DE1293853B - Photographisches Aufzeichnungsverfahren - Google Patents
Photographisches AufzeichnungsverfahrenInfo
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- DE1293853B DE1293853B DEI23697A DEI0023697A DE1293853B DE 1293853 B DE1293853 B DE 1293853B DE I23697 A DEI23697 A DE I23697A DE I0023697 A DEI0023697 A DE I0023697A DE 1293853 B DE1293853 B DE 1293853B
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Description
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren so von den üblichen photographischen Aufnahmever-
zur photographischen Speicherung und Wiedergabe fahren, da bei letzteren zwar ein latentes Bild ent-
von Daten in Bildform. Als Daten kommen hier z.B. steht, bei dem in der Bildoberfläche aber bereits
in Form von Bildbereichen unterschiedlicher Hellig- irreversible Reaktionen abgelaufen sind, so daß ein
keit aufgezeichete Impulgse in Betracht, doch ist die 5 Löschen des latenten Bildes grundsätzlich nicht mehr
Aufzeichnung und Wiedergabe von beliebigen Bildern möglich ist.
vom Erfindungsgegenstand nicht ausgeschlossen. Als Halbleiter für das erfindungsgemäße Ver-Aus
der französischen Patentschrift 1 245 215 ist fahren können strahlungsempfindliche Substanzen
ein Aufzeichnungs- und Wiedergabeverfahren be- verwendet werden, in denen Elektronen aus den
kannt, bei dem eine aus Zinkoxyd oder Titandioxyd io inneren Bereichen der Elektronenhülle durch Enerbestehende
Oberfläche, die ein wasserlösliches Silber- gieabsorption aus der Strahlung, z. B. durch Absalz
enthält, in Gegenwart von Feuchtigkeit belichtet sorption von Photonen, in das Leitfähigkeitsband
wird, wodurch sich unmittelbar schwarzes metal- gehoben werden. Geeignete Substanzen sind z. B.
lisches Silber infolge der Reduktion der Silber- Zinkoxyd, Titandioxyd, Bleimonoxyd, Bleitetroxyd,
ionen in den belichteten Teilen der Oberfläche bildet. 15 Siliciumdioxyd, Aluminiumoxyd oder Chromoxyd.
Die Zinkoxydoberfläche wird anschließend durch Die Halbleiter können auch sensibilisiert werden,
Trocknen fixiert. Wesentlich für dieses bekannte beispielsweise durch Einlagerung von Fremdionen,
Verfahren ist also, daß durch die Belichtung selbst durch Behandlung mit Farbstoffen oder durch
nicht nur eine Anregung der Oberfläche, sondern Erhitzen. Die Aktivierung der Halbleiteroberfläche
gleichzeitig die Entwicklung des Bildes selbst erfolgt, ao kann auch mit ultravioletten Strahlen einer Wellen-Das
Verfahren unterscheidet sich von den üblichen länge von weniger als 4000 A vorteilhaft durchgeführt
photographischen Verfahren in der äußerlich erkenn- werden, wenn nach dem erfindungsgemäßen Verbaren
Wirkung im wesentlichen nur dadurch, daß fahren photographische Aufnahmen reproduziert
eine besondere Entwicklung eines latenten Bildes werden sollen. Die Sensibilisierung der Halbleiter,
entfällt, während in der Notwendigkeit einer Fixie- 25 beispielsweise mit Farbstoffen, kann angewandt
rung grundsätzlich kein Unterschied besteht. Zum werden, um den Halbleiter durch Strahlen des sicht-Speichern
von Daten im Sinn des vorliegenden Er- baren Spektrums zu aktivieren, was auch bei Anfindungsgegenstandes
ist das bekannte Verfahren Wendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
ebensowenig wie die übliche photographische Auf- Herstellung eines Bildes vorteilhaft ist.
nähme von Bildern geeignet, weil die für einen 30 Zur Entwicklung sind allgemein solche Substanzen
Speicher wesentliche Möglichkeit zur Löschung der anwendbar, die ein Redoxpotential aufweisen, das
aufgenommenen Daten fehlt. mit dem von Formaldehyd, Formiat, Acetat, Citrat Es sind auch Aufzeichnungsverfahren bekannt, bei oder Oxalat bei der Oxydation zu Kohlendioxyd und
denen auf eine Oberfläche vor der Belichtung eine Wasser vergleichbar ist. Diese Stoffe können an der
elektrostatische Ladung aufgebracht wird. Beim an- 35 aktivierten Halbleiterstoffoberfläche zur Oxydation
schließenden Belichten vermindert sich die elektrosta- gebracht werden. Die zu oxydierenden Stoffe können
tische Ladung in den belichteten Bereichen, während in molekularer, atomarer oder ionischer Form vorsie
in den unbelichteten Bereichen beibehalten wird. liegen, sie können ferner organisch oder anorganisch
Die Entwicklung des latenten Bildes wird dann mit sein.
einem Harzpulver vorgenommen, das eine elektrosta- 40 Für diesen Zweck eignen sich z. B. Farbstoffe und
tische Ladung enthält. Das so geschaffene Bild kann einfache oder komplexe Anionen und Kationen, seien
dann durch Erhitzen fixiert werden. sie metallisch oder nichtmetallisch. In entsprechen-Aufgabe
der Erfindung ist demgegenüber ein Ver- der Weise können nach dem erfindungsgemäßen
fahren, bei dem lediglich durch die selektive Be- Verfahren Substanzen an der aktivierenden Halbstrahlung
einer einen strahlungsempfindlichen Halb- 45 lederoberfläche reduziert werden, die ein Redoxleiter
enthaltenden Oberfläche ein latentes Bild ge- potential aufweisen, das mit demjenigen von Silberbildet
wird, das zu einem späteren Zeitpunkt gelöscht ionen oder Quecksilber oder Quecksilberionen bei
oder entwickelt werden kann. der Reduktion zu freiem Metall vergleichbar ist. Gegenstand der Erfindung ist ein photographisches Ebenso kommen anorganische oder organische
Aufzeichnungsverfahren, bei dem in einem einen 50 Moleküle, Atome oder Ionen, wie Goldionen und
Halbleiter enthaltenden Aufzeichnungsträger durch Ionen anderer Edelmetalle oder Farbstoffe, wie
selektive Bestrahlung ein reversibles latentes Bild Methylenblau, in Betracht.
erzeugt wird, das anschließend zu einem sichtbaren Nach der Erfindung wird eine lichtempfindliche
Bild entwickelt werden kann, das dadurch gekenn- Halbleiteroberfläche, beispielsweise aus Zinkoxyd,
zeichnet ist, daß man das latente Bild allein durch 55 zuerst belichtet, so daß durch Anregung der Atome
unterschiedliche Anregung der Elektronen in den ein latentes Bild in der Halbleiteroberfläche entsteht.
Flächenbereichen der Halbleiteroberfläche erzeugt Dieses latente Bild kann gespeichert bleiben und
und die Entwicklung zum sichtbaren Bild durch kann zu einem späteren Zeitpunkt gelöscht oder
Einwirkung eines zur Bildentwicklung an sich be- entwickelt werden, und zwar zu einem positiven oder
kannten Redox-Systems auf die angeregten Flächen- 60 negativen Bild. Nach der Entwicklung wird die
bereiche des Aufzeichnungsträgers erfolgt. Halbleiteroberfläche gründlich ausgewaschen, um
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet möglicherweise noch vorhandenen Entwickler zu entsich
also von den genannten Direktkopierverfahren fernen, so daß die Halbleiterfläche gegen eine weitere
mit silberionenbeschichteter Zinkoxydoberfläche da- Belichtung geschützt ist. Für die Entwicklung können
durch, daß ein latentes Bild entsteht, das in dieser 65 z. B. Silberionen oder eine andere der obengenannten
Form gespeichert bleibt und bis zur erfolgten Ent- Substanzen verwendet werden,
wicklung gelöscht werden kann. Das erfindungs- Das Verfahren, bei dem zuerst eine Zinkoxydgemäße
Verfahren unterscheidet sich aber auch eben- oberfläche belichtet und anschließend mit Silber-
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ionen zur Erzeugung eines Bildes in der Fläche ent- Abschirmung ist bei dem bekannten Verfahren nicht
wickelt wird, erscheint zunächst den bekannten Ver- möglich, bei dem die zu belichtenden Halbleiter bei
fahren sehr ähnlich. Doch bestehen wesentliche der Belichtung für Gammastrahlen unempfindlich
Unterschiede gegenüber den bekannten Verfahren, sind. Allein der Versuch, dieses Material gegen
insbesondere gegenüber dem bekannten Direktkopier- 5 Gammastrahlen abzuschirmen, würde den zu belichverfahren,
bei dem eine mit Silberionen benetzte tenden Halbleiter auch gegen die sichtbaren oder
Zinkoxydplatte belichtet wird. Bei Belichtung der ultravioletten Strahlen, die der Bilderzeugung dienen
benetzten Platte erfolgt dann sofort die Reduktion sollen, abschirmen.
der Silberionen, so daß ein Bild entsteht, dessen Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können
Stärke von der eingefallenen Lichtmenge abhängig ist. io die Halbleiter als Datenspeichermittel vorteilhaft als
Die Quantenausbeute der Bilderzeugung liegt dabei Masse benutzt werden, z. B. als endlose Schicht. Bei
wahrscheinlich wesentlich unter dem Wert 1. Wenn Verfahren zur Bildherstellung werden die Halbleiter
keine sehr lange Belichtungszeit gewählt und/oder vorteilhaft auf einen geeigneten Träger aufgebracht,
eine starke Lichtquelle eingesetzt wird, kann mit dem der entweder porös oder nichtporös sein kann, wie
bekannten Verfahren kein ausreichend sichtbares 15 Papier, Holz, Aluminium oder Glas. Die vorzugs-BiId
erzeugt werden, es liegt dann Unterbeiich- weise in Form von feinverteilten Partikeln verwentung
vor. deten Halbleiter werden einfach auf die Oberfläche
Dagegen kann beim erfindungsgemäßen Verfahren dieses Trägers aufgebracht. Als Bindemittel sind beieine
trockene Halbleiteroberfläche belichtet werden, spielsweise Silikonharze oder Polyvinylacetat oder
wobei ein reversibel latentes Bild entsteht, das so- ao hydrophile Bindemittel, wie Gelatine, Polyvinylalkowohl
zeitlich als auch räumlich entfernt vom Zeit- hol und Äthylcellulose geeignet. Besonders günstige
punkt der Belichtung gelöscht oder entwickelt Ergebnisse erhält man, wenn der feinverteilte Halbwerden
kann. leiter lediglich in den Zwischenräumen eines faser-Bei der Entwicklung können zwecks vorteilhafter förmigen Trägers, z. B. Papier, verteilt wird, wobei
Weiterbildung ferner Methoden angewandt werden, 35 die Fasern des Trägers die Partikeln des Halbleiters
durch die eine Intensivierung des Bildes erreicht und einschließen und in der Endstruktur halten. Der
die Quantenausbeute größer als 1 wird, so daß man Halbleiter kann beispielsweise schon bei der Herstelnach
dem erfindungsgemäßen Verfahren selbst bei lung des Papiers beigegeben werden,
einer Belichtung, die für die herkömmlichen Ver- Sehr fein verteilte Teilchen mit einer möglichst
fahren nicht ausreicht, sichtbare Bilder erhält. 30 großen Oberfläche sind besonders vorteilhaft. Im all-Darüber
hinaus kann im Gegensatz zu bekannten gemeinen werden im Handel erhältliche Halbleiter
Verfahren ein Medium belichtet werden, das in star- mit einer Teilchengröße zwischen etwa 0,03 und
kerem Maße selektiv auf das Spektrum anspricht. 0,5 μ verwendet.
Zinkoxydflächen, die mit Silberionen benetzt sind, Im allgemeinen werden die Halbleiter nach der
reagieren bei der Belichtung sowohl mit ultravioletten 35 Erfindung durch Belichtung mit ultravioletten Strah-Strahlen
als auch mit Gammastrahlen gleich stark. len aktiviert, d. h. mit Strahlen, deren Wellenlänge
Bei Verwendung in der Photographie in einem Be- weniger als etwa 4000 Ä beträgt. Zinkoxyd ist in
reich, in dem der Einfall der Gammastrahlen hoch besonderem Maße empfindlich für ultraviolette Strahist,
wird die sehr lichtempfindliche Fläche aus feuch- len zwischen 3650 A und 4000 A. Durch Sensibilisieten
Silberionen und Zinkoxyd bei dem bekannten 40 rung mit einem Farbstoff können die Halbleiter inner-Verfahren
nicht nur von den sichtbaren oder ultra- halb des sichtbaren Spektrums lichtempfindlicher gevioletten
Strahlen zur Erzeugung des Bildes getrof- macht werden, derart, daß der Halbleiter durch Befen,
sondern auch von Streu-Gammastrahlen, die die lichtung mit einer Wolframquelle, wie z. B. einer
Platten unscharf machen, verschmieren, schwärzen Blitzlichtlampe, aktiviert wird,
oder auf andere Weise unerwünscht belichten. 45 Die Belichtungszeit der Halbleiter zur Aktivierung
Dagegen sind die Halbleiteroberflächen, die nach richtet sich nach der Art der Lichtquelle, nach der
dem erfindungsgemäßen Verfahren belichtet werden, Entfernung des Halbleiters von der Lichtquelle, der
weit weniger strahlenempfindlich, beispielsweise Stärke der Lichtquelle und der Sensibilität des HaIbgegen
Gammastrahlen, während sie ihre Empfind- leiters. Diese Faktoren sind auch bei jedem anderen
lichkeit gegenüber sichtbaren und/oder ultravioletten 50 photographischen Verfahren zu beachten und sind
Strahlen beibehalten. Diese Oberflächen können der- jedem Fachmann bekannt. Belichtungszeiten unter
art belichtet werden, daß sie ein klares Bild ergeben, Verwendung eines hochintensiven Blitzlichtes waren
das nicht durch Gammastreuungen getrübt ist, und sehr erfolgreich, wobei Belichtungszeiten von einem
können dann unter solchen Bedingungen entwickelt Bruchteil einer Tausendstelsekunde erreicht wurden,
werden, daß die Wirkungen einer solchen Strahlen- 55 Die in der belichteten Halbleiteroberfläche vorstreuung
auf den belichteten Platten vermieden ist. handenen latenten Bilder können in diesem beispiels-Da
die Halbleiteroberflächen gemäß der Erfindung weise 2 bis 10 Stunden gespeichert und innerhalb
im wesentlichen dann gegen Gammastrahlen emp- dieser Zeit nach Belieben gelöscht oder zu einem
findlich werden, wenn sie in direkten Kontakt mit sichtbaren Bild entwickelt werden. Die Zeitspanne,
Lösungen kommen, die Reaktionssubstanzen enthal- 60 während der ein besonders belichtetes oder aktiten,
wie Silberionen, ist es mit dem erfindungsge- viertes Medium gespeichert werden soll, hängt von
mäßen Verfahren möglich, die Entwicklung erst dann zahlreichen Faktoren ab, die den Zerfall der Photonach
der Belichtung vorzunehmen, wenn die Gamma- leitfähigkeit in dem Halbleiter betreffen. Hierzu gestrahlung
bereits wesentlich vermindert ist und/oder hören die Menge und die Beschaffenheit der aktizeitlich
und räumlich von der Belichtung entfernt, 65 vierenden Strahlen und die Eigenschaften des zu bewenn
die unerwünschten Gammastrahlen naturge- lichtenden Halbleiters selbst. Durch eine Vorbemäß
geringer sind oder durch geeignete Abschirmung handlung von Zinkoxyd oder Titandioxyd durch Erniedriger
gehalten werden können. Eine derartige hitzen im Vakuum auf 400 bis 600° C wird die
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Photoleitfähigkeit dieser Halbleiter erhöht. In gleicher wicklungsverfahren mit Intensivierung des Bildes ent-Weise
kann die Photoleitfähigkeit durch Behandeln wickelt werden.
mit Aluminium- oder Chromionen erhöht werden. Bei einer Entwicklung mit Bildintensivierung wer-
Auch das Vorhandensein von Farbstoffen kann die den Stoffe, wie einwertige Silberionen, ein- oder
Sensibilität der Halbleiter gegenüber Strahlen des 5 zweiwertige Quecksilberionen verwendet, die durch
Spektrums erhöhen. Die Entwicklung eines gespei- den lichtaktivierten Halbleiter zu feinverteiltem,
cherten latenten Bildes in ein gutes sichtbares Bild schwarz erscheinendem Silber oder Quecksilber redulange
nach der Belichtung des Speichermediums im ziert werden unter Verwendung von vorzugsweise
Halbleiter hängt außerdem vom Vermögen des Ent- organischen Redox-Systemen, wie Hydrochinon oder
Wicklers ab, geringe Unterschiede zwischen den io p-Methylaminophenolsulfat. Die Ionen und Redox-Eigenschaften
der aktivierten und nichtaktivierten Systeme werden mit der aktivierten Halbleiterober-Halbleiter
anzuzeigen. fläche getrennt oder gemeinsam in Verbindung geWenn eine in einem Halbleiter nach dem erfin- bracht. Es können jedoch auch andere Redox-Sydungsgemäßen
Verfahren gespeicherte Information, sterne und/oder andere reduzierbare Substanzen mit
z. B. ein latentes Bild, abgelesen wird, so kann die 15 einem mit Silberionen oder Quecksilberionen verEntwicklung
durch Reaktionen erfolgen, die direkt gleichbaren Reduktionspotential zur Herstellung von
bezüglich Größe und Bereich von den während der Entwicklern verwendet werden. So können ionisches
Belichtung in den Halbleiter eingefallenen Strahlen Gold und andere ionische Edelmetalle an Stelle von
abhängen oder die das latente Bild intensivieren. Silberionen verwendet werden. Die üblichen Ent-Diese
letzte Art der Entwicklung bietet Vorteile, da ao wickler für photographische Aufnahmen sind im allhiermitsichtbare
Bilder erzeugt werden können, selbst gemeinen alkalisch. Eine Verschleierung des entwenn
die Aktivierung des Halbleiters nur gering war. wickelten Bildes durch das erfindungsgemäße Ver-Entwicklungsverfahren
ohne Intensivierung des BiI- fahren wird bei Verwendung von neutralen oder vordes
können angewendet werden, wenn sichtbare BiI- zugsweise sauren Lösungen vermindert werden,
der von einem ausreichend stark durch Strahlen akti- 35 Die Intensivierung des Bildes bei Verwendung dievierten
Halbleiter erzeugt werden sollen oder für nur ser Entwickler beruht auf der Metallempfindlichkeit
wenig aktivierte Halbleiter Stoffe zur Erzeugung von von Mischungen von Metallionen mit den erwähnten
»latent (unsichtbar) entwickelten Bildern«, die erst organischen Reduktionsmitteln. Beim Niederschlag
durch eine weitere Entwicklung mit Intensivierung von Metall, beispielsweise einer Mischung von
sichtbar gemacht werden. 30 Metallionen und einem Redox-System, erfolgt ein Zum Entwickeln wird vorzugsweise ein flüssiger weiterer Niederschlag von Metall aus der Mischung
Entwickler verwendet, um die Entwicklung ausrei- vorzugsweise an den Stellen, an denen bereits Metall
chend schnell durchzuführen. Die Flüssigkeit kann vorhanden ist. Metall kann sich natürlich auch aus
Wasser sein oder eine organische Flüssigkeit, die den einer Lösung von Metallionen niederschlagen, die mit
Entwickler auflöst und den Halbleiter nicht schädigt. 35 einem aktivierten Halbleiter bei Fehlen eines Redox-Methanol
und/oder andere niedrige Alkohole oder Systems in Verbindung gebracht wurde. Die Menge
Mischungen von Methanol und/oder anderen niedri- des Metallniederschlags reicht möglicherweise nicht
gen Alkoholen mit Wasser sind vorteilhaft, wenn lös- aus, um ein sichtbares Bild zu ergeben, so daß durch
liehe Silbersalze, wie Silbernitrat, als Entwickler ver- Kontakt des Halbleiters mit einem chemischen Redoxwendet
werden. Bei Verwendung von Farbstoffen als 40 System, wie Hydrochinon/Chinon ein weiterer
Entwicklermittel können Aceton oder andere polare Niederschlag von restlichen Silberionen als Silber an
Flüssigkeiten vorteilhaft verwendet werden. den Partien, an denen sich das erste Silber absetzte,
Bei den Entwicklungsverfahren, in denen keine niederschlägt und dadurch das Bild verstärkt wird.
Intensivierung des Bildes erfolgt und sichtbare Bilder Die zweite Reaktion ist rein chemisch und findet
nur dann erzeugt werden, wenn die Halbleiterober- 45 unabhängig von der Aktivierung des Halbleiters durch
fläche durch lange Belichtung mit aktiviertenden Photonen statt (d. h. mit einer Quantenausbeute grö-Strahlen
(oder durch Belichtung mit einer starken ßer als 1), so daß selbst an den Partien, an denen
Quelle solcher Strahlen) aktiviert wurden, werden die Aktivierung des Halbleiters nur gering war, ein
als Entwickler vorzugsweiser Silber-, Gold-, Queck- starkes Bild entsteht. Die vorerwähnten »latenten
silber-, Kupfer- und Lösungen anderer Edelmetall- 50 (unsichtbaren) Bilder« können auf diese Weise durch
salze verwendet. Diese Ionen oder andere Stoffe mit eine zweite Entwicklung mit Verstärkung sichtbar
einem vergleichbaren Redoxpotential, wie Farbstoffe, gemacht werden.
z. B. Methylenblau, aktivieren Halbleiterflächen Jn Zur Herstellung von Positiven wird die Halbleitergeringerem Maß, so daß nicht mehr als ein Molekül oberfläche gleichmäßig durch Überfluten mit akti-
oder ein Atom des Entwicklers für jede im Halbleiter 55 vierenden Strahlen, wie ultravioletten Strahlen, aktidurch
Beschüß mit Photonen während der Beiich- viert. Anschließend wird die Oberfläche selektiv enttung
mit Strahlen aktivierte Partie reduziert wird. aktiviert, indem sie entaktivierenden Strahlen, z. B.
Wenn also der Grad der Aktivierung des Halb- einem infraroten Bild, ausgesetzt wird. Bei der Entleiters
hoch ist, so reicht die Menge, beispielsweise wicklung entsprechen die undurchsichtigen Partien
von metallischem Silber, das sich durch Reduktion 60 des entwickelten Bildes den undurchsichtigen Partien
von Silberionen während der Entwicklung bildet, zur des infraroten Bildes, so daß man einen positiven
Herstellung eines sichtbaren Bildes aus. Ist dies je- Abzug erhält.
doch nicht der Fall, wird in dem Halbleiter ein Positive können auch erhalten werden, wenn der
»latentes entwickeltes Bild« gebildet. Die Photoleit- Halbleiter aktivierenden Strahlen ausgesetzt wird und
fähigkeit eines solchen Bildes unterliegt keinem Zer- 65 die Oberfläche anschließend mit einem chemischen
fall, wie bei einem latenten Bild im Halbleiter vor Mittel, z. B. mit Formaldehyd, behandelt wird, wobei
der Entwicklung; es kann ferner lange Zeit gespei- Oxydation in Ameisensäure oder Kohlendioxyd und
chert werden und kann nach Belieben durch ein Ent- Wasser an den aktivierten Halbleiterstellen erfolgt.
Bei der darauffolgenden Entwicklung, z. B. mit Silberionen, setzt sich metallisches Silber durch die
Reaktion mit Formaldehyd dort ab, wo das Formaldehyd noch nicht durch die Reaktion mit dem Halbleiter
verbraucht wurde. Auf diese Weise bilden sich an den nicht aktivierten Partien des Halbleiters undurchsichtige
Flächen, die den undurchsichtigen Flächen des ursprünglichen Bildes entsprechen. Man
kann die Oberfläche auch mit Wasserstoffperoxyd behandeln, das sich an den aktivierten Halbleiterstellen
zersetzt. Die Oberfläche wird daraufhin mit einer jodhaltigen Lösung behandelt, und es bildet
sich dunkles Jod an den Stellen, an denen sich noch unzersetztes Peroxyd auf der Halbleiteroberfläche befindet.
Es ist vorteilhaft, wenn der Entwickler als Flüssigkeit Methanol enthält.
Nach der Entwicklung werden die Halbleiteroberflächen gemäß der Erfindung, die sichtbare oder
»latent entwickelte« Bilder enthalten, durch gründ- ao liches Auswaschen gegen eine weitere Entwicklung
bei Belichtung gesichert. Das Auswaschen kann mit Hilfe von Wasser und/oder Alkoholen, wie Methanol,
erfolgen. Falls erforderlich, kann die Lösung zum Auswaschen ein Lösungsmittel oder einen Komplexbildner
enthalten, um das Entfernen des restlichen Entwicklers aus der Halbleiteroberfläche zu erleichtern.
Derartige Lösungen, die denen entsprechen, die man in der Silberhalogenidphotographie verwendet,
lösen jeden restlichen Entwickler, z. B. Silberionen, auf dem Halbleiter und erleichtern dessen Entfernen
durch Auswaschen.
Mehrere Glasplatten von 2,54 · 7,62 werden mit einem Film von feinverteiltem Titandioxyd in einer
Wanne überzogen, indem man einen Brei des Oxyds auf den Platten absetzen und trocknen läßt. Der verwendete
Brei enthielt 400 ml Wasser, 6 ml einer 10,7%igen wäßrigen Lösung von Polyvinylalkohol
und 2 g eines handelsüblichen TiO2 (Rutil) von einer Teilchengröße zwischen etwa 0,3 bis 0,4 μ.
Die fertigen Glasplatten werden durch den Schlitzverschluß eines unter dem Warennamen »Graflex«
bekannten Photoapparates mit einer 100 Watt starken »Hanovia« Quecksilberlampe als Lichtquelle belichtet.
Die Lampe und der Photoapparat sind derart in einer Halterung befestigt, daß die Lichtquelle und
die zu belichtende Platte in einem Abstand von etwa 20,32 cm angeordnet sind. Es werden mehrere Belichtungen
zwischen 0,03 und 0,20 Sekunden oder langer vorgenommen. Bei der Entwicklung erhält
man sehr deutliche Bilder, wobei Belichtungszeiten von nur 0,01 Sekunde angewendet werden.
Die belichteten Platten werden in einer Lösung entwickelt, die 0,04 g Hydrochinon in 100 ml Methanol
enthält und mit Silbernitrat (etwa 2 bis 3 g im System) gesättigt ist. Der Entwickler wird auf die
belichteten Platten mit einer Pipette getröpfelt. Das Bild entsteht in einem Zeitraum zwischen 15 Sekunden
und 1 bis IV2 Minuten oder wenn das Methanol fast vollständig an der Plattenoberfläche verdampft
ist. Die Entwicklungsdauer kann beschleunigt werden, wenn das Methanol im Heißluftstrom verdampft
wird. Nach dem Trocknen werden die Platten in frischem Methanol gewaschen.
Der Versuch kann abgewandelt werden, indem man die Platten entwickelt, nachdem zuvor Methanol, das
mit Silbernitrat gesättigt war, auf sie aufgebracht wurde und anschließend eine Hydrochinonlösung.
An Stelle des Nitrats können andere lösliche Silbersalze verwendet werden, z. B. AgClO4 oder Quecksilber^)-
oder Quecksilber(II)-salze, wie Nitrate oder Fluoride.
B eispiel2
Ein Papier mit einer Oberfläche aus mit Bengalrotfarbe sensibilisiertem Zinkoxyd wird in einem Belichtungsapparat
1 Sekunde lang mit zwei 4-Watt-Lampen belichtet. Die Papiere werden in einer gesättigten
Lösung aus 200 ml Methanol, 5 g Silbernitrat, 15 ml konzentrierter HNO3 (etwa 16 m) und
2 ml einer Hydrochinonlösung, enthaltend 8 g Hydrochinon in 200 ml Methanol, entwickelt. Nach
etwa 1 Minute erscheint ein Bild. Die entwickelten Papiere werden anschließend etwa 2 bis 3 Minuten
in Wasser gewaschen.
Die Entwicklungszeit des Papiers kann verkürzt werden, wenn man es in eine Lösung von Formaldehyd
und Methanol vor der Belichtung eintaucht.
B eispiel3
Ein handelsübliches, mit Zinkoxyd überzogenes Papier wird 4 Minuten einem ultravioletten Strahlenbild
in der Anordnung nach Beispiel 2 ausgesetzt. Auf das belichtete Blatt wird dann eine Lösung aus
0,05 g Methylenblau in 200 ml Methanol aufgebracht. Die Farbe wird in den vom Licht getroffenen Partien
ausgebleicht, und auf dem Papier entsteht ein sichtbares Bild.
Eine schwache, nur leicht gefärbte Lösung von KMnO4 wird auf das handelsübliche Papier nach
Beispiel 3 aufgebracht und ultravioletten Strahlen durch eine Schablone ausgesetzt, wodurch die Reduktion
des KMnO4 an den bestrahlten Stellen stattfindet. Bei Kontakt mit einer Methanollösung von
Benzoylleucomethylenblau wird der Leucofarbstoff in die oxydierte grüne Form in den Teilen des Papiers
umgewandelt, die nicht von Strahlen getroffen wurden und in denen das KMnO4 erhalten blieb.
Ein TiO2 enthaltendes Papier wird in eine O,5°/oige
wäßrige Lösung von H2O2 eingetaucht und 2 Minuten
lang ultravioletten Strahlen in der Anordnung nach Beispiel 1 ausgesetzt. Das belichtete Papier wird dann
in eine Lösung aus etwa 5 g KJ in 300 ml Methanol eingetaucht. An den vom Licht nicht getroffenen Partien
des Papiers, an denen sich das Wasserstoffperoxyd nicht zersetzt, bildet sich eine braune Jodfarbe,
die ein Positiv des ursprünglichen Bildes hervorbringt.
Ein handelsübliches, mit weißem Zinkoxyd überzogenes Papier wird ultravioletten Strahlen in einer
Anordnung nach Beispiel 1 für eine Zeit bis zu 1 Minute ausgesetzt und dann sofort in Methanol,
gesättigt mit AgNO3, eingetaucht. Bei der Entwicklung entsteht kein sichtbares Bild. Das Papier wird
teilweise getrocknet und in noch feuchtem Zustand
909518/483
gleichzeitig den ultravioletten Strahlen von 3650A, einer Quecksilberlichtquelle und einer infraroten
Strahlenquelle ausgesetzt. In dem Papier entsteht nach etwa 30 Sekunden bis 1 Minute ein Bild.
Claims (8)
1. Photographisches Aufzeichnungsverfahren, bei dem in einem einen Halbleiter enthaltenden
Aufzeichnungsträger durch selektive Bestrahlung ein reversibles latentes Bild erzeugt wird, das anschließend
zu einem sichtbaren Bild entwickelt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß man das latente Bild allein durch unterschiedliche
Anregung der Elektronen in den Flächenbereichen der Halbleiteroberfläche erzeugt
und die Entwicklung zum sichtbaren Bild durch Einwirkung eines zur Bildentwicklung an
sich bekannten Redox-Systems auf die angeregten Flächenbereiche des Aufzeichnungsträgers erfolgt, so
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halbleiter aus Zinkoxyd
oder Titandioxyd besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halbleiter in einer Teilchengröße
von etwa 0,03 bis 0,5 μ vorliegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Entwickler einer Mischung
aus einem chemischen Redox-System und einem Metallion verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst ein nicht sichtbares
irreversibles Bild durch Zugabe eines Redox-Systems entwickelt und anschließend durch Zugabe
von Metallionen ein irreversibles sichtbares Bild entwickelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung von Positiven, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halbleiteroberfläche zunächst gleichmäßig mit aktivierenden Strahlen angeregt und anschließend
die angeregten Flächenbereiche selektiv mit entaktivierenden Strahlen entaktiviert werden und
daß anschließend die Entwicklung in an sich bekannter Weise erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung von Positiven, dadurch gekennzeichnet, daß der
Halbleiter selektiv aktivierenden Strahlen ausgesetzt, die Oberfläche anschließend mit einem Reduktionsmittel
behandelt wird und anschließend eine Entwicklung mit Metallionen vorgenommen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der selektiv bestrahlte Halbleiter mit Wasserstoffperoxyd behandelt und die so behandelte Oberfläche anschließend mit einer
jodhaltigen Lösung behandelt wird.
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