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Die Erfindung betrifft einen Schützenantrieb für Wellenwehmaschinen,
bei dem die mit Antriebs-und Führungsflächen versehenen Webschützen durch Antriebsorgane
antreibbar sind, die an schräg zur Bewegungsbahn der Webschützen liegenden Schützenflächen
angreifen und quer zur Schützenbewegungsbahn hin und her bewegbar sind, wobei die
Antriebsorgane gemäß Wanderwellen phasenversetzt zueinander antreibbar sind.
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Ein derartiger Schützenantrieb ist bekannt (deutsche Patentschrift
423122). Hierbei handelt es sich um einen Schützenantrieb in einer Rundwebmaschine,
wobei die in lotrechter Richtung verschiebbaren Fachbildungsorgane gleichzeitig
als Antriebsorgane für die in waagerechter Richtung umlaufenden Webschützen dienen:.
Jeder Webschützen weist hierbei zwei zu seiner Laufrichtung parallele, einander
gegenüberliegende Führungsflächen und zwei hiervon getrennte, ebenfalls einander
gegenüberliegende, miteinander einen spitzen Winkel bildende Antriebsflächen an
einem Ende des Webschützens auf. Die als Schieber ausgebildeten, quer zu den Kettenfäden
auf und ab bewegbaren Fachbildungsorgane weisen in ihren Köpfen Nuten auf, mit deren
Hilfe die Webschützen geführt und angetrieben werden. Zwei benachbarte Schieber
führen, da sie zur Bildung des Webfadens dienen, immer entgegengesetzt zueinander
gerichtete Bewegungen aus. Es sind also zwei Schiebergruppen nötig, deren beide
Antriebswanderwellen gegeneinander um 180° versetzt sind. Vor dem Durchtritt eines
Webschützens bewegen sich benachbarte Schieber in einander entgegengesetzte obere
und untere Endlagen. In den Schieberköpfen bilden dabei oben und innen liegende
Nuten der obenstehenden Schieber einerseits und unten und innen liegende Nuten der
obenstehenden Schieber gemeinsam mit am oberen Ende außen liegenden Nuten der unteren
Schieber andererseits einen Führungskanal für die zueinander parallelen Führungsflächen
eines Webschützens. Sobald die Führungsflächen eines Webschützens durch die Führungsnuten
der Schieber hindurchgelaufen sind, bewegen sich die Schieber aus ihren Endlagen
aufeinander zu. Dabei greifen die oberen inneren Nuten des oberen Schiebers an der
einen schrägliegenden Antriebsfläche des Webschützens und die oberen außen liegenden
Nuten des unteren Schiebers an der anderen schrägen Antriebsfläche des Webschützens
an und treiben diesen vorwärts. Weil benachbarte Schieber immer zueinander entgegengesetzte
Bewegungen ausführen, heben sich bei diesem Antrieb die unteren inneren Nuten des
oberen Schiebers nach unten von dem Webschützen ab.
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Neben der Fachbildung und der Führung und dem Antrieb der Webschützen
können bei der bekannten Vorrichtung die Schieber mit besonderen Verlängerungen
an den Schieberköpfen auch noch zum Anschlagen des eingelegten Schußfadens an die
Webkante dienen, wodurch wegen der Häufung der einem Element zugeordneten Funktionen
keine der Funktionen in optimaler Weise ausgeführt werden kann.
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Die Schieber wirken also nur während ihres Stillstandes zum Führen
auf die Führungsflächen der Webschützen ein, und nur während ihrer Bewegung wirken
die Schieber auf besondere, von. den Führungsflächen getrennte Antriebsflächen der
Webschützen ein, um diese vorwärtszutreiben. Da während der Führung an der Unterseite
des Webschützens sowohl die obenstehenden als auch die untenstehenden Schieber und
an der Oberseite des Webschützens nur die öbenstehenden Schieber angreifen, ist
der Webschützen auf seiner einen Seite ständig im Eingriff mit etwa doppelt so vielen
Führungsorganen wie auf der anderen Seite. Hierdurch ergibt sich bei größeren Abständen
der als Führungsorgane dienenden Schieber voneinander zusammen mit der Einwirkung
der als Antriebsorgane dienenden Schieber auf die schrägen Antriebsflächen des Webschützens
die Gefahr, daß der Webschützen kippt oder nicht genau in der gewünschten Richtung
geführt wird. Die Schieber müssen also dicht beieinander stehen, oder es muß eine
große Zahl von Schiebern gleichzeitig auf den Webschützen einwirken, wodurch der
Webschützen seinerseits eine große Länge haben muß.
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Auch wegen der voneinander getrennten Antriebs-und Führungsflächen
muß der Webschützen eine große Länge haben. Es ist also ständig eine große Zahl
von Schiebern in jedem Webfach für die Führung und für den Antrieb des Webschützens
notwendig, wodurch auch die Länge jedes Webfaches vergrößert wird, so daß bei einer
Wellenwebmaschine die Zahl der gleichzeitig arbeitenden Webschützen und damit bei
gegebener Schützengeschwindigkeit die Webleistung verringert wird. Bei Rundwebmaschinen,
für die der bekannte Schützenantrieb vorgesehen ist und wobei immer nur zwei Webschützen
hintereinander im Kreis herumlaufen, ist ein kurzes Webfach nicht wichtig. Bei Wellenwebmaschinen
mit vielen hintereinanderlaufenden Webschützen legt man jedoch Wert auf kurze Webfächer,
um hohe Leistungen zu erzielen.
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Ein weiterer Nachteil des bekannten Schützenantriebes besteht darin,
daß wegen der spitzwinkeligen Anordnung der Antriebsflächen des Webschützens diese
Flächen nur verhältnismäßig kurz sein können, so daß dort nur wenige Schieber gleichzeitig
angreifen können und starke Abnutzungen am Webschützen und an den Schiebern auftreten.
Weiterhin eignet sich der bekannte Schützenantrieb nicht für eine Vorwärtsbewegung
des Webschützens in zwei einander entgegengesetzten Richtungen, worauf man aber
bei Wellenwebmaschinen Wert legt, um zur Behebung eingetretener Webfehler rückwärts
arbeiten zu können.
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Bei einer anderen Wellenwebmaschine ist es auch bereits bekannt (deutsche
Patentschrift 1072 569), zueinander parallele, blattförmige Schützenführungselemente
gruppenweise quer zur Schützenlaufrichtung zwischen benachbarten Kettenfäden hindurch
in den Raum, in dem die Webfächer gebildet werden, einzuführen, um hierdurch innerhalb
der jeweiligen wandernden Webfächer Führungsbahnen für die Webschützen zu bilden.
Hinter jedem Webschützen werden die Schützenführungselemente aus dem jeweiligen
Webfach zurückgezogen, um noch innerhalb dieses Webfachs das Anschlagen des durch
den Webschützen eingelegten Schußfadens an die Webkante mittels eines sich über
einen entsprechenden Teil der Webbreite erstreckenden Anschlagblattes zu ermöglichen.
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Bei dieser bekannten Vorrichtung werden die Webschützen mittels im
Arbeitszyklus der Webmaschine gesteuerter elektromagnetischer Wanderfelder angetrieben,
wobei die die Schützenführungsbahn bildenden Schützenführungselemente von aneinandergereihten
Leitblechen und zwischen diesen liegenden Magnetspulen gebildet sind, die gemeinsam
auf einer den Magnetkern bildenden Achse angeordnet sind. Die
Elektromagnete
liegen also außerhalb des Fachbildungsraumes, und die Schützenführungselemente wirken
als Polschuhe, um den magnetischen Fluß jeweils in das Webfach und aus diesem heraus
und innerhalb desselben längs der Schützenführungsbahn zu leiten. Beim Bewegen der
Schützenführungselemente in das Webfach hinein und aus diesem heraus werden die
die Elektromagnete bildenden Leitbleche und Spulen mitbewegt. Da diese Elemente
ein verhältnismäßig großes Gewicht aufweisen, ist es bei dieser bekannten Anordnung
nicht möglich, die Schützenführungselemente mit der für einen schnellen Betrieb
der Webmaschine erforderlichen hohen Geschwindigkeit in die Webfächer einzuführen
und aus diesen zurückzuziehen. Da darüber hinaus die Schützenführungselemente und
die Anschlagelemente nur gruppenweise bewegt werden, geht hierbei unvermeidbar vom
Einlegen des Schußfadens durch einen Webschützen bis zum Anschlagen des Schußfadens
wenigstens am Anfang jeder Gruppe viel Zeit verloren, die zu einer gleichförmigeren
Bewegung der Organe ausgenutzt werden könnte. Außerdem ergibt sich hierdurch eine
große Wellenlänge der Wanderwellen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, einen Schützenantrieb
für Wellenwebmaschinen zu schaffen, bei dem auch kurze Webschützen gut geführt werden
können und der es demzufolge erlaubt, diese kurzen Webschützen längs Wanderwellen
von verhältnismäßig kurzer Wellenlänge fortzubewegen, um möglichst viele Webschützen
gleichzeitig mit hoher Geschwindigkeit über die Webbreite bewegen zu können. Dabei
soll der Verschleiß gering sein, und außerdem soll sich der Schützenantrieb auch
für das Rückwärtsweben eignen.
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Diese Aufgabe wird bei einem Schützenantrieb der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß die Antriebs- und Führungsflächen der Webschützen einander
quer zur Schützenbewegungsbahn gegenüberliegend angeordnet sind und daß jede der
Antriebs-und Führungsflächen der Webschützen mindestens einen Abschnitt einer von
zwei Leitlinien enthält, die unter sich gleich sind, der Form der Wanderwellen entsprechen
und in der Bewegungsrichtung der Antriebsorgane um den gegenseitigen Abstand der
einander gegenüberliegenden Eingriffsflächen jedes Antriebsorgans gegeneinander
versetzt sind.
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Bei dieser Ausbildung des Schützenantriebes ist es möglich, dieselben
Flächen des Webschützens sowohl als Führungsflächen als auch als Antriebsflächen
wirken zu lassen. Die Eingriffsflächen der Antriebsorgane dienen dann ebenfalls
gleichzeitig sowohl zum Antrieb als auch zur Führung der Webschützen. Es ist dann
nicht nötig, daß von den Antriebsorganen jeweils diejenigen stillstehen, die gerade
mit Führungsflächen des Webschützens zusammenwirken. Es ist praktisch überhaupt
kein Stillstand der Antriebsorgane beim Schützendurchgang erforderlich. Vielmehr
erfolgen auf der ganzen Länge des Webschützens Antrieb und Führung gleichzeitig
während der Bewegung der Antriebsorgane. Dadurch können die Webschützen und die
Antriebswanderwellen kurz gehalten werden, wodurch sich kurze Webfächer ergeben
und auf der Webbreite gleichzeitig eine große Zahl von Wanderwellen und damit auch
von Webschützen fortschreiten.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß wegen der geringen
Länge der Webschützen auch deren Gewicht kleiner wird, wodurch nur wenig Reibung
erzeugt wird und nur geringe Antriebskräfte nötig sind, was sich wiederum günstig
auf die Antriebsorgane auswirkt. Andererseits können sich die Antriebsflächen über
die ganze Länge der Webschützen erstrecken, wodurch sich eine geringere Flächenpressung
zwischen Antriebsorganen und Antriebsflächen und damit wiederum ein geringerer Verschleiß
ergibt. Auch kann die Teilung, d. h. der gegenseitige Abstand der Antriebsorgane,
größer sein und dadurch die gesamte Maschine billiger gebaut werden.
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Da die Schützenantriebsorgane nur zur Führung und zum Antrieb der
Webschützen dienen und nicht gleichzeitig noch als Fachbildungsorgane und als Anschlagorgane
verwendet werden, ergibt sich eine klare Trennung dieser Funktionen und damit eine
einwandfreie Führung und ein guter Antrieb für die Webschützen. Wegen der Trennung
der Fachbildungsmittel von den Schützenantriebsorganen ist man bei der Anordnung
und beim Eingriff der Antriebsorgane am Webschützen nicht mehr von dem herzustellenden
Webmuster abhängig, wodurch sich bei dem zuerst erläuterten bekannten Antrieb die
Gefahr ergeben konnte, daß auf einer Schützenseite nicht genügend Antriebsorgane
zur Verfügung standen. Trotz der großen Schützengeschwindigkeit können die Webschützen
nicht nach vorn in der Bewegungsrichtung weglaufen, weil sie wegen der Abschnitten
der Wanderwellen entsprechenden Form ihrer Antriebs- und Führungsflächen durch die
Eingriffsflächen der Antriebsorgane ständig zwangläufig geführt sind. Da jedes im
Eingriff mit einem Webschützen befindliche Antriebsorgan gleichzeitig sowohl als
Antriebsorgan als auch als Führungsorgan dient und weil die Antriebs- und Führungsflächen
der Webschützen der Form der Wanderwellen entsprechen, können die Webschützen in
entgegengesetzten Richtungen angetrieben werden, wodurch das Rückwärtsweben ermöglicht
ist.
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Dabei können benachbarte Antriebsorgane immer die gleiche Bewegung,
lediglich geringfügig phasenversetzt zueinander, ausführen, so daß nur eine Antriebswanderwelle
und nur eine Form der Antriebsorgane und nicht, wie bei dem zuerst erläuterten bekannten
Schützenantrieb, zwei einander entgegengesetzt verlaufende Wanderwellen und zwei
Arten von Antriebsorganen nötig sind. Damit wird der Antrieb einfacher und läßt
sich billiger herstellen.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand mehrerer
Ausführungsbeispiele dargestellt. Es zeigt F i g. 1 einen Schützenantrieb für Wellenwebmaschinen
mit auf die Antriebsorgane aufgesetzten Blattzahngruppen zum Anschlagen des Schußfadens
und mit einem innerhalb des Webfachs befindlichen Webschützen im Querschnitt, F
i g. 2 eine teilweise Ansicht von links gemäß F i g. 1 mit aufgebrochenem Gehäuse
und teilweise ausgebrochenen Blattzähnen der Anschlagorgane, F i g. 3 schematisch
im Grundriß die wellenförmig zueinander verschobene Stellung der Antriebsorgane
für die Webschützen mit teilweise abgebrochenen Blattzähnen und einem Webschützen,
F i g. 4 einen Ausschnitt aus F i g. 1 in vergrößertem Maßstab, F i g. 5 und 6 im
Grund- und im Seitenriß eine Abwandlung der Schützenform und der zugehörigen Antriebsorgane
in vergrößerter Detaildarstellung und F i g. 7 bis 9 schematisch weitere Ausführungsbeispiele
für
die Ausbildung des Webschützens in einem waagerechten Schnitt nach der Linie VII-VII
in F i g. 4.
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Auf einer Welle 9 bzw. 9 a (F i g. 1) sind mittels Keilen
10 bzw.10 a Kurvenscheiben 3 bzw. 4, in F i g.1 mit 3a, 3b,
3e, 3 d usw. und 4a, 4b, 4c, 4 d usw. bezeichnet, hintereinander befestigt,
und zwar ist jede der Kurvenscheiben 3 bzw. 4 auf der Welle 9 bzw. 9 a gegenüber
der nachfolgenden Kurvenscheibe um einen bestimmten Betrag verdreht festgehalten.
Auf einer Achse 6 sind Hebel 1 mit Rollen 2 aufgereiht und unabhängig voneinander
schwenkbar gelagert, und zwar ist zwischen jedem Kurvenscheibenpaar 3a-4a, 3b-4b,
3c-4c usw. j e ein Hebel 1 a, l b, 1 c usw. mit den Rollen
2 a, 2 b, 2 c auf Bolzen 5 a usw. angeordnet.
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Eine Vielzahl von Schiebern 7, wie z. B. die Schieber 7
a, 7 b, 7 c usw., welche als Organe zum Antreiben und vollständigen
Führen von Webschützen 16 ausgebildet sind, sind in nebeneinanderliegenden geradlinigen
Schlitzen 8 vorwiegend in Kettenrichtung geführt. Die Schlitze 8 sind in einem Gehäuse
32 mit einer Abdeckung 33 angeordnet. Auf einer Länge B besteht von unten her ein
Durchbruch im Gehäuse 32, durch den die Hebel 1 nach oben in die Schlitze 8 greifen,
wobei sie dort seitlich geführt sind. Auf den Hebeln 1 sind Gleitsteine
11 aufgesteckt, die die gleiche Breite wie die Hebel 1 besitzen und jeweils
im gleichen Schlitz 8 geführt sind wie der entsprechende Hebel. Die Hebel 1 greifen
mit diesen Gleitsteinen 11 von unten in eine Ausnehmung der Schieber 7.
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Die Kurvenscheiben 3, 4 sind so ausgebildet, daß sie bei synchroner
Drehung der beiden Wellen 9 und 9 a ständig in spielfreiem Kontakt mit den Rollen
2 bleiben. Sie haben alle dieselbe Form, sind aber in gleichmäßigen Winkelabständen
versetzt auf den Wellen 9 und 9 a aufgekeilt, so daß sie die Schieber 7 mittels
der Hebel 1 in gleicher Weise jedoch phasenverschoben nach demselben die Form einer
Wanderwelle festlegenden Gesetz von einer hinteren Stellung in eine vordere Anschlagstellung
hin und her bewegen. Ein quer zu den Schlitzen 8 über die ganze Breite des Gehäuses
32 führender schwalbenschwanzförmiger Schlitz 13 dient zur Aufnahme einer Leiste
12, die ihrerseits alle Schieber 7 in den Schlitzen 8 hält.
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Die Schieber 7 (F i g. 1) tragen an ihrem linken Ende ein als gabelförmigen
Ansatz ausgebildetes Schützenantriebsorgan 14 mit einer Öffnung
15. Der bogenförmig gestaltete Webschützen 16 weist eine nach unten
gerichtete, ebenfalls bogenförmig ausgebildete Rippe 20 auf und greift mit
der Rippe 20 und deren beiden als Antriebs- und Führungsflächen wirkenden
Flanken 21 und 31 (F i g. 3, 4) in die von Eingriffsflächen 18 und 19 begrenzten
Öffnungen 15 (F i g. 1) einer Mehrzahl von Schiebern 7 ein, welche infolge der Steuerung
durch die entsprechenden Kurvenscheiben 3 und 4 in der genannten Wanderwelle
ein gegen die Anschlagkante 26 (F i g. 1, 3) offenes Wellental bilden.
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Der Webschützen 16 (in F i g. 4 links) wird auf der ganzen Länge der
äußeren Flanke 21 der Rippe 20 von den Eingriffsflächen 19 der Öffnung
15 der Ansätze 14 umfaßt und ebenso an der inneren Flanke 31 der Rippe 20
von den Eingriffsflächen 18 dieser Öffnung 15. Da die beiden Eingriffsflächen
18 und 19
nach oben zusammenlaufen, erweitert sich die öffnung
15 nach unten. Da die Rippe 20 des Webschützens 16 eine den
Öffnungen 15 angepaßte Querschnittform aufweist, ist der Webschützen 16,
welcher sich mit seiner Bodenfläche auf einer weiteren Eingriffsfläche 17 der Ansätze
14 abstützt, fest in den Ansätzen 14 geführt, so daß er sich entsprechend
der Bewegung der Schieber 7 nur seitlich verschieben kann.
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Damit die Flanken 21 und 31 an den Eingriffsflächen 18, 19, welche
die Öffnung 15 im Ansatz 14 der einzelnen Schieber 7 vorn bzw. hinten begrenzen,
richtig anliegen, sind die Flanken 21 und 31 der Rippe 20 jedes Webschützens
so gestaltet, daß sie einer in einer Bezugsebene VII-VII (F i g. 4) liegenden Leitlinie
folgen; diese Bezugsebene ist parallel zur Verschiebungsrichtung der Schieber 7.
Die Leitlinien, denen die Flanken 21 und 31 der Rippe 20
folgen,
sind gleich und, in der Bezugsebene gemessen, um die Weite der Öffnung 15, d. h.,
um den Abstand der Eingriffsflächen 18 und 19 gegeneinander versetzt.
Im vorliegenden Beispiel sind die Eingriffsflächen 18
und 19 gerade, die Flanken
21 und 31 sind demgemäß Regelflächen. Doch könnten die Eingriffsflächen 18 und 19
auch bogenförmig sein, die Flanken 21 und 31 der Rippe 20 hätten dann
eine andere, durch dieselben Leitlinien bestimmte Form. Wäre die Bahn der Schieber
7 kreisbogenförmig statt gerade, so lägen die in Betracht kommenden Leitlinien in
einer nichtebenen Bezugsfläche.
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Eine bewährte Form der Wanderwelle ist in F i g. 3 dargestellt. Die
gezeigte Form wiederholt sich jeweils nach einer Versetzung der Kurvenscheiben um
360° so daß sich ständig fünf bis acht solcher Wellen formieren. Die auf diese Art
durch die Ansätze 14 gebildeten Wanderwellen schreiten je nach Drehrichtung
in der einen oder der anderen Richtung quer zu den Kettenfäden fort und nehmen so
die in je einem der Anschlagkante 26 zugewandten Wellental befindlichen Webschützen
16 mit. Dabei ist jeder Webschützen 16 jeweils nur mit einer bestimmten Anzahl von
Schiebern 7 im Eingriff, nämlich mit denjenigen, die gerade das Wellental bilden,
und weist zu diesem Zweck eine gegen die Anschlagkante 26 zu hohle Form der Flanken
21, 31, also der Antriebs- und Führungsflächen, auf.
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Das in den folgenden Absätzen beschriebene ist nicht Gegenstand der
Erfindung.
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Neben dem Ansatz 14 ist auf jedem Schieber 7 noch eine Anzahl von
Blattzähnen 22, welche zusammen ein Anschlagorgan in Form einer Blattzahn-Gruppe
27 bilden, mittels eines gemeinsamen Fußteils 23 befestigt. Jeder Schieber 7 ist
zusammen mit seiner Blattzahngruppe 27 auswechselbar, wobei aber zu diesem
Zweck die Leiste 12 und die Abdeckung 33 vorher zu entfernen sind. Die den Webschützen
umgebenden Kettenfäden 25 laufen zwischen den einzelnen Blattzähnen 22 hindurch
zur Anschlagkante 26 und bilden so das Webfach, in welchem der Webschützen von den
Schiebern 7 bzw. ihren Ansätzen 14 gehalten ist.
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Die einzelnen Blattzähne 22 sind auch an ihrem oberen Ende mit äußeren
Verbindungsgliedern 24 verbunden. Jedes dieser Verbindungsglieder 24 liegt mit seinen
ebenen Seitenflächen an den entsprechenden ebenen Seitenflächen der Verbindungsglieder
24 an, die von den benachbarten Schiebern 7 getragen werden. Die Verbindungsglieder
24 sind lang genug, um zu gewährleisten, daß bei jeder im Betrieb möglichen
gegenseitigen Stellung der einander benachbarten Schieber 7 auch ihre zugehörigen
Verbindungsglieder
24 mit den genannten Seitenflächen in Berührung
miteinander stehen und sich und damit die Blattzahngruppen 27 gegenseitig stützen.
Die Blattzähne 22 dienen zum Anschlagen des Schußfadens an die Anschlagkante
26 in der vorderen Anschlagstellung der Schieber 7, in welcher die Ansätze
14 das Webfach verlassen haben.
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Wie aus F i g. 3 ersichtlich ist, ist es dank der günstigen Form des
Webschützens 16 und der gedrängten Form der Wanderwelle möglich, die Schieber in
ihrer vorderen Anschlagstellung eine kurze Zeit stehenzulassen, um auf diese Weise
ein günstiges Abbinden des frisch eingelegten Schußfadens zu erreichen.
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In einem Hohlraum des Webschützens ist der Schußfaden 28 untergebracht,
der von dort zur Gewebekante läuft. Um den Webschützen klein zu halten, wird vorzugsweise
lediglich ein der Webbreite entsprechend abgemessener Schußfadenvorrat in diesem
untergebracht.
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Hier wird nun die Beschreibung der Erfindung fortgesetzt.
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In F i g. 3 befindet sich der Schieber 7 a im hinteren Umkehrpunkt
und steht somit für einen Moment still. Alle in F i g. 3 weiter unten befindlichen
Schieber bewegen sich in Pfeilrichtung nach links, wobei einige ihrer Eingriffsflächen
18 mit einem zur Verschieberichtung geneigten Antriebsabschnitt 51 der Flanke
31 des Webschützens 16 zusammenarbeiten und den Webschützen 16 in Pfeilrichtung,
in F i g. 3 nach unten, verschieben. Analog bewegen sich alle Schieber, welche in
F i g. 3 oberhalb des Schiebers 7 liegen und nicht schon in der vorderen Anschlagstellung
sind, in entgegengesetzter Richtung nach rechts, wobei die Eingriffsflächen 19 der
öffnungen 15 einiger dieser Schieber 7 mit einem weiteren Antriebsabschnitt 52 der
Flanke 21 des Webschützens 16 zusammenwirken und den Webschützen 16 in der gleichen
Richtung, in F i g. 3 nach unten, verschieben. Die Geradeführung des Webschützens
in einer zur Anschlagkante 26 parallelen Bahn wird dabei durch dieselben in Bewegung
befindlichen Schieber übernommen, indem die Eingriffsflächen 19 der Öffnungen 15
derjenigen Schieber, die unterhalb des Schiebers 7 a liegen, mit einem Führungsabschnitt
53 der Flanke 21 des Webschützens 16 und die Eingriffsflächen 18 der oberhalb des
Schiebers 7a liegenden Schieber mit einem weiteren Führungsabschnitt 54 der Flanke
31 des Webschützens 16 zusammenarbeiten.
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Muß wegen eines Webfehlers rückwärts gewoben werden, so vertauschen
sich alle Bewegungsrichtungen. Der Schieber 7 a befindet sich wiederum in einem
momentanen Stillstand, während sich die unterhalb dieses Schiebers gelegenen Schieber
auf der Zeichnung nach rechts und die oberhalb liegenden Schieber nach links bewegen
bzw. in ihrer vorderen Anschlagstellung stillstehen. Die Antriebsabschnitte 51 und
52 werden nun zu Führungsabschnitten und die Führungsabschnitte 53 und 54 werden
zu Antriebsabschnitten der Flanken 21 und 31 des Webschützens 16, indem sie mit
den hinteren Kanten der unteren bzw. den vorderen Kanten der oberen Schieber zusammenarbeiten
und der Webschützen in analoger Weise auf der Zeichnung nach oben verschoben wird.
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Wie erwähnt, ist die in F i g. 7 dargestellte Variante eines Webschützens
16 im Schnitt gemäß der Linie VII-VII in F i g. 4 dargestellt, d. h. im Schnitt
mit einer zu den Verschiebebahnen der Schieber 7 und der Webschützen 16 parallelen
Schnittfläche. Die Rippe 20 erscheint somit im Schnitt, wobei ihre äußere
Flanke durch die Schnittlinienabschnitte 38.
41 und 39 und die
innere Flanke durch die Schnittlinienabschnitte 40, 42 und 37 gebildet wird.
Diese Abschnitte 37 bis 42 sind Teile von Leitlinien der Regelflächen, welche die
Flanken 21, 31 der Rippe 20 des Webschützens 16 bilden. Für
die in F i g. 7 mit einem Pfeil nach rechts dargestellte Verschieberichtung schließt
der mit einer Anfangsneigung zur Verschieberichtung beginnende Antriebsabschnitt
38
der Leitlinie an einen parallel zur Verschieberichtung liegenden Führungsabschnitt
41 an, und dieser geht in einen gegenteilige Neigung zur Verschieberichtung
aufweisenden Führungsabschnitt 39 der Leitlinie über. Der ebenfalls eine Anfangsneigung
zur Antriebsrichtung aufweisende Führungsabschnitt 40 der anderen Leitlinie
schließt an einen zur Verschieberichtung parallelen Führungsabschnitt
42 und dieser wiederum an einen geneigten Antriebsabschnitt 37 an. Analog,
wie bei F i g. 3 beschrieben, vertauschen beim Rückwärtsarbeiten die Abschnitte
37, 38, 39, 40 ihre Rollen. Dabei sind die Führungsabschnitte 39, 40
um den Abstand a der Öffnung 15 des gabelförmigen Ansatzes 14, gemessen in
der Schnittebene gemäß der Linie VII-VII (F i g. 4) parallel zueinander verschoben.
Dieselbe Verschiebung findet man auch bei den Führungsabschnitten 41 und
42; doch vertauschen diese bei Umkehr der Verschieberichtung des Webschützens
16 ihre Rollen nicht.
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Die in F i g. 8 dargestellte Variante des Webschützen. 16 zeigt Antriebs-
und Führungsflächen in Form von Regelflächen, die durch Abschnitte 43, 44,
45,
46 definiert sind, welche ebenfalls in ihrem Verlauf verschiedene Richtungen in
bezug auf die Verschieberichtung der Webschützen einnehmen, und zwar von einer Anfangsneigung
zur Verschieberichtung bis zur Parallelität mit ihr. Der Abschnitt 44
stellt
einen zum Antriebsabschnitt 43 parallelen, um den Abstand a verschobenen
Abschnitt dar, wobei wiederum die Abschnitte 44 und 43 bezüglich Antrieb
und Führung ihre Rollen je nach Verschieberichtung des Webschützens 16 vertauschen.
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In F i g. 9 ist eine Variante von ähnlicher Form wie die in F i g.
3 gezeigte dargestellt. Der Webschützen 16 nach F i g. 9 weist aber keine durchgehende
Rippe mehr auf, sondern zwei Teilrippen 20 a und 20 b, wobei der Webschützen
16 nur noch mit bewegten Schiebern 7 in Kontakt steht. Für die gezeigte Verschieberichtung
nach rechts arbeitet ein im einen Sinn in bezug auf die Verschieberichtung geneigter
Führungsabschnitt 50 und ein im anderen Sinn geneigter Führungsabschnitt
49, welcher um den Ab-_tand a zu den Antriebsabschnitten 47 und
48 verschobene Linien darstellen.
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Bei dem in F i g. 5 und 6 dargestellten Webschützen 35 umfassen Gabeln
36 den ganzen Webschützen 35 statt nur eine Rippe desselben. Aber auch hier bilden
die Gabeln 36 dank ihrer besonderen Ausbildung mit einer Erhöhung 55 in ihrem
Zusammenwirken eine vollständige Führung des Webschützens unter gleichzeitigem Antrieb
desselben.