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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Schneiden, insbesondere
zum Ausschneiden von in Kunststoff-Folien durch Preß- oder Tiefziehverfahren hergestellten
Formkörpern.
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Für den genannten Zweck ist bereits in dem deutschen Gebrauchsmuster
1 828 839 eine Vorrichtung beschrieben, und zwar besteht diese im wesentlichen aus
einem Arbeitstisch, über welchen die zu verarbeitenden Kunststoff-Folien unter Vermittlung
von Leitrollen einem kurz vor dem hinteren Ende des Tisches angeordneten, in sich
geschlossenen und mit seinem oberen Trum, flach über die Oberseite des Tisches umlaufenden
Bandsägeblatt zugeführt werden, durch das danrt die in der zu verarbeitenden Folie
zuvor erzeugten, pach oben vorstehenden Formkörper von der Folie åbgetrennt werden.
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Eine derartige Vvichtung hat Jedoch eine ganz, Reihe von Nachteilen,
wie insbesondere den, daß die zu verarbeitenden Folien im Bereich des auf sie einwirkenden
Bandsägeblattes keine feste Auflage haben und beim Ausschneiden der Kunststoffteile
»flattern«, so daß keine einwandfreien Schnittflächen erhalten werden, und dieser
Nachteil wird noch dadurch verstärkt, daß auch das lange obere Trum des Bandsägeblattes
beim überlaufen des Auflagetisches keinerlei Führung besitzt, so daß dieses in flatternde
Schwingungen gerät.
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Eine ähnliche Vorrichtung für den genannten Zweck ist auch in der
deutschen Patentschrift 1 128 122 beschrieben, und zwar besteht diese im wesentlichen
aus einem Maschinengestell, in dessen Mitte, der Länge nach bemessen, ein in sich
geschlosjenes und quer zur Vorrichtung um drei Umlenkscheiben umlaufendesBa,ndsägeblall
angeordnet ist, -gegen dessen oberes ; Trum die auszuschneidende Kunststoff-Folie
mittels eines auf Schienen laufenden und der Höhe nach einstellbaren Auflagetisches
herangeführt werden kann.
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Bei dieser Vorrichtung wird zwar das genannte Flattern des Bandsägeblattes
bzw. der zu verarbeitenden Kunststoff-Folie beim Ausschneiden der Formkörper aus
Folie dadufth-v'erhindert, daß bei ihr über.-dem oberen Trum des Sägeblattes nebeneinander
mehrere das Bandsägeblatt seitlich umgreifende federbelastete Druckvorrichtungen
vorgesehen sind, durch welche die zu verarbeitende Folie beim Schneidvorgang fest
auf den genannten Auflagetisch aufgedrückt wird.
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Diese Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, daß sie, um die zu verarbeitende
Kunststoff-Folie vor dem Bandsägeblatt auf den verschiebbaren Auflagetisch aufspannen
und letzteren dann in seiner gesamten Länge unter dem Bandsägeblatt vorbeiführen
zu können, wenigstens die doppelte Länge ihres Auflagetisches besitzen muß, so daß
diese Vorrichtung für ihre Aufstellung und Anwendung einen verhältnismäßig großen
Raum erfordert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Vorrichtung zum
Schneiden, insbesondere zum Ausschneiden von in Kunststoff-Folien durch Preß-oder
Tiefziehverfahren hergestellten Formkörpern, bei welcher die Kunststoff-Folien auf
einem mittels Gewindespindeln verstellbaren Auflagetisch beispielsweise mittels
Druckrollen aufgespannt und die Formkörper durch ein umlaufendes Bandsägeblatt von
der Seite her aus der Folie ausgeschnitten werden, die genannten Nachteile zu vermeiden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge-
löst, daß der Auflagetisch
auf Gewindespindeln montiert ist, die in im Untergestell der Vorrichtung aufgestellten
Gewinderohren der Höhe nach durch einen in an sich bekannter Weise aus einer Kette
und Zahnrädern bestehenden Kettentrieb verstellbar und daß das Bandsägeblatt in
an sich bekannter Weise mit seinen Umlenkscheiben und seinem Antriebsmotor an einer
Brücke angeordnet sind, die, auf dem Untergestell auf Rollschienen gelagert, über
die gesamte Länge des Auflagetisches verschiebbar ist.
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In diesem Fall kann sich der Auflagetisch der zu verarbeitenden Folien
über die ganze Länge der Vorrichtung erstrecken, so daß mit der neuen Vorrichtung
in einer bestimmten Größe bis zu doppelt so große Folien verarbeitet werden können
als mit den vorbekannten Vorrichtungen derselben Größe.
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Dabei hat die neue Vorrichtung den weiteren Vorteil, daß durch die
Führung des Bandsägeblattes gegen die aus der Folie auszuschneidenden Formkörper
auch der Schnitt sauberer und genauer ausfällt als bei der vorbekannten umgekehrten
Führung.
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Ein weiterer Vorteil der neuen Vorrichtung besteht darin, daß an
dem oberen Joch. der über den Auflagetisch verschiebbaren Brücke auch auf einer
Führungsschiene seitlich verschiebbar zwei durch Motor antreibbare, um ihre Lager
seitlich um etwa 1800 verschwenkbare Kreissägen angeordnet werden können, durch
die zusätzlich zu dem durch das Bandsägeblatt bewirkten Horizontalschnitt auch Vertikalschnitte
oder Schrägschnitte und auch doppelseitige Besäumungen durchgeführt werden können.
Auch können an dem genannten Joch zur Halterung und Verhinderung von Schwingungen
- des Bandsägeblattes Bandführungen und für-das Andrücken der Werkstücke Druckrollen
angeordnet werden, um die zu verarbeitende Folie plan auf dem Aufspanntisch zu halten.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil der neuen Vorrichtung besteht darin,
daß der Auflagetisch als Wabentisch ausgebildet ist, dessen Auflagefläche wabenartig
mit Aussparungen versehen ist, wodurch unter Mitverwendung der Aussparungen zur
Halterung der zu verarbeitenden Folien Gewichte oder federbelastete Klammern bzw.
Winkelschienen in die Wabenfelder einsetzbar sind.
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Ein derartiger Wabentisch hat den weiteren Vorteil, daß er frei von
Spänen bleibt, da diese durch die Wabenöffnungen fallen und somit während des Betriebes
der Vorrichtung die sonst nicht ungefährlichen Reinigungen des Tisches entfallen.
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Ein weiterer Vorteil der neuen Vorrichtung besteht darin, daß der
Auflagetisch der Folien auf Gewindespindeln montiert ist, die in im Untergestell
der Vorrichtung aufgestellten Gewinderohren durch einen in an sich bekannter'Weise
aus einer Kette und Zahnrädern bestehenden Kettentrieb der Höhe nach verstellt werden
können und wodurch eine genaue Justierung und auch eine etwa notwendige Schrägstellung
des Auflagetisches ermöglicht wird.
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Die neue Vorrichtung wird an Hand der Zeichnung, die eine beispielsweise
Ausführungsform darstellt, näher beschrieben. In der Zeichnung veranschaulicht F
i g. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung, Fig. 2 einen Schnitt durch die Vorrichtung
nach der Linie a-a der F i g. 1, und zwar in der Anwendung zur Durchführung von
Horizontalschnitten, F i g. 3 den gleichen Schnitt, jedoch in der Anwendung
der
Vorrichtung zur Durchführung von Vertikalschnitten oder Schrägschnitten oder doppelseitigen
Besäumungen, und Fig. 4 und 5 Teilansichten des Auflagetisches für die zu verarbeitenden
Folien in Seitenansicht und Draufsicht und in Verbindung mit geeigneten Halterungsvorrichtungen
der Folien.
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In der Zeichnung ist mit 1 ein auf vier Füßen ruhendes, zweckmäßig
allseitig mit einem dröhnungsdämmenden Material verkleidetes, aus Stahlblech bestehendes
Untergestell bezeichnet, in welchem vier den Auflagetisch 2 der zu verarbeitenden
Folie F tragende Gewindespindeln 3 aufgestellt sind, die der Höhe nach verstellbar
in Gewinderohren 4 geführt werden. Die Höhenverstellung der Gewindespindeln 3 in
ihren Gewinderohren 4 erfolgt durch einen in an sich bekannter Weise aus einer Kette
5 und Zahnrädern 6 und 7 bestehenden Kettentrieb, von denen die Zahnräder 6 auf
den Gewindespindeln 3 frei drehbar, aber mit deren Gewinden zusammenarbeitend, angeordnet
sind. Der Antrieb der Kette 5 selbst erfolgt durch das von ihr umlaufende Zahnrad
7, das in einem Rohr 8 gelagert ist und durch ein Handrad 9 gesteuert werden kann.
Die genannte Lagerung des Tisches auf den Gewindespindeln 3 ermöglicht durch einseitige
Höhenverstellung der Zahnräder 6 auch eine etwa notwendige Schrägstellung des Tisches.
Der von den Gewindespindeln 3 getragene und der Höhe nach verstellbare Auflagetisch
2 für die Auflage und Halterung der zu verarbeitenden und die gewünschten Formkörper
enthaltenden Folien F besteht zweckmäßig aus wabenartig miteinander verbundenen,
aufrecht stehenden schmalen Metallbändern oder Flachstäben 10. Ein derartiger Wabentisch
hat gegenüber einem Tisch mit geschlossener Fläche den wesentlichen Vorteil, daß
auf ihm die Folien in beliebiger Größe und in beliebiger Form sehr leicht befestigt
werden können, indem einfach in die für die Halterung der jeweiligen Folie geeigneten
Wabenfelder 11 Gewichte oder federbelastete Klammern 12 oder mit den Waben entsprechenden
Ausschnitten 13 versehene Winkelschienen 14 eingesetzt werden, die sich dann unter
ihrem eigenen Gewicht oder unter Federdruck von der Seite her auf den Rand der Folie
auflegen (Fig. 4 und 5). Für das Aufspannen der Folien auf dem Gitter- oder Wabentisch
könnten an dessen Seiten auch verschwenkbare Rahmen angeordnet werden, die zur Halterung
der Folien auf deren Rand aufgedrückt werden können, jedoch haben die vorgenannten
Greifer oder Winkelschienen in bezug auf ihre leichte Anpassung an die Form der
Folien den verschwenkbaren Rahmen gegenüber gewisse Vorteile.
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Auch kann der Wabentisch gegebenenfalls selbst zur Halterung der
Folien benutzt werden, indem die Abfallpartien der Folie mit den Waben des Tisches
entsprechenden leicht konisch nach unten verlaufenden Ausprägungen versehen werden,
die dann zur Halterung der Folie in die Wabenfelder eingedrückt werden. Auf dem
Untergestell 1 mit dem Auflagetisch 2 für die Folien F (F i g. 2 und 3) ist, auf
Rollschienen 15 gelagert, eine über den Auflagetisch 2 verschiebbare Brücke 16 angeordnet,
auf deren einer Seite der Antriebsmotor 17 und auf dessen Welle im Innern der Brücke
16 die erste Umlenkscheibe 18 des Bandsägeblattes 19 befestigt ist. Die zweite Umlenkscheibe
20 des Bandsägeblattes 19 ist in der Brücke 16 auf der gegenüberliegenden Seite
angeordnet und
hier zur Einregulierung der Spannung des Bandsägeblattes 19 federnd
an einem der Seite und Höhe nach verstellbaren Lager 21 aufgehängt.
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Das obere Joch der Brücke 16 ist ferner so eingerichtet, daß an ihm,
falls erforderlich, auch zwei seitlich verschiebbare Gestänge als Führungsorgane
22 für das Bandsägeblatt 19 befestigt werden können, die so ausgebildet sind, daß
sie das Bandsägeblatt 19 mit ihrem unteren Ende seitlich umgreifen und somit ein
Flattern des Bandsägeblattes 19 verhindern.
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Wie in F i g. 3 dargestellt, können an dem oberen Joch der Brücke
16 auch zwei durch Motor 23 angetriebene Kreissägen 24 angeordnet sein, die seitlich
verschwenkbar je an einem Lager 25 angelenkt sind, die längs einer im Brückenjoch
angeordneten Führungsschiene 26 über die Breite des Auflagetisches 2 verschoben
werden können.
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Mittels der Kreissägen 24 können dann bei aus der Vorrichtung herausgenommenen
Bandsägeblatt 19 an den auf dem Auflagetisch 2 befestigten Formkörpern und je nach
der vorgenommenen Einstellung der Kreissägen 24 Vertikal- oder Schrägschnitte oder
Besäumungen durchgeführt werden. Endlich kann im oberen, nach unten offenen Joch
der Brücke 16 auch noch ein Beleuchtungskörper27 eingebaut werden, der eine genaue
Ausleuchtung des gesamten Arbeitsfeldes ermöglicht.
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Anstatt die beschriebene Vorrichtung zum Ausschneiden von in Kunststoff-Folien
durch Preß- oder Tiefziehverfahren hergestellten Formkörpern zu verwenden, kann
sie auch zur Bearbeitung von beispielsweise aus Duroplasten gefertigten Kunststoff-Halbzeugen,
wie Formkörpern, Rohren, Stangen oder Blöcken, sowie auch zur Bearbeitung von aus
geschäumten Werkstoffen hergestellten Gegenständen benutzt werden, wie beispielsweise
zum Auftrennen von Blöcken oder zum Auf- oder Einschneiden von aus den genannten
Werkstoffen hergestellten Gegenständen.