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Bodenaufziehvorrichtung für quergeförderte Sackschlauch-
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abschnitte Die Erfindung betrifft eine Bodenaufziehvorrichtung für
quergeförderte Sackschlauchabschnitte mit einer an der angrenzenden Papierschlauchwand
angeklebten Innenlage in Form eines am Boden geschlossenen Kunststoffeinlagesackes,
die eine ein seitlich zu dem durchlaufenden Schlauchabschnitt liegendes Blaswerk
aufweisende Voröffnungseinrichtung hat, der eine weitere Öffnungseinrichtung in
Form von oberhalb und unterhalb des aufzuziehenden Schlauchabschnittendes rotierenden
Saugern nachgeordnet ist, wobei diesen wiederum rotierende Aufzugwerkzeuge nachgeordnet
sind.
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Bei einer derartigen, durch die DT-PS 2 032 721 bekannten Vorrichtung
besteht die Voröffnungseinrichtung in einer ein Gummisegment tragenden Walze oberhalb
der durchlaufenden Sackschlauchabschnitte und einer Gegendruckwalze unterhalb der
Durchlaufbahn, wobei den Walzen seitlich sitzende stationäre Blaswerke zugeordnet
sind.
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Es hat sich gezeigt, daß manche Kunststoffolien derart extrem zum
Blockieren neigen, daß mit dieser Einrichtung vielfach eine Voröffnung unter Auflösung
der Anhaftung der Wände des Kunststoffeinlagesackes nicht gelingt. Die dann nachfolgenden
Sauger zur Öffnung des Schlauchabschnittendes, die die Schlauchabschnittenden zum
Eintritt der rotierenden Aufzugwerkzeuge vorbereiten, können dann zwar eine Öffnung
erzwingen, wobei aber häufig das Blockieren der Kunststoffolie stärker ist als die
Klebenaht,
mit der die Innenlage an der Papierschlauchwand angeklebt ist, so daß es, gelingt
die Voröffnung nicht, häufig zu einem Reißen der Klebenaht kommt. Hierbei ist zu
berücksichtigen, daß diese Öffnungseinrichtung in Form der rotierenden Sauger eine
weite Öffnung bewirken muß, um bei ordnungsgemäßer Öffnung den geschlossenen Boden
des Kunststoffeinlagesackes so weit zurückzuführen, daß er von den nachfolgenden
rotierenden Aufzugwerkzeugen nicht beschädigt werden kann.
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Es ist bei der Vorrichtung nach der DT-PS 2 032 721 ferner vorgesehen,
den Aufziehwerkzeugen an ihren vorderen Enden ein Blaswerk zuzuordnen, das dazu
beiträgt, daß die Aufziehwerkzeuge mit dem Boden des Kunststoffeinlagesackes nicht
in Berührung kommen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bodenaufziehvorrichtung
der gattungsgemäßen Art so auszugestalten, daß unter Berücksichtigung der heutzutage
üblichen hohen Produktionsgeschwindigkeiten eine sichere Voröffnung der Sackschlauchabschnitte
unter Zurückdrängung des geschlossenen Bodens des Kunststoffeinlagesackes ohne eine
Gefährdung der Klebenaht, mit der die Innenlage am Papierschlauch angeklebt ist,
erfolgt.
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Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Voröffnungseinrichtung
einen oberhalb und einen unterhalb des adiuziehenden Schlauchabschnittendes rotierenden
Sauger und, den Saugern nachgeordnet, eine in der horizontalen Ebene der durchlaufenden
Schlauchabschnitte rotierende Streichsichel aufweist, auf der das seitliche Blaswerk
befestigt ist.
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Die rotierenden Sauger dieser Voröffnungseinrichtung brauchen das
Schlauchabschnittende nur ein ganz klein wenig zu öffnen, nämlich nur so weit, daß
die nachfolgende in horizontaler Ebene umlaufende Streichsichel ordnungsgemäß ein-
treten
kann. Diese sehr geringe Öffnung des Schlauchabschnittendes ist auch bei hoher Produktionsgeschwindigkeit
und blockierender Kunststoffolie ohne Belastung der Klebenaht ohne weiteres möglich.
Die nachfolgende in horizontaler Ebene rotierende Streichsichel in Kombination mit
dem auf ihr angeordneten Blaswerk sorgt auch bei starkem Blockieren der Kunststoffolie
für ein sicheres und in der Kombination des Blasimpulses mit dem mechanischen Rückstreichen
auch die Klebenaht nicht belastendes Voröffnen des Schlauchabschnittendes unter
gleichzeitiger Zurückdrängung des geschlossenen Bodens des entblockierten Kunststoffeinlagesackes.
Bei diesem nun erreichten Zustand des Kunststoffeinlagesackes bringt das weite Öffnen
der nachfolgenden Öffnungseinrichtung in Form der rotierenden Sauger zur Vorbereitung
des Eintritts des rotierenden Aufzugwerkzeuges keine Belastung mehr für die Klebenaht,
so daß dann hier gefahrlos ein weites Öffnen möglich ist. Dieser stufenweise Vorgang
des Voröffnens und Öffnens unter Entblockieren und Zurückdrängen der Folie des Kunststoffeinlagesackes
macht sogar ein Blaswerk an den Aufzugwerkzeugen unnötig.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
ist das der Streichsichel zugeordnete Blaswerk auf die Abgabe von Hochdruckimpulsen
ausgelegt, was eine etwa erforderliche Entblockierung sowie Zurückdrängung des Kunststoffeinlagesackes
begünstigt.
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Die Streichsichel ist vorzugsweise austauschbar angeordnet, so daß
bei Bedarf Sicheln mit längerer oder kürzerer Streichkurve bei schmaleren oder breiteren
Säcken eingesetzt werden können.
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Ferner ist vorzugsweise die Streichsichel in Richtung auf das zu öffnende
Schlauchabschnittende zu und von diesem fort verstellbar, um bei leichcteren Folien
ein geringeres
und bei schwereren Folien ein weiteres Eintreten
des Wirkbereiches der Streichsichel in das Schlauchabschnittende ermöglichen zu
können.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Streichsichel
aus zwei einzelnen Sichel abschnitten aufgebaut, wobei der zweite hintere Sichelabschnitt
ebenfalls ein Blaswerk in Form eines Impulsgebers mit Blasdüsen besitzt. Die Sichelabschnitte
sind zueinander in Abhängigkeit von der Bodenbreite einstellbar, so daß hierdurch
auch der hintere Teil eines Kunststoffeinlagesackes mit einem Blasimpuls beaufschlagt
werden kann.
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In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die beiden Sichelabschnitte
sowohl an der Ober- wie an der Unterseite mit einem Blaswerk ausgerüstet sind, wodurch
die Blasimpulse auf eine besonders große Folienfläche ausgeübt werden können, was
zu einem sicheren Zurückdrängen des Kunststoffeinlagesackes beitragt.
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Es ist ferner vorgesehen, die Blasdüsen des ersten Sichelabschnittes
verstellbar anzuordnen derart, daß der Anblaspunkt in Abhängigkeit von Sackformat
und Kunststoffolienqualität variiert werden kann. Des weiteren ist zweckmäßigerweise
die Spitze des vorderen Sichelabschnittes mit Nasen versehen, die das Eintauchen
dieses Abschnittes in den Papierschlauch besonders erleichtern.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird nachstehend
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
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Es zeigen Fig. 1 eine schematisierte Seitenansicht einer Vorrichtung
nach der Erfindung, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1.
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Ein Sackschlauchabschnitt 1, bestehend aus einem Papierschlauch mit
einer Innenlage in Form eines am Boden geschlossenen Kunststoffeinlagesackes, der
mit einer Querklebenaht an der Papierschlauchwand angeklebt ist, wird im üblichen
Querförderverfahren durch kontinuierlich umlaufende Fördermittel an transportiert.
Der flachliegend geförderte Schlauchabschnitt 1 durchläuft die Vorrichtung beginnend
mit einer Voröffnungseinrichtung, die zunächst einen oberhalb und einen unterhalb
des aufzuziehenden Schlauchabschnittendes rotierenden Sauger 2, 3 aufweist. Den
Saugern 2, 3 nachgeordnet ist im Rahmen der Voröffnungseinrichtung eine in der Ebene
der durchlaufenden Schlauchabschnitte 1, also in horizontaler Ebene rotierende Streichsichel
4. Die Streichsichel 4 ist aus einem vorderen Sichelabschnitt 4a sowie einem hinteren
Sichel abschnitt 4b aufgebaut, die auf einer gemeinsamen Welle sitzen und die im
Verhältnis zueinander in Abhängigkeit von der Bodenbreite des zu bearbeitenden Sackschlauchabschnittes
verstellbar sind.
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Die Streichsichel 4 ist derart mit Blaswerken bestückt, daß sowohl
der vordere Sichel abschnitt 4a wie auch der hintere Sichelabschnitt 4b jeweils
oberseitig und unterseitig ein Blaswerk tragen. Die Blaswerke bestehen aus einem
pneumatischen Hochdruckimpulsgeber 5, von dem aus eine Blasdüse 6 mittels eines
Hochdruckschlauches 7 gespeist wird. Die Blaswerke 5,6,7 auf dem vorderen Sichelabschnitt
4a wirken breitflächig mit Blasimpulsen auf den vorderen Teil des Kunststoffeinlagesackes
ein, während die Blaswerke 5,6,7 auf dem hinteren Sichelabschnitt 4b auf den hinteren
Teil des Kunststoffeinlagesackes mit Blasimpulsen einwirken können. Die Blasdüsen
6 der Blaswerke auf dem vorderen Sichelabschnitt 4a sind verstellbar angeordnet,
wie beispielsweise in gestrichelter Linie in Fig. 2 dargestellt, derart, daß der
Anblaspunkt in Ab-
hängigkeit vom Sackformat und von der Qualität
der Kunststoffolie variiert werden kann.
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Die Spitze des vorderen Sichelabschnittes 4a ist ferner mit Nasen
4c versehen, die das Eintauchen in den Papierschlauch erleichtern.
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Die Antriebswelle der Streichsichel 4 kann gleichförmig angetrieben
sein, sie kann aber auch ungleichförmig angetrieben sein, um im letzteren Fall die
Geschwindigkeit der beiden Sichel abschnitte während des Durchtauchens durch den
Schlauch optimal der Schlauchabschnittgeschwindigkeit anpassen zu können.
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Die Blasdüsen 6 der Blaswerke auf dem vorderen Sichelabschnitt 4a
der Streichsichel 4 sind in der Eintrittsphase auf den Boden des Kunststoffeinlagesackes
gerichtet. Es ergibt sich eine kombinierte mechanische und pneumatische Einwirkung
auf den Kunststoffeinlagesack, genauer gesagt dessen Boden, und zwar einmal durch
die Hochdruckblasimpulse und andererseits durch die mechanische Zurückdrängung durch
die Sichelabschnitte 4a, 4b.
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Nach dieser Voröffnung liegt der entblockierte Kunststoffeinlagesack
mit seinem Boden zurückgedrängt. Der Sackschlauchabschnitt 1 läuft dann zwischen
den oberhalb und unterhalb des nun weiter zu öffnenden Sackschlauchabschnittes angeordneten
rotierenden Saugern 8 und 9 hindurch, die eine weite Öffnung des Sackschlauchabschnittendes
bewirken derart, daß die nachfolgenden Aufziehwerkzeuge 10 und 11 ohne weiteres
zum Aufziehen des Bodens in das geöffnete Sackschlauchabschnittende eintreten können.
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Die Sauger 2, 3 der Voröffnungseinrichtung brauchen das Schlauchabschnittende
nur so weit zu öffnen, daß die Streichsichel 4 eintreten kann. Diese nur sehr geringe
Voröffnung durch die Sauger 2, 3 und die Zurückdrängung
des Bodens
des Kunststoffeinlagesackes durch die kombinierte Wirkung der Streichsichel 4 und
der Blaswerke 5,6,7 führt dazu, daß der Boden des Kunststoffeinlagesackes unter
sicherer Entblockierung der Kunststoffolie ohne irgendwie beachtliche Belastung
der Querklebenaht so weit zurückgedrängt wird, daß das weite Öffnen des Papierschlauches
durch die Sauger 8, 9 ebenfalls nicht zu einer Belastung der Querklebenaht führt
und zugleich durch diese weite Öffnung der Boden des Kunststoffeinlagesackes in
seiner zurückgedrängten Lage verbleibt, so daß er mit Sicherheit nicht von den Aufziehwerkzeugen
10, 11 beaufschlagt wird.
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Nach dem vollstndigen AufziehF des Bodens durch die Aufziehwerkzeuge
liegt der die Kunststoffinnaffage bildende Einlagesack an den Wandungen des aufgezogenen
Bodens an.
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In der üblichen Weise drücken rotierende Segmente dann den nachlaufenden
Eckeinschlag an und der Boden wird über eine schwenkbar gelagerte Walze angedrückt.
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Dadurch, daß die Blaswerke unmittelbar auf der Streichsichel befestigt
sind, ergeben sich für den Hochdruckimpuls praktisch keine Leitungsverluste.
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Wie in Fig. 2 mit den Pfeilen 12 angedeutet, ist die Streichsichel
4 insgesamt in Richtung auf das Schlauchabschnittende zu und von diesem fort verstellbar
angeordnet, so daß durch entsprechende Einstellung erreicht werden kann, daß bei
einer leichten Kunststoffolie die Streichsichel nicht so weit in das Schlauchabschnittende
eindringt, während bei einer schwereren Kunststoffolie ein weiteres Eindringen erforderlich
ist.
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Die Streichsichel 4 ist ferner insgesamt oder zumindest bezüglich
ihres vorderen Sichelabschnittes 4a austauschbar gestaltet, um im Bedarfsfall je
nach Breite der Säcke Streichsicheln mit kürzerer oder längerer Streichkurve einsetzen
zu können
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