DE686060C - Herstellung gefaerbter, oelfreier, plastischer Massen oder ihrer Loesungen - Google Patents
Herstellung gefaerbter, oelfreier, plastischer Massen oder ihrer LoesungenInfo
- Publication number
- DE686060C DE686060C DEG89753D DEG0089753D DE686060C DE 686060 C DE686060 C DE 686060C DE G89753 D DEG89753 D DE G89753D DE G0089753 D DEG0089753 D DE G0089753D DE 686060 C DE686060 C DE 686060C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- parts
- colored
- masses
- solutions
- black
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K5/00—Use of organic ingredients
- C08K5/0008—Organic ingredients according to more than one of the "one dot" groups of C08K5/01 - C08K5/59
- C08K5/0041—Optical brightening agents, organic pigments
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Paints Or Removers (AREA)
- Coloring (AREA)
- Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)
Description
Es wurde gefunden, daß man gefärbte, ölfreie, plastische Massen oder deren Lösungen
in flüchtigen Kohlenwasserstoffen, Ketonen, Äthern oder Estern bzw. Gemischen dieser
herstellen kann, wenn man diesen ölfreien plastischen Massen oder Lösungen komplexe
Metallverbindungen von Blauholzextrakten einverleibt.
Komplexe Metallverbindungen von Blauholzextrakten sind z. B. die. komplex gebundenes
Chrom, Kupfer, Eisen, Kobalt, Nickel, Aluminium, Mangan, Zink, Vanadium, Titan, Wolfram oder Molybdän enthaltenden Verbindungen
der Blauholzextrakte.
Die Herstellung dieser komplexen Metallverbindungen kann durch Behandlung der
Blauholzextrakte, die vorteilhaft als Extraktionslösungen vorliegen, mit den metallabgebenden
Mitteln, die z. B. in Form ihrer
ao Hydrate oder als Salze mit anorganischen
und organischen Säuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Milchsäuren, Benzolsulfonsäuren, Naphthalinsulfonsäuren,
Stearin-, Palmitin-, ölsäuren, oder als komplexe Verbindungen der Salze,
z. B. mit Ammoniak oder Pyridin, verwendet werden können, in neutralem, saurem oder alkalischem
Medium durchgeführt werden. Als metallabgebende Mittel können auch die komplexen Metallverbindungen von Blauholzextrakten,
die ein bis mehrere Metalle enthalten, verwendet werden, und zwar in der Weise, daß diese auf Blauholzextrakte einwirken
gelassen werden. Die metallähgebenden Mittel können für sich allein oder in Gegenwart der bei der Herstellung komplexer
Metallverbindungen von Farbstoffen üblichen Zusätze, wie Oxycarbonsäuren (Weinsäure), Ameisensäure, Pyridin, Salze
anorganischer oder organischer Säuren, verwendet werden. Ferner kann nur ein metallabgebendes
Mittel verwendet werden, oder es können auch mehrere metallabgebende
Mittel, und zwar gleichzeitig oder nacheinander, auf die Extrakte einwirken gelassen werden.
Die gebildeten komplexen Metallverbindungen können auf jede metallisierbare Gruppe des E,arbstoffmoleküls weniger als ein
Atom oder ein Atom oder mehr als ein Atom Metall enthalten.
Als plastische Massen oder deren Lösungen (beispielsweise in Ketonen, wie Aceton,
Kohlenwasserstoffen, wie Benzol und Toluol, Äthern und Estern, wie Glykolalkyläther und
Butylacetat, Lösungsfnittelgemischen, wie sie ζ. B. für Zaponlacke üblich sind), die mit den
komplexen Metallverbindungen gefärbt werden können, kommen beispielsweise solche J^j;
Frage, die auf Cellulose, natürlicher ol|f
künstlicher Harzbasis, aufgebaut sind. Äiif{
"Cellulosebasis sind aufgebaut z.B. die Lacke: und plastischen Massen der Nitro-, Acetyt-f
Äthyl- und Benzylcellulosen sowie weitere ίο Ester und Äther der Cellulose.
Die Massen, die auf natürlicher Harzbasis aufgebaut sind, können Lackharze, z.B. Kopale,
Bernstein, Schellack, Kolophonium, oder Wachse, wie Carnaubawachs und Οζοι
5 kerite, ferner natürliche Polymerisationsprodukte, wie Kautschuk, Balata und Gutta-"
percha, enthalten. Zu Massen, die auf künstlicher Harzbasis aufgebaut sind, können verarbeitet
werden beispielsweise die Kondensationsprodukte aus Aldehyden mit Phenolen oder mit aromatischen Aminen, wie Anilin,
oder mit Säureamiden, wie Harnstoff, Thioharnstoff und deren Derivaten, sowie Arylsulfamiden,
ferner die Kondensationsprodukte mehrbasischer Säuren mit mehrwertigen Alkoholen, wie Alkydharze, weiter
Polymerisationsprodukte, wie Vinyl-, Styrol- und Acrylsäureharze, endlich Caseine.
Die Einverleibung der Farbstoffe in die Massen kann in beliebiger Weise geschehen,
z. B. indem man Lösungen der Massen mit den Farbstoffen in geeigneter Weise, z. B.
durch Mahlen, vereinigt oder indem man die festen Massen mit den Farbstoffen, z. B. mittels
Walzen oder Knetvorrichtungen, behandelt.
Das Verfahren kann auch derart' ausgeführt
werden, daß man die komplexen Metallverbindungen der Blauholzextrakte in den
zu färbenden Massen erzeugt. Bei dieser Ausführungsform werden zweckmäßig feste
Extrakte verwendet, und zwar gibt man beispielsweise den Lösungen der Massen die
festen Extrakte sowie die metallabgebenden Mittel, vorteilhaft unter gelindem Erwärmen,
zu, oder man behandelt die festen Massen mit den festen Extrakten und den metallabgebenden
Mitteln, ebenfalls unter gelindem Erwärmen, z. B. mittels Walzen oder Knetvorrichtungen.
Bei beiden Ausführungsformen können auch geeignete Zusätze, wie höhere Fettsäuren,
Füllstoffe, wie Bariumsulfat, Zinkoxyd oder Titanoxyd, sowie Weichmachungsmittel
bzw. Plastifizierungsmittel, wie Triphenylphosphat, Trikresylphosphat oder Glycerin,
gemacht werden.
Die gefärbten Massen, die deckend, transparent oder lasierend bzw. opak sein können,
weisen schwarze Farbtöne auf, -die sehr echt, insbesondere lichtecht sowie farbstark sind.
Es ist bekannt, daß Lacke mit Umwandlungsprodukten, wie Reduktions- und Oxydationsprodukten,
von aus .den Fruchtschalen des Nierenbaumes gewonnenem Öl gefärbt
ϊ werden können. Ferner ist das Färben von i; Celluloselacken mit Krapplacken bekannt.
.^Weiter ist bekannt, daß Farblacke aus vegetabilischen,
den Farbstoff als Glycosid enthaltenden Stoffen, z. B. aus Rhamnetin, Quer-
cetin und Fisetin, hergestellt werden können. Ferner ist es auch bekannt, bestimmte
Massen mit in Wasser schwer- oder unlöslichen Farbstoffen von der Art der Küpen-,
Schwefel- oder Entwicklungsfarbstoffe oder der Lacke bildenden Farbstoffe in einer bestimmten
Art und Weise zu färben. Endlich ist auch beschrieben worden, daß gefärbte Massen unter Verwendung von in organischen
Lösungsmitteln löslichen Chrom- und Kupferverbindungen von Farbstoffen, insbesondere o-Oxyazofarbstoffen, hergestellt
werden können. Gegenüber diesen Verfahren weist das vorliegende Verfahren den
Vorteil auf, daß die komplexen Metallverbindungen von Blauholzextrakten bei der
Herstellung gefärbter Massen sehr ausgiebig sind und reine schwarze Farbtöne von sehr
guter Lichtechtheit ergeben.
3 Teile der Chromverbindung eines hochoxydierten, zur Hauptsache Haematein
(C18 H12 O8) enthaltenden Blauholzextraktes
werden mit 8 Teilen Trikresylphosphat und 2 Teilen Butylacetat während 4 Stunden in
der Walzenmühle vermählen. Hierauf setzt man 90 Teile eines handelsüblichen Nitrocelluloselackes
hinzu und vermahlt weiter bis zu homogener Verteilung. Auf geeigneten
Unterlagen (Metall, Glas, Leder, Holz, Celluloid, Seide, Baumwolle usw.) erhält man mit
der so erhaltenen Paste blaustichig schwarze Anstriche von hervorragender Lichtechtheit.
Die in diesem Beispiel verwendete komplexe Chromverbindung wurde wie folgt hergestellt.
50 Teile eines hochoxydierten Blauholzextraktes werden in 800 Teilen Wasser zum »10
Kochen erhitzt und mit einer Lösung von 15 Teilen kristallisiertem Natriumbichrömat
in 50 Teilen Wasser versetzt. Man kocht einige Stunden am Rückflußkühler, fügt
hierauf 50 Teile Kochsalz hinzu, um den in sehr feiner Form ausgefallenen Chromkomplex
in besser filtrierbare Form zu bringen, filtriert und wäscht mit viel kaltem Wasser
aus. Nach dem Trocknen und Mahlen erhält man ein blauschwarzes, in Wasser und in
Organischen Lösungsmitteln unlösliches Pulver.
ι Teil der Chromverbindung eines hochoxydierten Blauholzextraktes wird im Knetapparat
mit 50 Teilen eines Preßpulvers, das aus einem Phenolformaldehydkondensationsprodukt
erhalten wurde, etwa 3 Stunden trokken vermischt und hierauf auf dem Mischwalzwerk
bei ioo° geknetet. Nach dem Erkalten wird pulverisiert und dann in üblicher
Weise gepreßt. Man erhält einen olivstichig schwarzen Preßling.
,- Beispiel 3
3 Teile der Chromkupferverbindung eines oxydierten Blauholzextraktes werden in der
Walzenmühle mit 100 Teilen eines Lackes aus einem Phenolformaldehydkondensationsprodukt
verarbeitet. Man erhält ein tiefes graustichiges Schwarz.
Die in diesem Beispiel verwendete Chromkupferverbindung
wurde wie folgt hergestellt:
50 Teile eines hochoxydierten Blauholzextraktes werden in 1000 Teilen Wasser aufgekocht
und mit einer Lösung von 12,5 Teilen kristallisiertem Kupfersulfat und 7,5 Teilen
kristallisiertem Natriumbichromat in 100 Teilen Wasser versetzt. Nach mehrstündigem
Kochen filtriert man die völlig ausgefallene Metallverbindung ab, wäscht aus und trocknet
bei mäßiger Temperatur. Nach dem Mahlen erhält man ein schwarzes, in Wasser und organischen Lösungsmitteln völlig unlösliches
Pulver.
0,2 Teile der Eisenverbindung eines nicht oxydierten, zur Hauptsache Haematoxylin
(C10 H14 O0) enthaltenden Blauholzextraktes
werden mit 100 Teilen eines Preßpulvers, das aus einem Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukt
hergestellt wurde, in der Kugelmühle während 12 Stunden gemahlen .und hierauf während 3 Minuten bei 1450 verpreßt.
Man erhält einen grau gefärbten Preßling.·
Die in diesem Beispiel verwendete Eisenverbindung wurde wie folgt hergestellt:
50 Teile eines nicht oxydierten Blauholzextraktes werden in 800 Teilen Wasser aufgekocht,
mit 32,4 Teilen Eisenchlorid, gelöst in 50 Teilen Wasser, versetzt und einige
Stunden am Rückfluß zum Sieden erhitzt. Hierauf nitriert man die ausgeschiedene
Eisenverbindung ab, wäscht aus und trocknet bei mäßiger Temperatur. Man erhält nach
dem Mahlen ein braunschwarzes, in Wasser und organischen Lösungsmitteln unlösliches
Pulver.
10 Teile eines größtenteils Haematoxylin enthaltenden Blauholzextraktes werden mit
3 Teilen Kupferacetat in der Walzenmühle während 1 Stunde vermählen. Hierauf fügt
man 15 Teile Glykolmonomethyläther, 2,5 Teile Glykolsäureäthylester und 2,5 Teile
Trikresylphosphat hinzu und vermahlt während 15 bis 20 Stunden bis zu homogener go
Verteilung. Die so erhaltene Paste verrührt oder vermahlt man mit 50 Teilen eines
handelsüblichen Nitrocelluloselackes und verdünnt schließlich mit weiteren 430 Teilen
desselben Lackes. Man erhält einen tauch- oder spritzfertigen Lack, der auf geeigneten
Unterlagen blaustichig schwarze lichtechte Anstriche ergibt.
In der folgenden Tabelle sind eine Reihe komplexer Metallverbindungen von Blauholzextrakten
angeführt und die Farbtöne der mit diesen Metallverbindungen gefärbten Massen angegeben:
Nr.
Ausgangsfarbstoff Metall
Farbton in Nitrocelluloselack
3·
4·
5·
6.
4·
5·
6.
7·
8.
8.
9-10.
11.
12.
Blauholzextrakt hochoxydiert
nicht oxydiert Cu
Fe
Ti
Co
Fe
Ti
Co
Al
Ni
Wo
Cr
Ni
Vd
Cu
Al
graustichig schwarz braunstichig schwarz violettstichig schwarz braunschwarz
violettstichig schwarz blaustichig schwarz violettstichiges Braunschwarz blaustichig schwarz
braunstichig schwarz grauschwarz graustichig schwarz violettstichig schwarz
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren" zur Herstellung gefärbter,' ölfreier, plastischer Massen oder ihrer Lösungen in flüchtigen Kohlenwasserstoffen, Ketonen, Äthern oder Estern bzw. Gemischen dieser, dadurch gekennzeichnet, daß man diesen Massen oder Lösungen komplexe Metallverbindungen von Blauholzextrakten einverleibt, z. B. durch Erzeugung dieser Komplexverbindungen in den Massen selbst.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH459334X | 1935-02-06 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE686060C true DE686060C (de) | 1939-12-30 |
Family
ID=4515683
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG89753D Expired DE686060C (de) | 1935-02-06 | 1935-02-09 | Herstellung gefaerbter, oelfreier, plastischer Massen oder ihrer Loesungen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE686060C (de) |
GB (1) | GB459334A (de) |
-
1935
- 1935-02-09 DE DEG89753D patent/DE686060C/de not_active Expired
-
1936
- 1936-02-06 GB GB3652/36A patent/GB459334A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB459334A (en) | 1937-01-06 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2308594A1 (de) | Bisazomethinpigment und verfahren zu seiner herstellung | |
DE621598C (de) | Verfahren zur Herstellung metallhaltiger Farbstoffe | |
DE686060C (de) | Herstellung gefaerbter, oelfreier, plastischer Massen oder ihrer Loesungen | |
DE2800181A1 (de) | Phthalocyaninpigmentpraeparate | |
DE693431C (de) | Herstellung von Umwandlungsprodukten komplex gebundenes Metall enthaltender Farbstoffe | |
DE1719065C3 (de) | Farbstoffe aus einem Anion einer Monoazofarbstoff-Chrom- oder Cobalt-1 zu 2-komplexverbindung und einem Xanthenfarbstoffkation | |
EP0225606A2 (de) | Pastenförmige Pigmentpräparationen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
DE592088C (de) | Verfahren zur Herstellung von metallhaltigen Azofarbstoffen | |
DE656383C (de) | Verfahren zur Herstellung gefaerbter Massen | |
DE1179908B (de) | Verfahren zur Herstellung von Azopigmenten mit verbesserter Fliessarbeit | |
DE723292C (de) | Verfahren zur Herstellung komplex gebundenes Kobalt enthaltender o-Oxyazofarbstoffe | |
DE554174C (de) | Verfahren zur Herstellung von Pigmenten hohen Dispersitaetsgrades | |
CH178232A (de) | Verfahren zur Herstellung von gefärbten künstlichen Massen. | |
DE2031802A1 (de) | Pigmentpraparate | |
DE211520C (de) | ||
DE2511096C2 (de) | Verfahren zum Färben eines Kunstharzes mit Kobaltphthalocyanin | |
CH627489A5 (en) | Process for preparing phthalocyanine pigment compositions | |
DE709631C (de) | Verfahren zur Herstellung von metallhaltigen Monoazofarbstoffen | |
DE618748C (de) | Verfahren zur Herstellung von carboxylgruppenfreien metallhaltigen Azofarbstoffen | |
DE534038C (de) | Verfahren zur Herstellung von Farblacken | |
DE1904432C3 (de) | Pigmentpräparate, ihre Herstellung und Verwendung | |
DE402869C (de) | Verfahren zur Darstellung von Monoazofarbstoffen | |
DE591393C (de) | Verfahren zur Herstellung von oel- und wasserunloeslichen, Harzseifen enthaltenden Farblacken | |
DE525089C (de) | Verfahren zur Herstellung von Anstrich-, Impraegnier-, Bindemitteln u. dgl. aus Stoffen pflanzlichen Ursprungs | |
AT162938B (de) | Verfahren zur Herstellung metallhaltiger Farbstoffe |