DE1089736B - Verfahren zur Herstellung feinteiliger Kieselsaeure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung feinteiliger KieselsaeureInfo
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- C09C1/00—Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
- C09C1/28—Compounds of silicon
- C09C1/30—Silicic acid
- C09C1/3063—Treatment with low-molecular organic compounds
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung feinteiliger Kieselsäuren mit sehr niedrigen
Schüttgewichten, die mit Kohlenwasserstoffen und anderen organischen Flüssigkeiten transparente kolloidale
Lösungen ergeben.
Feinteilige Kieselsäuren finden in der Lack- und Farbenindustrie als Verdickungsmittel, als Antiabsatzmittel
für Pigmentfarben, als Mattierungsmittel zur Erzeugung von Seidenglanzlacken und zur
Thixotropierung von Spritzlacken Verwendung. Für diese Zwecke ist es in der überwiegenden Zahl der
Fälle notwendig, Kieselsäuren einzusetzen, die in den Lackgrundstoffen kolloidal löslich sind und transparente
Gele ergeben, um unerwünschte" Trübungen und Schleier in den Lackfilmen auszuschließen. Für
diese Zwecke sind die durch Dampfphasenhydrolyse oder durch Verbrennung flüchtiger Siliciumverbindungen,
vorzugsweise Siliciumtetrachlorid, erhaltenen Kieselsäuren vorzüglich geeignet. Diese Produkte
finden weitere Anwendung als helle Verstärkerfüllstoffe in der Gummiindustrie, insbesondere bei der
Herstellung transparenter Gummisorten, in der Klebstoffindustrie, bei der Kunststoffherstellung und in
vielen anderen Industriezweigen.
Es sind zahlreiche Verfahren zur Herstellung feinteiliger Kieselsäuren bekannt. Für alle Zwecke vorzüglich
geeignete Kieselsäuren erhält man durch Verbrennen oder Dampfphasenhydrolyse flüchtiger Siliciumverbindungen,
vorzugsweise Siliciumtetrachlorid. Diese Verfahrensweise ist jedoch mit der Lösung
komplizierter apparativer und korrosionstechnischer Probleme verbunden. Die Ausgangsprodukte, wie
Siliciumtetrachlorid, sind verhältnismäßig teuer und bedingen eine erhebliche Höhe der Herstellungskosten.
In den meisten Fällen wird die Kieselsäure unter bestimmten Versuchsbedingungen und unter Verwendung
verschiedener Fällflüssigkeiten aus Wasserglaslösungen ausgefällt, danach elektrolytfrei gewaschen,
getrocknet und gemahlen. Man erhält auf diese Weise vorwiegend kreideartige, feinteilige Kieselsäuren, die
ein verhältnismäßig hohes Schüttgewicht aufweisen und sich nicht oder nur teilweise in bestimmten organischen
Lösungsmitteln kolloid lösen. Aus diesem Grunde wird der Anwendungsbereich solcher Produkte
stark eingeschränkt. Das gleiche trifft für die feinteiligen Kieselsäuren zu, die durch Trocknen
einer feinteiligen gallertartigen Kieselsäurefällung hergestellt werden. Obwohl die so gewonnenen Produkte
nicht kreideartig anfallen, wird beim Trocknen durch eine Kondensationsreaktion zwischen den Primärpartikeln
eine unerwünschte Vergrößerung der Teilchen hervorgerufen.
Man kann auch ein feines Siliciumdioxyd aus dem Verfahren zur Herstellung
feinteiliger Kieselsäure
feinteiliger Kieselsäure
Anmelder:
VEB Farbenfabrik Wolfen,
Wolfen (Kr. Bitterfeld)
Wolfen (Kr. Bitterfeld)
Dr. Friedrich Wolf, Dx. Hermann Beyer, Leipzig,
und Hans Kazmirczak, Zscherndorf,
sind als Erfinder genannt worden
wäßrigen Gel erhalten, wenn man das Wasser durch ein organisches Lösungsmittel, z. B. Äthylalkohol,
verdrängt und dann das Alkohol-Wasser-Gemisch durch azeotrope Destillation entfernt. Aber auch das
so erhaltene Produkt ist hart und glasig und für die Verwendung zu den obengenannten Zwecken völlig
ungeeignet.
Bekannt ist noch ein Verfahren, nach dem das gefällte und gewaschene Gel, welches zu einer festen
Masse erstarrt ist, zu einem Pulver zermahlen und dann mit einem Alkohol, der 5 und mehr Kohlenstoffatome
enthält, behandelt wird. Anschließend wird der Alkohol azeotrop mit dem Wasser abdestilliert, so
daß nur solche Alkohole verwendbar sind, die mit Wasser ein azeotropes Gemisch mit Siedepunktsminimum bilden. Bei diesem Verfahren versagen die
billigeren, niederen Alkohole, und vor dem Behandeln des Gels mit dem Alkohol ist erst eine umständliche
Zerkleinerung des harten, glasartigen Fällungsproduktes notwendig.
Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit der Herstellung einer den Verbrennungskieselsäuren in ihren
Eigenschaften gleichwertigen Kieselsäure über den Weg der billigeren und einfacher darzustellenden
Fällungskieselsäure, bei der die Unzulänglichkeiten der anderen Verfahren vermieden werden.
Es wurde nämlich gefunden, daß man feinteilige, hochdisperse Kieselsäuren mit Schüttgewichten von
etwa 4Ö bis 50 g/l bei gleichzeitiger Löslichkeit der Produkte in bestimmten organischen Lösungsmitteln,
beispielsweise Kohlenwasserstoffen, herstellen kann, wenn man zunächst in bekannter Weise durch Zufließenlassen
von verdünnter Schwefelsäure zu einer Wasserglaslösung bei höheren Temperaturen ein
froschlaichartiges Kieselsäurehydrogel erzeugt, das Produkt elektrolytfrei wäscht und dann vor dem
Festwerden zu einem harten Gel gleich das inter-
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mizellare Wasser der gallertartigen Fällung vofltkom- genannten wasserlöslichen organischen Lösungsmittel
men oder teilweise durch Methanol, Eisessig oder ersetzt hat, letztere vollkommen oder teilweise gegen
Essigsäureanhydrid verdrängt, danach absaugt, den
ίο
irlle'rkuchen in bekannter Weise trocknet und zerreibt.
Bei diesem Verfahren wird also die schwierige und zeitraubende Zerkleinerung der erstarrten Fällungsprodukte
vermieden, es werden billigere und leichter zu entfernende Lösungsmittel eingesetzt, und
der Vorgang der azeotropen Destillation wird durch einfaches Absaugen ersetzt.
Die feinteiligen, froschlaichartigen Kieselsäurehydrogele
werden nach bekannten Verfahren hergestellt. Zürn Beispiel läßt man zu einer auf 80° C erwärmten
vorgelegten Wasserglaslösung der Dichte 1,01 (Na2 O : Si O2 = 1 :3,35) Schwefelsäure der
Dichte 1,032 unter kräftigem Rühren zulaufen, bis sich die Reaktionsmischung trübt. Der Zulauf der
Schwefelsäure wird nun unterbrochen und so lange weitergerührt, bis sich Kieselsäure gallertartig abzuscheiden
beginnt. Der H2SO4-Zusatz wird nun
fortgesetzt, bis ein pH-Wert von 3,0 erreicht ist. Das froschlaichartige Fällungsprodukt wird nunmehr elektrolytfrei
gewaschen und durch Absaugen möglichst weitgehend von Wasser befreit. Der Ersatz des Wassers
durch Methanol, Eisessig oder Essigsäureanhydrid kann durch Aufschlämmung der durch Absaugen
möglichst weitgehend von Wasser befreiten gallertartigen Kieselsäurefällung in dem betreffenden wasserlöslichen
organischen Lösungsmittel und erneutes Filtrieren erfolgen. Gegegebenenfalls wird dieser
Prozeß mehrere Male wiederholt. Es ist auch möglich, das organische Lösungsmittel durch die gallertartige
Fällungskieselsäure hindurchzusaugen, bis der gewünschte Grad der Entwässerung erreicht ist. Die
so behandelten Fällungsprodukte werden wie üblich bei Temperaturen von 100 bis 150° C getrocknet.
Man kann auch Mischungen verschiedener dieser organischen Flüssigkeiten zur Entwässerung verwenden,
z. B. eine Lösung von 50% Eisessig und 50% Methanol.
Die entstehenden verdünnten Lösungen der betreffenden Lösungsmittel in Wasser können durch geeignete
bekannte Verfahren, wie Destillation, aufkonzentriert und die Lösungsmittel wieder eingesetzt werden.
Es ist nicht unbedingt erforderlich, daß die organischen Lösungsmittel wasserfrei eingesetzt werden.
Im allgemeinen genügt eine Konzentration von 90 bis 95%.
Man erhält nach dem Trocknen feinteilige Kieselsäuren, die den durch Verbrennen oder Dampfphasenhydrolyse
flüchtiger Silizium verbindungen hergestellten Produkten in ihren Eigenschaften entsprechen.
Die Schüttgewichte liegen zwischen 40 und 70 g/l. Das Wasser- und ölabsorptions vermögen nach Co lern an
und Gardner beträgt 500 bis 650%. Die Teilchengröße der Primärpartikeln liegt zwischen 5 und 30 ταμ.
Die Produkte sind in bestimmten organischen Flüssigkeiten, beispielsweise Kohlenwasserstoffen, kolloid
löslich und ergeben transparente Gele.
Es wurde weiter gefunden, daß man auch feinteilige Kieselsäure, die sich in ihren Eigenschaften nicht
wesentlich von Verbrennungskieselsäuren unterscheiden, erhalten kann, wenn man die gallertartige Kieselsäurefällung
zunächst bis zu einem Restwassergehalt von 50% nach dem Absaugen antrocknet, dann das
restliche Wasser teilweise oder vollkommen durch die organischen wasserlöslichen Lösungsmittel ersetzt und
trocknet.
Weiter kann, nachdem man das Wasser von gallertwasserunlösliche organische Flüssigkeiten austauschen
und danach trocknen.
Besonders wirkungsvoll ist es, wenn man das Wasser von gallertartigen, feinteiligen Kieselsäurehydrogelen
entfernt, indem man zu den durch Absaugen möglichst weitgehend befreiten Produkten die zur
teilweisen oder vollkommenen Umsetzung des vorhandenen Wassers entsprechend der Gleichung
(CH3CO)2O-H2O-^2 CH3COOH
notwendige Menge Essigsäureanhydrid zusetzt und nach Ablauf der gegebenenfalls nach Erwärmung einsetzenden
Umsetzungsreaktion absaugt und trocknet.
Zu einer bestimmten Menge Wasserglas der Dichte 1,101 (Na2O : SiO2 = 1:1,35) wird ein gleiches Volumen
einer verdünnten Schwefelsäure der Dichte 1,032 zugesetzt. Beide Lösungen sollen eine Temperatur
von 80 bis 90° C haben. Die Zugabe der Schwefelsäure geschieht derart, daß man zunächst unter
schnellem Rühren so viel Schwefelsäure langsam zulaufen läßt, bis sich das Wasserglas zu trüben beginnt.
Der Schwefelsäurezufluß wird dann unterbrochen, bis sich Kieselsäure gallertartig abzuscheiden
beginnt. Danach läßt man weitere Schwefelsäure bis zu einem pH-Wert von etwa 3 zulaufen. Nach dem
Absetzen des Kieselsäurehydrogelniederschlags wird der obere feinteiligere Anteil von dem am Boden liegenden
gröberen Teil abgetrennt. Beide Teile werden getrennt abgesaugt und elektrolytfrei gewaschen. Die
Filterkuchen werden im gleichen Volumen Eisessig oder Methanol aufgeschlämmt, nach 2 Stunden abgesaugt
und dann bei 120° C getrocknet. Die getrocknete Kieselsäure läßt sich leicht zu einem Pulver zerreiben.
Die Entwässerung mit Eisessig oder Methanol kann vor dem Trocknen mehrere Male wiederholt
werden, um eine Verbesserung der Eigenschaften der erhaltenen Kieselsäure zu erreichen.
In der folgenden Tabelle sind die Schüttgewichte der auf diese Weise erhaltenen Kieselsäuren für ein- bis
dreimalige Entwässerung der groben und feinen Fällungsfraktionen mit Eisessig und Methanol angegeben.
Das Wasser- und ölabsorptionsvermögen nach Col em an und Gardner liegt bei allen Kieselsäuren
zwischen 500 und 650%. Die elektronenmikroskopisch ermittelten Teilchendurchmesser der Primärpartikeln
betragen 5 bis 30 χη.μ.
Schüttgewichte
1. Entwässerungsstufe
2. Entwässerungsstufe
3. Entwässerungsstufe
2. Entwässerungsstufe
3. Entwässerungsstufe
85
75
70
75
70
50
40
40
40
40
Methanol fein
Die feine Fraktion eines nach Beispiel 1 hergestellten wasserhaltigen, gallertartigen Kieselsäurehydrogels
wird abgesaugt und elektrolytfrei gewaschen. Nach möglichst weitgehender Entfernung des Was
sers durch Absaugen wird der Filterkuchen, der etwa artigen, feinteiligen Kieselsäurehydrogelen durch die 70 10 bis 15% Feststoff enthält, in so viel Essigsäure-
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anhydrid auf geschlämmt, das ausreicht, alles Wasser
unter Bildung von Essigsäure zu binden. Durch Erwärmen wird die Reaktion in Gang gebracht. Nachdem
alles Wasser, umgesetzt ist, wird abgesaugt und getrocknet. Die getrocknete Kieselsäure läßt sich
leicht zu einem Pulver mit einem Schüttgewicht von 40 g/l zerdrücken.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung feinteiliger Kieselsäure mit sehr niedrigem Schüttgewicht, die mit Kohlenwasserstoffen und einer großen Anzahl organischer Flüssigkeiten kolloidale Lösungen ergeben, durch Behandlung der durch Zulaufenlassen von Schwefelsäure in Wasserglaslösung erhalte-6nerr Kieselsäure mit wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln zur Entfernung des Wassers, dadurch gekennzeichnet, daß man das erhaltene feinteilige, gallertartige Kieselsäurehydrogel vor dem Festwerden zu einem harten Gel mit Methanol, Eisessig, Essigsäureanhydrid oder deren Gemischen behandelt, danach absaugt, wobei der Vorgang gegebenenfalls mehrmals wiederholt wird, und den Filterkuchen in bekannter Weise trocknet und zerreibt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1008 717;
USA.-Patentschrift Nr. 2 454941;
französische Patentschrift Nr. 966 013.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV16411A DE1089736B (de) | 1959-04-21 | 1959-04-21 | Verfahren zur Herstellung feinteiliger Kieselsaeure |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV16411A DE1089736B (de) | 1959-04-21 | 1959-04-21 | Verfahren zur Herstellung feinteiliger Kieselsaeure |
CH535760A CH403730A (de) | 1960-05-07 | 1960-05-07 | Verfahren zur Herstellung feinteiliger Kieselsäure |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1089736B true DE1089736B (de) | 1960-09-29 |
Family
ID=25697532
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV16411A Pending DE1089736B (de) | 1959-04-21 | 1959-04-21 | Verfahren zur Herstellung feinteiliger Kieselsaeure |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1089736B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1293138B (de) * | 1965-07-02 | 1969-04-24 | Degussa | Verfahren zur Herstellung feinteiliger, gefaellter Kieselsaeure |
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FR966013A (fr) * | 1946-08-17 | 1950-09-28 | Procédé pour la fabrication de produits d'adsorption activés contenant de l'acidesilicique | |
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-
1959
- 1959-04-21 DE DEV16411A patent/DE1089736B/de active Pending
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