DE1289487B - Vorrichtung zum UEberfuehren horizontal transportierter flacher Werkstuecke in eine um 90íÒ gedrehte neue Lage - Google Patents
Vorrichtung zum UEberfuehren horizontal transportierter flacher Werkstuecke in eine um 90íÒ gedrehte neue LageInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überführen horizontal transportierter flacher Werkstücke in eine um 900 gedrehte neue Lage, bei der die Werkstücke zwischen ein Förderelementenpaar eingeführt werden und parallel zu diesem arbeitende weitere Förderorgane vorgesehen sind, die mit einer anderen Umfangsgeschwindigkeit arbeiten als das erstgenannte Paar Förderelemente, wobei die Richtung der Relativgeschwindigkeit der gewünschten Schwenkrichtung der Werkstücke entspricht.
- Bei den bisher bekannten Vorrichtungen zum Überführen horizontal transportierter Beutel- oder Sackwerkstücke aus der Längs- in die Querförderung oder umgekehrt, ~wie sie zur Wahl der jeweils vorteilhaftesten Bearbeitungsmöglichkeit wünschenswert sind, ergibt sich häufig ein verhältnismäßig großer Platzbedarf, weil die -Werkstücke rechtwinklig zu ihrer bisherigen Transportrichtung weitergefördert werden müssen. Außerdem ist es bei den bisher üblichen Einrichtungen meistens nicht möglich gewesen, die Werkstücke auch während der Überführung aus der einen in die andere Transportrichtung mit einer genau vorausbestimmten Geschwindigkeit zu bewegen und damit zu gewährleisten, daß die Werkstückfolge auch hinter der Oberführungseinrichtung exakt eingehalten wird, kein Stau entsteht und sowohl vor wie hinter der Überführungseinrichtung eine intermittierende Bearbeitung der Werkstücke im Maschinentakt möglich bleibt.
- Aus der USA.-Patentschrift 2 407 174 ist bereits eine Vorrichtung bekannt, die gleichfalls die Oberführung von horizontal transportierten flachen Werkstücken in eine um « 9O° gedrehte neue Lage erlaubt.
- Die aus der gen en Patentschrift bekannte Schwenkvorrichtung bestéfit aus zwei nebeneinanderliegenden Walzen, über die die Werkstücke hinweggeführt werden und die mit unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit angetrieben sind, wobei die Werkstücke durch Rollen in Reibungskontakt mit den Walzen gehalten werden. Diese Schwenkvorrichtung ist nachteilig, da die Schwenkbewegung in dem schmalen Bereich der beiden-Walzen und damit ruckartig erfolgt, so daß wegen der dabei auftretenden hohen Beschleunigungskräfte ständig die Gefahr gegeben ist, daß Schlupf zwischen den Schwenkwalzen und den Werkstücken auftritt, so daß eine Schwenkung um genau 900 nicht gewährleistet ist, insbesondere dann nicht, wenn mehrlagige schwere Papierschlauchabschnitte verwendet werden, weil mit zunehmendem Gewicht der Werkstücke auch deren Schlupf auf den Schwenkwalzen entsprechend zunimmt, wenn sie nur durch Reibungskräfte mit den Walzen in Berührung gehalten werden.
- Aus der französischen Patentschrift 849 586 ist eine Schwenkvorrichtung einer anderen Gattung bekannt, die mehrere mit verschiedenen Umlaufgeschwindigkeiten angetriebene Transportbänder verwendet.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art so auszugestalten, daß die vorstehend diskutierten Schwierigkeiten vermieden werden. Dies wird erfindungsgemäß erreicht, indem bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art das erstgenannte Paar Förderelemente als in einer vertikalen Ebene angeordnetes Förderkettenpaar ausgebildet ist, das mit paarweise zusammenwirkenden, um vertikale Achsen frei drehbaren Klemmstücken zum Erfassen und Halten der Werkstücke an jeweils einer Rolle ausgerüstet ist, daß als weiteres Förderorgan, das mit Relativgeschwindigkeit gegenüber dem Förderkettenpaar angetrieben ist, mindestens ein Förderband vorgesehen ist und daß mindestens eine parallel zu den Förderketten mit gleicher Geschwindigkeit wie diese umlaufende endlose Kette mit Anschlagstücken zur Begrenzung der Werkstückschwenkung versehen ist.
- Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird eine absolut sichere und genaue Verschwenkung ermöglicht. So werden die Werkstücke durch die an dem Förderkettenp aar vorgesehenen Klemmstücke jeweils an einer Stelle sicher erfaßt und unverschieblich während des Schwenkvorgangs gehalten, wodurch eine genaue Führung der Werkstücke und ein genaues Einhalten des vorgegebenen Abstandes zwischen zwei aufeinander folgenden Werkstücken erreicht wird, so daß einwandfreies Funktionieren der Vorrichtung gewährleistet ist. Die Gefahr des Schlupfes zwischen den Werkstücken und den schneller laufenden Transportelementen wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung dadurch weitgehend ausgeschaltet, daß hohe, stoßartig auftretende Beschleunigungskräfte vermieden werden, indem der Schwenkvorgang im Gegensatz zu der aus der genannten USA.-Patentschrift bekannten Vorrichtung über eine längere Strecke vorgenommen wird. Zu der einwandfreien Arbeitsweise der eRindungsgemäßen Vorrichtung trägt insbesondere auch jenes Teilmerkmal wesentlich bei, daß mindestens eine parallel zu den Förderketten mit gleicher Geschwindigkeit wie diese umlaufende Kette mit Anschlagstücken zur Begrenzung der Werkstückschwenkung vorgesehen ist.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Klemmstücke zweckmäßig in Tragstücken des Förderkettenpaares mittels Tragzapfen drehbar gelagert, wobei die Klemmstücke der einen Förderkette axial beweglich entgegen der Klemmrichtung unten : Federwirkung stehen und durch Auflaufen der Tragzapfenenden auf eine Führungsschiene in die Klemmstellung verschiebbar sind. Die Klemmstücke der anderen Förderkette können ebenfalls axial beweglich sein und in Klemmrichtung unter Federwirkung stehen, so daß auch in der Klemmstellung eine elastische Anpressung erzielt ist. Ferner können die Tragstücke über drehbar an ihnen gelagerte Rollen in ortsfesten Führungsschienen geführt sein, die ihrerseits vorzugsweise für die Tragzapfenenden zweiteilig ausgebildet und mit ihrem vorderen Ende in Transportrichtung verstellbar sein können.
- In der nachstehenden Beschreibung ist die Erfindung an Hand der Zeichnungen näher erläutert, in welchen ein Ausführungsbeispiel veranschaulicht ist.
- In der Zeichnung zeigt F i g. 1 schematisch und in Seitenansicht einen Teil einer Maschine zum Verarbeiten von Schlauchwerkstücken mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung zum Schwenken der flachgelegten Schlauchstücke und mit anschließenden Stationen zum Bearbeiten der nun quergeförderten Werkstücke, Fig.2 die Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1 und Fig. 3 ein Konstruktionsdetail der Schwenkeinrichtung nach F i g. 1 und 2 in größerem Maßstab.
- Die F i g. 1 zeigt bei einer Maschine zur Herstellung von offenen Seitenfaltensäcken das hintere Ende 110 einer Schlauchziehmaschine (F i g. 1 und 2). Von einem mittels eines Zugwalzenpaares 111, 112 vorgezogenen mehrlagigen Seitenfaltenschlauch 113 wird jeweils ein Schlauchstück 114 an durch Perforationen vorgesehenen Stellen abgerissen. Das Abreißen besorgen eine Walze 115 und zwei Segmentkörper 116, die mit einer größeren Umfangsgeschwindigkeit rotieren als das Walzenpaar 111, 112 und einen größeren Umfang als die größte auf der Maschine herstellbare Schlauchlänge aufweisen.
- Die von dem Schlauch 113 abgerissenen Schlauchstücke 114 werden einem Transportkettenpaar-117, 118 zugeführt. Die in einer vertikalen Ebene übereinander umlaufenden Transportketten tragen Klemmstücke 119, 120, die paarweise zusammenwirken und in einem genau vorgegebenen Zeitpunkt ein Schlauchstück in der Nähe einer vorderen Ecke zum Weitertransport erfassen. Die Kettengeschwindigkeit entspricht dabei der Umfangsgeschwindigkeit der Walzen 115, 116. Wie insbesondere aus Fig.2 ersichtlich, sind neben der unteren Transportkette 117 drei mit ihrem oberen Trum in der Transportebene liegende Transportbänder 121, 12 123 angeordnet. Das Transportband 121 läuft schneller als die Transportketten 117, 118, das Transportband 122 läuft wiederum schneller als das Transportband 121 und das Transportband 123 schneller als das Transportband 122. Auf diese Weise werden die Schlauchabschnitte 114, die nach Freigabe durch die Walze 115 und die Segmentkörper 116 nur noch zwischen den an den Transportketten 117, 118 drehbar gelagerten Klemmstücken 119, 120 gehalten sind, beim Weitertransport gleichzeitig um 900 geschwenkt.
- Zwei mit gleicher Geschwindigkeit wie die Transportketten 117, 118 umlaufende Transportketten 124, 125, von denen die eine (125) zwischen den Transportketten 117, 118 und dem Transportband 121 und die andere (124) zwischen den Transportbändern 122 und 123 angeordnet ist, besitzen Anschläge 126, die ein über 900 hinausgehendes Schwenken der Schlauchabschnitte 114 verhindern. Von den Transportketten 124, 125 gelangen die Schlauchabschnitte 114 zwischen zwei den Weitertransport der Schlauchstücke übernehmende Transportbänderpaare 127, 128 und 129, 130. Diese Bänder laufen mit einer geringeren Geschwindigkeit als die Förderketten 125, 126 um, was für die Weiterbearbeitung der Schlauchstücke 114 vorteilhaft ist.
- In der Zeichnung links neben der erfindungsgemäßen Werkstückschwenkvorrichtung sind Einrichtungen für die weitere Bearbeitung der Schlauchstücke vorgesehen, die jedoch nicht zum Umfang der Erfindung gehören. Beim Weitertransport werden die Schlauchstücke 114 zunächst zwischen zwei Rillwerkzeugen hindurchgeführt, die die Falzlinien für die an beiden Enden der Schlauchstücke umzulegenden Ränder festlegen. Jedes Rillwerkzeug umfaßt eine Druckscheibe 131 und eine Gegendruckscheibe 132.
- Der vorstehende, auf die Gegenwandung umzulegende Umschlagteil der längeren Wand wird nach dem Rillen mittels einer ein Kleisterstück 133 von der der Schlauchbreite entsprechenden Länge tragenden Walze 134 mit einem Klebstoffauftrag versehen.
- Das Kleisterstück 133 erhält den Klebstoff über eine Walze 135 aus einem Behälter 136. Nach dem Auftragen des Klebstoffes wird beim Weiterlaufen der Schlauchstücke 114 ihr seitlich vorstehender Umschlagteil mittels eines ortsfest angeordneten Führungsstückes 137 auf die kürzere Schlauchwand zurückgeklappt. Anschließend läuft das Schlauch- stückende zwischen einem Anpreßbänderpaar 138, 139, das eine gute Klebeverbindung sicherstellt. Nach Freigabe des nunmehr fertigen offenen Seitenfaltensackes durch die Bänder 138, 139 übergeben die Transportbänder 127 bis 130 den Sack an ein langsamer laufendes Transportband 140, auf dem sich die Säcke schuppenförmig ablegen. Ein weiteres Preßband 141 wirkt so lange auf die auf dem Transportband 140 liegenden fertigen Säcke ein, bis der Klebstoff mit Sicherheit abgebunden hat.
- Fig. 3 zeigt ein an der Kette 117 gelagertes, mit einem Klemmstück 120 an der Kette 118 zusammenwirkendes Klemmstück 119 in größerem Maßstab.
- Das Klemmstück 119 ist an einem Tragstück 145 drehbar und begrenzt axial verschiebbar gehalten.
- Eine Druckfeder 146 drückt das Klemmstück 119 in seine äußere Grenzstellung. Das Klemmstück 120 ist ebenfalls drehbar und axial verschiebbar an einem Tragstück 147 gehalten. Eine Druckfeder 148 hält das Klemmstück 120 normalerweise in seiner inneren Grenzstellung. Das Klemmstück 120 wird durch eine Führungsschiene 149 entgegen der Kraft der Feder 148 in die Klemmlage gebracht und darin gehalten.
- Die ortsfest gelagerte Führungsschiene 149 ist in F i g. 1 in ihrer ganzen Größe dargestellt. Durch Unterlaufen der Tragzapfen 150 der Klemmstücke 120 unter das gekrümmte Ende der Führungsschiene an der Einlaufseite werden die paarweise zusammenarbeitenden Klemmstücke 119, 120 gegeneinandergedrückt. Da sie jedoch ein Schlauchstück 114 erst in dem Augenblick erfassen dürfen, wenn es von den Segmenten 116 erfaßt ist und es immer im gleichen Abstand von der Vorderkante erfassen sollen, ist der Erfassungspunkt der Schlauchstücke je nach Schlauchlänge einstellbar, und zwar z. B. dadurch, daß die Führungsschiene 149 zweiteilig ausgebildet ist und ihr der Schlauchziehmaschine gegenüberliegender Teil längsverschiebbar und damit der Augenblick des Erfassens der Schlauchstücke durch die Klemmstücke einstellbar ist. Außerdem müssen zu diesem Zweck die Ketten 117, 118 und die Segmente 116 in Umfangsrichtung relativ zueinander einstellbar sein.
- Um eine genau parallele Führung der beiden einander gegenüberliegenden Kettentrume, deren Klemmstücke Schlauchstücke transportieren, zu erreichen, sind an den Tragstücken 145, 147 (F i g. 3) je zwei Laufrollen 151 drehbar gelagert, die während der Eingriffstellung der Klemmstücke 119, 120 zwischen ortsfesten Schienen 152, 153 bzw. 154, 155 geführt werden, von denen die Schiene 152 den Gegendruck zur Schiene 149 aufbringt.
Claims (5)
- Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Überführen horizontal transportierter flacher Werkstücke in eine um 900 gedrehte neue Lage, bei der die Werkstücke zwischen ein Förderelementenpaar eingeführt werden und parallel zu diesem arbeitende weitere Förderorgane vorgesehen sind, die mit einer anderen Umfangsgeschwindigkeit arbeiten als das erstgenannte Paar Förderelemente, wobei die Richtung der Relativgeschwindigkeit der gewünschten Schwenkrichtung der Werkstücke entspricht, dadurch gekennzeichnet, daß das erstgenannte Paar Förderelemente als in einer vertikalen Ebene übereinander angeordnetes Förderkettenpaar (117, 118) ausgebildet ist, das mit paarweise zusammenwirkenden, um vertikale Achsen frei drehbaren Klemmstücken (119, 120) zum Erfassen und Halten der Werkstücke (114) an jeweils einer Stelle ausgerüstet ist, daß als weiteres Förderorgan, das mit Relativgeschwindigkeit gegenüber dem Förderkettenpaar (117, 118) angetrieben ist, mindestens ein Förderband (z. B.121) vorgesehen ist und daß mindestens eine parallel zu den Förderketten (117, 118) mit gleicher Geschwindigkeit wie diese umlaufende endlose Kette (z. B. 124) mit Anschlagstücken (126) zur Begrenzung der Werkstückschwenkung versehen ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmstücke (119, 120) in Tragstücken (145, 147) des Förderkettenpaares (117, 118) mittels Tragzapfen (z. B. 150) drehbar gelagert sind, wobei die Klemmstücke (120) der einen Förderkette axial beweglich entgegen der Klemmrichtung unter Federwirkung stehen und durch Auflaufen der Tragzapfenenden auf eine Führungsschiene (149) in die Klemmstellung verschiebbar sind.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmstücke (119) der anderen Förderkette (117) axial beweglich sind und in Klemmstellung unter Federeinwirkung. stehen.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragstücke (145, 147) über drehbar an ihnen gelagerte Rollen (151)' in ortsfesten Führungsschienen geführt sind.
- 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (149) für die Tragzapfenenden zweiteilig ausgebildet und ihr vorderes Ende in Transportrichtung verstellbar ist.
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