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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zum übertragen
von Daten mit hohen Übertragungsgeschwindigkeiten über im Selbstwählverkehr zwischen
jeweils zwei Teilnehmerstellen herzustellende Verbindungswege unter Einbeziehen
der bereits in der Fernmeldeanlage vorhandenen Vermittlungseinrichtungen, insbesondere
des für das Fernschreiben vorhandenen Telexnetzes, bei der in den einzelnen Vermittlungsämtern
neben den bereits vorhandenen Vermittlungseinrichtungen auch noch für hohe Datenübertragungsgeschwindigkeiten
ausgelegte Übertragungswege zusätzlich angeordnet sind.
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Innerhalb der heutzutage vorhandenen Fernmeldeanlagen gibt es für
eine schnelle Datenübertragung zwei Möglichkeiten, nämlich entweder das Benutzen
der bereits vorhandenen Telefon- oder der ebenfalls bereits vorhandener Fernschreibnetze
(Telex). Im Telefonnetz ist die Datenübertragung durch die auflaufende Restdämpfung
mit Nebensprechen und Wählergeräuschen relativ störanfällig, vor allem im Ortsnetzbereich
des jeweils empfangenden Teilnehmers. Das Telexnetz der Fernschreibtechnik vermeidet
diesen Nachteil durch Gleichstromdurchschaltung in den einzelnen Vermittlungsämtern
und durch hohe Signalauslösung auf den Teilnehmerleitungen. Außerdem besteht im
Telexnetz ein bewährtes Verfahren für die Verkehrsaufnahme mit z. B. während der
Nachtzeit unbesetzten Teilnehmerstellen. Das Telexnetz hat aber den Nachteil, daß
es nur für niedrige Übertragungsgeschwindigkeiten, z. B. 100 Bd, zu verwenden ist.
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Ein Datenschnellverkehrsnetz, nach ähnlichem Prinzip aufgebaut, würde
zwar dieselben Vorteile bieten wie das Telexnetz; seine eigene Errichtung bzw. ein
entsprechender Umbau des vorhandenen Telexnetzes würde aber sehr großzügige und
umfassende Investitionen erfordern.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung
zu schaffen, die es gestattet, Daten mit hoher Übertragungsgeschwindigkeit zu übertragen
und dabei weitgehendst die vorhandenen Vermittlungseinrichtüngen des Telexnetzes
zu benutzen. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zunächst
die vorhandenen Vermittlungseinrichtungen zum Aufbau einer Verbindung zwischen den
beiden Teilnehmern benutzt werden und daß Umschalteeinrichtungen vorgesehen sind,
die nach dem Erreichen des gewünschten Teilnehmers die Verbindung auf die für hohe
Datenübertragungsgeschwindigkeiten ausgelegten Übertragungswege unter Freigabe der
bisher benutzten Vermittlungseinrichtungen durchschalten.
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Auf diese Weise ist es gemäß der Erfindung erreichbar, Daten mit hoher
Datenübertragungsgeschwindigkeit von Teilnehmer zu Teilnehmer zu übertragen, dabei
die bereits vorhandenen Vermittlungseinrichtungen voll auszunutzen und lediglich
einzelne für eine hohe Datenübertragungsgeschwindigkeit ausgelegte Übertragungswege
zusätzlich zwischen den einzelnen Vermittlungsämtern zu errichten.
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Mit besonderem Vorteil können zur Durchführung der Erfindung in den
Vermittlungsämtern Register angeordnet sein, durch die zunächst die Verbindung über
die vorhandenen Vermittlungseinrichtungen aufgebaut und nach Erreichen des gerufenen
Teilnehmers auf die für hohe Übertragungsgeschwindigkeit ausgelegten Übertragungswege
umgeschaltet wird. Einzelheiten der Erfindung gehen aus dem an Hand der Zeichnung
beschriebenen Ausführungsbeispiel hervor.
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In der Zeichnung ist auf der linken Seite die Teilnehmereinrichtung
TE dargestellt. Sie umfaßt im einzelnen die innerhalb der Teilnehmerstelle selbst
angeordneten Geräte, nämlich ein Datenendgerät E, das Fernschreibgerät FS, das Fernschaltgeräte
FG, eine Weiche W und zum Anschluß des Datenendgerätes E eine Wechselstrom-Telegrafieeinrichtung
WT 1. über die eigentliche Teilnehmerleitung Tl ist die beim Teilnehmer angeordnete
Weiche W1 mit der innerhalb der Teilnehmerschaltung im Amt angeordneten Weiche W
2 verbunden. Im Rahmen der Erfindung kann die Teilnehmerleitung eine normale Doppelleitung
sein, auf der nach dem sogenannten Zweidraht-Getrenntlagesystem eine Vierdrahtleitung
für die hohe Datenübertragungsgeschwindigkeit gebildet ist. Dabei können die Kanäle
für die schnelle Datenübertragung dem normalen Telegrafiekanal frequenzmäßig überlagert
sein. Selbstverständlich könnte im Rahmen der Erfindung zum Bilden der schnellen
Datenkanäle auch eine zusätzliche Doppelader mit entsprechenden Abschlußschaltungen
verwendet werden.
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Innerhalb der Amtseinrichtungen AE ist ein Register R, Wähleinrichtungen,
die hier in diesem Beispiel nur angedeutet sind und Wechselstromeinrichtungen WT
vorgesehen. Die Amtseinrichtungen der Vermittlungsämter A, B und
A' sind jeweils gleich ausgeführt. Die sich an das Vermittlungsamt A' anschließenden
Teilnehmereinrichtungen TE sind genauso wie auf der linken Seite ausgeführt und
deshalb nicht mehr dargestellt.
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Oberhalb des oben beschriebenen Verbindungsweges ist gemäß der Erfindung
ein zusätzlicher Übertragungsweg für die hohen Datengeschwindigkeiten dargestellt.
Er beginnt bei der Weiche W2 und führt zunächst zu einer entsprechend der gewünschten
Datenübertragungsgeschwindigkeit ausgelegten Wechselstromtelegrafieeinrichtung WT2.
Der Übertragungsweg ist vierdrähtig, d. h. für einen Vollduplexverkehr ausgeführt.
Er führt zunächst über Wähler zu einer weiteren Wechselstromtelegrafieeinrichtung
WT 3, von da aus zu den bereits. vorhandenen und für eine Übertragungsgeschwindigkeit
von 200 Bd vorgesehenen Übertragungseinrichtungen der Fernsprech-bzw. Telexnetze.
Dort endet der Übertragungsweg zunächst wiederum in einer Wechselstromtelegrafieeinrichtung
WT 4 und geht über Wähler zu der Wechselstromtelegrafieeinrichtung WT
5 des jeweils gewünschten Teilnehmers.
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Der Aufbau einer Verbindung verläuft im einzelnen wie folgt: Der Teilnehmer
wählt zunächst mittels seines Fernschaltgerätes FG in bekannter Weise eine Rufnummer.
Diese Rufnummer wird über die Weiche W l, die Teilnehmerleitung Tl, eine weitere
Weiche W 2 und eine Anschlußschaltung An an das Register R des Vermittlungsamtes
A geleitet. In dem Register R des Vermittlungsamtes A erfolgt eine Bewertung der
Teilnehmer, die in sich ein Kennzeichen für die Höhe der gewünschten Datenübertragungsgeschwindigkeit
enthält. Das Register R markiert auf Grund der Bewertung der Rufnummer einen entsprechenden
Übertragungsweg für die gewünschte hohe Datenübertragungsgeschwindigkeit. Gleichzeitig
stellt das Register die Wähler ein und gibt über die WT-Einrichtungen WT6, WT7 und
WT8, WT9 die Rufnummer des gewünschten Teilnehmers an das Register
R
des Amtes A' weiter. Das Register R des Amtes A' bewertet die Teilnehmerrufnummer,
stellt ebenfalls die Wähleinrichtungen ein und baut den Verbindungsweg bis zu dem
gewünschten Teilnehmer auf.
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Nach dem Erreichen des gewünschten Teilnehmers kann in bekannter Weise
ein Quittungsaustausch vorgenommen werden, z. B. in der innerhalb des Telexnetzes
bekannten Form, daß beide Teilnehmer ihren Namengebertext senden und dieser entweder
zentral in einer Amtseinrichtung oder bei beiden Teilnehmern bewertet wird.
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Gemäß der Erfindung werden nach dem erfolgten Quittungsaustausch innerhalb
des Registers Umschaltemittel wirksam, die den über den normalen Verbindungsweg
aufgebauten Übertragungsweg auf die für die gewünschte hohe Datenübertragungsgeschwindigkeit
ausgelegten und von den Registern am Anfang des Verbindungsaufbaues markierten Übertragungsweg
umschalten. In diesem Beispiel ist dieses der im oberen Teil der Zeichnung dargestellte
und über die WT-Einrichtung WT 3, WT 4 verlaufende Übertragungsweg.
Er ist in diesem Beispiel für eine Datenübertragungsgeschwindigkeit von 200 Bd ausgelegt.
Im Rahmen der Erfindung könnten selbstverständlich auch Übertragungseinrichtungen
verwendet werden, die eine Datenübertragungsgeschwindigkeit von 1200 Bd zulassen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden nach dem Umschalten
des Verbindungsweges auf den für die hohe Datenübertragungsgeschwindigkeit ausgelegten
Verbindungsweg die frei gewordenen Amtseinrichtungen AE der Vermittlungsämter
A, B
und A' freigegeben. Beispielsweise in der Form, daß die Wähler wieder
in ihre Null-Stellung zurücklaufen und die WT-Einrichtungen den unbelegten Zustand
einnehmen.
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Auf diese Weise ist es gemäß der Erfindung erreichbar, die bereits
vorhandenen Vermittlungseinrichtungen eines Telexnetzes für den mitunter lang dauernden
Verbindungsaufbau zu benutzen und in dieser Zeit die an sich sehr teuren und neu
zu erstellenden, für eine hohe Datenübertragungsgeschwindigkeit ausgelegten Übertragungswege
freizuhalten. Dadurch ergibt sich eine sehr gute Ausnutzung der für die hohen Datenübertragungsgeschwindigkeiten
ausgelegten Übertragungswege, da über sie pausenlos die Nachrichten übertragen werden
können und während des eigentlichen Verbindungsaufbaues keine Totzeiten entstehen.
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Die innerhalb der Amtseinrichtung AE angeordneten Register R können
im Rahmen der Erfindung so aufgebaut sein, daß sie zunächst eine innerhalb der Teilnehmerrufnummer
vorhandene Kennung für die zu übertragende Datenübertragungsgeschwindigkeit bewerten.
Auf diese Weise ist es möglich, die Anzahl der für eine schnelle Datenübertragung
einzurichtenden Übertragungswege dem Verkehrsaufkommen zwischen den einzelnen Ämtern
in verschiedenen Geschwindigkeiten anzupassen. Die Register erhalten durch die Kennung
eine Information über den jeweils einzustellenden Takt für die Gebührenerfassung,
wobei z. B. das Kriterium für die Beendigung der schnellen Datenübertragung wieder
vom Schlußzeichenbewerter S an das Register gegeben werden kann.
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Will man im Rahmen der Erfindung nach dem Durchschalten des Übertragungsweges
für die schnelle Datenübertragung die Telexverbindung, wie oben bereits erwähnt,
freischalten, aber trotzdem noch einen Verständigungsverkehr haben, so besteht an
den Teilnehmerstellen auch noch die Möglichkeit, zum Verständigungsverkehr den Fernschreiber
Fs an das Datenendgerät E für die schnelle Datenübertragung aufzuschalten, wie es
in der Zeichnung gestrichelt angedeutet ist, um so den Verständigungsverkehr gleichzeitig
mit der Datenübertragung durchführen zu können. In diesem Fall wird dann aber der
Teilnehmer für eine Telexnachricht selbst nicht mehr erreichbar.