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Die Erfindung betrifft einen Schwingstuhl, bei dem der mit der Lehne
eine Einheit bildende Sitz im Stuhlgerüst über zwei sich von vorn nach hinten erstreckende
Blattfedern abgestützt ist, die mit ihrem vorderen Ende am Stuhlgerüst befestigt
sind, sich über die konvex gewölbte Oberseite von im Stuhlgerüst seitlich befestigten
Tragstücken nach hinten erstrecken, mit ihrem rückwärtigen Ende an der Unterseite
des Sitzes befestigt sind und sich beim Schwingen auf der Oberseite der Tragstücke
abwälzen.
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Es sind bereits Schwingstühle der umrissenen Art bekannt (norwegische
Patentschrift 97 878). Diese bekannten Stühle weisen jedoch gewisse Mängel auf.
So sind die Blattfedern mit ihrem rückwärtigen Ende an der Unterseite des Sitzes
ungefähr in der Seitenmitte desselben befestigt. Bei Belastung der Sitzfläche ergibt
sich demzufolge ein beträchtliches Absenken der übergangssteilen zwischen Sitz und
Lehne, insbesondere dann, wenn die Last auf das rückwärtige Ende des Sitzes wirkt.
Auch muß der Benutzer des Stuhles eine erhebliche Kraft aufbringen, um den Sitz
wieder in seine horizontale Lage zu bringen. Weiterhin erstreckt sich bei den bekannten
Stühlen das Tragstück nicht ganz bis zur Stuhlmitte und ist, im Querschnitt gesehen,
auf beiden Seiten nach unten gewölbt. Hierbei ergibt sich im wesentlichen der Nachteil,
daß die Gefahr besteht, daß beim Auf.-stehen und Vorkippen des Sitzes Kleidungsstücke
zwischen dem Vorderrand des Sitzes und der vorderen Querleiste abgeschert werden.
Auch stößt bei zu starkem Nach-vorn-Schaukeln die vordere Querleiste dem Benutzer
des Stuhles schmerzhaft in die Kniekehlen.
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Die Erfindung hat sich nun zur Aufgabe gestellt, einen Schwingstuhl
zu schaffen, welcher die aufgezeigten Mängel nicht mehr aufweist.
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Demgemäß betrifft die Erfindung einen Schwingstuhl, welcher sich dadurch
auszeichnet, daß sich die Tragstücke und die Blattfedern im wesentlichen über die
ganze Stuhllänge erstrecken und die Befestigungsstelle der Blattfedern an der Sitzunterseite
im hinteren Bereich des Stuhles angeordnet ist, wobei die Blattfedern eine der Krümmung
der Tragstücke entgegengesetzte Vorkrümmung aufweisen.
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Eine solche Ausbildung des Schwingstuhles gemäß der Erfindung hat
zunächst den Vorteil, daß beim Kippen des Sitz-Lehnen-Teiles kein nennenswertes
Absenken der übergangssteile zwischen Sitz und Lehne erfolgt, sondern die Sitz-Lehnen-Einheit
bei Belastung »niveaugleich« durchfedert. Da sich der Schwerpunkt des Stuhlsitzes
beim Abwälzen des Sitzunterteiles an den Tragstückbögen immer in der gleichen nahezu
horizontalen Ebene befindet und die Last im wesentlichen von den vorgekrümmten Blattfedern
aufgefangen wird, kann der Stuhlsitz bei Entlastung ohne Kraftanstrengung in die
horizontale Lage gebracht werden.
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Zweckmäßig liegt der höchste Punkt der kreisbogenförmig gewölbten
Tragstücke nahe dem vorderen Ende derselben. Dies hat insbesondere den Vorteil,
daß der Stuhlsitz beim Vorkippen nicht über seine horizontale Lage hinaus schwenkt.
Damit entfällt auch die Gefahr, däß beim Aufstehen Kleidungsstücke zwischen Sitz
und vorderer Querstrebe abgeschert werden. Weiterhin kann dem Benutzer des Stuhles
beim Aufstehen die vordere Querleiste nicht schmerzend in die Kniekehlen stoßen.
Nachfolgend wird an Hand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung
beschrieben. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 einen Stuhl gemäß der Erfindung mit
voneinander getrennten Teilen in perspektivischer Ansicht, F i g. 2 ein Teil des
Stuhles gemäß F i g. 1.
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Der in F i g. 1 gezeigte Stuhl umfaßt einen Sitz 1, der mit einer
Lehne 2 und einer Zarge 3 starr verbunden ist. Zur Abstützung dieser Stuhlteile
sind Rahmen 5, 6 und Beine 4 vorgesehen.
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Die Verbindung -zwischen dem Stuhlsitz 1 und dem Untergestell wird
mittels der in der Zeichnung zwischen dem Sitz und Untergestell gezeigten Kipporgane
hergestellt. Diese Organe bestehen aus Tragstücken 7, die gewölbte Flächen 14 aufweisen,
auf welchen sich die Blattfedern 10 abwälzen können.
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In dem gezeigten Beispiel sind die Tragstücke 7 einstückig mit einem
Querteil 8 ausgebildet, wobei die Tragstücke und Federn des Stuhles eine gesamte,
montierbare Einheit bilden, was sich über die Herstellung und die Montage derartiger
Stühle oft zweckmäßig erweist.
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Die Tragstücke 7 sind vorn, wie bei 13 gezeigt, zwecks Anlage gegen
die Innenseite des vorderen Stuhlrahmenteiles 5 gerade abgeschnitten. Die Federn
10 sind mit durchgehenden, soliden Bolzen 11 an den Tragstücken 7 befestigt und
werden mittels durch Löcher 16 geführter Schraubenbolzen an der Unterseite der Stuhlzarge
befestigt.
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Die Federn 10 sind mit ihrem vorderen Ende derart an den Tragstücken
7 befestigt, daß ein Teil 15 der Federn die gerade abgeschnittene Stirnpartie 13
überragt. Dieser vorspringende Teil ist für eine Befestigung direkt am Rahmenteil
5 vorgesehen. In dem gezeigten Beispiel erfolgt diese Verbindung derart, daß die
Teile 15 der Federn je ein Loch 12 zur Durchführung von Schrauben aufweisen, wobei
die Schrauben, wie bei 12' gezeigt, in die vordere Querstrebe 5 eingreifen.
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Die erwähnten vorderen Teile 15 der Federn können gegebenenfalls nach
unten gebogen sein, um in die Strebe 5 einzugreifen oder sie mehr oder weniger zu
umgeben, gegebenenfalls auch in Verbindung mit Schrauben.
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Die Tragstücke 7 werden mit Hilfe solider Bolzenverbindungen durch
die Löcher 9, 9' an den Rahmenseitenteilen 6 befestigt.
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Durch die gezeigte und beschriebene Ausführung wird eine sehr solide
Befestigung der Kippvorrichtung am Untergestell des Stuhles erzielt, so daß die
bei den bisherigen Stühlen dieser Art vorherrschenden Nachteile eliminiert werden.
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Wie insbesondere aus F i g. 2 hervorgeht, weisen die Federn 10 eine
gewisse Vorkrümmung auf, welche der Krümmung der Tragstücke 7 entgegengesetzt ist.
Versuche haben gezeigt, daß eine Vorspannung mit einem Krümmungsradius r = 60 bis
80 cm besonders zweckmäßig ist. Für den oberen Rand der Tragstücke 7 kann ein Krümmungsradius
von 50 bis 60 cm zweckmäßig sein.
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Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel begrenzt,
sondern kann innerhalb des Rahmens der nachfolgenden Ansprüche variiert werden.