DE1281124C2 - Verfahren zur Herstellung von gegen Oxydation geschuetzten, lagerfaehigen Presskoerpern aus oxydationsempfindlichen Metallpulvern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von gegen Oxydation geschuetzten, lagerfaehigen Presskoerpern aus oxydationsempfindlichen MetallpulvernInfo
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22F—WORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
- B22F9/00—Making metallic powder or suspensions thereof
- B22F9/02—Making metallic powder or suspensions thereof using physical processes
- B22F9/04—Making metallic powder or suspensions thereof using physical processes starting from solid material, e.g. by crushing, grinding or milling
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Description
1
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von gegen Oxydation geschützten, lagerfähigen
Preßkörpern aus oxydationsempfindlichen Metallpulvern, wobei der Werkstoff unter Zusatz
einer Mahlflüssigkeit, vorzugsweise Decahydro- S naphthalin, zu Pulver gemahlen wird und gelöste
Polymerisate der Acrylsäure und/oder Methacrylsäureester in das Pulver eingebracht werden, worauf
das Pulver zu Formkörpern verpreßt wird und diese, gegebenenfalls nach einer spangebenden Bearbeitung
und längerer Lagerzeit fertiggesintert werden.
In der Pulvermetallurgie dient vornehmlich das Pressen der entsprechend vorbereiteten Pulver zur
Formgebung. In Werkzeugen der verschiedensten Art werden die Pulvermischungen auf hydraulischen oder
mechanischen Pressen in die gewünschte Form gebracht und die Preßlinge anschließend durch eine
Sinterung verfestigt.
Die Preßkörper, bestehend aus einem verdichteten Gemenge feiner Metall-, Hartmetall-, Hartstoffpulver
od. dgl., können und sollen in den meisten Fällen nicht unmittelbar nach der Formgebung einem
Sinterprozeß unterworfen werden. Sie werden oft erst für einige Zeit gelagert und spangebend bearbeitet.
Je feinkörniger nun das ursprüngliche Pulverkorn ist, um so größer wird die wirksame Gesamtoberfläche,
die einer unerwünschten Oxydation während des Lagerns eine Angriffsfläche bietet. Hinzu
kommt die unterschiedliche Oxydationsanfälligkeit des Pulvers selbst. Preßkörper aus Feinstpulvern
mit einer Korngröße kleiner als S μ aus leichtoxydierbaren Metallen können eine Lagerung an Luft
nur kurze Zeit oder gar nicht vertragen. Sie müssen je nach Anfälligkeit in klimatisierten Räumen oder
unter Vakuum aufbewahrt werden. Dieser Aufwand ist kostspielig und verteuert die Fertigung recht erheblich.
Hinzu kommt, daß mit der besonderen Lagerung derartiger Formkörper die Oxydationsgefahr nicht vollständig ausgeschlossen ist, weil eine
Störung in den dazu notwendigen Anlagen noch bedeutenden Ausschuß bringen kann.
Um den aufgezeigten Mangel bei der Herstellung leicht oxydierbarer Sinterkörper auf pulvermetallurgischem
Weg zu beheben, wird gemäß der Erfindung ein Verfahren vorgeschlagen, gemäß welchem
nach dem Mahlen 3 bis 15*/» der Mahlflüssigkeit in dem Pulver belassen wird und in dieses derart benetzte
Pulver, auf die gesamte Pulvermenge bezogen, 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,5 bis
2 Gewichtsprozent, in einem geeigneten Lösungsmit- so tel gelöste Polymerisate der Acrylsäure und/oder
Methacrylsäureester, vorzugsweise Polymerisatharze aus Methacrylsäureester, eingebracht werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also die vorzugsweise aus Decahydronaphthalin bestehende
Mahlflüssigkeit bis auf einen Rest von
3 bis 15·/», z.B. durch Trocknen, aus dem fertiggemahlenen Pulver entfernt. Anschließend werden,
bezogen auf die gesamte Pulvermenge, 0,1 bis 5 Gewichtsprozent eines in einem geeigneten Lösungsmittel
gelösten Polymerisates der Acrylsäure und/oder Methacrylsäureester zugesetzt und mit dem Pulver
vermischt. Daran kann sich eine spangebende Bearbeitung anschließen. Vor der Fertigsinterung können
die Preßlinge in dem gegebenenfalls bearbeiteten Zustand beliebig lange ohne Gefahr der Oxydation
gelagert werden.
124
von leicht verpreßbaren Ausgangsstoffen aus Pulvern zur Herstellung von Preß- bzw. Sinterkörpern ist
es bekannt, das Pulver unter Zusatz mit in organischen Mitteln gelösten Harzen zu vermengen und
zu granulieren. Das so hergestellte Granulat ist rieselfähig und oxydationsbeständig und damit auch
lagerfähig. Dieses bekannte Verfahren ist mit der vorliegenden Erfindung nicht zu vergleichen, weil ihm
eine andere Aufgabenstellung zugrunde liegt, nämlich die Herstellung eines für das Pressen geeigneten
Granulats. Demgegenüber soll bei der vorliegenden Erfindung ohne den Umweg über die Herstellung
von Granulaten und wirtschaftlich, d. h. unter Verwendung von Zusätzen in den angegebenen Mengen,
die Herstellung von praktisch unbegrenzt lagerfähigen Preßkörpern aus bereits gegen Oxydation geschützten
Pulvern ermöglicht werden. Es wird daher bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch nicht wie bei
dem bekannten Verfahren von trockenem Pulver ausgegangen, sondern von einem Pulver, welches
noch zu einem Teil mit der Mahlflüssigkeit versetzt ist, um die Benetzung mit dem in einem geeigneten
Lösungsmittel gelösten Polymerisatzusatz zu erleichtern. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich
in vorteilhafter Weise organisch in die allgemein übliche Pulververarbeitung einbauen und ist daher
einfach und ohne Schwierigkeiten auszuführen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens soll die Mischung aus
Decahydronaphthalin oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel und den Polymerisaten der Acrylsäure
und/oder Metacrylsäureester in einem Mischer in das Pulver eingedüst und das Pulver in einem Kollergang
durchgeknetet werden.
Weiterhin ist es nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich,
insbesondere bei großen Formkörpern das Lösungsmittel und etwa noch vorhandene Mahlflüssigkeit vor
dem Fertigsintern durch eine Vakuumbehandlung bei etwa 80° C und etwa 0,5 Torr vollständig aus den
Preßlingen zu entfernen.
Die Menge an Decahydronaphthalin oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel für die Polymerisate
soll gerade so groß sein, daß sie für die Lösung der jeweiligen Polymerisatharzmenge ausreicht. Die
Menge an Polymerisatharz in den angegebenen Grenzen ist ausreichend, um einen filmartigen Überzug
auf den Pulverteilchen zu bilden und so schon jedes einzelne Pulverteilchen vor Oxydationsangriffen
zu schützen.
Über die Wirkung als Oxydationsschutz hinaus ermöglichen die in Decahydronaphthalin oder einem
anderen geeigneten Lösungsmittel gelösten Polymerisatharze auch eine ausgezeichnete Durchpressung
des Pulvers, was darauf zurückgeführt wird, daß sie das Gleiten der Pulverteilchen beim Verdichten
gegenüber trockenem Pulver stark verbessern. Beim Pressen des Pulvers wird eine kleine Menge des erfindungsgemäß
zugesetzten gelösten Polymerisats herausgepreßt und bildet eine Überzugsschicht auf
dem Preßling. Dieser hauchdünne Überzug erleichtert das Ausstoßen bzw. Abziehen der Preßlinge aus
der Form und umgibt den ganzen Preßkörper mit einer die schädlichen Oxydationseinflüsse abweisenden
Haut. Die so entstandenen Preßkörper können nun praktisch unbegrenzt an normaler Atmosphäre
und auch bei verhältnismäßig hohem Feuchtigkeitsgehalt gelagert werden. Das Decahydronaphthalin
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von gegen Oxydation geschützten, lagerfähigen Preßkörpern aus
oxydationsempfindlichen Metallpulvern, wobei
der Werkstoff unter Zusatz einer Mahlflüssigkeit, vorzugsweise Decahydronapfathalin, zu Pulver
gemahlen wird nnd gelöste Polymerisate der Acryl säure und/oder Methacrylsäureester in das
Pulver eingebracht werden, worauf das Pulver zu Fonnkörpern verpreßt wird und diese,
gegebenenfalls nach einer spangebenden Bearbeitung, Tage oder Wochen nach dem Pressen
fertiggesintert werden, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Mahlen 3 bis 15 Vo der Mahlflüssigkeit in dem Pulver belassen wird
und in dieses derart .benetzte Pulver, auf die gesamte Pulvermenge bezogen, 0,1 bis S Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,5 bis 2 Gewichtsprozent,
in einem geeigneten Lösungsmittel gelöste Polymerisate der Aoylsiure und/oder Methacryl-
säureester, vorzugsweise Polymerisatharz aus Methacrylsäureester, eingebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung aus Decahydronaphthalin
oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel und Polymerisaten der Acrylsäure und/oder Methacrylsäureester in einem Mischer
in das Pulver eingedüst und das Pulver in einem Kollergang durchgeknetet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei großen
Formkörpern das Lösungsmittel und etwa noch vorhandene Mahlflüssigkeit vor dem Fertigsintern
durch eine Vakuumbehandlung bei etwa 80° C und etwa 0,5 Torr vollständig aus den Preßlingen entfernt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1964D0045595 DE1281124C2 (de) | 1964-10-09 | 1964-10-09 | Verfahren zur Herstellung von gegen Oxydation geschuetzten, lagerfaehigen Presskoerpern aus oxydationsempfindlichen Metallpulvern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1964D0045595 DE1281124C2 (de) | 1964-10-09 | 1964-10-09 | Verfahren zur Herstellung von gegen Oxydation geschuetzten, lagerfaehigen Presskoerpern aus oxydationsempfindlichen Metallpulvern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1281124B DE1281124B (de) | 1969-02-27 |
DE1281124C2 true DE1281124C2 (de) | 1969-10-09 |
Family
ID=7049117
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1964D0045595 Expired DE1281124C2 (de) | 1964-10-09 | 1964-10-09 | Verfahren zur Herstellung von gegen Oxydation geschuetzten, lagerfaehigen Presskoerpern aus oxydationsempfindlichen Metallpulvern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1281124C2 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE481212C (de) * | 1925-12-13 | 1929-08-16 | Fried Krupp Akt Ges | Herstellung von Werkzeugen aus durch Sinterung hergestellten Hartmetallegierungen |
DE555228C (de) * | 1928-06-16 | 1932-07-19 | Patra Patent Treuhand | Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern fuer Werkzeuge aus schwer bearbeitbaren Verbindungen schwer schmelzbarer Metalle oder Gemischen solcher Verbindungen mit leicht schmelzbaren Metallen |
AT178519B (de) * | 1952-02-09 | 1954-05-25 | Voest Ag | Verfahren zur Herstellung von Formakörpern aus Metallpulver |
DE1008005B (de) * | 1955-09-07 | 1957-05-09 | Deutsche Edelstahlwerke Ag | Verfahren zur Herstellung von Ausgangsstoffen fuer das Sintern |
-
1964
- 1964-10-09 DE DE1964D0045595 patent/DE1281124C2/de not_active Expired
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DE1008005B (de) * | 1955-09-07 | 1957-05-09 | Deutsche Edelstahlwerke Ag | Verfahren zur Herstellung von Ausgangsstoffen fuer das Sintern |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1281124B (de) | 1969-02-27 |
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