DE1282942B - Weichmachen von Mischpolymerisaten aus AEthylen - Google Patents
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DEUTSCHES
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Deutsche KI.:
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C08f
39b4-3'7'/00
45/50 ■ * ' '.
P 12 82 942.4-43 (U 14266)
26. August 1964
14. November 1968
Die Herstellung von Polyäthylen mit geringer Steifheit nach dem in der USA.-Patentschrift 2 153 553
beschriebenen Polymerisationsverfahren mit hoher Temperatur und hohem Druck ist bekannt. Die so
hergestellten Polyäthylenmaterialien besitzen unter anderem eine verhältnismäßig geringe Steifheit in der
Größenordnung von etwa 980 kg/cm2 oder weniger.
Dies stellt einen Gegensatz zu den nach Verfahren mit niedriger Temperatur und niedrigem Druck
hergestellten Polyäthylenen dar, die eine Steifheit bis zu etwa 1120; kg/cm2 und mehr haben. ·
■ Für das Polyäthylen mit geringer Steifheit gibt es viele industrielle Verwendungszwecke. So wurde es
z. B. bei der Herstellung beschichteter Kunststoffe, ·- biegsamer Filme, von Einpackfilmmaterialien, Druckflaschen-
und flexiblen Behältern sowie verformten und stranggepreßten Gegenständen verwendet. Für viele
Zwecke ist es jedoch zweckmäßig, Polyäthylen oder »polyäthylenähnliche« Kunststoffe zu verwenden, die
eine wesentlich geringere Steifheit besitzen und ao
wesentlich elastischer sind als die nach Verfahren mit hoher Temperatur und hohem Druck hergestellten
Polyäthylenen.
Versuche, das Polyäthylen selbst weichzumachen, waren auf Grund der Unverträglichkeit der Weichmacher
mit Polyäthylen und dem sogenannten »Ausschwitzen« des Weichmachers aus dem Harz beim
Stehen, selbst bei Zimmertemperatur, ohne Erfolg.
Die Mischpolymerisation von Äthylen mit vielen monomeren organischen Verbindungen brachte eine
teilweise Lösung des Problems, aber dieses Verfahren: hat verschiedene Nachteile und Einschränkungen.
Ein Nachteil dabei ist, daß man einige der monomeren
organischen Verbindungen mit dem Äthylen nicht c'ii
mischpolymerisieren kann. Ein weiterer Nachteil ist es, daß oft große Mengen des Comonomeren zur Herstellung
eines Mischpolymerisates mit der erforder-1
liehen geringen Steifheit und hohen Elastizität notwendig
sind. Im Hinblick auf die den Mischpolymeri- ■' '·
sationsverfahren innewohnenden Schwierigkeiten verringert die erhöhte Comonomerenkonzentration die
Produktivität eines gegebenen Polymerisationsreaktionsgefäßes,
wodurch die Ausbeute an Mischpolymerisat verringert· wird. Eine weitere Be- ' '
grenzung dieses Verfahrens ist die Tatsache, daß die meisten technisch . geeigneten _ Comonomeren
wesentlich teuerer sind als das Äthylen. Daher war das hergestellte Mischpolymerisat für eine
konkurrenzfähige Verwendung auf dem Markt zu unwirtschaftlich.
. .
' Die Erfindung betrifft nun homogene, »polyäthylen-:
artige« Kunststoffpräparate mit geringer Steifheit, die Weichmachen von Mischpolymerisaten aus
Äthylen ■■·..'
Äthylen ■■·..'
Anmelder: . --■>
, s
Union Carbide Corporation,'New York, N. Y.
■ (V. st. A.) ;;
Vertreter:
... Dr. W. Schalk, Dipl.-Ing. P. Wirth, ' ;, 1
Dipl.-Ing. G. E. M. Dannenberg, /
Dr. V. Schmied-Kowarzik j ;i .,
und Dr. P. Weinhold, Patentanwälte,
6000 Frankfurt, Große Eschiöheimerstr. 39 ■ :
• Als Erfinder benannt: ■"■··:.
Lloyd Henry Wartmann, Charleston, W. Va. !
(ν. st. a.) ■■/;■■ ■:
.......»■ 1 .
■■■■ . Ϊ ■—. : 1.,... I
Beanspruchte Priorität: / . .
V. St. v. Amerika vom 30. August 1963 (305 787>
2 '■■■'■
nicht die Nachteile der bisher' bekannten weichgemachten
Polyäthylenpräparate aufweisen.
. Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von
als Weichmacher für Polymere bekannten organischen' Phosphaten der allgemeinen Formel
O=P^O-X"·
in welcher X' eine Alkylgruppe mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen und X" eine Alkylgruppe mit 4 bis
12 Kohlenstoffatomen, eine Arylgruppe mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen, wie z. B, die Phenyl- und
Naphthylgruppe, eine Alkarylgruppe, wie z. B. eine alkylsubstituierte Benzol- und alkylsubstituierte Naphthalingruppe,
in welcher der Alkylbestandteil 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthält und der Benzol- und
Naphthalinteil in mindestens ,einer. Stellung substituiert ist, eine Aralkylgruppe, wie z. B. die Benzylgruppe,
eine Cycloalkylgruppe mit.3 bis 8 Kohlenstoff-: atomen, wie ζ. B. die Cycloalkylgruppe mit 3 bis
8 Kohlenstoffatomen, wie z. B. die Cyclopropyl-, Cyclopentyl- und Cyclohexylgruppe, bedeutet, zum(
Weichmachen von Mischpolymerisaten aus Äthylen und Vinylestern der allgemeinen Formel
O :
CH2=CHOGR
809 637/1223
in welchen R für ein Wasserstoffatom oder eine fflnsichtüch^vig. 1 wird daraufihjngeM.es>eii>
jd Alkylgruppemit 1 bis 10,.vorzugsweise;Ibis4Kohlen- diese Kurve durch visuelle Untersuchung der weichstoffatomen
steht. Die Mischpolymerisate enthalten gemachten Produkte aufgestellt wurde; die Unter-5
bis 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise 12 bis 25 Ge- suchung erfolgte zur Bestimmung des Ausschwitzens
wichtsprozent, Vinylester. 5 des Weichmachers aus den weichgemachten Misch-
Mischpolymerisat und Weichmacher: werden in polynjerisatpräparaten nach 2wöchigem. Altern, bei
bekannter. Weise-genügend lange gemischt, um eine Zimmertemperatur (etwa 250C). Daher ist es vorzuvöllige
Einverleibung des Weichmachers in das Misch- ziehen, den, Weichmacher in einer geringeren Konzenpolymerisat
und so die Herstellung eines homogenen tration als der maximal zu tolerierenden Konzentration
Produktes zu gewährleisten. Die Verwendung der io zu verwenden. So sollte z. B. in F i g. 1 bei einer Vinylangegebenen
Weichmacher verringert" die Steifheit acetatkonzentration im Mischpolymerisat von 22 Gedes
Mischpolymerisates und erhöht seine Elastizität, wichtsprozent eine Weichmacherkonzentration von
ohne daß die Verwendung größerer Mengen an maximal 50 bis 55 Teilen je 100 Teile Harz gewählt
Comonomeren bei der Herstellung des Misch-, _ .werden^umbestimmLein. anschließendes. Ausschwitzen
polymerisates notwendig ist, wodurch die oben- 15 des Weichmachers aus dem weichgemachten Präparat
genannten Nachteile und Beschränkungen umgangen zu vermeiden. Die Auswahl der zweckmäßigsten
werden. . Konzentration eines besonderen Weichmachers für
Brauchbare monomere Vinylester sind z. B. Vinyl- jedes Mischpolymerisatpräparat kann vom Fachmann
formiat, Vinylacetat, Vinylpropionat und Vinyl- leicht getroffen werden.
butyrat. Es wurde festgestellt, daß mitzunehmender a° Das Verfahren zur Einverleibung des Weichmachers-Anzahl
der Kohlenstoffatome in der Alkylgruppe - in das Mischpolymerisat ist nicht sehr entscheidend,
sich die Verträglichkeit eines gegebenen Weichmachers und es kann irgendeines der zu diesem Zweck bekannmit
dem Äthylen-Vinylester-Mischpolymerisat ver- ten Verfahren angewendet werden. So sind z.B. ein
rihgert und eine höhere Vinylesterkonzentration im Zweiwalzenstuhl, ein Banbury-Mischer, ein gewöhn-Mischpolymerisat
zur Erzielung einer entsprechenden 25 liches, mit einem geeigneten. Mischer versehenes
Verträglichkeit des Weichmachers mit dem Misch- Gefäß und eine Einfach- oder Doppelschraubenstrangpolymerisat
notwendig ist, presse zum wirksamen Mischen des Weichmachers mit
Erfindungsgemäß können als Weichmacher z. B. dem Mischpolymerisat geeignet. Bei Verwendung
Tri-(2-äthylhexyl)-phosphatund2-Äthylhexyldiphenyl- eines Zweiwalzenstuhles z.B. werden -Mischpoly-*
phosphat verwendet werden. 30 merisat und Weichmacher eine ausreichend lange
Es wird darauf hingewiesen, daß diese Weichmacher Zeit gemischt und erweicht, um ein vollständiges
im allgemeinen durch ihre unerwartet hohe Vertrag- Mischen und Einverleiben des Weichmachers in das
lichkeit mit den genannten Mischpolymerisaten und Mischpolymerisat zu gewährleisten,
ihre Stabilität und Nichtfiüchtigkeit aus den weich- Obgleich Weichmacher und Mischpolymerisat bei
gemachten Mischpolymerisatpräparaten gekennzeich- 35 Zimmertemperatur gemischt werden können, werden
net sind. Der besondere, ausgewählte Weichmacher ..erhöhte Temperaturen zur Erzielung homogener
sowie seine Menge hängen unter anderem von der- Mischungen, d.h. Temperaturen von 100 bis 15O0C,
Konzentration des Comonomeren im Mischpolymeri- bevorzugt. Es wurde gefunden, daß das Mischen auf
sat, dem Maß an Verträglichkeit des Weichmachers einem auf 100° C erhitzten Zweiwalzenstuhl ein weniger
mit dem Mischpolymerisat, der chemischen Zu- 40 undurchsichtiges, weichgemachtes Mischpolymerisatsammensetzung
des Weichmachers und* der gewünsch- präparat liefert, als wenn es bei Zimmertemperatur
ten Steifheit des weichgemachten Mischpolymerisat- verwalzt worden wäre.
Präparates ab. Die entsprechende Auswahl des Es ist zwar bereits bekannt, organische Phosphor-
Weichmachers wird daher von den obigen Über- säureester zum Weichmachen anderer Polymerisate
legungen bestimmt und kann vom Fachmann leicht 45 zu verwenden. Daraus kann jedoch die "Brauchbarkeit
getroffen werden. Selbstverständlich wird Vorzugs- dieser Ester zum Weichmachen von Mischpolymeriweise
ein solcher Weichmacher verwendet, der mit säten von Äthylen und einem Vinylester nicht hergedem
Mischpolymerisat gut verträglich und bei Ver- leitet werden. Es hat sich im "Laufe der Forschungen
Wendung in geringen Mengen wirksam ist, über Weichmacher herausgestellt» daß die Wirksam-
In den meisten Fällen können die Weichmacher- 50 keit von Weichmachern für spezielle Polymerisate
konzentrationen bis zu 60 Teilen Weichmacher je jeweils empirisch festgestellt werden muß und daß ein
100 Teile Harz, vorzugsweise zwischen 5 und 40 Teilen Voraussagen über eine eventuelle Brauchbarkeit eines
Weichmacher je 100 Teile Harz, betragen. für ein bestimmtes Mischpolymerisat brauchbaren
Der Verträglichkeitsbereich für Trioctylphosphat, Weichmachers für ein. anderes Mischpolymerisat nicht
das zur Verwendung mit Äthylen-Vinylacetat-Misch- 55 möglich ist.
polymerisaten mit unterschiedlichem Vinylacetatge- Von einem Weichmacher werden im wesentlichen
halt geeignet sind, ist in F i g. 1 dargestellt; dort ist drei wichtige Eigenschaften verlangt::
die Vinylacetatmenge in Gewichtsprozent im Misch- 1
polymerisat als Qrdinate und die Weichmachermenge 1. Er muß ein Lösungsmittel für das Polymere sein;
in Gewichtsteilen je 100 Teile, Äthylen-Vinylacetat- 60 2. er muß das Polymere bei Zimmertemperatur erHarz als Abszisse angegeben. weichen* und
Die Bereiche von Verträglichkeit und Unverträglich- 3, er muß mit dem Polymeren lange Zeit verträglich
keit der Weichmacher mit dem Mischpolymerisat sejn. .
werden in F i g. 1 klar gezeigt. , ---.,..
So sollte z. B. in F i g. 1 bei der Vinylacetatkonzen- 65 Sehr häufig erfüllen verschiedene Verbindungen
tration im Mischpolymerisat von 22% die Weich- . zwei der obengenannten drei Bedingungen. Sehr
macherkonzentration unter 62 Teile je 100 Teile Harz häufig wird dabei di& dritte Bedingung* nämlich die
liegen, wie aus der Kurve hervorgeht. Verträglichkeit, nicht erfüllt, und es. entstehen ent-
weder käseartige Massen, oder die Weichmacher schwitzen nach verhältnismäßig kurzer Zeit aus.
Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, Weichmacher
für Mischpolymerisate aus Äthylen und Vinylestern zu finden, eine Klasse von Mischpolymerisaten,
für die es noch keine brauchbaren Weichmacher gab.
Es war nicht vorauszusehen, daß gerade die hierin beschriebenen Phosphate für diesen Zweck brauchbar
sein würden, da nämlich diese Weichmacher keine weichmachende Wirkung der einen Komponente der
Mischpolymerisate, nämlich des Polyäthylens, zeigen. Zum anderen hat es sich gezeigt, daß auch die üblichen
Weichmacher für Polyvinylacetat, als der anderen Komponente des Mischpolymerisates, für die genannten
Mischpolymerisate nicht brauchbar sind.
_ Eine Mischung aus einem Mischpolymerisat von Äthylen und Vinylacetat, das 16,7 Gewichtsprozent
polymerisiertes Vinylacetat enthält, und 6 Teilen Tri-(2-äthylhexylphosphat)
Weichmacher je 100 Teile Mischpolymerisat wurde wie folgt hergestellt:
Das Mischpolymerisat wurde zuerst auf einem auf 100° C erhitzten Zweiwalzenstuhl erweicht. Nach
etwa 2 Minuten wurde der Weichmacher zugefügt und mit dem Mischpolymerisat verwalzt, bis dieser völlig
in das Mischpolymerisat einverleibt war. Das weichgemachte Mischpolymerisatpräparat wurde dann vom
Walzenstuhl abgenommen und auf seine Eigenschaften ίο untersucht. Die physikalischen Eigenschaften der
Produkte sind in der Tabelle gezeigt.
Beispiele 2 und 3
Beispiel 1 wurde unter Verwendung desselben Weichmachers und Mischpolymerisates wiederholt,
wobei jedoch die Weichmachermenge auf 19 bzw. 31 Teile je 100 Teile Polymerisat erhöht wurde. In
beiden Fällen wurden homogene Produkte erhalten, deren physikalische Eigenschaften in der Tabelle
angegeben sind.
Beispiel | Weichmacher | Menge (s) | Zugfestigkeit (}) (kg/cm2) |
Dehnung (a) (%) |
Steifheit (3) (kg/cm8) |
Ausschwitzen (*) |
Kontrolle 1 2 3 |
kein Tri-(2-äthylhexyl)-phosphat Tri-(2-äthylhexyl)-phosphat Tri-(2-äthylhexyl)-phosphat |
6 19 31 |
81,2 30,45 44,1 27,65 |
820 715 665 395 |
266 189 154 108 |
— |
0) ASTM-Test D 638-58 T.
(a) ASTM-Test D 638-58 T.
(s) ASTM-Test D 882-56 T.
(4) Festgestellt nach 2wöchigem Altern bei Zimmertemperatur.
(s) In Teilen pro 100 Teile Polymerisat.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von als Weichmacher für Polymere bekannten organischen Phosphaten der allgemeinen FormelO—X'O=P^-O-X"
O—X"in welcher X' für eine Alkylgruppe mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen steht und X" eine Alkyl-3540 gruppe mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkylgruppe mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen, eine Arylgruppe mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen, eine Alkaryl- oder eine Aralkylgruppe bedeutet, zum Weichmachen von Mischpolymerisaten aus Äthylen und Vinylestern.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 872 048;
britische Patentschrift Nr. 796 573;
USA.-Patentschriften Nr. 2 668 174, 263 048.Hierzu 1 Blatt ZeichnungenS09 637/1223 11.68 © Bundesdruckerei Berlin
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