DE1547885C - Verfahren zur aufeinanderfolgenden Aufzeichnung einer Mehrzahl von Bildern - Google Patents
Verfahren zur aufeinanderfolgenden Aufzeichnung einer Mehrzahl von BildernInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur aufeinanderfolgenden Aufzeichnung einer Mehrzahl
von Bildern durch hochintensive elektromagnetische Bestrahlung einer lichtempfindlichen Schicht
unter Bildung eines latenten Bildes in dieser Schicht und anschließendem Entwickeln des Bildes durch
Bestrahlen der gesamten Schicht durch eine wesentlich weniger intensive Strahlungsquelle.
Es ist bekannt, daß bestimmte photographische Aufzeichnungsverfahren durch die Verwendung von
Auskopier-Reproduktionsmaterial durchgeführt werden können. Das Auskopierverfahren besteht darin,
daß Bilder auf einem lichtempfindlichen Material durch Belichtung mit einer Strahlung ohne chemische
Entwicklung gebildet werden. Zuerst wird ein unsichtbares Bild erzeugt, daß durch aktinische Strahlung
sichtbar gemacht wird. Das nach einer einfachen Belichtung mit relativ intensiver Strahlung erhaltene
unsichtbare Bild wird direkt zu einem dauerhaften Bild durch Belichtung mit Strahlung geringerer Intensität
entwickelt. Auskopiermaterialen dieser Art werden häufig verwendet, z. B. zur Aufzeichnung der
Linien eines Oszillographen.
In einem typischen Fall wird das unsichtbare (»latente«) Bild zuerst durch eine sehr kurze Belichtung
mit dem intensiven aufzeichnenden Strahl des Oszillographen hergestellt und danach das sichtbare
Bild durch Entwicklung des unsichtbaren Bildes durch einfaches Belichten mit weißem Licht erhalten.
Diese zusätzliche oder zweite Belichtung ist allgemein als Sichtbarmachung (»Latensifikation«) bekannt. Die
Latensifikation umfaßt die nochmalige Belichtung der Fläche, auf welcher sich das erste Bild bildet sowie
die erste Belichtung des umgebenden Untergrundes.
Eines der charakteristischsten Merkmale von Auskopier-Emulsionen ist ihre Fähigkeit, allein durch
Belichtung mit weißem Licht entwickelt zu werden. Der bildmäßigen Erstbelichtung folgt gewöhnlich sofort
die obengenannte Gesamtnachbelichtung. Diese erfüllt zwei verschiedene Aufgaben. Die Nachbelichtung
mit Licht geringer Intensität entwickelt das latente Bild zu einem sichtbaren Silberbild. Gleichzeitig
stabilisiert sie die nicht 'belichteten Flächen gegen schnelles Auskopieren unter gewöhnlichen
Lichtbedingungen, solange sie sich im Raum befinden oder nur mit geringer Intensität belichtet werden, wie
z. B. bei der Lagerung in üblichen Geschäftsräumen. Daher bleibt eine annehmbar niedrige Hintergrunddichte
erhalten; das durch die zweite Belichtung entwickelte Linienbild ist deutlich erkennbar und kann
einige Zeit aufrechterhalten werden. Die Empfindlichkeit des Papiers gegenüber einer weiteren Linienbelichtung,
z. B. mittels Oszillograph, ist jedoch.nach der Nachbelichtung mit Licht auch sehr stark vermindert.
Das Papier kann mit seinem entwickelten Bild unter gewöhnlichen Lichtbedingungen zwar längere
Zeit aufbewahrt werden, es kann jedoch für den Oszillographen nicht für eine weitere Aufzeichnung
wiederverwendet werden.
Eine bekannte photographische Auskopier-Emulsion besteht aus einem größeren Anteil Silberbromid
und geringen Mengen Silberjodid, kombiniert mit einer geringen Menge eines Blei-, Zinn-(II)- oder
Cadmiumsalzes, vorzugsweise eines Bleisalzes. Als Bleisalz wird ein Bleihalogenid, wie Bleibromid,
-chlorid oder -jodid verwendet. Diese Stoffe sind alle in einem geeigneten kolloidalen Träger oder Bindemittel,
wie z. B. Gelatine oder Methylcellulose, vereinigt. Gegebenenfalls kann als Bindemittel eine geeignete,
chemisch behandelte Stärke, wie die in der USA.-Patentschrift 3 047 392 erwähnte Hydroxyalkylstärke,
verwendet werden.
Zum Stand der Technik gehört ferner ein Auskopiermaterial
mit einer Silberhalogenidemulsionsschicht, die bis zu 20 Gewichtsprozent Blei- oder
Cadmiumjodid, bezogen auf das Silberhalogenid, enthält.
ίο Die Verwendung dieses bekannten Auskopiermaterials
zur aufeinanderfolgenden Herstellung mehrerer Bilder mit derselben Kopierschicht ist jedoch
nicht bekannnt.
Schließlich ist eine direktaufzeichnende Silberhalogenidemulsion
bekannt, deren Silberhalogenid eine durchschnittliche Korngröße von 0,1 bis 10 μ
besitzt und die bei Abwesenheit von Bleisalzen 0,5 bis 120 Molprozent eines Zinn(II)-salzes, z.B. Zinn-(Il)-chlorid,
bezogen auf das Silberhalogenid, enthält.
ao Die Lichtentwicklung des hieraus hergestellten photographischen
Materials bedarf jedoch erhöhter Temperatur, die jedoch unterhalb seiner Zersetzungstemperatur
liegt, mindestens aber 93° C betragen muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, nach dem es möglich ist, in einer lichtentwickelbaren Schicht Bilder latent aufzuzeichnen, diese latenten Bilder zu sichtbaren Bildern zu entwickeln, daraufhin erneut in derselben Schicht ein vom vorhergehenden sich unterscheidendes latentes Bild aufzuzeichnen mit wiederum anschließender Entwicklung zu einem sichtbaren Bild, und diesen Vorgang beliebig oft zu wiederholen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man als lichtempfindliche Schicht eine Iichtentwickelbare Silberbromidjodidemulsionsschicht mit inerter Gelatine oder Methylcellulose als Bindemittel verwendet, die pro 100 Gewichtsteile Silberbromid 0,5 bis 5 Gewichtsteile Silberjodid und zusätzlich 0,1 bis 5 Gewichtsteile eines Blei- oder Cadmiumsalzes, vorzugsweise als Halogenid, enthält, daß man die lichtempfindliche Schicht zunächst einer elektromagnetischen Bestrahlung, bestehend aus elektrisch geladenen Teilchen, die durch Passieren eines elektrischen Feldes einer Spannung zwischen 2 und 100 Kilovolt beschleunigt werden, aussetzt, sodann das entstandene latente Bild in bekannter Weise mittels weißem Licht zu einem sichtbaren Silberbild entwickelt und diese Verfahrensstufen der Bildung des latenten Bildes und Entwickeln zu einem sichtbaren Silberbild mit derselben lichtempfindlichen Schicht beliebig oft wiederholt. Eine bevorzugte Silberbromidjodidemulsionsschicht enthält pro 100 Gewichtsteile Silberbromid 1 bis 3 Gewichtsteile Silberjodid und zusätzlich 1 bis 2 Gewichtsteile Bleisalz als Chlorid, Jodid oder Azetat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, nach dem es möglich ist, in einer lichtentwickelbaren Schicht Bilder latent aufzuzeichnen, diese latenten Bilder zu sichtbaren Bildern zu entwickeln, daraufhin erneut in derselben Schicht ein vom vorhergehenden sich unterscheidendes latentes Bild aufzuzeichnen mit wiederum anschließender Entwicklung zu einem sichtbaren Bild, und diesen Vorgang beliebig oft zu wiederholen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man als lichtempfindliche Schicht eine Iichtentwickelbare Silberbromidjodidemulsionsschicht mit inerter Gelatine oder Methylcellulose als Bindemittel verwendet, die pro 100 Gewichtsteile Silberbromid 0,5 bis 5 Gewichtsteile Silberjodid und zusätzlich 0,1 bis 5 Gewichtsteile eines Blei- oder Cadmiumsalzes, vorzugsweise als Halogenid, enthält, daß man die lichtempfindliche Schicht zunächst einer elektromagnetischen Bestrahlung, bestehend aus elektrisch geladenen Teilchen, die durch Passieren eines elektrischen Feldes einer Spannung zwischen 2 und 100 Kilovolt beschleunigt werden, aussetzt, sodann das entstandene latente Bild in bekannter Weise mittels weißem Licht zu einem sichtbaren Silberbild entwickelt und diese Verfahrensstufen der Bildung des latenten Bildes und Entwickeln zu einem sichtbaren Silberbild mit derselben lichtempfindlichen Schicht beliebig oft wiederholt. Eine bevorzugte Silberbromidjodidemulsionsschicht enthält pro 100 Gewichtsteile Silberbromid 1 bis 3 Gewichtsteile Silberjodid und zusätzlich 1 bis 2 Gewichtsteile Bleisalz als Chlorid, Jodid oder Azetat.
Die Entwicklung zu einem sichtbaren Silberbild erfolgt in bevorzugter Weise durch eine 5 bis 60 Sekunden
dauernde Bestrahlung mittels einer weißen 15-Watt-Fluoreszenz-Lampe aus einem Abstand von
30 cm.
Die erfindungsgemäß erzielbaren Vorteile sind beträchtlich. Verhältnismäßig billiges trockenes Aufnahmematerial
kann belichtet und wiederbelichtet werden zur Aufzeichnung mehrerer Bilder zu verschiedenen
Zeiten ohne irgendwelche chemische Behandlung. Diese Aufzeichnungsmaterialien sind für
Elektronen- oder Ionenstrahlaufzeichner besonders geeignet, nicht nur wegen ihrer Wiederverwendbar-
keit, sondern wegen der Tatsache, daß vergleichende Linien oder Spuren hintereinander auf verschiedenen
Stellen desselben Blattes aufgezeichnet werden können. Vor allem bei Forschungsarbeiten ist die von
großem Vorteil.
Claims (2)
1. Verfahren zur aufeinanderfolgenden Aufzeichnung einer Mehrzahl von Bildern durch
hochintensive elektromagnetische Bestrahlung einer lichtempfindlichen Schicht unter Bildung
eines latenten Bildes in dieser Schicht und anschließendem Entwickeln des Bildes durch Bestrahlen
der gesamten Schicht durch eine wesentlieh weniger intensive Strahlungsquelle, dadurch
gekennzeichnet, daß man als lichtempfindliche Schicht eine lichtentwickelbare Silberbromidjodidemulsionsschicht mit inerter
Gelatine oder Methylcellulose als Bindemittel ao verwendet, die pro 100 Gewichtsteile Silberbromid,
0,5 bis 5 Gewichtsteile Silberjodid und zusätzlich 0,1 bis 5 Gewichtsteile eines Blei-,
Zinn- oder Cadmiumsalzes, vorzugsweise als Halogenid enthält, daß man die lichtempfindliche
Schicht zunächst einer elektromagnetischen Bestrahlung, bestehend aus elektrisch geladenen
Teilchen, die durch Passieren eines elektrischen Feldes einer Spannung zwischen 2 und 100 Kilovolt
beschleunigt wurden, aussetzt, sodann das entstandene latente Bild in bekannter Weise mittels
weißem Licht zu einem sichtbaren Silberbild entwickelt und diese Verfahrensstufen der Bildung
des latenten Bildes und Entwickeln zu einem sichtbaren Silberbild mit derselben lichtempfindlichen
Schicht beliebig oft wiederholt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwicklung zu einem
sichtbaren Silberbild durch eine 5 bis 60 Sekunden dauernde Bestrahlung mittels einer weißen
15-Watt-Fluoreszenz-Lampe aus einem Abstand von 30 cm erfolgt.
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