-
Es ist bereits bekannt, Pigmentpräparate aus Pigmenten und hochmolekularen
Kunststoffen herzustellen (siehe z. B. die britische Patentschrift 839 712). Wenn
eine absolute Transparenz erwünscht ist, eignen sich solche Pigmentpräparate als
Farbstoffe aber nicht, da sie auch bei Anwesenheit des Pigments in sehr feiner Form
keine vollständig transparenten Folien ergeben. Es müssen in solchen Fällen Farbstoffe
verwendet werden, die in den zu färbenden Substraten löslich sind.
-
Bei den wasserunlöslichen, filmbildenden Substanzen, die zu Folien
oder Bändern verarbeitet werden können, ist aber die Anwesenheit der neben den löslichen
Farbstoffen praktisch immer vorhandenen wasserlöslichen Begleitsalze oder anderer
wasserlöslicher Substanzen oft sehr unerwünscht. Dies ist speziell bei den Druck-
und Kugelschreibertinten und bei den Lacken der Fall, da sie durch wasserlösliche
Salze ungünstig beeinfiußt werden, indem z. B. die Lackoberfläche, d. h. die Oberfläche
der damit erhaltenen Überzüge, rauh wird.
-
Die Verwendung elektrolytfreier Farbstoffe bietet in solchen Fällen
wie auch bei der Herstellung von Kugelschreibertinten erhebliche Vorteile. Die Herstellung
praktisch elektrolytfreier, zur Spinnfärbung geeigneter Farbstoffe ist aber sehr
schwer und die Entfernung der Elektrolyte vor der Zugabe zum Lack oder vor der Herstellung
der Tinte praktisch nicht durchführbar.
-
Es wurde nun gefunden, daß man zu neuen, wertvollen elektrolytarmen
Farbstoffpräparaten in fester Form gelangt, wenn man komplexe 1:2-Chrom-oder Kobaltverbindungen
sulfonsäure- und carboxylgruppenfreier o-Hydroxy-o'-amino- oder o,o'-Dihydroxymonoazofarbstoffewährend
oder unmittelbar ; nach erfolgter Metallisierung mit wasserunlöslichen, bei Raumtemperatur
festen und bei der Umsetzungstemperatur höchstens schwach weichen, nicht aber klebrigen
oder flüssigen, hochmolekularen Kunststoffen, die für die Farbstoffmetallkomplexe
ein , Lösungsvermögen aufweisen, in wäßrigem Medium behandelt.
-
Als solche Kunststoffe kommen vor allem diejenigen in Betracht, die
relativ weit über der Metallisierungstemperatur der Farbstoffe schmelzen und z.
B. ein Molekulargewicht von mindestens 5000, vorzugsweise aber mindestens
10000 haben. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Thermoplasten.
Als brauchbare Kunststoffe sind sowohl die sogenannten Lackharze zu erwähnen, wie
abgewandelte Naturstoffe, z. B. Chlorkautschuk, Celluloseäther, nicht aber Celluloseester,
als auch vollsynthetische Polymerisate und Polykondensate. Als Polymerisate seien
erwähnt: Polyacrylnitril, dessen Mischpolymere und Copolymere, insbesondere Acrylnitril-Butadien-Copolymere,
lineare und amorphe Polyolefine, wie die Polymere des Äthylens, des Propylens und
des 1-Butens, Vinylharze, wie Polyvinylchlorid und dessen Copolymere, Polyvinylacetat,
Polyacrylate und Polymethaerylate, Polystyrol, die Mischpolymerisate aus Vinylidenchlorid-Vinylehlorid,
aus Vinylchlorid-Vinylacetat oder aus Acrylnitril-Vinylchlorid, Cumaron-Inden-Harze
und mit Phenol modifizierte Cumaron-Inden-Harze. Unter den Polykondensaten sind
zu erwähnen: lineare Polyester, wie Äthylenglykolterephthalatpolymere, Glyzerophthalatharze,
insbesondere aber Phenol-, Alkyd-und Maleinatharze, wie die harzmodifizierten öllöslichen
Phenolharze und die modifizierten, öllöslichen Maleinsäureharze, Aldehyd- und Ketonharze,
Phenol-Formaldehyd-Harze, Harnstoff- oder Melamin-Formaldehyd-Harze, ferner Superpolyamide,
wie Poly-5 hexamethylenadipinsäureamid sowie Polycarbonate und Polyformalharze.
-
Mit Vorteil nimmt man die Umsetzung der komplexen Metallverbindungen
von Azofarbstoffen mit Thermoplasten in Gegenwart eines Quellmittels vor.
-
> Als Kunststoffe sind die Phenolharze und Polymere und Copolymere
aus Vinylacetat und/oder Vinylchlorid bevorzugt.
-
Es kommen sowohl 1:2-Kobalt- und Chromkomplexe von o,o =Dihydroxymonoazofarbstoffen
als auch von o-Hydroxy-o'-aminomonoazofarbstoffen in Betracht. Die Farbstoffe dürfen
die verschiedensten nichtionogenen Substituenten, wie Chloratome, Nitro-, Alkyl-,
Alkoxy-, Alkylsulfoxyd- und Alkylsulfongruppen aufweisen. Es kommen nicht nur die
reinen Chrom- oder Kobaltkomplexe in Betracht, sondern auch deren Umsetzungsprodukte
mit farblosen oder farbigen Aminen oder mit farblosen Komplexpartnern, wie Salicylsäure
und Oxyehinolin.
-
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Metall-; komplexe sind in großer
Zahl bekannt und können nach bekannten Methoden hergestellt werden (siehe z. B.
die französischen Patentschriften 1030 656, 1074562, 1061329, 1061365, 1067470/1067449,
1085 262, 1098 830, 1148147, 1208 532, 1264 391.
-
Die erfindungsgemäße Umsetzung der komplexen 1:2-Chrom- oder Kobaltverbindungen
sulfonsäure-und carboxylgruppenfreier o-Hydroxy-o'-amino-oder o,o'-Dihydroxymonoazofarbstoffe
mit den erwähnten hochmolekularen Kunststoffen kann nach oder zweckmäßig schon während
der Farbstoffherstellung vorgenommen werden, wenn die Herstellung in wäßrigem Medium
durchgeführt wird. Dem wäßrigen Herstellungsmedium der erfindungsgemäß herstellbaren
Farbstoffpräparate ist vorteilhaft eine Substanz zuzusetzen, die gegenüber den zu
verwendenden festen Kunststoffen quellende und/oder mindestens zum Teil lösende
Wirkung aufweist, z. B. Ketone oder Alkohole (Äthyl- oder Isopropylalkohol, Glykol,
Äthylenglykolmonomethyläther, Toluol, Aceton, Essigsäureäthylester).
-
Die hochmolekularen Kunststoffe werden meist in pulverisierter oder
granulierter feiner Form zugegeben. Die Menge des erfindungsgemäß zu verwendenden
Kunststoffs ist frei variierbar, wird aber zweckmäßig so gewählt, daß die entstehenden
Farbstoffpräparate nicht zu stark durch farbloses Material verdünnt sind. Auf 1
Teil Farbstoff kann man bis zu 4 Teile Kunststoff verwenden, erhält aber mit weniger
als viermal so viel Kunststoff als Farbstoff, z. B. mit 0,9 bis etwa 1,5 Teilen
Kunststoff auf 1 Teil Farbstoff die technisch wertvollsten Präparate.
-
Die erfindungsgemäße Umsetzung der hochmolekularen festen Kunststoffe
bzw. Harze mit den komplexen 1:2-Chrom- oder Kobaltverbindungen sulfonsäure- und
carboxylgruppenfreier o-Hydroxyo'-amino- oder o,o'-Dihydroxymonoazofarbstoffe kann
in offenem Gefäß oder unter Druck bei 50 bis 120° C vorgenommen werden.
-
Abgesehen von der Anwesenheit der genannten Kunststoffe im Reaktionsmedium
geschieht die Metallisierung sonst mit an sich üblichen Kobalt-oder Chromverbindungen,
wie Chromacetat, Chromsulfat oder komplexen Verbindungen aliphatischer
Hydroxycarbonsäuren
oder Dicarbonsäuren, und Chromverbindungen aromatischer o-Hydroxycarbonsäuren, welche
das Metall in komplexer Bindung enthalten. Als Beispiele aliphatischer Hydroxycarbonsäuren
und Dicarbonsäuren können Oxalsäure, Milchsäure, Glykolsäure, Zitronensäure und
insbesondere Weinsäure genannt werden, während von den aromatischen o-Hydroxycarbonsäuren
z. B. solche der Benzolreihe, wie 4-, 5- oder 6-Methyl-1-hydroxybenzol-2-carbonsäure
und vor allem die nicht weiter substituierte 1-Hydroxybenzol-2-carbonsäure zu erwähnen
sind. Als kobaltabgebende Mittel kann man auch einfache Verbindungen des zweiwertigen
Kobalts, wie Kobaltsulfat oder -acetat, verwenden.
-
Nach der Metallisierung können die entstandenen Präparate komplexer
1:2-Chrom- oder Kobaltverbindungen sulfonsäure- und carboxylgruppenfreier o-Hydroxy-ö
-amino- oder o,ö -Dihydroxymonoazofarbstoffe mit hochmolekularen festen Kunststoffen
leicht durch Filtration isoliert und zur weiteren Elektrolytbefreiung gegebenenfalls
mit Wasser gewaschen und getrocknet werden.
-
Die nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen elektrolytarmen bis
praktisch elektrolytfreien Farbstoffpräparate sind neu. Sie sind in organischen
Lösungsmitteln löslich und zum Färben natürlicher oder künstlicher Harze, Wachse,
Lacke und plastischer Massen, z. B. aus Polyvinylchlorid oder -acetat, beispielsweise
zum Spinnfärben vollsynthetischer Fasern sowie zum Färben von natürlichen oder synthetischen
Polymeren, wie Superpolyamiden und Superpolyurethanen, ferner zum Bedrucken verschiedener
Materialien, z. B. von Papier, geeignet. Die erfindungsgemäß herstellbaren Präparate
sind in Spinnmassen rückstandsfrei und leicht löslich; sie weisen einen ausgezeichneten
Filterwert auf. Sie finden als Farbstoffe für Kugelschreibertinten und in der Flexographie
Anwendung.
-
Sie weisen gegenüber den entsprechenden, nicht mit Kunststoffen umgesetzten
komplexen Chrom-und Kobaltverbindungen verschiedene Vorteile auf: bei diesen läßt
sich bekanntlich das Problem der Herstellung praktisch elektrolytfreier Farbstoffpräparate
durch eine gewöhnliche Reinigung, z. B. durch Waschen nicht lösen; zwar können die
Elektrolyte durch Waschen theoretisch und auch praktisch weitgehend entfernt werden,
doch treten dabei Schwierigkeiten auf, indem sich von einer gewissen unteren Grenze
des Elektrolytgehaltes an Löslichkeitsveränderungen einstellen, die nicht nur einen
Verlust an Farbstoff, sondern dazu noch Filtrierschwierigkeiten zur Folge haben.
Es treten ferner Thixotropieerscheinungen auf, d. h., die Farbstofflösungen werden
dick bis fest, und ihre Filtrierbarkeit nimmt stark ab. Die letzten Spuren von Elektrolyten
sind auf diese Art überhaupt nicht zu entfernen, ebensowenig die übrigen nicht wasserlöslichen
Verunreinigungen, die in den Komplexen vorhanden sein können, z. B. Chromoxyd von
der Herstellung her, oder Zersetzungsprodukte.
-
Demgegenüber lassen sich nach dem vorliegenden Verfahren in einfacher
Weise alle diese Verunreinigungen zusammen mit den wasserlöslichen Elektrolyten
entfernen, und es entstehen praktisch elektrolytfreie, sehr reine Präparate, die
aus dem Kunststoff und dem Chrom- oder Kobaltkomplex des Ausgangsfarbstoffes bestehen.
Darüber hinaus fallen die Präparate in der sehr angenehmen staubfreien Granulatform
aus. Nach der Isolierung der Präparate aus dem Reaktionsmedium ist somit keine Reinigung,
aber auch keine Mahloperation mehr notwendig. Bei vielen der in Betracht kommenden
Komplexe wäre eine solche Operation wegen der Feuergefahr (hohe Entzündbarkeit gewisser
Kobalt-und Chromkomplexe, insbesondere von Nitrogruppen enthaltenden Farbstoffen)
ohnehin nicht ganz harmlos und würde deshalb spezielle Maßnahmen bzw. Apparaturen
erfordern.
-
Die genannten Vorteile des vorliegenden Verfahrens waren nicht vorauszusehen,
da man nicht erwarten konnte, daß sich bei der beanspruchten Behandlung die Metallkomplexe,
nicht aber die Verunreinigungen bzw. die Elektrolyte im Kunststoff auflösen würden.
-
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes
angegeben wird, Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen
sind in Celsiusgraden angegeben. Zwischen Gewichtsteilen und Volumteilen besteht
das gleiche Verhältnis wie zwischen Gramm und Kubikzentimeter.
-
Beispiel 1.
-
35,3 Teile des Farbstoffes aus diazotiertem 4,6-Dinitro-2-amino-l-hydroxybenzol
und 2-Aminonaphthalin werden in 280 Teilen Wasser und 500 Teilen Äthylalkohol suspendiert.
Nach Zugabe von 30 Teilen 15o/oiger Natriumhydroxydlösung, 100 Teilen einer Kobalt-Weinsäure-Lösung,
enthaltend pro Liter 29,5 g Kobalt und 75 g Weinsäure, 30 Teilen kristallisiertem
Natriumacetat und 30 Teilen Vinylacetat-Vinlchlorid-Mischpolymerisat, erhitzt man
1. Stunde am Rückfluß. Anschließend wird der Äthylalkohol abdestilliert und die
Reaktionsmischung filtriert. Man wäscht den Filterkuchen mit Wasser und trocknet.
Das erhaltene Farbstoffpräparat stellt ein grünschwarzes Pulver dar, welches sich
in Aceton mit dunkelgrüner Farbe löst.
-
Beispiel 2 34,3 Teile des Farbstoffes aus diazotiertem 1-Hydroxy-2-aminobenzol-4-sulfonsäureamid
und 2-Hydroxynaphthalin werden in 300 Teilen Wasser und 200 Teilen Isopropylalkohol
suspendiert. Nach Zugabe von 100 Teilen einer Kobaltacetatlösung, enthaltend pro
Liter 29,5 g Kobalt, 20 Teile kristallisiertes Natriumacetat und 40 Teile Maleinatharz
wird das Gemisch 30 Minuten zum Sieden erhitzt. Anschließend wird wie im Beispiel
1 aufgearbeitet. Man erhält ein braunrotes Farbstoffpräparat, welches sich leicht
in Methylglycol mit blaustichig roter Farbe löst. Beispiel 3 1.7 Teile des Farbstoffes
aus diazotiertem 4-Nitro-2-amino-l-hydroxybenzol und 1-Phenyl-3-methylpyrazolon-5
werden in 500 Teilen Wasser, 5 Teilen einer 30 o/oigen Natriumhydroxydlösung und
65 Teilen einer Chromsalicylatlösung, enthaltend 1,3 Teile Chrom, verrührt und 2
Stunden am Rückfluß gekocht. Nach erfolgter Metallisierung werden 5 Teile 40 o/oige
Essigsäure, 30 Teile Maleinatharz und 200 Teile sekundärer Butylalkohol zugegeben
und das Ganze 1 Stunde am Rückfluß gerührt. Man destilliert hierauf den Alkohol
ab und filtriert. Das getrocknete Farb-
Stoffpräparat stellt ein
braunes, feines Granulat dar, welches sich in Butylacetat mit oranger Farbe löst.
-
Beispiel 4 34 Teile des Farbstoffes aus diazotiertem 4-Nitro-2-amino-l-hydroxybenzol
und 1-Phenyl-3-methylpyrazolon-5 werden in 200 Teilen Wasser und 200 Teilen Isopropylalkohol
suspendiert. Nach Zugabe von 30 Teilen 15o/oiger Natriumhydroxydlösung, 100 Teilen
einer Kobalt-Weinsäure-Lösung, enthaltend pro Liter 29,5 g Kobalt und
75 g Weinsäure, sowie 40 Teilen Cyclohexanon-Formaldehyd-Kondensationsprodukt
wird 2 Stunden am Rückfluß gerührt. Anschließend arbeitet man wie im Beispiel 1
auf. Man erhält ein braungelbes Farbstoffpräparat, welches sich leicht in Butylacetat
mit orangegelber Farbe löst.
-
Beispiel 5 34,2 Teile des Farbstoffes aus diazotiertem 4-Nitro-2-amino-l-hydroxybenzol
und Acetessigsäureanilid werden in 200 Teilen Wasser und 200 Teilen Isopropylalkohol
suspendiert. Nach Zugabe von 100 Teilen einer Kobaltacetatlösung, enthaltend pro
Liter 29,5 g Kobalt, 9 Teile 15 o/oige Natriumhydroxydlösung und 40 Teile eines
Vinylacetat-Vinylchlorid-Mischpolymerisats, wird 1 Stunde am Rückfluß gerührt. Die
Aufarbeitung erfolgt wie im Beispiel 1. Man erhält ein braungelbes Färbepräparat,
welches sich in Methylenglykol mit gelber Farbe leicht löst.
-
Färbevorschrift 1 Teil des obigen Farbstoffes wird in 10 Teilen Methyläthylketon
gelöst und die Lösung zu 100 Teilen eines Vinyleopolymerlackes, bestehend aus 18Teilen
Vinylacetat-Vinylchlorid-Mischpolymerisat, 2 Teilen Dioctylphthalat, 1 Teil organischer
Zinnstabilisator, 40 Teilen Methyläthylketon und 40 Teilen Methylbenzol, zugemischt.
Dieser gelbe Lack kann zu transparenten Filmen oder Folien verarbeitet werden.
-
Beispiel 6 17 Teile des Farbstoffes aus diazotiertem 4-Chlor-2-amino-l-hydroxybenzol
und 1-(4'-Methyl-phenyl)-3-methyl-5-pyrazolon werden in 200 Teilen einer 20o/oigen
Natriumacetatlösung verrührt und 50 Teile einer Kobaltacetatlösung, enthaltend 1,47
Teile Kobalt, zugegeben. Hierauf versetzt man mit einer Lösung von 25 Teilen eines
Phthalsäure-Pentaerythrit-Harzes in 200 Teilen Isopropylalkohol und rührt 1 Stunde
am Rückfluß. Die Aufarbeitung erfolgt wie in den übrigen Beispielen. Man erhält
ein braunes Farbstoffpräparat, welches sich in Äthylalkohol mit orangeroter Farbe
löst.
-
Beispiel 7 20 Teile Polyvinylacetat werden in 200 Teilen n-Propylalkohol
gelöst und die Lösung mit einer Suspension von 18,5 Teilen des Farbstoffes aus diazotiertem
4-Nitro-6-chlor-2-amino-l-hydroxybenzol und 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon, 150 Teilen
Wasser, 50 Teilen einer Kobaltacetatlösung, enthaltend 1,48 Teile Kobalt und 10
Teile Natriumacetat, versetzt. Nach einstündigem Rühren am Rückfluß wurde mit 200
Teilen Wasser verdünnt und der Alkohol abdestilliert. Die erhaltene Schmelze wurde
getrocknet und pulverisiert. Das so erhaltene Farbstoffpräparat stellt ein dunkelbraunes
Pulver dar, welches sich in Essigsäureäthylester mit orangegelber Farbe löst.
-
Beispiel 8 20 Teile des Kobaltkomplexes des Farbstoffes aus diazotiertem
4-Nitro-2-amino-l-hydroxybenzol und Acetessigsäureanilid, 20 Teile Äthylcellulose
und 400 Teile 50 o/oiger n-Propylalkohol werden 1 Stunde am Rückfluß gerührt. Nach
Verdünnen mit 200 Teilen Wasser wird der Alkohol abdestilliert und der Rückstand
durch Filtration getrennt. Das getrocknete Farbstoffpräparat stellt ein dunkelgelbes
Pulver dar, welches sich in Methyläthylketon mit gelber Farbe löst.
-
Ersetzt man im beschriebenen Verfahren die Äthylcellulose durch ein
Abietinsäureesterharz oder Cyclohexanon-Formaldehyd-Harz, so erhält man Farbstoffpräparate
mit ähnlichen Löslichkeitseigenschaften.
-
Beispiel 9 20 Teile gepulvertes Polyvinylchlorid werden in 200 Teilen
Essigsäureäthylester vorgequollen und anschließend mit einer Suspension von 12 Teilen
des Farbstoffes aus diazotiertem 4-Nitro-2-amino-l-hydroxybenzol und Acetessigsäureanilid
in 150 Teilen Wasser, 50 Teilen einer Kobaltacetatlösung, enthaltend 1,48 Teile
Kobalt, und 20 Teilen Natriumacetat versetzt. Man rührt die Masse 1 Stunde unter
Rückfluß, verdünnt hierauf mit 200 Teilen Wasser und destilliert den Essigsäureäthylester
ab. Das erhaltene braungelbe Farbstoffpräparat läßt sich zu gelben Folien verarbeiten.
-
Beispiel 10 20 Teile gekörntes Methylmethacrylatharz werden in 200
Teilen Essigsäureäthylester gelöst und der Lösung eine wäßrige Suspension von 20
Teilen des Rhodaminsalzes des 1: 2-Chromkomplexes des Farbstoffes am diazotierten
4-Chlor-2-amino-l-hydroxybenzol-5-sulfonsäureamid und 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon
in 150 Teilen Wasser zugegeben. Nach dreißigminütigem Rühren am Rückfluß wird mit
250 Teilen Wasser verdünnt und der Ester mit Wasserdampf abdestilliert. Das Farbstoffpräparat
wird abfiltriert und getrocknet.
-
Das Farbstoffpräparat kann direkt im Extruder verarbeitet werden und
liefert leuchtendrote, transparente Formstücke.
-
Beispiel 11 31,5 Teile des Farbstoffes aus diazotiertem 4'-Chlor-2-amino-l-hydroxy-azobenzol
und 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon werden in 200 Teilen einer 1001'oigen Natriumacetatlösung
verrührt. Man gibt hierauf 100 Teile einer Kobaltacetatlösung, enthaltend pro Liter
29,5g Kobalt und 200 Teile n-Propylalkohol hinzu und rührt 1 Stunde unter Rückfluß.
Nach Zugabe von 25 Teilen eines Abietinsäureesterharzes wird nochmals 1 Stunde am
Rückfluß gerührt, anschließend der Alkohol abdestilliert und filtriert. Man erhält
ein dunkelbraunes Farbstoffpräparat, welches sich in Alkohol mit gelbbrauner Farbe
löst.
-
Beispiel 12 19 Teile des Farbstoffes aus diazotiertem 6-Nitro-4-chlor-2-amino-l-hydroxybenzol
und 1-(4'-Methylphenyl
)-3-methyl-5-pyrazolon werden in 200 Teilen
einer 10°/oigen Natriumacetatlösung suspendiert, und 50 Teile einer Kobaltacetatlösung,
enthaltend 1,48 Teile Kobalt, werden zur Suspension gegeben. Man versetzt hierauf
mit einer Lösung von 25 Teilen Polystyrol in 150 Teilen Essigsäureäthylester und
rührt 1 Stunde am Rückfluß. Anschließend wird der Ester abdestilliert und das Farbstoffpräparat
abfiltriert. Er stellt ein rotbraunes Pulver dar, welches sich in Essigsäurebutylester
mit orangebrauner Farbe löst. Beispiel 13 17 Teile des Farbstoffes aus diazotiertem
6-Nitro-4-chlor-2-amino-l-hydroxybenzol und 2-Hydroxynaphthalin werden in 200 Teilen
einer 10o/oigen Natriumacetatlösung und 50 Teilen einer Kobaltacetatlösung, enthaltend
1,48 Teile Kobalt, suspendiert und mit einer Lösung von 25 Teilen Chlorkautschuk
in 200 Teilen Essigsäureäthylester versetzt. Man verfährt wie in Beispiel 12 und
erhält ein violettbraunes Farbstoffpräparat, welches sich in Essigsäurebutylester
mit blaustichig roter Farbe löst. Beispiel 14 20 Teile Kobaltkomplex des Farbstoffes
aus diazotiertem 4-Chlor-2-amino-l-hydroxybenzol und 2-Hydroxy-3-naphthoesäureanilid
werden in Form einer 15- bis 201%igen Paste (Filterkuchen) mit 200 Teilen Wasser
verrührt und mit einer Lösung von 25 Teilen eines Benzoguaninharzes in 200 Teilen
Essigsäureäthylester versetzt. Man rührt das Ganze 1 Stunde am Rückfluß und destilliert
anschließend den Ester ab. Man erhält ein braunviolettes Farbstoffpräparat, welches
sich in Äthylalkohol mit rotstichig violetter Farbe löst.