DE129237C - - Google Patents

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DE129237C
DE129237C DENDAT129237D DE129237DA DE129237C DE 129237 C DE129237 C DE 129237C DE NDAT129237 D DENDAT129237 D DE NDAT129237D DE 129237D A DE129237D A DE 129237DA DE 129237 C DE129237 C DE 129237C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/361Preparation of halogenated hydrocarbons by reactions involving a decrease in the number of carbon atoms

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

ι tell cn
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Darstellung von Chloroform und auf eine Vorrichtung zur Durchführung des sich durch eine hohe Ausbeute und Reinheit des Endproductes kennzeichnenden Verfahrens in ununterbrochenem Betriebe.
Die bisher im Grofsbetriebe angewandte Darstellungsweise von Chloroform beruhte auf der Einwirkung von Chlorkalk auf Alkohol und Aceton oder auf Gemische beider Körper in Gegenwart von Wasser. Vermittelst dieses Verfahrens wurde aber stets nur eine verhältnifsmäfsig sehr geringe Ausbeute erzielt und das Endproduct besafs aufserdem den Nachtheil, dafs das Chloroform stets mit gröfseren oder geringeren Mengen Aether und Alkohol verunreinigt war, welche Beimengungen infolge ihres dem Chloroform sehr nahe liegenden Siedepunktes schwer von demselben zu trennen waren, so dofs ein auf dem vorgenannten Wege erzeugtes Chloroform zu medicinischen Zwecken ungeeignet war.
Um reines Chloroform herzustellen, wurde ein Verfahren benutzt, welches Alkalien auf beim Chloriren von Alkohol erhältliche und isolirte Producte (Chloral, Chloralhydrat, ChIoralalkoholat) einwirken läfst, wobei gemä'fs der Reaktion
CCl3. CO.H+ NaOH
= CHCl3 + HCOO Na
Chloroform entsteht.
Die Herstellung und Isolirung der vorbenannten Zwischenproducte bringt aber einerseits eine sehr wesentliche Vertheuerung des Chloroforms mit sich und gestattet andererseits nicht, das Verfahren im continuirlichen Betriebe durchzuführen.
Gemäfs vorliegender Erfindung gelingt es nun, Chloroform aus Alkohol in fast theoretischer Ausbeute und in vollkommen reinem Zustande in continuirlichem Betriebe zu gewinnen.
Versuche haben nämlich ergeben, dafs ChIoTO7 form in hoher Ausbeute und Reinheit gewonnen wird, wenn man vorchlorirten Alkohol mit Chlorkalk und Alkalien unter Erwärmung behandelt. Es hat sich ferner aus den Versuchen ergeben, dafs Ausbeute an Chloroform und seine Reinheit desto gröfser sind, je intensivere Chlorirung der Alkohol (bis zu einem gewissen Grade) erfahren hat. Diese Erscheinung ist mit aller Wahrscheinlichkeit darauf zurückzuführen, dafs durch Vorchlorirung des Alkohols intermediär Chloral, Chloralhydrat oder Chloralalkoholat oder ein Gemisch dieser Körper erzeugt wird, welche, ohne isolirt zu werden, in Berührung mit Chlorkalk und Alkali Chloroform entstehen lassen.
Wie aus folgenden Ergebnissen von Parallelversuchen hervorgeht, eignet sich zu diesem Zwecke ein mittelst gasförmigen Chlors so weit' vorbehandelter und gesättigter Alkohol, dafs die Dichte des Chlorirungsproductes möglichst hoch, z. B. 350Be. und mehr ist.
i. 100 g Alkohol wurden nach den üblichen Methoden dem Chlorirungsprocefs unterworfen und das gewonnene Chlorirungsproduct mit
5oog Chlorkalk, ioog Kalkmilch und 2000 g Wasser behandelt; die Ausbeute an reinem Chloroform schwankte bei einer Reihe von Versuchen zwischen 55 bis 58 g.
2. 100 g Alkohol wurden chlorirt, bis das Chlorirungsproduct eine Dichte von 150Be. hatte. Dasselbe ergab bei der nachfolgenden Behandlung mit 500 g Chlorkalk, 100 g Kalkmilch und 2000 g Wasser eine Ausbeute von 68 bis 71 g reines Chloroform.
3. Ein Chlorirungsproduct von der Dichte von 350 Be.. gewonnen aus 100 g Alkohol, ergab in der obigen Weise behandelt 95 bis 98 g Chloroform.
4. Ein Chlorirungsproduct von der Dichte von 45° Be., gewonnen aus 100 g Alkohol, ergab bei der gleichen Behandlungsweise 105 bis 108 g Chloroform.
Zur Durchführung des Verfahrens im Grofsen und in ununterbrochenem Betriebe, wobei stets auf die Verwendung eines möglichst hoch chlorirten Alkohols das Hauptaugenmerk zu lenken sein wird, wird der als Ausgangsproduct dienende Alkohol in möglichst wasserfreiem Zustande der Einwirkung von gleichfalls möglichst trockenem Chlorgas, und zwar am besten nach dem Gegenstromprincip, so lange ausgesetzt, bis das Chlorirungsproduct eine Dichte von 25 bis 350 Be. und event, mehr erlangt hat. Dieses Product wird nunmehr der gleichzeitigen Einwirkung von Kalkmilch oder einem anderen Alkali und von Chlorkalkmilch, vortheilhaft nach dem Gegenstromprincip und in erwärmbaren Apparaten, ausgesetzt. Das Endproduct kann nun entweder in einem Condensor aufgefangen oder in geeigneten Vorrichtungen der Rectification durch Schwefelsäure unterworfen werden.
Zur Durchführung des Verfahrens in ununterbrochenem Betriebe eignet sich die in beiliegender Zeichnung veranschaulichte Vorrichtung.
In einem geschlossenen, unten trichterförmig ausgebildeten Gefäfs α befinden sich etagenförmig über einander angeordnete Behälter b, über welche der als Ausgangsmaterial dienende Alkohol aus einem Vorrathsgefäfs c in dünner Schicht herabfliefst. Das Chlorgas tritt durch das seitliche Rohr d in den Apparat ein und sättigt den herabfliefsenden Alkohol u. s. w., wobei das Gegenstromprincip Anwendung findet. Das Reactionsproduct sammelt sich in dem unteren Behälter e, um von hier durch den Ueberlauf/ in den trichterförmigen Untertheil des Apparates zu gelangen. Die gasförmigen Antheile im oberen Theil des Apparates werden durch einen bei h angeschlossenen Kühler condensirt. Das im unteren Theil des Apparates verdampfte Reactionsproduct wird durch den Kühlery \rerdichtet, während das durch den Angriff des Chlors auf den Apparat entstehende Chlorblei in den Behälter g aus dem Apparate abgelassen werden kann. Durch Heizschlangen k, welche vorteilhaft im untersten Behälter angeordnet sind, kann im Inneren des Apparates eine beliebig hohe Temperatur erzielt werden.
,Das in der Vorrichtung α gebildete Chlorirungsproduct gelangt durch den Kühler j und das Rohr 0 in den mit Chlorkalk beschickten Behälter m, woselbst es mit dem Chlorkalk durch ein Rührwerk, eine Schraubenschnecke, innig gemengt wird. Diese Schnecke bewirkt zugleich den fortwährenden Transport des Gemisches nach dem Ausflufsrohr q, durch welches die Masse nach dem grofsen Behälter / gelangt. Dieser letztere ist ein allseits geschlossenes, durch Scheidewände abgetheiltes, längliches Gefäfs, welches mit einer Transportschnecke r und einer Heizschlange s versehen ist. In einer der Abtheilungen mündet das Ausflufsrohr q, in einer der vorhergehenden Abtheilungen das Abflufsrohr des gleichfalls mit Transportschnecke versehenen und mit Kalkmich beschickten Gefäfses n. Die Transportschnecke r befördert die Masse langsam nach der Austrittsöffnung t, während die gebildeten Chloroformdämpfe infolge des eigenartigen Fachwerkes durch die Uebersteigrohre w nach dem Gegenstromprincip in der der Bewegung der breiigen Masse entgegengesetzten Richtung nach dem Ausflufsrohre ^ für Gase und von hier nach dem Condensator ρ oder einem Rectificirapparat gelangen. Die Ausnutzung der Reagentieh ist bei dieser Anordnung sehr befriedigend und dadurch die Ausbeute an reinem Chloroform eine hohe.
An Stelle des Aetzkalkes kann natürlich auch ein anderes Alkali verwendet werden.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Darstellung von Chloroform in ununterbrochenem Betriebe, dadurch gekennzeichnet, dafs mit Chlor behandelter Alkohol der gleichzeitigen Einwirkung von Chlorkalk und Alkalien unter Erwärmen und nach dem Gegenstromprincip unterworfen wird.
2. Ausführungsform des Verfahrens gemäfs Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs der mit Chlorkalk und Alkalien zu behandelnde Alkohol vorher unter Benutzung des Gegenstromprincipes und unter Erwärmen möglichst vollkommen mit Chlor gesättigt wird.
3. Die Ausführung des Verfahrens gemäfs Anspruch ι in einer Vorrichtung, die gekennzeichnet ist durch einen heizbaren, mit Transportschnecke^ versehenen Behälter (I), welcher durch Zwischenwände in mehrere
mit einander unten communicirende und oben durch Üebersteigrohre (n>) verbundene Abtheilungen zerfallt, welche durch Zuflufsrohre aus mit Transportschnecken versehenen Behältern mit den erforderlichen Reagentien gespeist werden, wobei die Zwischenwände bewirken, dafs sich die flüssige Masse und das gasförmige Reactionsproduct nach dem Gegenstromprincip aneinder vorbeibewegen und oft innig berühren.
Die Ausführung des Verfahrens gemäfs Anspruch 2 in einer Vorrichtung, die gekennzeichnet ist durch einen geschlossenen heizbaren Behälter (a), in welchem sich flache etagenförmig über einander angeordnete Behälter (b) und Zuführungsrohre für Ausgangsmaterial und Chlorgas derart befinden, dafs beide Stoffe mit grofser Oberfläche und nach dem Gegenstromprincip auf einander einwirken, sowie durch die Anordnung eines Rückflufskühlers (h) und eines mit einem Apparat gemäfs Anspruch 3 verbundenen Kühlers (j) für das Reactionsproduct.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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