DE1283517B - Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen aus Acrylamid-Polymerisaten - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES ^KäiiS PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. a.: C 08 f- 29/34

C 08 f-47/08

Deutsche Kl.: 39 b4- 29/34

39 b4-47/08

Nummer: 1283 517

Aktenzeichen: P 12 83 517.5-43 (W 24698)

Anmeldetag: 18. Dezember 1958

Auslegetag: 21. November 1968

Gegenstand des älteren deutschen Patentes 1 080 773 ist ein Verfahren zur Herstellung schaumförmiger Kunststoffe durch partielle thermische Zersetzung von Polyacrylsäurederivaten. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß man Acrylamid allein oder in Mischung mit höchstens 70 Gewichtsprozent Acrylnitril, Acrylsäure oder Styrol in saurer, wäßriger Lösung in Gegenwart von Polymerisationskatalysatoren entweder zwischen pH 4 und 7 bei Temperaturen von 50 bis 110° C oder bei Aciditäten zwischen pH 4 und der Acidität von 60%iger Schwefelsäure bei Temperaturen von 20 bis 110⁰C unter Zusatz von Eisen-, Chrom-, Vanadium-, Titan- oder Mangansalzen polymerisiert, das Polymerisat isoliert und unter Anwendung von Druck und Hitze vorverformt und hierauf die Preßlinge bei 150 bis 240° C, vornehmlich bei 210 bis 230° C, expandiert.

Wenn man bei der Herstellung dieser Schaumstoffe den Katalysatorzusatz verringert, so haben die erhaltenen Polymerisate nicht mehr die Fähigkeit, durch Erhitzen bei normalem Druck in Schaumstoff überzugehen.

Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen aus Polymerisaten von Acrylamid oder dessen Mischung mit höchstens 70 Gewichtsprozent Acrylnitril, Acrylsäure oder Styrol, die nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 1080 773, jedoch mit verringertem Katalysatorzusatz, hergestellt worden sind, durch Spritzgießen der pulverförmigen treibmittelfreien Formmassen.

Damit ist es möglich, diese Schaumstoffe ohne vorherige Bildung von Preßlingen herzustellen. Dabei hat sich sogar gezeigt, daß eine vorherige Verformung der Polymerisate der Schaumstoffbildung hindernd im Wege steht.

Ein besonderer Vorteil des Verfahrens liegt darin, daß die Katalysatorzugabe bei der Herstellung des zu zerschäumenden Polymerisats auf ein Mindestmaß beschränkt werden kann.

Herstellung des Ausgangsproduktes

0,635 Gewichtsteile Acrylnitril werden bei 95 bis 100° C in 1,24 Gewichtsteile 90°/oiger Schwefelsäure eingetropft, in welcher 0,025 Gewichtsteile Ferrosulfat und 0,09 Gewichtsteile Methylenblau gelöst sind. Darauf wird mit 1,24 Gewichtsteilen Wasser verdünnt und nach Zusatz von 0,014 Gewichtsteilen Acetylen sowie von weiteren 0,365 Gewichtsteilen Acrylnitril durch Zugabe einer wäßrigen Lösung von Ammoniumpersulfat bei 75 bis 95° C unter Rühren polymerisiert. Das Mischpolymerisat Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen aus Acrylamid-Polymerisaten

Anmelder:

Wacker-Chemie GmbH, 8000 München

Als Erfinder benannt:

Dr. Karl Meinel, 8263 Burghausen

wird abgesaugt, säurefrei gewaschen und getrocknet. Man erhält ein Pulver.

Beispiel 1

Gibt man dieses in eine Spritzgußmaschine, deren Kopf auf etwa 170° C erwärmt ist, so verläßt das Mischpolymerisat die Spritzdüse in Form eines Schaumstoffes, der eine Dichte von etwa 0,03 bis 0,05 hat. Ein verschmolzener Preßling aus dem gleichen Mischpolymerisat bildet bei normalem Druck auch bei 230° C keinen Schaumstoff.

Beispiel 2

Es wird wie oben ein Mischpolymerisat dargestellt mit dem Unterschied, daß die zugesetzte Menge an Ferrosulfat nur 0,003 Teile beträgt. Auch aus diesem Mischpolymerisat wird durch den Druck der Spritzgußmaschine, deren Kopf auf etwa 170° C erhitzt ist, der Vorgang der Schaumstoffbildung ausgelöst. Der gebildete Schaumstoff besitzt im Vergleich zu einem aus dem gleichen Mischpolymerisat hergestellten verschmolzenen Preßkörper eine 20- bis 30fache Ausdehnung des Volumens.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen aus Polymerisaten von Acrylamid oder dessen Mischung mit höchstens 70 Gewichtsprozent Acrylnitril, Acrylsäure oder Styrol, die nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 1 080 773, jedoch mit verringertem Katalysatorzusatz, hergestellt worden sind, durch Spritzgießen der pulverförmigen treibmittelfreien Formmassen.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschrift Nr. 865 194;
   schweizerische Patentschrift Nr. 267 757;
   »Kunststoffe«, 1950, S. 23 bis 27.