-01-14 | Ibm | Process for developing diazotype materials |
FR2277364A1 (fr) * | 1974-07-05 | 1976-01-30 | Cellophane Sa | Perfectionnement a la diazotypie |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US1936957A (en) * | 1927-09-19 | 1933-11-28 | Kalle & Co Ag | Light-sensitive layer |
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BE579138A (de) * | 1958-07-10 | |||
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NL261878A (de) * | 1960-03-02 | |||
BE600885A (de) * | 1960-03-04 | |||
BE610628A (de) * | 1960-11-14 |
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- 1964-06-08 US US373549A patent/US3331690A/en not_active Expired - Lifetime
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- 1965-05-07 CH CH638965A patent/CH446887A/de unknown
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- 1965-06-02 DE DEI28266A patent/DE1294808B/de active Pending
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- 1965-06-04 NL NL6507110A patent/NL6507110A/xx unknown
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Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1936957A (en) * | 1927-09-19 | 1933-11-28 | Kalle & Co Ag | Light-sensitive layer |
Also Published As
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CH446887A (de) | 1967-11-15 |
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SE344642B (de) | 1972-04-24 |
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FR1437034A (fr) | 1966-04-29 |
GB1100456A (en) | 1968-01-24 |
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