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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Entnahme einzelner
flacher Faltschachtelzuschnitte aus einem Magazin, in dem die Zuschnitte aufrecht,
auf einer Zuschnittskante ruhend, gestapelt sind und zur Ablieferung des jeweiligen
Zuschnitts in etwa vertikaler Lage mit sehr genauer Ausrichtung vor einem niedrig
gelegenen Faltschacht durch den ein Faltstempel dann den Zuschnitt zwecks Aufrichtung
in Schachtelform treibt.
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Es ist bekannt, aufgekantete Zuschnitte von einem Magazin zu einer
niedriger gelegenen Ablagestelle zwischen Förderbändern zu transportieren, die je
doch nicht imstande sind, die Zuschnitte in genau ausgerichteter Stellung abzuliefern,
da die Zuschnitte nur durch Reibung erfaßt werden und, insbesondere bei höheren
Förderungsgeschwindigkeiten, vom Endanschlag abprallen und dadurch in nicht einheitlicher
Weise zur Ruhe gelangen.
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Es ist weiterhin bekannt, aufgekantete Zuschnitte mittels Saugnäpfen
zu erfassen, die dann den Zuschnitt vor einen Faltschacht schwingen, wo dann der
Zuschnitt durch Bewegung lotrecht zur Zuschnittsebene in genau ausgerichteter Lage
abgelegt wird.
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Es entstehen jedoch Schwierigkeiten, wenn der Zuschnitt eine große
Oberfläche aufweist und infolgedessen einen erheblichen Luftwiderstand bei der schnellen
Ablage erfährt.
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Größere Zuschnitte erfordern weiterhin einen reichlichen Spielraum
in bezug auf den Faltstempel, das Gesenk und andere Maschinenelemente, an denen
der Zuschnitt vorbeibewegt werden muß, insbesondere während der der Transportbewegung
überlagerten üblichen Wendung des Zuschnitts um etwa 900.
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Es ist in diesem Zusammenhang bekannt, den den Zuschnitt erfassenden
Sauger an einer Stange anzuordnen, die mittels eines am Stangenende befindlichen
und in einer Steuerbahn gleitenden Schwenkhebels neigbar ist. In der bekannten Anordnung
wird die Stange selbst-auf einem Kreisbogen geschwenkt und die beiden überlagerten
Bewegungen haben zur Folge, daß der Zuschnitt gleichzeitig transportiert, gewendet
und schließlich senkrecht zur Zuschnittebene abgelegt wird.
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Eine Vorrichtung zum-Entnehmen von in einem Magazin in einem Winkel
von weniger als 900 zur Horizontalen oberhalb eines Faltschachtes angeordneten Zuschnitten
und zum Anlegen an einen Faltschacht mit einer Sauger tragenden Stange, die einen
am Stangenende angeordneten und in einer Steuerbahn gleitenden Schwenkhebel aufweist,
wird erfindungsgemäß dadurch verbessert, daß die Stange die Vorderachse eines Rollenwagens
bildet, der in eine senkrecht verlaufende Führungsbahn mit einem zum Magazin hin
gerichteten Ende geführt ist, neben der eine im wesentlichen parallel verlaufende
Steuerbahn für den Schwenkhebel vorgesehen ist und daß der Rollenwagen an seiner
Hinterachse mit einer von einem an sich bekannten Antriebsgestänge angetriebenen
Zugstange verbunden ist.
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Die so verbesserte Vorrichtung trennt den von den Saugern erfaßten
Zuschnitt vom Stapel langsam genug, um Luft zwischen Zuschnitt und Stapel eintreten
zu lassen, fördert den Zuschnitt in dessen Ebene mit hoher Geschwindigkeit und verlangsamt
dann den Zuschnitt, so daß dieser nicht vom Endanschlag abprallt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren der Zeichnung
dargestellt.
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F i g. 1, 2 und 3 sind perspektivische Ansichten der Entnahmevorrichtung
in der obersten Stellung, zweitens kurz nach der Entnahme eines Zuschnitts und schließlich
nach Ablage des Zuschnitts, und F i g. 4 ist eine schematische Darstellung der Entnahmevorrichtung
und eines zweckmäßigen Antriebs in sechzehn aufeinanderfolgenden Stellungen.
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Ein Stapel flacher FaltschachtelzuschnitteB sitzt hochkant auf leicht
nach oben geneigten Tragstäben 11, die bei 12 getagert sind. Anschlagscheibenl3
und Haltenasen 15 halten den Stapel an der dargestellten Lage. Ausrichtschultern
an gewissen Haltenasen erstrecken sich in Schlitze 17, 18 der Zuschnitte, wie bei
19 ersichtlich ist. Die Zuschnitte sind seitlich durch Stangen und Platten 21 ausgerichtet.
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Die Zuschnitte befinden sich somit im Magazinrahmen 22, 23, 24, 25
in genau ausgerichteter Lage, in der die Zuschnitte zwecks Transport zur Ablieferungsstation
am Eingang eines niedriger gelegenen Faltschachts oder Gesenks von der Entnahmevorrichtung
erfaßt werden.
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Das Gesenk weist einen massiven Rahmen 26 auf, der an einer senkrechten
Gelenkachse 27 angelenkt ist, damit das Gesenlr. verschwenkt werden kann, wodurch
die Ablieferungsstation des eigentlichen Förderers freigelegt ist (F i g. 2 und
3).
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Auf der der Gelenkachse 27 gegenüberliegenden Seite des Gesenkrahmens
ist ein Bügel 28 vorgesehen, der mit einer schnell lösbaren Einspanavorrichtung
29 vernegelbar ist.
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Das Faltgesenk weist Faltelemente 33, 34 zur Faltung der Seitenwandungen
35, 36 des Zuschnittes auf, und Endrollen 37, 38 zur Faltung der Schachtelenden.
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Der Zuschnittförderer weist ein Paar Saugnäpfe 48 auf, die an Armen
49,50 än einer Vierkantquerstange 51 befestigt sind. Die Vierkantstange 51 ist an
ihren Enden mit Rollen52 versehen, die in senkrecht sich erstreckenden Führungsschienen
53 laufen, wobei lediglich die linke Führungsschiene sichtbar ist. Der untere Abschnitt
54 der Führungsschienen ist geradlinig und der obere Abschnitt 55 ist, wie am besten
aus F i g. 4 zu erkennen, zur Magazinöffnung hin gekrümmt.
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Eine runde Stange 56 erstreckt sich parallel zur Vierkantstange und
ist an ihren Enden ebenfalls mit Rollen 57 versejien, die in den gleichen Führungsschienen
53 auf beiden Seiten des Magazins laufen.
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Die Stäbe 51 und 56 sind durch Glieder gelenkig miteinander verbunden.
Die aus den Stäben 51, 56 und den Gliedern-58 bestehende~Baugruppe kann als ein
Rollenwagen-angesehen werden, der in den Führungsschienen 53 läuft und der lArümrnung
der Führungsschienen folgen kann: Der Rollenwagen51, : 56, 58 wird längs der Führungsschiene
53 durch Zugstangen 59 auf- und abbewegt.
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Es ist zu erkennen, daß die Lage der Saugnäpfe 58 durch eine Verschwenkung
der Vierkantstange 51 verändert werden kann. Da die Saugnäpfe 58 an Schwenkarmen
49, 50 der Stange 51 montiert sind, wird eine Bewegung der Saugnäpfe 58 zur Magazinöffnung
hin und von dieser fort erzeugt.
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Ein Steuer- oder Schwenkarm 60 an der Vierkantstange 61 läuft mit
einer Rolle 62 in einer weiteren senkrechten Führungsschiene 63.
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Wenn der Wagen 51, 56, 58 in den gekrümmten Führungsschienenabschnitt
55 eintritt, so setzt die Rolle 62 des Schwenkarmes 60 ihre Bewegung in der senkrechten
Schiene 63 fort, wodurch bewirkt wird, daß die Stange 51 gekippt und die Saugnäpfe
58 zur Magazinöffnung hin geschwenkt werden. Eine Abwärtsbewegung des Wagens kippt
die Stange 51 in entgegengesetzter Richtung, wodurch die Saugnäpfe vom Magazin weggeschwenkt
werden (F i g. 1 und 2).
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Vordere Führungsstangen 64 und hintere Führungsstangen 65 begrenzen
eine im wesentlichen senkrechte Bahn 66 für die seitlichen Zuschnittsteile.
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Der Wagen trägt ferner ein Entlüftungsventil 67, mit einem nach hinten
sich erstreckenden Arm 68.
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Wenn der Arm 68 angehoben ist, öffnet dieser die Unterdruckleitung
69 der Saugnäpfe. Der Restteil des Unterdrucksystems ist an sich bekannt.
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Nach der Freigabe des Zuschnittes B an der Ablieferungsstation wird
der Zuschnitt durch einen Anschlag 83 gehalten (F i g. 3). In dieser Stellung befindet
sich die Bodenwandung des ZuschnittesB in einer genau ausgefluchteten Lage gegenüber
dem Faltstempel 46, der während des Aufwärtshubes des Förderers nach vorn bewegt
wird, um den Zuschnitt durch das Faltgesenk zu treiben (siehe Fig. 1). In der Zwischenzeit
kehrt der Förderer zurück, um den nächsten Zuschnitt aufzunehmen.
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Die Wirkungsweise der Fördervorrichtung und eines zweckmäßigen Antriebgestänges
kann am besten unter Bezugnahme auf F i g. 4 erläutert werden.
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Ein Antriebskurbelzapfen 93 beschreibt einen Kreis 94 im Uhrzeigersinn
und treibt einen bei 88 gelagerten Schwenkhebel 86. Das Ende des Schwenkhebels 86
bewegt sich auf einem Bogen 97 und treibt einen bei 91 gelagerten Hebe189 über ein
Verbindungsgestänge an, welches bei 96, 98 angelenkt ist. Der Punkt 98 bewegt sich
auf einem Kreisbogen 99. Die Winkelgeschwindigkeit des Schwenkpunktes 91, an dem
der Hebel 89 montiert ist, ist in der Nähe der Endlagel-0 gering, wobei in dieser
Phase das Verbindungsgestänge 90 im wesentlichen mit dem Schwenkarm 86 ausgerichtet
ist. In der Nähe der anderen Endlage 1-8 ist das Verbindungsgestänge scharf gegenüber
dem Hebel 86 und dem Eingangshebel 89 abgewinkelt und die Winkelgeschwindigkeit
des Punktes 91 demgemäß höher.
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Das Ende 100 eines mit dem Hebel 89 starr verbundenen Armes 76 bewegt
sich auf einem Bogen
101. Die Anordnung der Zugstange 59 gegenüber dem Arm 78 ist
wiederum derart, daß für die Stellungen A-0 sich das andere Ende der Zugstange an
der Querstange 56 sehr langsam bewegt, da dort die Zugstange 59 im wesentlichen
mit dem Arm 78 fluchtet, wohingegen die Geschwindigkeit der Stange 78 in der Nähe
des gegenüberliegenden EndesA-8 des Hubes größer ist.
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Der RollenwagenS1, 56, 58 und die Saugnäpfe bewegen sich aufwärts,
während des Rückhubes schnell, wie durch die Inkrementzahlen -8 bis ersichtlich
ist. Die Wagenbewegung wird zum oberen Ende des Rückhubes hin verlangsamt, da in
dieser Phase der Hebel 86 und die Verbindungsstange 90 und der Arm 76 und die Stoßstange
59 sich einer ausgefluchteten Lage nähern. Die Aufwärtsbewegung der Saugnäpfe wird
zusätzlich dadurch verlangsamt, daß die Vierkantstange 51 in den gekrümmten Teil
5S der Führungsschienen 53 eintritt. Während der zuletzt genannten Phase der Fördererbewegung
wird die Vierkantstange 51 gekippt, um die Saugnäpfe 48 zum Zuschnittstapel B hin
zu bewegen.
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Der Zuschnitt wird von den Saugnäpfen 48 erfaßt. Die Arme 49 mit
der Vierkantstange werden gekippt, um den Zuschnitt vom Stapel abzuziehen.
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Diese Bewegungsphase erfolgt verhältnismäßig langsam, so daß Luft
hinter den erfaßten Zuschnitt eintreten kann.