DE1288315B - Vulkanisieren von Kautschukmischungen - Google Patents

Vulkanisieren von Kautschukmischungen

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DE1288315B DE1962C0026820 DEC0026820A DE1288315B DE 1288315 B DE1288315 B DE 1288315B DE 1962C0026820 DE1962C0026820 DE 1962C0026820 DE C0026820 A DEC0026820 A DE C0026820A DE 1288315 B DE1288315 B DE 1288315B
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Dr Kurt
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Chemische Werke Albert
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description

  • Bekanntlich lassen sich Kautschukmischungen der verschiedensten Art durch Phenolharze vulkanisieren, die durch alkalische Kondensation von Formaldehyd mit bifunktionellen Phenolen erhalten wurden. Bifunktionelle Phenole in diesem Sinn sind Phenole, deren Parastellung einen inaktiven Rest trägt.
  • Bifunktionell sind aber auch solche Phenole, die in Metastellung sperrige Substituenten tragen, die, wie in der USA.-Patentschrift 2 898 321 beschrieben, die Parastellung infolge sterischer Hinderung blockieren und so inaktivieren.
  • Die an sich nur geringe vernetzende Wirkung dieser Harze kann durch Mitverwendung von Metallhalogeniden beschleunigt und intensiviert werden.
  • Die Metallhalogenide können in Substanz zugesetzt oder in den Mischungen aus Halogen abspaltenden Stoffen und geeigneten Metallverbindungen erzeugt werden. Die Wirkungsweise und Leistungsfähigkeit der mit Metallhalogeniden beschleunigten Vulkanisation durch Phenolharze ist zusammenfassend in Kautschuk und Gummi, Bd. 14 (1961), Teil Wissenschaft und Technik, S. 201 bis 207, beschrieben worden.
  • Der Chemismus der Vernetzung von Gummimischungen durch Phenoldialkohole ist in Kunststoffe, Bd. 37 (1947), S. 41, dargestellt. Es reagieren die Methylolgruppen der Phenoldialkohole mit den zu einer Doppelbindunga-ständigen Methylengruppen des Elastomeren und bilden unter Wasserabspaltung über die Phenolharze Brücken. Nach Kunststoffe, Bd. 37 (1947), S.1-3,,reagieren die phenolischen Hydroxylgruppen und die Methylolgruppen des Harzes nach Wasserabspáltung mit den Doppelbindungen der Elastomeren unter Bildung von Chromanringen.
  • Die vulkanisierende Wirkung der Phenolharze ist nach beiden Formulierungen an die Gegenwart von freien oder zumindest potentiellen Methylolendgruppen, wie sie nach Verätherung oder Veresterung vorliegen, gebunden.
  • Uberraschenderweise wurde nun gefunden, daß methylolgruppenfreie Harze, wie sie durch ringförmige Kondensation von bifunktionellen Phenoldialkoholen entstehen, ausgezeichnete und sogar besonders kräftige Vulkanisationsmittel sind, wenn sie in reiner Form, was bevorzugt ist, oder auch in Form von Gemischen von Kondensationsprodukten, die diese ringförmigen Anteile zu wenigstens 85 Gewichtsprozent enthalten, und zusammen mit Verteilungsmitteln angewendet werden.
  • Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zum Vulkanisieren von Kautschukmischungen mit Phenolharzen als Vulkanisationsmittel, gegebenenfalls unter Mitverwendung von einem oder mehreren Halogeniden eines oder mehrerer Metalle der II. oder III. Gruppe des Periodischen Systems und/oder eines oder mehrerer Schwermetalle, dadurch gekennzeichnet, daß man als Phenolharze ringförmige Kondensate der Formel verwendet, worin Rl und R2 Alkylreste mit 1 bis 3 C-Atomen, Furylreste oder Wasserstoff, R3 einen Alkylrest mit 4 bis 12 C-Atomen, einen gegebenenfalls mit Alkylresten substituierten Cyclohexyl- oder Phenylrest und n eine ganze Zahl von mindestens 2 bedeuten. Rl und R2 können gleich oder verschieden sein.
  • Die Kohlenwasserstoffreste von R3 - können z. B. sein tert.-Butyl, Amyl, p-Octyl, Dodecyl, gegebenenfalls mit Alkylresten- substituierte Cyclohexyl- oder Phenylreste, wie Methylcyclohexyl, Tolyl, Xylyl.
  • Bevorzugt ist n = 3 bis 5, es kann aber auch größer, z. B. 8 sein. Bildung und Eigenschaften der Ringkondensate, z. B. aus p-tert.-Butylphenol und p-Octylphenol, sind in Kunststoffe, Bd. 52 (1962), S. 19 bis 21, beschrieben worden.
  • Gegenüber den bisher als Vulkanisationsmittel vorgeschlagenen Harzen aus bifunktionellen Phenolen und Aldehyden haben die ringförmigen Kondensate den entscheidenden Vorteil, daß sie mit gleichmäßig vulkanisierender Wirkung hergestellt werden können.
  • Die erfindungsgemäß als Vulkanisationsmittel verwendeten Ringkondensate weisen stets eine konstante Bruttozusammensetzung auf, sind also ganz bestimmte, eindeutig definierte Substanzen. Je nach der gewünschten Ringgröße kann n eine andere Zahl bedeuten. Infolgedessen bleibt auch die Anzahl der-zur Vernetzung von Kautschuk fähigen Stellen im Ringmolekül und damit innerhalb der Substanz konstant. Man erhält infolgedessen eine gleichmäßige Vulkanisationswirkung im Gegensatz zu einer Vulkanisation, die mit linearen, technischen Vulkanisationsharzen vorgenommen wird. In linear kondensierten Phenolformaldehydharzen kann nämlich die Bruttpzusammensetzung sogar innerhalb eines Ansatzes schwanken, da die einzelnen Phenolkerne darin durch Methylenbrücken oder durch Dimethylenätherbrücken miteinander verbunden sind, wobei die Verteilung dieser Brücken von Molekül zu Molekül schwanken kann. Da aber an den Methylolgruppen je eine und an den Dimethyläthergruppen zwei Vernetzungsstellen gebildet werden, ist die Vulkanisationswirkung einer solchen Substanz mit ungleich zur Vernetzung fähigen Stellen ungleichmäßiger als die der erfindungsgemäß verwendeten Ringkondensate.
  • Ein weiterer Vorteil der Ringkondensate liegt darin, daß infolge der gleichmäßigen Zahl der zur Vernetzung fähigen Stellen auch eine konstante Wassermenge gebildet wird. Uberdies ist die aus den Ringkondensaten abspaltbare Wassermenge von I Mol pro Phenolkern geringer als bei Verwendung von Linearkondensaten, in denen sie bis zu 2 Mol pro Phenolkern betragen kann. Die geringe, bei der Reaktion frei werdende konstante Wassermenge kann in erwünschter Weise zusammen mit den Metallhalogeniden zur Intensivierung des Vernetzungseffektes beitragen.
  • Handelsübliche Harze können zwar bereits einen bisher nicht bemerkten Anteil, der bis zu 700/0 betragen kann, ringförmiger Kondensate enthalten, aber auch in diesem Fall ergibt sich keine gleichmäßige vulkanisierende Wirkung, weil die Zusammensetzung der Harze schwankt.
  • Die ringförmigen Harzkondensate aus bifunktionellen Phenolen unterscheiden sich in ihren physikalischen Eigenschaften deutlich von den bekannten bifunktionellen Vulkanisationsharzen. Die Ringkondensate sind feinkörnig kristallin und schmelzen erst bei Temperaturen von über 90"C.
  • In reinem Zustand verteilen sie sich nicht ohne weiteres in Gummimischungen. Man kann sie aber einwandfrei in die Gummimischungen einarbeiten, indem man sie vorher in indifferenten Verbindungen, wie hochsiedenden Lösungsmitteln, oder auch in in der Kautschukindustrie üblichen Weichmachern dispergiert oder damit anteigt.
  • Durch die ringförmigen Harzkondensate wird bereits bei Zusatz von 2 bis 3 Gewichtsteilen auf 100 Teile Kautschuk ein guter Vulkanisationseffekt erzielt.
  • Im allgemeinen verwendet man 2 bis 10, vorzugsweise 3 bis 8 Gewichtsteile je 100 Teile Kautschuk.
  • Kleinere Dosierungen sind ebenfalls möglich, es muß dann jedoch damit gerechnet werden, daß'nicht mehr alle vernetzungsfähigen Stellen erfaßt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Vulkanisation aller möglichen Kautschuktypen, die olefinische Bindungen enthalten, geeignet, wie Naturkautschuk, Butylkautschuk, halogenierter Butylkautschuk, Mischpolymere von Butadien und/oder Isopren mit olefinisch ungesättigten Monomeren, wie Acrylnitril oder Styrol, Polybutadien, Polyisopren, in dem die Isopreneinheit überwiegend in der 114-cis- oder 1,4-trans-Stellung ist, oder Polychloropren oder Gemischen solcher Kautschuktypen. Der Ausdruck »Butylkautschuk« bezeichnet im allgemeinen Mischpolymere eines Isoolefins mit einer kleineren Menge eines mehrfach ungesättigten Olefins von 4 bis 14 C-Atomen im Molekül. Die Isoolefinkomponente hat im allgemeinen 4 bis 7, das mehrfach ungesättigte Olefin gewöhnlich 4 bis 6 C-Atome. Letzteres ist vorzugsweise Isopren oder Butadien.
  • Die Vulkanisation kann in bekannter Weise durch Halogenide von Metallen der II. oder III. Gruppe des Periodischen Systems oder von Schwermetallen beschleunigt werden. Von den Metallhalogeniden kommen die Chloride, insbesondere das Zinkchlorid, das Eisenchlorid oder das Zinn(lI)-dhlorid, bevorzugt in Frage, jedoch eignen sich auch andere Halogenide, wie Zinn(II)-jodid oder Aluminiumfluorid oder die Chloride der weiter unten angegebenen Metalle, z. B. das Chrom-, Nickel-, Kobalt- oder Manganchlorid.
  • Durch die Gegenwart von Füllstoffen, insbesondere aktiven oder halbaktiven Rußtypen, wird die Wirkung der Metallhalogenide verstärkt. Die Metallhalogenide können als solche zugesetzt werden. Sie werden oft nur schwer von den Mischungen der Elastomeren aufgenommen werden und starke Korrosion verursachen. Vorteilhafter ist es deshalb, sie erst während des Mischvorganges aus Halogendonatoren, das sind Halogen oder Halogenwasserstoff abspaltende organische Substanzen, und einer hiermit in der Hitze reaktionsfähigen Verbindung, z. B. einem Oxyd eines Metalls, in der Mischung selbst herzustellen. Geeignet sind z. B. Metallsalze der Kohlensäure oder anderer schwacher anorganischer oder organischer Säuren.
  • Wenn die Bildung der Metallhalogenide in der Mischung vorgenommen wird, erreicht man eine besonders starke Aktivierung der Vulkanisation dadurch, daß man die Mischung vor Zugabe des Harzes kurze Zeit, z. B. 5 bis 20 Minuten, auf Temperaturen von 70 bis 250"C, vorteilhaft über 1200C und bis 220"C, erhitzt.
  • Geeignete Halogendonatoren sind alle Verbindungen, die Halogen oder Halogenwasserstoff in Gegenwart einer der Metallverbindungen und unter den angewandten Bedingungen abspalten, z. B. bei einer Temperatur von über 70"C.
  • Beispielsweise sind geeignet: Polymere oder Mischpolymere von Vinylchlorid und/oder Vinylidenchlorid mit anderen polymerisierbaren Verbindungen, und zwar bevorzugt solche Polymere, die kein Stabilisationsmittel enthalten, ferner Halogen enthaltende Elastomere, wie Polychloropren, chlorierter oder bromierter Butylkautschuk, Halogenierungs- oder Chlorsulfonierungsprodukte von Niederdruck- oder Hochdruckpolyäthylen oder höheren Polyolefinen, kolloidale Mischungen von Polyvinylchlorid mit Acrylnitril-Butadien-Mischpolymeren, halogenierte Kohlenwasserstoffe, die abspaltbares Halogen oder abspaltbaren Halogenwasserstoff enthalten, wie flüssige oder feste Chlorierungsprodukte von Paraffin-Kohlenwasserstoffen natürlicher oder synthetischer Herkunft, halogenhaltiger Faktis, Benzal- oder Benzotrichlorid oder Homologe davon, Heptachlorcyclohexan, chlorierte Essigsäuren, Säurehalogenide, Verbindungen, die die Gruppe ~ NHal enthalten, wie N-Bromsuccinimid oder N-Bromphthalimid, oder Gemische solcher Verbindungen. Bromverbindungen sind besonders wirksam.
  • Zur Erzeugung der Metallhalogenide können Oxyde oder Salze der üblichen Metalle verwendet werden.
  • Auch basische Salze können verwendet werden, ebenso Mischungen mehrerer Verbindungen. Besonders gute Ergebnisse werden bei Verwendung von Zinkoxyd und gegebenenfalls zusätzlich einem Eisensalz der Stearinsäure erhalten.
  • Ihre Mengen sind abhängig vom Halogen- und Metallgehalt und von der Leichtigkeit, mit der das Halogen oder der Halogenwasserstoff abgespalten wird. Im allgemeinen werden diese Verbindungen in einer solchen Menge verwendet, daß 0,1 bis 12, vorzugsweise 0,3 bis 6 Teile des Metallhalogenids je 100 Teile des Kautschuks zugegen sind oder entstehen können, wobei durch passende Auswahl der Komponenten und der Mischungstemperatur die wirklich gebildete Menge Metallhalogenid in weiten Grenzen variiert werden kann. Die günstigsten Bedingungen, unter denen die Reaktion zwischen dem Halogendonator und der Metallverbindung stattfindet, lassen sich durch wenige Versuche leicht ermitteln.
  • Die Zugabe der Metallhalogenide bildenden Stoffe zu den Mischungen kann während der Wärmebehandlung erfolgen. Die Wärmebehandlung wirkt auch auf die Kautschukkomponente der Mischung ein, erhöht die Vulkanisationsgeschwindigkeit und verbessert den Vulkanisationseffekt. Die Reaktion des Halogendonators mit der Metallverbindung kann auch durch Vermischen von einigen oder allen Bestandteilen der zu vulkanisierenden Mischung bei der genannten Temperatur bewirkt werden. Die Bildung der Metallhalogenide kann auch in zwei Stufen erfolgen, und zwar teilweise während des Vermischens bei der normalen Mischtemperatur und zum restlichen Teil während der Vulkanisationsreaktion.
  • Die Mengen der eingesetzten Mctallhalogenideund die Bedingungen der Heißbehandlung-werden zweckmäßig aneinander angepaßt. Zum Beispiel genügt in Gegenwart von größeren Metallchloridmengen, wie 2,0 bis 4,0 Teilen ZnCl2 oder SnCI2 2H2O, eine kurzzeitige Heißbehandlung, z. B. von etwa 5 Minuten bei 160 bis 1800 C. Annähernd das gleiche Ergebnis kann man erreichen, wenn nur 1,0 Teil ZnCl2 in situ erzeugt und die Heißbehandlung in 10 Minuten bei etwa 190 bis 210°C durchgeführt wird.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren können der Kautschuk, das Harz, das Metallhalogenid und dje weiteren Zusätze in beliebiger Reihenfolge gemäß den bei der Herstellung von Kautschukmischungen üblichen Verfahren gemischt werden, wenn das Metallhalogenid in Substanz zugesetzt wird, wobei man das Vulkanisationsmittel möglichst spät zumischt, um ein vorzeitiges Anvulkanisieren zu verhindern. Man kann aber auch das Metallhalogenid zunächst mit den ringförmigen Kondensaten mischen und durch gelindes Erwärmen mit diesen kombinieren, wodurch das Einmischen des Metallhalogenids erleichtert und die Vulkanisationswirkung verbessert wird. Falls das-Metallhalogenid in situ aus einem Halogendonator und einer Metallverbindung gebildet wird, ist es vorteilhaft, die Metallverbindungen und die halogenhaltige Verbindung zuerst einzuarbeiten, um eine gute Verteilung dieser Komponenten in dem Elastomeren zu gewährleisten. und daher die Bildung der größtmöglichen Menge Metallhalogenid zu gestatten. Dann können die anderen Bestandteile, wie Stearinsäure, Palmitinsäure, Myristinsäure oder Laurinsäure, oder andere Hilfsmittel zugesetzt werden.
  • Auch Polymerisate, wie Polyäthylen, Polypropylen, oder Mischpolymerisate des ethylens, Propylens u. dgl. oder Gemische mehrerer Polymerisate können zugesetzt werden. Soll die Mischung zur Steigerung der aktivierenden Wirkung der Metallhalogenide kurzzeitig bei Temperaturen von über 120 C gewalzt. geknetet oder gelagert werden. so wird das als Vul- kanisationsmittel verwendete Harz zweckmäßig erst nach Wiederabkühlen zugesetzt.
  • Es ist auch möglich, bereits vor oder während der Heißbehandlung eine kleine Menge, etwa 0,1 bis 1,5 Gewichtsteile, eines als Vulkanisationsmittel wirkenden Harzes zuzusetzen. Es findet dann schon während der Heißbehandlung eine gewisse Vernetzung statt, durch die der Mischvorgang nur wenig beeinflußt wird.
  • Die Mischung kann in ebenfalls bekannter Weise, z. B. durch Erhitzen in heißer Luft oder Dampf oder auch durch Pressen in geheizten Formen, geformt und vulkanisiert werden. Bevorzugt sind Vulkanisationstemperaturen von 150 bis 170°C und Vulkanisationszeiten von 5 bis 60 Minuten. Zur Abkürzung der Vulkanisation kann auch bei Temperaturen von über 170 bis zu 2200 C gearbeitet werden.
  • - Die Mischungen werden im allgemeinen unter Mitverwendung von Füllstoffen, wie Ruß oder aktiven Kieselsäuren, hergestellt. Sie können zu technischen Kautschukwaren, z. B. Besohlungsmaterial, Autoreifen, Schläuchen, Dichtungsplatten, Fußmatten, Puffern, Förderbändern, Kabelisolierungen u. dgl., verarbeitet werden. Besonders überraschend ist es, daß sich Gemische aus Butylkautschuk und anderen Kautschukarten zu einheitlichen Produkten vulkanisieren lassen.
  • In den nachfolgenden Beispielen wurden die Zerreißprüfungen (Zerreißfestigkeit, Zerreißdehnung und Spannungswerte bei 150, 300 und 5000/0 Dehnung) an Ringen von einem Innendurchmesser von 44,6 mm und einem Außendurchmesser von 52,6 mm und einer Dicke von 6 mm ausgeführt.
  • Beispiel 1 Als Vulkanisationsmittel wird ein in folgender Weise hergestelltes Ringkondensat aus p-Octylphenoldialkohol verwendet. p-Octylphenoldialkohol wird bei 140'C der Schmelzkondensation unterzogen, bis die Wasserabspaltung weitgehend beendet ist. Das Reaktionsprodukt wird in Methanol vollständig gelöst und bei 0 bis 5 C stehengelassen. Die Ringkondensate kristallisieren aus, werden abfiltriert und mit Methanol nachgewaschen.
  • Zur Verwendung als Vulkanisationsmittel werden die Ringkondensate im Gewichtsverhältnis 1:1 mit Dibutylphthalat (PasteA) bzw. mit Mineralöl (Paste B) angeteigt.
    Mischung
    I ll III
    Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisat 97,0 -
    Butadien-Styrol-Mischpolymerisat . . . . . . . . . . 97. 0 ~ 97,0
    Polyisopren ..
    Chlorsulfoniertes Poly. ithylen 3, 0 3,0 -3,0
    Stearinsäure . . ......................... 1,0 1,0 1,0
    Zinkoxyd . ....... ......................... 1,5 1,5 1,5
    Aktiver Ofenruß ......................... ................. 45, 45,0 45,0
    Paste A .. ..... ......................... 8,0 - -
    Paste B . .... . ......................... -. 8,0 8,0
    Heißwalzen der Mischungen vor Zugabe der Pasten
    je 10 Minuten bei Vulkanisationstemperatur 155 C 120 bis 140 C 170 bis 180 C 175 bis 180 C
    Prüfergebnisse
    Heizzeit Zerrießfestigkeit Zerreißdehnung Spannungswert*) Rückprall- Härte
    Mischung
    Minuten elastizität °Shore A
    kg/cm2 5 150 300 %
    I 40 244 491 32 111 25 67
    60 253 462 36 127 25 67
    II 20 221 582 16 62 39 55
    40 244 492 24 100 39 58
    III 20 196 530 26 85 39 60
    40 193 482 34 100 39 62
    *) Spannungswert bei 150 und 300°/0 Dehnung (kg/cm2).
  • Beispiel 2 Dieses Beispiel zeigt die Vulkanisation von Butylkautschukmischungen unter Verwendung verschiedener Aktivierungssysteme und einen Vergleich der vulkanisierenden Wirkung ringförmiger Kondensate mit einem aus gleichen Grundstoffen hergestellten handelsüblichen bifunktionelien Phenolharz.
    Mischung
    IV IVa V
    Butylkautschuk 1,5 bis 2,0 Molprozent ungesättigt.. 98,0 98,0 100,0
    Chlorsulfoniertes Polyät,hylen .............. 2,0 2,0 0
    Zinkoxyd ................................... 1,1 1,1 -
    Aktiver Ofenruß ......................... ......... . .. 50,0 50,0 50,0
    Stearinsäure ........ 0 . . . . .................. .... 1,0 1,0 1,0
    SnCl2 # 2H2O....................................... - - 2,0
    Paste a (s. Beispiel 1)............................ 6,0 - 6,0
    Handelsübliches Alkylphenolharz mit etwa 700/0
    ringförmigen Anteilen ......... ......................... - 3,0 -
    Dibutylphthalat.................................................. - 3,0 -
    Mischungen IV und IVa werden vor Einarbeitung der Phenolharze 10 Minuten bei 200° C gewalzt Mischung V wird auf gekühlten Walzen gemischt, die Mischungstemperatur beträgt 90 bis 1000 C. Vulkanisationstemperatur 155°C. Alterung der Vulkanisate 14und21 Tage bei 15°C.
  • Prüfergebnisse
    Heizzeit Zerreißfestigkeit Zerreißdehnung Spannungswert*) Härte
    Mischung
    Minuten kg/cm2 % 150 300 °Shore A
    IV 20 104 593 16 44 61
    40 114 534 19 54 63
    60 121 538 21 59 64
    Alterung
    14 Tage..... 40 85 362 31 71 70
    21 Tage..... 40 59 380 23 48 70
    IVa 20 101 622 16 41 60
    40 114 574 17 50 60
    60 116 560 19 53 62
    Alterung
    14 Tage..... 40 82 378 27 65 70
    21 Tage..... 40 56 398 20 42 69
    V 20 117 499 18 58 55
    40 129 298 28 89 59
    60 129 352 33 105 59
    Alterung
    14 Tage.... 40 104 231 56 - 70
    21 Tage..... 40 83 233 44 - 70
    *) Spannungswert bei 150 und 300°. Dehnung (kg cm2).
  • Der Vergleich der Mischungen zeigt klar, daß die durch die erfindungsgemäßen ringförmigen Kondensate vulkanisierte Mischung IV stärker vernetzt ist als die durch bekannteAlkylphenolharze vulkanisierte Mischung IVa. Der höhere Vernetzungsgrad der Mischung äußert sich in höheren Spannungswerten in ungealtertem und gealtertem Zustand -An Stelle des Zinkoxyd. in der Mischung IV können auch 5,0 Gewichtsteile Zinkstearat verwendet werden. Etwa gleichwertige Ergebnisse werden außerdem durch Verwendung von 0,3 Teilen ZnO und 0,,8 Teilen Eisenstearat erhalten. Die Alterungsbeständigkeit der Vulkanisate ist dann allerdings etwas geringer.
  • Eine sehr wirkungsvolle Beschleunigung wird weiterhin durch folgende Aktivierungssysteme erreicht: a) 1 Teil chlorsulfoniertes Polyäthylen, 2 Teile Brombutylkautschuk und 0,3 Teile Zinkoxyd, b) 2,5 Teile N-Brom-succinimid und 0,7 Teile Zinkoxyd.

Claims (1)

  1. Als Vulkanisationsmittel kann an Stelle der Paste A auch eine Paste aus einem aus p-tert.-Butylphenoldialkohol hergestellten Ringkondensat verwendet werden. Damit werden vor allem nach Mischungsbeispiel ausgezeichnete Vulkanisate erhalten Patentansprüche : 1. Verfähren zum Vulkanisieren von Kautschukmischungen mit Phenolharzen als Vulkanisations mittel, gegebenenfalls unter Mitverwendung. von einem oder. mehreren Halogeniden eines oder mehrerer Metalle der II. oder -. lIL' Gruppe des Periodischen Systems und/oder eines oder mehrerer Schwermetalle, dadurch gekennzeichn et, daß man als Phenolharze ringförmige Kondensate der Formel verwendet, worin Rt und R2 Alkylreste mit 1 bis 3 C-Atomen, Furylreste oder Wasserstoff, R3 einen Alkylrest mit 4-bis 12 C-Atomen, einen gegebenenfalls mit Alkylresten substituierten Cydohexyl-oder PhenyIrest und n eine ganze Zahl von mindestens 2 bedeuten; 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß solche Kautschukmischungen vulkanisiert werden, die vor Zugabe der ringlörmigen Kondensate kurze Zeit bei Temperaturen über 100"C gewalzt, geknetet oder gelagert worden sind.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3834879A1 (de) * 1988-10-13 1990-04-19 Beiersdorf Ag Klebstoff auf der basis von phenolharzen und nitrilkautschuken

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