DE1293138C2 - Verfahren zur Herstellung feinteiliger, gefaellter Kieselsaeure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung feinteiliger, gefaellter KieselsaeureInfo
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Description
zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer als Beschichtungsmittel für Repropapiere geeigneten
feinteiligen, aus Wasserglas mit Mineralsäure gefällten und auf einen pH-Wert unter 5 eingestellten
Kieselsäure mit großer spezifischer Oberfläche, geringem Eisengehalt, geringem Sedimentationsverhalten
und niedriger Viskosität in wässeriger Suspension, anzugeben.
Das Kennzeichnende der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Fällung aus Wasserglaslösungen in
stark saurem pH-Bereich, vorzugsweise bei einem pH-Wert zwischen 1,5 und 2,5, durch gleichzeitige
Zugabe der Wasserglas- und Säurelösungen zu einer Vorlage von in Wasser gelösten Stoffen, welche mit
Eisen lösliche Komplexverbindungen eingehen, durchgeführt und das Fällprodukt nach dem Filtrieren,
Waschen und Trocknen auf einer Glas- oder Dampfstrahlmühle vermählen wird.
Als besonders wirksam erwiesen sich anorganische Verbindungen des Fluors, wie Flußsäure und Natriumfluorid
in Kombination mit ein- oder mehrwertigen organischen Säuren und Alkoholen sowie deren
Amiden und Aminen; wie z. B. Weinsäure, Zitronensäure, Oxalsäure, Glycerin, Äthylenglykol und äthylendiamintetraessigsaures
Natrium usw. Zu extrem niedrigem Eisengehalt von 2 bis 3 mg Fe pro 100 g
Kieselsäure führt eine Kombination von 4 Gewichtsteilen Natriumfluorid und 1 Gewichtsteil Oxalsäure.
Für die Beurteilung der Eisenfreiheit ist es wichtig,
den Eisengehalt in der Kieselsäure genau zu erfassen. Zur Bestimmung wird die Kieselsäure in einer Platinschale mit Flußsäure vollständig abgeraucht. Der
Rückstand wird kurz auf Rotglut erhitzt, mitKaliümbisulfat
durch Schmelzen aufgeschlossen und in Wasser gelöst. In einem aliquoten Teil der Lösung wird
der Eisengehalt in bekannter Weise photometrisch mit Sulfosalizylsäure bestimmt (vgl. Dr. M. Zimmermann, photometr. Metall- und Wasseranalysen,
2. Auflage, Stuttgart, 1961).
Bei der Fällung werden die sogenannten Komplexbildner in der Vorlage gelöst und dieser die Reaktiönsteilnehmer,
Wasserglas- und Säurelösimg, gleichzeitig an verschiedenen Stellen des Behälters bei
Temperaturen von 85 bis 95° C innerhalb von 90 Minuten in an sich bekannter Weise, jedoch in stark
saurem pH-Bereich, vorzugsweise einem pH-Wert von 1,5 bis 2,5 zugeführt. Man erhält auf diese Weise
eine Kieselsäure mit großer BET - Oberfläche (>300m2/g bei Primärteilchen von etwa lOmMikron)
und geringem Eisengehalt (etwa 2 bis 2,5 mg Fe pro 10OgSiO2).
Eine in der zuvor beschriebenen Weise hergestellte Kieselsäure ist praktisch eisenfrei und weist ein großes
Adsorptionsvermögen auf, sie neigt jedoch, in Wasser oder wasserhaltigen Medien aufgeschiämmt,
infolge zu starker Agglomeration der Sekundärteilchen noch zum Sedimentieren. Bei der Anwendung
als Beschichtungsmittel für Papiere ist es aber erforderlich, daß die Kieselsäure, wie bereits ausgeführt,
in der wässerigen Suspension in Schwebe bleibt.
Es wurde nun weiterhin gefunden, daß die nach dem erfinduhgsgemäßen Fällverfahren hergestellte
Kieselsäure in ihrem Schwebeverhalten bedeutend verbessert werden kann, wenn man sie in einer Gasoder
Dampfstrahlmühle vermahlt. Im Beispiel 3 werden die Unterschiede im Sedimentationsverhalten
einer auf üblichen Stiftmühlen gemahlenen Kieselsäure und einer Sorte, die auf den neuen Qas- oder
Dampfstrahlmühlen zu einem viel höheren Feinheitsgrad zerkleinert wurde, wiedergegeben.
Die Eignung einer nach dem erfindungsgernäßen Fällverfahren hergestellten und auf der Dampfstrahlmühle
gemahlenen Kieselsäure für die Papierbeschichtung sei durch nachstehenden Vergleich der hierfür
charakteristischen physikalischen und chemischen Daten mit einer auf pyrogenem Wege gewonnenen
Kieselsäure und einem in üblicherweise dargestellten
Kieselgel veranschaulicht:
Meßwerte
Pyrogene Kieselsäure |
Kieselgel | Nach dem erfindungs gemäßen Verfahren gefällte und mit Gas oder Dampfstrahl mühle gemahlene Kieselsäure |
20 mMikron | 10 mMikron | 10 mMikron |
160 bis 200 m2/g | 320 | 380 |
etwa 100 mMikron |
500 bis 1000 mMikron |
500 bis 1000 mMikron |
100 Sekunden | 20 Sekunden | 20 Sekunden |
2 bis 3 | 12 bis 18 | 2 bis 9 |
1. Elektronenoptisch ermittelte Primärteilchengröße
2. Spezifische Oberfläche nach BET
3. Sekundärteilchengröße
4. Viskosität in Sekunden. Durchlaufzeit der
wässerigen 5°/oigen Suspension im Ford-Becher
wässerigen 5°/oigen Suspension im Ford-Becher
5. Fe-Gehalt in mg/100 g SiO2
Der Vergleich zeigt, daß die nach dem erfindungsgemäßen Fällverfahren gefällte und in einer Gasoder
Dampfstrahlmühle gemahlene Kieselsäure den geringen Eisengehalt einer auf pyrogenem Wege erhaltenen
Kieselsäure mit dem günstigen Viskositätsverhalten eines Kieselgels in sich vereinigt. Sie ist
außerdem aus wohlfeilen Rohstoffen — Wasserglas und Mineralsäure — durch ein einfaches Fällverfahren
herzustellen und daher zur Verwendung für die Beschichtung von »Repro«-Papieren bestens geeignet.
a) In einem zylindrischen, 30 1 fassenden Holzbehälter, der mit einem hölzernen Blattrührer, Durchmesser
20 cm, Höhe 6 cm, 90 Umdrehungen pro Minute, versehen ist, wurden 18,5 1 Wasser vorgelegt.
5 6
Das Wasser wurde mit einer Dampfschlange aus einen Eisengehalt von 9,4 mg/100 g und eine BET-
säurebeständigem Stahl indirekt auf 85° C erhitzt. In Oberfläche von 608 m2/g.
der Vorlage wurden 25 g Natriumfluorid und 6,25 g b) Es wurde nach Beispiel 2, a) gearbeitet, jedoch
Oxalsäure gelöst. ohne Zusatz von Weinsäure. Die so erhaltene Kiesel-
Nun wurden unter Rühren und unter Einhalten f säure hatte einen wesentlich höheren Eisengehalt von
eines pH-Wertes von 2,0 Li 90 Minuten 5,45 1 16 mg/100 g.
handelsübliches Natronwasserglas, Molverhältnis R · · , .,
Na2O: SiO2 = 1: 3,36, Dichte 1,34, 26«/o SiO2-Ge- Beispiel
halt und etwa 1 1 Schwefelsäure 98% H2SO4 an a) Eine nach Beispiel 1 hergestellte Kieselsäure
einander gegenüberliegenden Stellen eingetragen. io wurde in einer Strahlmühle mit überhitztem Dampf
Die entstehende Suspension wird noch etwa 30 Mi- bei einer Dampftemperatur von 300° C und einem
nuten lang gerührt. Dann wird in bekannter Weise Dampfdruck von 14 atü vermählen. 5 g dieser derauf
Nutschen abfiltriert, mit der zweifachen Menge artig vermahlenen Kieselsäure wurden in 100 ml
Wasser, bezogen auf das Volumen der Suspension, destilliertem Wasser durch 30 Sekunden währendes
ausgewaschen, bei 105° C getrocknet und gegebenen- 15 Rühren mit einem Propellerrührer aufgeschlämmt,
falls in einer Stiftmühle vermählen. Die Aufschlämmimg befand sich in einem 1Zt 1 fassen-
2000 g einer pulverförmigen Kieselsäure mit einem den Becher aus Polyäthylen. Der Flügeldurchmesser
Schüttgewicht von 180 g/l und einer BET-Oberfiäche des Propellers betrug 50 mm, die Umdrehungs-
von 425 m'Vg wurden erhalten. Der Eisengehalt lag geschwindigkeit 5000 UpM. Die Suspension wurde
bei 2,5 mg Fe pro 100 g Kieselsäure. 20 nun in einen 100-ml-Meßzylinder übergeführt und
b) Vergleichsweise wurde gemäß Beispiel 1, a) ruhig stehengelassen. Sie bildete nach 60 Minuten
verfahren, jedoch wurde der Vorlage lediglich 10 g weniger als 1 ml Sediment.
Natriumfluorid zugesetzt, wodurch die erhaltene b) Eine nach Beispiel 1 erhaltene Kieselsäure wurde
Kieselsäure einen Eisengehalt von 16,5 mg/100 g in einer Gasstrahlmühle mit Luft vermählen. Der
aufwies. 25 Druck der Mahlluft betrug 8 atü, die Temperaturen
c) Es wurde wie im Beispiel 1, a) verfahren, jedoch 25° C. Die erhaltene Kieselsäure wurde wie zuvor
unter Aufrechterhalten eines pH-Wertes von 5,0 beschrieben aufgeschlämmt. Sie bildete nach 60 Miwährend
der Fällung. Durch Erhöhung des pH-Wertes nuten 2,5 ml Sediment.
betrug der Eisengehalt dieser Kieselsäure 27 mg/100 g. c) 5 g einer nach Beispiel 1 hergestellten und ledig-
B e' s ο' 1 2 3° ^0*1 m*1 emer Stiftmühle vermahlenen Kieselsäure
" wurden wie zuvor beschrieben aufgeschlämmt. Sie
a) DerWasservoriage nachBeispiel 1 wurden 13,5 g bildete nach 60 Minuten etwa 20 ml Sediment.
Weinsäure zugesetzt. Wasserglas und Säure wurden Die mit einer Gas- bzw. Dampfstrahlmühle gemah-
bei 95° C in 237 Minuten unter Aufrechterhalten lene Kieselsäure weist gegenüber einer auf üblichem
eines pH-Wertes der Suspension von 2 bis 2,2 einge- 35 Wege gemahlenen Kieselsäure einen wesentlich gerin-
tragen. Die erhaltene pulverförmige Kieselsäure hatte geren Sedimentierungseffekt auf.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung einer als Be- Eisengehalte von 20 bis 100 mg Fe pro 100 g Kieselschichtungsmittel
für Repropapiere geeigneten s säure aufweisen, fallen diese Kieselsäuren für den gefeinteiligen,
aus Wasserglas mit Mineralsäure ge- nannten Zweck praktisch aus. Die auf pyrogenem
fällten und auf einen pH-Wert unter 5 eingestell- Wege durch Hydrolyse von Silicuimhalogenverbinten
Kieselsäure mit großer spezifischer Oberfläche, düngen in der Dampfphase gewonnenen und auf dem
geringem Eisengehalt, geringem Sedimentations- Markt befindlichen Kieselsäuren haben zwar nur
verhalten und niedriger Viskosität in wässeriger io einen geringen Eisengehalt, sie genügen aber nicht
Suspension* dadurch gekennzeichnet, in ihrem Viskositätsverhalten. Infolge zu großer Feindaß
die Fällung im stark sauren pH-Bereich, vor- teiligkeit ergeben sie eine zu viskose, wässerige
zugsweise bei einem pH-Wert zwischen 1,5 und Suspension, wodurch die gleichmäßige Beschichtung
2,5, durch an sich bekannte gleichzeitige Zugabe auf dem Papier beeinträchtigt wird. Außerdem sind
der Wasserglas- und Säurelösungen zu einer Vor- 15 die Herstellungskosten dieser, meistens nur für Spelage
von in Wasser gelösten Stoffen, welche mit zialzwecke verwendeten Kieselsäuren als Beschich-Eisen
lösliche Komplexverbindungen eingehen, tungsmaterial zu hoch.
durchgeführt und das Fällprodukt nach dem FiI- Das besondere Merkmal in der physikalischen
trieren, Waschen und Trocknen auf einer Gas- Beschaffenheit einer für die Beschichtung von Re-
oder Dampfstrahlmühle vermählen wird. 20 produktionspapieren geeigneten Kieselsäure ist also
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- neben praktischer Eisenfreiheit das Vorhandensein
kennzeichnet, daß ils Komplexbildner eine Korn- einer großen spezifischen Oberfläche, hervorgerufen
bination von anorganischen Fluorverbindungen durch möglichst kleine, bei der Fällung entstandene
mit ein- oder mehrwertigen organischen Säuren Primärteilchen (etwa lOmMikron), wobei aber die
und Alkoholen sowie deren Amiden und Aminen, 25 agglomerierten Sekundärteilchen des fertigen Pulvers
vorzugsweise mit Natriumfluorid und Oxalsäure, nur so groß sein sollen, daß sie in wässeriger Suspenzur
Bildung von löslichen Eisenkomplexen ver- sion nicht sedimentieren, sondern in der Schwebe
wendet wird. bleiben; andererseits sollen sie aber nicht zu klein
ausfallen (< 500 mMikron), damit keine zu viskose
30 Suspension, die einer gleichmäßigen Beschichtung
hinderlich ist, in der wässerigen Aufschlämmung
entsteht.
Es ist bereits bekannt, zur Herstellung von feinteiligen Kieselsäuren mit großer Oberfläche die Fäl-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel- 35 lung aus einer vorgelegten Wasserglaslösung mit
lung einer als Beschichtungsmittel für Repropapiere Säuren unter Einstellung eines End-pH-Wertes der
geeigneten feinteiligen, aus Wasserglaslösung mit Suspension im sauren Bereich vorzunehmen, wobei
Mineralsäure gefällten und auf einen pH-Wert unter zum Schluß der Fällung zwecks Stabilisierung der
5 eingestellten Kieselsäure mit großer spezifischer Fällsuspension ein pH-Wert von etwa 2 eingestellt
Oberfläche, geringem Eisengehalt, geringem Sedimen- 40 wird. Nach einem anderen bekannten Verfahren zur
tationsverhalten und niedriger Viskosität in wässeri- Herstellung feinteiliger kieselsäure mit sehr niedrigem
ger Suspension. Schüttgewicht läßt man in eine vorgelegte, verdünnte
Es ist bekannt, Kieselsäure als Beschichtungsmittel Wasserglaslösung ein gleiches Volumen Schwefelfür
Papiermaterial zu verwenden, wobei je nach dem säure zulaufen, bis sich die Kieselsäure gallertartig
Verwendungszweck der beschichteten Papiere Kiesel- 45 abzuscheiden beginnt. Danach wird weitere Schwefelsäuren
mit bestimmten definierten Eigenschaften zum säure bis zu einem pH-Wert von 3 zugesetzt, bis sich
Einsatz gelangen. So werden z. B. für die Beschich- ein feinteiliges gallertartiges Hydrogel gebildet hat,
tung von Foto- und Lichtpauspapieren in der Repro- welches nach dem Auswaschen und vor dem Festduktionstechnik
Kieselsäuren besonderer Beschaffen- werden mit Methanol, Eisessig oder Essigsäureanhyheit
gefordert. Die kieselsäurehaltige Schicht soll 50 drid zwecks Wasserentzug versetzt wird. Die Her-Unebenheiten
der Papieroberfläche ausgleichen und stellung dieser für besondere Zwecke geeigneten
verhindern, daß dis farbstoffgebende Komponente, Kieselsäuren erfolgt grundsätzlich aus vorgelegtem
beispielsweise eine Azoverbindung, durch die Saug- Wasserglas, wobei mit Hilfe einer Mineralsäure erst
wirkung der Cellulosefaser in das Papier eindringt nach beendeter Fällung ein pH-Wert unterhalb 5 ein-
und optisch damit Unwirksam wird. 55 gestellt wird. Diese bekannten Verfahrensmaßhahmen
Zur Auftragung des Kieselsäurebeschichtungs- führen zwar zu Kieselsäuren, welche zwar für den
mittels auf die Papiere ist es aber erforderlich, daß jeweiligen Verwendungszweck, z. B. als Füllstoff in
die Kieselsäure in der Wässerigen, mit geeigneten Kautschuk oder als Verdickungsmittel für organische
Bindemitteln, wie Stärke, Kaseiü und Kunststoff- Medien zutreffende besondere Eigenschaften aufdispersionen,
versehenen Suspension in der Schwebe 60 weisen; sie reichen jedoch allein nicht aus, um zu
bleibt. Fällungsprodukten mit den zuvor geforderten Eigen-
Da jedoch schon geringe Mengen Eisen zu Ver- schäften für die Verwendung als Beschichtungsmatefärbungen
der lichtempfindlichen Schicht führen und rial in Repropapieren zu gelangen, da — abgesehen
dadurch die Papiere unbrauchbar werden, wird wei- vom Eisengehalt dieser bekannten Produkte — entterhin
eine Kieselsäure mit möglichst niedrigem Ge- 65 weder deren Sedimentationsverhalten ungünstig aushalt
an Eisen und Eisenverbindungen verlangt (etwa fällt oder deren Viskositätsverhalten sie als Beschich-2
bis 2,5 mg/100 g Kieselsäure). Da die aus Wasser- tungsmittel ungeeignet macht,
glas mit Mineralsäuren in herkömmlicher Weise ge- Der Erfindung lag daher die Aufgabenstellung
glas mit Mineralsäuren in herkömmlicher Weise ge- Der Erfindung lag daher die Aufgabenstellung
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |