DE1062855B - Mattlacke - Google Patents

Mattlacke

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DE1062855B
DE1062855B DEM27013A DEM0027013A DE1062855B DE 1062855 B DE1062855 B DE 1062855B DE M27013 A DEM27013 A DE M27013A DE M0027013 A DEM0027013 A DE M0027013A DE 1062855 B DE1062855 B DE 1062855B
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silica
matt
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matting agent
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DEM27013A
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Lyman Sydney Allen
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Monsanto Chemicals Ltd
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Monsanto Chemicals Ltd
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    • C07F7/00Compounds containing elements of Groups 4 or 14 of the Periodic Table
    • C07F7/02Silicon compounds
    • C07F7/04Esters of silicic acids
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
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    • C01B33/113Silicon oxides; Hydrates thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C09D7/00Features of coating compositions, not provided for in group C09D5/00; Processes for incorporating ingredients in coating compositions
    • C09D7/40Additives
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C07F7/00Compounds containing elements of Groups 4 or 14 of the Periodic Table
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Description

  • Mattlacke Die Erfindung betrifft Mattlacke, insbesondere Celluloseestermattlacke, mit einem Zusatz von Kieselsäureaerogelen als Mattierungsmittel.
  • Es sind bereits verschiedene Kieselsäuresubstanzen, so auch Kieselsäureaerogele, für die Verwendung in Lacken vorgeschlagen worden. Wenn jedoch Kieselsäuresubstanzen, so z. B. auch Kieselsäureaerogele, den verschiedenen Lacken, z. B. Nitrocelluloselacken, beigemengt werden, neigen sie zum Zusammenballen und Absetzen, d. h., sie neigen dazu, sich aus solchen Lacken unter Bildung einer Schicht auszuscheiden, die die zusammengeballten Teilchen enthält, die äußerst schwer durch gewöhnliches Umrühren wieder zu Teilchen der ursprünglichen Größe verteilt werden können. Um zu annehmbaren Lacken zu kommen, mußte man ferner die bisherigen Kieselsäuremattierungsmittel sehr lange (mindestens 21/2 Stunden) in den Lack einmahlen, was eine Herabsetzung des Produktionsvolumens, geringere Mattierungswirkung infolge längerer Vermahlzeiten und Verschiedenheiten von Ansatz zu Ansatz zur Folge hatte.
  • Erfindungsgemäß ist es möglich, Mattlacke herzustellen, die ein Kieselsäuremattierungsmittel enthalten, das relativ wenig Neigung zeigt, sich in Form von Schichten zusammengeballter Teilchen abzuscheiden. Wenn sich die Mattierungsmittel in den erfindungsgemäßen Lacken absetzen, dann flocken sie nur unter Bildung eines voluminösen, relativ lockeren Niederschlages von nicht zusammengeballten Teilchen aus, der durch einfaches Rühren wieder glatt in dem Lack verteilt werden kann. , In der deutschen Auslegeschrift 1048 889 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem verschiedene hydrophile, dennoch wasserunlösliche Kieselsäuresubstanzen mit einer Säurezahl über 0,2, die eine Vielzahl von Silanolgruppen enthalten, mit einem organischen Silikat behandelt werden, das mindestens zwei -OR-Gruppen enthält, worin R ein Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, - Alkaryl- oder Alkoxyrest ist, die mit einem Siliciumatom verbunden sind, das auch noch mit mindestens einem anderen Sauerstoffatom verbunden ist. Die entstehenden Produkte können hydrophil bis völlig hydrophob sein, sie können nichtorganophil oder organophil sein, was hauptsächlich von der Art und Menge des angewandten Silikats abhängt.
  • Als Beispiel für amorphe, hydrophile Kieselsäuresubstanzen, die die oben beschriebenen physikalischen Eigenschaften und die genannte Säurezahl zeigen und die zur Herstellung der- Kieselsäuremattierungsmittel durch Umsetzung mit dem organischen Silikat dienen, seien noch die Kieselsäureaerogele erwähnt, die nach den Verfahren der USA.-Patente 2 093 454, 2 285 447 und j 2 285 449 hergestellt werden können. Eine andere geeignete amorphe, hydrophile Kieselsäuresubstanz kann nach folgendem, hier nicht beanspruchten Verfahren hergestellt werden. 21 einer wäßrigen Substanz, die 45 g Schwefelsäure enthält, werden auf 80° C erhitzt, dann. werden unter Rühren innerhalb von 15 Minuten 21 einer wäßrigen Lösung von Natriumsilikat, die 40/1 S'02 enthält und in der das Molekularverhältnis Si 02: Nag = 3,36 ist, hinzugefügt. Während des gründlichen Mischens wird die Temperatur auf 80°C gehalten; danach wird die Lösung auf 50°C abgekühlt und auf pH 5 eingestellt, wobei sie geliert. Das Gel wird gestürzt, filtriert und der Filterkuchen auf dem Filter mit Wasser gewaschen. Der Filterkuchen wird dann bei 50°C getrocknet, bis er 111/0 restliches ungebundenes Wasser enthält.
  • Die oben beschriebenen Kieselsäuremattierungsrnittel sind besonders wirkungsvoll, wenn sie Lacken einverleibt werden, die eine oder mehrere organische Flüssigkeiten enthalten, in denen ein Filmbildner gelöst ist, der durch bloßes Verdampfen der Flüssigkeiten einen brauchbaren Schutzfilm bildet. Dieser Lack kann auch die üblichen Zusätze, z. B. Weichmacher, Korrosionsschutzmittel und Pigmente, enthalten. Besonders werden aber klare Mattlacke hergestellt.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung zu mattierende Lacke sind z. B.: Benzylcelluloselacke, Äthylcelluloselacke, Celluloseacetat-Acetonlacke, Maleinsäure-Kolophoniumlacke, Nitrocelluloselacke, Polyvinylchlorid- und Vinylchlorid-Vinylacetatmischpolymerlacke, Celluloseacetobutyratlacke und Polymethylmethacrylatlacke. Weitere Beispiele sind Lacke aus natürlichen Harzen, z. B. Kopal, Manilaharz und Schellack. Das Problem der Zusammenballung von Teilchen der früheren Kieselsäuremattierungsmittel ist besonders akut bei solchen Lacken; die in der Lösungsmittelphase eine größere Menge mehr oder weniger polarer Lösungsmittel, z. B. Ester, Ketone und Alkohole, enthalten; z. B. Ester, insbesondere die niederen Alkylester der Essigsäure; Ketone, besonders Aceton, Methyläthylketon und Düsobutylketon; und Alkohole, besonders Methanol, Äthanol, Isopropylalkohol, n-Propanol, n-Butanol, Butanöl-2 und Isobutylalkohol. Bevorzugte Lacke sind solche, die Nitrocellulose als hauptsächliche filmbildende Substanz und vorzugsweise einen oder mehrere der vorgenannten Ester, Ketone oder Alkohole enthalten.
  • Die in den erfindungsgemäßen Mattlacken benutzten Kieselsäuremattierungsmittel - müssen von organischen oder anorganischen Pigmenten unterschieden werden, die die aus den Lacken gebildeten Überzüge färben, während die hier benutzten Kieselsäuremattierungsmittel die Überzüge nicht färben. Des weiteren wird der Überzug durch kleine Pigmentmengen undurchsichtig, d. h., sie machen den Überzug weniger klar und weniger durchsichtig, während die hier benutzten Kieselsäuremattierungsmittel die Klarheit und Durchsichtigkeit des Überzuges nicht wesentlich ändern, wenn sie in kleinen Mengen, d. h. bis zu etwa 10 Gewichtsprozent der Festkörper des Lackes, angewandt werden. Die hier verwandten Kieselsäuremattierungsmittel müssen auch von den meisten Pigmenten deshalb unterschieden werden, weil sie im Vergleich zu den Pigmenten eine wesentlich größere Oberfläche haben und aus Teilchen bestehen, deren durchschnittliche Größe wesentlich größer ist als die der meisten Pigmentteilchen. Die hier benutzten Kieselsäuremattierungsmittel müssen auch von löslichen Farbstoffen unterschieden werden, da sie keine färbenden Substanzen sind und in den Überzugsmitteln nicht löslich sind.
  • Die erfindungsgemäßen Mattlacke enthalten die Kieselsäuremattierungsmittel in Form von relativ feinen Teilchen, deren Durchschnittsgröße zwischen 1 und 15 Mikron liegt, wobei der größere Teil der Teilchen eine Durchschnittsgröße unter 5 Mikron aufweist. Im Fall der Kieselsäureaerogelmattierungsmittel werden die besten Ergebnisse erzielt, wenn die durchschnittliche Teilchengröße der Aerogelteilchen zwischen 0,8 und 3 Mikron liegt.
  • Das Verteilen des Kieselsäuremattierungsmittels in dem Lack kann auf verschiedene Weise erreicht werden, da das in gewissem Umfang von der Teilchengröße dieser Mittel, dem betreffenden Lack und den gewünschten Eigenschaften des Lackes abhängt. Wenn z. B. das Kieselsäuremattierungsmittel gewissen Lackarten einverleibt wird, z. B. den Vinylchlorid-Vinylacetatmischpolymerlacken, in denen das Mischpolymere in einem Keton gelöstist, ist es möglich, das Kieselsäuremattierungsmittel durch einfaches Rühren im Lack zu verteilen, wenn das Mittel die gewünschte Teilchengröße hat. Wenn das Mittel zu grobkörnig ist, muß der Lack in einer Zwei-oder Dreiwalzenmühle einem Mahlprozeß unterworfen werden, um den Lack für Überzugszwecke fein genug zu machen. Im Fall von Holzlacken, z. B. Nitrocelluloselacken, bei denen die Feinheit des Überzugs von größter Bedeutung ist, ist es zweckmäßig, das Kieselsäuremattierungsmittel im Lack so weit zu vermahlen, bis die sich ergebende Verteilung fein genug ist und das Mattierungsmittel beim Stehen eine voluminöse Fällung (Sediment) bildet. Wenn der Überzug ganz fein sein soll, wird der Mahlvorgang am besten in einer Kugelmühle durchgeführt, bis ein aus dem Lack gebildeter Überzug fein und glatt ist, den mattierenden Effekt dieses Mittels aber dennoch nicht aufhebt.
  • Um die Kieselsäuremattierungsmittel in Lacken zu verteilen, ist es zweckmäßig, das Mittel in einem Lack zu zermahlen, der bis auf einen mäßigen bis niederen Fest-'stoffgehalt verdünnt worden ist, z. B. bis auf einen Gehalt an filmbildenden Feststoffen zwischen 3 und 12 Gewichtsprozent. Wenn die Suspension so weit vermahlen worden ist, daß daraus ein glatter Überzug entstanden ist, werden mindestens ein, besser aber zwei oder mehr Teile des konzentrierteren Lackes zugesetzt, um den Gehalt an Feststoffen in der ursprünglichen Verreibung zu erhöhen. Das ermöglicht die Herstellung von ziemlich konzentrierten Lacken. Gewöhnlich ist es nicht notwendig, den Lack nach Zusatz von Teilen des konzentrierten Lackes zu vermahlen, und in vielen Fällen ist weiteres Mahlen unzweckmäßig, da allgemein bei weiterem Vermahlen die mattierende Wirkung herabgesetzt wird.
  • Einer der Vorteile der Kieselsäuremattierungsmittel der vorliegenden Erfindung ist die Leichtigkeit ihrer Verteilung in Lacken, so daß sich nach dem Auftrag der Lacke glatte, feine Überzüge bilden. Diese Kieselsäuremattierungsmittel können gut in einer Grundverreibung innerhalb von 15 bis 90 Minuten vermahlen werden, wodurch eine glatte Verreibung erhalten wird, die mit konzentrierten Lacken gemischt werden kann und einen feinmattierten Überzug ergibt. Die Vermahlungszeit kann um 30 Minuten verlängert werden, wenn eine außerordentliche Feinheit des Überzuges verlangt wird; aber jede Verbesserung der Feinheit wird auf Kosten des Mattierungsgrades erzielt. Aus diesen Gründen wird bevorzugt, das Kieselsäuremattierungsmittel in der Grundverreibung innerhalb von 30 bis 90 Minuten zu vermahlen.
  • Zur weiteren Erläuterung der Erfindung werden die folgenden speziellen Beispiele gebracht. Teile und Prozente sind auf die Gewichtseinheit bezogen.
  • Beispiel I Die hier nicht beanspruchte Herstellung eines Kieselsäuremattierungsmittels geschah wie folgt: 200 Teile Kieselsäureaerogelteilchen, die eine Schüttdichte von 0,09 g/ccm, eine Säurezahl von 0,6, eine Oberfläche von 175 m2/g und einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 10/0 besitzen, wurden in eine Lösung von 40 Teilen n-Butyläther, 500 Teilen Diäthyläther und 30 Teilen Tetraäthylorthosilikat eingerührt. Die erhaltene Mischung, die eine Paste bildete, wurde so lange stehengelassen, bis sie praktisch frei von ätherischen Lösungsmitteln war. Dieses Produkt wurde dann so weit zerkleinert, bis Teilchen erhalten wurden, die eine durchschnittliche Teilchengröße unter 5 Mikron (meist zwischen 1 und 3 Mikron) aufwiesen. Das erhaltene Produkt hatte im wesentlichen die gleichen physikalischen Eigenschaften wie das ursprüngliche Kieselsäureaerogel, aber seine Oberfläche enthielt Silanolgruppen und einen ununterbrochenen Film von polymerisiertem Tetraäthylorthosilikat, der nicht durch Extraktion mit Diäthyläther entfernt werden konnte. Das Produkt war nur teilweise hvdrophob, d. h. wenn es auf die Oberfläche von Wasser gebracht wurde, wurde es nicht sofort benetzt, aber wenn es einige Stunden auf der Oberfläche des Wassers verblieb, wurde es benetzt. Das Produkt war auch nicht organophil, d. h., es wurde nach Schütteln mit einer Mischung von n-Butanol und Wasser vorzugsweise durch Wasser benetzt.
  • Eine Lackgrundverreibung wurde durch einstündiges Vermahlen von 15 Teilen des trockenen Kieselsäureaerogelmattierungsmittels (wie oben beschrieben hergestellt) mit 135 Teilen eines Lackes - dessen Zusammensetzung anschließend angegeben wird - in einer Kugelmühle mit 300 Teilen 1zölliger »Flintsteine;< hergestellt. Klarer Lack für die Grundverreibung: Butylacetat .......................... 31,80/0, Butylalkohol ......................... 27,20/" Toluol .............................. 31,80/" Äthanol ............................. 3,2%, Nitrocellulose (1/2 Sek.) ................ 6,00/,., Nach 1 Stunde Vermahlens war die Grundverreibung glatt. Sie wurde dann mit einem klaren Holzlack verdünnt, der die folgende Zusammensetzung hatte; von diesem Holzlack wurden 36 Teile auf j e 14 Teile der Grundverreibung verwendet.
  • Klarer Holzlack: 1/2 Sek. trockene Nitrocellulose ....... 10 Teile, Maleinsäure-Kolophonium-Esterharz . . 4 Teile, Mit Ricinusöl modifiziertes Glycerin-Phthalsäureanhydrid-Alkydharz (nicht trocknend) ................. 6 Teile, Dibutylphthalat .................... 2,5 Teile, Rohes Ricinusöl .................... 2,5 Teile, Butylacetat ........................ 11,25 Teile, Butylalkohol ....................... 7,5 Teile, Äthylalkohol ....................... 11,25 Teile, Äthylacetat ........................ 10 Teile, Toluol ............................ 37,5 Teile.
  • Der entstehende Lack enthielt 13,2 % des Kieselsäureaerogelmattierungsmittels, bezogen auf die filmbildenden Feststoffe des Lackes. Wenn der Lack auf ein Stück gebeizten, massiven Ahornholzes gespritzt wurde, wurde nach Verdunsten des Lösungsmittels ein glatter, klarer, aber mattierter Überzug erhalten. Wenn der Lack auf eine schwarze Glasplatte aufgetragen wurde, wurde nach dem Trocknen ein glatter Überzug mit der Reflektionszahl 5, gemessen mit einem Photovolt-Glanzmesser, erhalten. Nach dreimonatigem Stehen hatte sich das Kieselsäureaerogelmattierungsmittel im Lack unter Bildung eines voluminösen, weichen Niederschlages abgesetzt, der die Hälfte des Lackvolumens einnahm. Dieser Niederschlag konnte gut durch einfaches Rühren wieder verteilt werden und ermöglichte Überzüge, die in jeder Hinsicht denen der frisch hergestellten Lacke entsprachen.
  • Es wurden eine Grundverreibung und ein Lack in der gleichen Weise, wie eben beschrieben, hergestellt, nur wurde als Kieselsäuremattierungsmittel ein unbehandeltes Kieselsäureaerogel benutzt, d. h. das ursprüngliche Kieselsäureaerogel, das nicht mit Tetraäthylorthosilikat behandelt worden war. Nach 1stündigem Mahlen ergab die Grundverreibung keine glatten Überzüge; es waren weitere 4 Stunden Mahlen erforderlich, um einen glatten Überzug zu erhalten. Nach 3 Monaten Lagerung hatte sich das Mattierungsmittel im Lack unter Bildung einer Schicht zusammengeballter Teilchen abgesetzt; diese Schicht ließ sich äußerst schwer durch einfaches Rühren zu Teilchen der ursprünglichen Größe verteilen. Die erhaltene Suspension ergab keine glatten Überzüge, was der Tatsache zuzuschreiben ist, daß sich die Teilchen des Kieselsäureaerogels während der Lagerung zusammengeballt hatten.
  • Beispiel II Die hier nicht beanspruchte Herstellung eines Kieselsäureaerogelmattierungsmittels geschah wie folgt: Teilchen eines Kieselsäureaerogels, die eine Schüttdichte von 0,09 g/cm3, eine Säurezahl von 0,85, eine Oberfläche von etwa 130 m2/g und einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 1% aufwiesen, wurden der Zuführung einer kleinen Mahlvorrichtung 25 Minuten lang in einer Menge von 110 bis 120 g/Min. zugeleitet. Gleichzeitig wurde Tetraäthylorthosilikat in Form feiner Tröpfchen in den geraden unteren Teil der Vorrichtung während der gleichen 25 Minuten in einer Menge von 6 cm3/Min. versprüht. Das Vermahlen wurde unter Einblasen von Luft bei einerTemperatur von 130°C und einemDruck von 3,9 bis 4,2 at mit einer Geschwindigkeit von 2,3 m3/Min. durchgeführt. Nach Ablauf dieser Zeit wurde das Mahlen unterbrochen, worauf die Teilchen in einer Trennvorrichtung- gesammelt wurden. Diese Teilchen hatten eine mittlere Größe zwischen 1 und 3 Mikron, dieselben physikalischen Eigenschaften und dieselbe Säurezahl wie das ursprüngliche Kieselsäureaerogel, aber ihre Oberfläche enthielt mehr Silanolgruppen und weniger als das im ersten Abschnitt des Beispiels I beschriebene Produkt. Das Produkt enthielt auch einen unterbrochenen Überzug aus polymerisiertem Tetraäthylorthosilikat, der durch Extraktion mit Diäthyläther vom Produkt nicht entfernt werden konnte. Das Produkt war leicht hydrophob, aber nichtorganophil.
  • Dieses Kieselsäureaerogelmattierungsmittel wurde zur Herstellung einer Grundverreibung und eines Lackes benutzt, wobei wie im zweiten Abschnitt des Beispiels I verfahren wurde. Der erhaltene Lack war auch mit dem dort erhaltenen Lack vergleichbar; er war aber weitgehender mattiert, d. h., er reflektierte weniger, woraus hervorgeht, daß das Kieselsäureaerogelmattierungsmittel, das im Abschnitt 1 des Beispiels II hergestellt wurde, einen höheren Mattierungseffekt hatte als das Kieselsäureaerogelmattierungsmittel nach Abschnitt 1 des Beispiels I.
  • Beispiel III 5 Gewichtsprozent des Kieselsäureaerogelmattierungsmittels nach Abschnitt 1 des Beispiels II, auf die Feststoffe des Lackes bezogen, wurden in einer Kugelmühle 60 Minuten in einem Celluloseacetatlack der folgenden Zusammensetzung vermahlen: Toluol .............................. 9,20/" Butylacetat .......................... 11,50/" Aceton . . ............................ 24,6%, Äthylacetat .......................... 24,00/0, Äthylenglykolmonomethyläther ........ 15,60[" Methylphthalyläthylglykolat ........... 9,20/0, Celluloseacetat ....................... 4,1%.
  • Beim Stehen hatte sich das Kieselsäureaerogelmattierungsmittel in gewissem Maße abgesetzt, aber das Sediment war locker und voluminös, nahm etwa zwei Drittel des Volumens des Lackes ein und ließ sich durch einfaches Rühren gut verteilen. Ein aus dem Lack gebildeter Überzug war glatt und sah mattglänzend aus.
  • Ein unbehandeltes Kieselsäureaerogel wurde zum Mattieren eines Celluloseacetatlackes in gleicher Weise verwandt. Nachdem der Lack einige Stunden gestanden hatte, hatte sich das Kieselsäureaerogel unter Bildung einer Schicht zusammengeballter Teilchen abgesetzt, die durch einfaches Rühren schwer wieder bis zur ursprünglichen Teilchengröße redispergiert werden konnte.
  • Beispiel IV 3(1o Teile des Kieselsäureaerogehnattierungsmittels nach Abschnitt 1 des Beispiels I wurden in einen Lack eingerührt, der 7 Teile Äthylcellulose und 93 Teile Aceton enthielt. Nach mehrmonatigem Stehen hatte sich das Kieselsäureaerogelmattierungsmittel in gewissem Umfange abgesetzt, aber das Sediment war voluminös und nahm die Hälfte des Lackvolumens ein und konnte durch einfaches Rühren gut wieder verteilt werden.
  • Ein ähnlicher Lack, der unter Verwendung von Teilchen eines unbehandelten Kieselsäureaerogels hergestellt wurde, zeigte in kurzer Zeit eine Zusammenballung von Teilchen. Diese Teilchen konnten durch einfaches Rühren schwerwieder zu Teilchen der ursprünglichen Größe verteilt werden. Beispiel V Eine amorphe, hydrophile Kieselsäuresubstanz, die 1000 und mehr Silanolgruppen enthält und eine Säurezahl von etwa 1,9 hat, wurde in hier nicht beanspruchter Weise hergestellt, indem zunächst 21 einer wäßrigen Lösung, die 45 g H,S 04 enthielt, auf 80°C erhitzt wurden, worauf zu ihr unter Rühren innerhalb von 15 Minuten 21 einer wäßrigen Natriumsilikatlösung, die 4°/o Si02 und SiOZ : Na2O in einem molaren Verhältnis von 3,36 enthielt, gegeben wurden. Die Temperatur der erhaltenen Lösung wurde während des Mischens auf 80°C gehalten, danach wurde die Lösung auf 50°C abgekühlt und auf pH 5 eingestellt, worauf sie gelierte. Das Gel wurde gestützt, filtriert und der Filterkuchen auf dem Filter mit Wasser gewaschen. Der Filterkuchen wurde dann bei 50°C getrocknet, bis er etwa 1 Gewichtsprozent restliches ungebundenes Wasser enthielt, und anschließend zu relativ feinen Teilchen zerteilt.
  • Dieses Kieselsäurematerial wurde einer kleinen Mahlvorrichtung 25 Minuten lang in einer Menge von 110 bis 120 g%Min. zugeführt. Gleichzeitig wurde Tetraäthylorthosilikat in Form feiner Tröpfchen in diese Vorrichtung während der gleichen 25 Minuten in einer Menge von 9 cm2/Min. eingesprüht. Das Vermahlen wurde unter Einblasen von Luft bei 130°C und einem Druck von 3,8 bis 4,2 at mit einer Geschwindigkeit von 2,3 m3/Min. durchgeführt. Nach Ablauf dieser Zeit wurde das Mahlen unterbrochen, worauf die Teilchen in einer Trennvorrichtung gesammelt wurden. Die Teilchen hatten eine mittlere Teilchengröße zwischen 1 und 3 Mikron, dieselben physikalischen Eigenschaften und dieselbe Säurezahl wie das ursprüngliche Kieselsäureaerogel. Das Produkt war teilweise hydrophob, aber nichtorganophil. Das Produkt wurde als Mattierungsmittel in dem klaren Lack von Abschnitt 2 des Beispiels I benutzt und war für Mattierungszwecke ausreichend. Jedoch ergab es nicht die Feinheit des Films, die Leichtigkeit der Verteilung und den Mattierungsgrad, die man bei mit Tetraäthylorthosilikat behandelten Kieselsäureaerogelen erhält.
  • Wenn unbehandelte Kieselsäuresubstanz als Mattierungsmittel verwandt wurde, setzte sie sich ab und ballte im Lack zusammen und war als Mattierungsmittel nicht befriedigend.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Mattlacke, insbesondere Celluloseestermattlacke, mit einem Zusatz von Kieselsäureaerogelen als Mattierungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Kieselsäuremattierungsmittel enthalten, das aus dem hydrophilen bis teilweise hydrophoben, aber nichtorganophilen Reaktionsprodukt aus erstens einer amorphen, hydrophilen, wasserunlöslichen Kieselsäuresubstanz, die eine Vielzahl von Silanolgruppen und eine Säurezahl über 0,2 besitzt, und zweitens einem organischen Silikat, das mindestens zwei - 0 R-Gruppen besitzt, die mit einem Siliciumatom verbunden sind, das noch mit einem anderen Sauerstoffatom verbunden ist, und worin R ein Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkaryl- oder Alkoxyrest ist, besteht.
  2. 2. Mattlacke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Mattierungsmittel das Reaktionsprodukt des organischen Silikats und eines Kieselsäureaerogels enthalten.
  3. 3. Mattlacke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Mattierungsmittel das Reaktionsprodukt aus der erwähnten Kieselsäuresubstanz und - auf diese bezogen - 2 bis 25 Gewichtsprozent eines organischen Silikats enthalten, das die Strukturformel besitzt, worin R ein Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkaryl-oder Alkoxyrest ist und x eine ganze Zahl zwischen 1 und 20 darstellt.
  4. 4. Mattlacke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lacke auch, auf die filmbildenden Feststoffe des Lackes bezogen, 1 bis 30 Gewichtsprozent eines Reaktionsproduktes aus erstens einem Kieselsäureaerogel mit einer Säurezahl zwischen 0,2 und 3,0 und zweitens, auf das trockene Aerogel bezogen, 2 bis 25 Gewichtsprozent eines organischen Silikats der allgemeinen Formel enthalten, worin R' eine Alkylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und y eine ganze Zahl zwischen 1 und 10 ist.
  5. 5. Mattlacke nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Umsetzungsprodukt aus nichtorganophilen, hydrophilen und teilweise hydrophoben Teilchen einer Kieselsäuresubstanz mit einer Säurezahl über 0,2 besteht, eine Vielzahl von Silanolgruppen und mehr als zwei worin R ein Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkaryl- oder Alkoxyrest ist, mehr als zwei worin R die obige Bedeutung hat und die freien Valenzen der Sauerstoffatome entweder durch Siliciumatome oder R-Reste abgesättigt sind, enthält, welche Teilchen einen ununterbrochenen Überzug aus einem Polymer eines organischen Silikates aufweisen, das mindestens zwei mit einem Siliciumatom verbundene - 0 R-Gruppen enthält, das seinerseits wiederum noch mit mindestens einem anderen Sauerstoffatom verbunden ist, und worin R die obige Bedeutung hat.
  6. 6. Mattlacke nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Umsetzungsprodukt ausTeilchen eines Kieselsäureaerogels mit der Säurezahl 0,2 bis 3,0 besteht und eine Vielzahl von Silanolgruppen, mehr als zwei worin R' ein Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist, mehr als zwei worin R' die obige Bedeutung hat und y eine ganze Zahl zwischen 1 und 10 ist, enthält und einen teilweisen Überzug aus einem Polymer eines organischen Silikates der allgemeinen Formel besitzt, worin R' und y die obige Bedeutung haben, welches Polymer in einem Lösungsmittel für das Silikat unlöslich ist.
  7. 7. Mattlacke nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Umsetzungsprodukt aus nichtorganophilen, hydrophilen bis teilweise hydrophoben Teilchen eines Kieselsäureaerogels mit der Säurezahl 0,2 bis 3,0 besteht und eine Vielzahl von mehr als zwei mehr als zwei enthält und einen Teilüberzug aus einem Polymer des Tetraäthylorthosilikats aufweist, welches Polymer in Diäthyläther unlöslich ist, wobei die Kieselsäureaerogelteilchen weiter dadurch gekennzeichnet sind, daß sie eine Oberfläche zwischen 100 und 600 qm/g und eine durchschnittliche Teilchengröße zwischen 0,8 und 3 #t aufweisen. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 625 492; Farbe u. Lack, 1950, S.496; 1954, S.205; 1953, S. 145; 1952, S. 15; Kraus, Handbuch der Nitrocellulöselacke, 1952, S. 164, 289 bis 291.
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