DE1279015B - Verfahren zur Herstellung von Acrylsaeureestern durch Spaltung von ª-Alkoxycarbonsaeureestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Acrylsaeureestern durch Spaltung von ª-AlkoxycarbonsaeureesternInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C07c
Deutsche Kl.: 12 ο - 21
Nummer: 1279 015
Aktenzeichen: P 12 79 015.7-42 (W 31379)
Anmeldetag: 29. Dezember 1961
Auslegetag: 3. Oktober 1968
Es ist bekannt, daß Acrylsäuremethylester aus ß-Methoxypropionsäure
und Methanol in Gegenwart eines sauren Wasser abspaltend wirkenden Katalysators hergestellt werden kann, wobei der Acrylsäuremethylester
als ternäres azeotropes Gemisch mit Methanol und Wasser sowie das überschüssige Wasser als
binäres azeotropes Gemisch mit jö-Methoxypropionsäuremethylester
abdestilliert wird (vgl. die deutsche Patentschrift 885 542).
Nach einem anderen Verfahren ist es möglich, β- ίο
Äthoxypropionsäureäthylester in Gegenwart größerer Mengen Äthanol, nämlich 14 bis 17%, und Wasser,
wie 13 bis 16 %, zu spalten (vgl. die britische Patentschrift
828 658).
Diese Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß bei der Spaltung zusätzliche Mengen Alkohol anwesend
sein müssen, die aus dem Spaltprodukt durch einfache Destillation nicht mehr abtrennbar sind, da die Alkohole
mit den Acrylsäureestern azeotrope Gemische bilden. Diese azeotropen Gemische müssen erst unter ao
erheblichem Energieaufwand durch eine der bekannten Trennungsmethoden, wie Extraktion, extraktive Destillation,
oder Abtrennung eines der Bestandteile mit einem Schleppmittel voneinander getrennt werden.
Jede zusätzliche Menge an Alkohol erschwert somit die nachfolgende Aufarbeitung des Spaltproduktes.
Es ist auch versucht worden, /S-Äthoxypropionsäureäthylester
mit Wasser ohne Zusatz von Alkohol umzusetzen. Dabei hydrolysiert jedoch ein Teil des
^-Äthoxypropionsäureäthylester zur Säure, und ein anderer Teil geht in das Destillat über, wodurch die
Abtrennung des Acrylsäureäthylesters wesentlich erschwert wird.
Weiterhin ist es bekannt, den Methacrylsäuremethylester aus dem «-Methoxyisobuttersäuremethylester
in Gegenwart von Phosphorpentoxid ohne Zusatz von Wasser herzustellen (vgl. die britische Patentschrift
584 607).
Nach einem anderen Verfahren, nach dem weder Wasser noch Alkohol zugesetzt wird, bleibt die Spaltung
nach kurzer Zeit stehen, weil durch die Harzbildung der Katalysator unbrauchbar wird.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Acrylsäureestern durch Spaltung von /S-Alkoxycarbonsäureestern
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Esterrest im flüssigen Zustand in Gegenwart von wasserabspaltend
wirkenden Katalysatoren bei 100 bis 200° C gefunden. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man dem ^-Alkoxycarbonsäureester vor der Spaltung etwa 3 bis 10% Wasser, bezogen auf den
/3-Alkoxycarbonsäureester, zusetzt.
Als wasserabspaltend wirkender Katalysator können Verfahren zur Herstellung von Acrylsäureestern
durch Spaltung von /Ϊ-Alkoxycarbonsäureestern
durch Spaltung von /Ϊ-Alkoxycarbonsäureestern
Anmelder:
Wacker-Chemie G. m. b. H.,
8000 München 22, Prinzregentenstr. 22
Als Erfinder benannt:
Dr. Fritz Knörr, 8263 Burghausen;
Dr. Hellmuth Spes, 8263 Burghausen
Dr. Hellmuth Spes, 8263 Burghausen
die üblichen anorganischen oder organischen Säuren bzw. deren Ester, wie Schwefelsäure, Sulfoessigsäure,
p-Toluolsulfonsäure, Phosphorsäure, Polyphosphorsäure,
fluorierte und chlorierte Schwefel- und Phosphorsäuren,
Methylschwefelsäure und Dimethylsulfat, verwendet werden. Die Menge des Katalysators kann in
weiten Grenzen schwanken. Sie hängt von der Art des Katalysators und dem gewünschten Umsatz ab.
Das Verfahren ist absatzweise oder fortlaufend durchführbar. Bei der fortlaufenden Arbeitsweise wird
z. B. in einem Kolben, der mit einer Kolonne versehen ist, ein Gemisch aus /S-Alkoxycarbonsäureester, Wasser
und dem Katalysator, gegebenenfalls unter Zusatz eines Polymerisationsverzögerers erhitzt. Sobald die Spaltung
beginnt, wird stündlich so viel ^-Alkoxycarbonsäureester mit einem Wassergehalt von etwa 3 bis 11 %
zugeführt, wie Spaltprodukt am Kopf der Kolonne abdestilliert. Die Sumpftemperatur läßt sich mit dem
Wassergehalt des zulaufenden /3-Alkoxycarbonsäureesters
regeln und beträgt etwa 130 bis 1600C. Unter diesen Reaktionsbedingungen erfolgt keine nennenswerte
Ätherbildung.
Das Spaltprodukt, das bei der Spaltung des /?-Methoxypropionsäuremethylesters
nach dem Verfahren der Erfindung, etwa 70% Acrylsäuremethylester, 4 bis 7 % Wasser und 20 bis 25 % Methanol enthält, kann in
einer der üblichen Weisen aufgearbeitet werden, wodurch schon durch fraktionierte Destillation der
größere Teil des im Spaltprodukt vorhandenen Acrylsäuremethylesters
methanolfrei als azeotropes Gemisch mit Wasser oder nach dem Ausschleusen des Wassers
rein erhalten wird.
Man kann beispielsweise nach der Entfernung des Methanols als azeotropes Gemisch aus Acrylsäure-
809 619/594
3 4
methylester mit Methanol 70% des Acrylsäuremethyl- 600g, die stündliche Ausbeute an Spaltprodukt 588
esters methanolfrei erhalten. ' bis 594 g. Das Spaltprodukt enthält im Durchschnitt
Das Gewichtsverhältnis von Acrylsäuremethylester 68,8% Acrylsäuremethylester, 6,0% Wasser und
zu Methanol beträgt im Spaltprodukt nach dem Ver- 25,1% Methanol und wird durch Destillation auffahren
der Erfindung 68,8:25,1 (vgl. das Beispiell). 5 gearbeitet. Die durchschnittliche Ausbeute an Acryl-Wird
dieses Gemisch fraktioniert destilliert, so destil- säuremethylester beträgt 98,4%, an Methanol 96,5 %>
liert zuerst das azeotrope Gemisch aus Acrylsäure- bezogen auf den eingesetzten /S-Methoxypropionsäuremethylester
und Methanol ab, dessen Methanolge- methylester. Nach 400stündiger Dauer ist noch keine
halt 54% beträgt. Mit 25,1 Teilen Methanol gehen wesenth'che Verminderung des Umsatzes oder der
somit 21,4 Teile Acrylsäuremethylester als azeotropes 10 Viskositätszunahme des Sumpfes durch Verharzung
Gemisch über. Der Rest von 48,6 Teilen, also nahezu festzustellen.
70% des Acrylsäuremethylesters, kann anschließend In gleicher Weise und in gleicher Ausbeute kann
direkt als methanolfreier Acrylsäuremethylester ge- /J-Methoxyisobuttersäuremethylester in Gegenwart von
wonnen werden. 10,5% Wasser zu Methacrylsäuremethylester und
Gibt man nach dem Verfahren des britischen Pa- 15 Methanol gespalten werden. Die sich einstellende
tents 828 658 dem zu spaltenden /J-Methoxypropion- Kopftemperatur liegt bei 700C.
säuremethylester von vornherein 13% Wasser und b) /S-Methoxypropionsäuremethylester wird wie im
14% Methanol zu, so errechnet sich bei gleicher Versuch a), jedoch ohne Wasserzusatz, gespalten. Schon
Ausbeute wie nach dem Verfahren der Erfindung nach 8 Stunden kommt die immer langsamer werdende
folgende Zusammensetzung des Spaltproduktes: 20 Spaltung durch Harzbildung im Kolben zum Erliegen.
100 Teile Ausgangsprodukt enthalten 13 Teile Was- c) jS-Methoxypropionsäuremethylester wird wie im
ser, 14 Teile Methanol und 73 Teile Methoxypropion- Versuch a), jedoch mit einem Wasserzusatz von 12,0 %
säuremethylester; diese ergeben 72,3 g gespaltenen gespalten. Das Destillat enthält unter diesen Bedin-Methoxypropionsäureester
in einem Verhältnis von gungen im Durchschnitt 8% nicht umgesetzten ß-Meth-Acrylsäuremethylester
zu Methanol = 68,8 : 25,1, also 25 oxypropionsäuremethylester. Die Spaltgeschwindigkeit
54,3 Teile Acrylsäuremethylester und 18 Teile Metha- beträgt nur etwa 60% derjenigen wie im Versuch a).
nol. Das gesamte Spaltprodukt enthält also Acrylsäuremethylester und Methanol im Verhältnis von 54,3 : 32. B e i s ρ i e 1 2
Daraus werden als azeotropes Gemisch mit den 32
Teilen Methanol 27,3 Teile Acrylsäuremethylester 30 In der im Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung werabdestüliert.
Als methanolfreier Acrylsäuremethylester den 1700 g /S-Methoxypropionsäuremethylester (Kp. ==
können daher nur 27 Teile oder knapp 50 % des Acryl- 142° C), 1700 g 85 %ige wäßrige Phosphorsäure und
säuremethylesters gewonnen werden. 204 g Wasser bis zum Beginn der Spaltung auf etwa
Daraus ergibt sich, daß nach dem Verfahren der 130° C erhitzt. Dann wird mit dem Zulauf von ß-Erfindung
etwa 40% mehr Acrylsäuremethylester 35 Methoxypropionsäuremethylester, dem 6% Wasser
methanolfrei gewonnen werden. Das Wasser bleibt zugesetzt werden, in dem Maße begonnen, wie das
bei dieser Berechnung unberücksichtigt, da der Wasser- entstehende Spaltprodukt abdestilliert. Durch genaue
gehalt des ternären azeotropen Gemisches aus Acryl- Einstellung der Kopftemperatur, die bei etwa 660C
säuremethylester, Methanol und Wasser und des liegt, kann das Spaltprodukt frei von jS-Methoxybinären
azeotropen Gemisches aus Acrylsäuremethyl- 40 propionsäuremethylester erhalten werden. Der durchester
und Wasser annähernd gleich ist und die Berech- schnittliche stündliche Zulauf beträgt 650 g, die stündnung
daher kaum beeinflußt. liehe Ausbeute an Spaltprodukt 635 bis 640 g. Das
Man kann das Spaltprodukt jedoch auch nach einer Spaltprodukt enthält im Durchschnitt 68,7% Acrylder
üblichen Methoden trennen, z. B. durch Extraktion säuremethylester, 6,1 % Wasser und 25,2 % Methanol
mit Wasser oder Salzlösungen, wobei entsprechend 45 und wird durch Extraktion mit Wasser aufgearbeitet,
dem wesentlich niedrigeren Methanolgehalt auch Die durchschnittliche Ausbeute an Acrylsäuremethylwesentlich
weniger Energie und Destillationshilfsmittel ester beträgt 98,6 %, an Methanol 97,0 %, bezogen auf
erforderlich sind, als bei den bekannten Verfahren, die den eingesetzten /S-Methoxypropionsäuremethylester.
alle mit Alkoholzusatz arbeiten. Das gleiche gilt auch Nach 500stündiger Dauer ist noch keine wesentliche
für die höhermolekularen Acrylsäureester. 50 Verminderung des Umsatzes oder der Viskositäts
zunahme des Sumpfes durch Verharzung festzustellen.
a) In einem Kolben mit Thermometer und Einleitungsrohr, der mit einer Kolonne mit einem automa- 55 In der Vorrichung des Beispiels 1 werden 400 g
tischen Destillieraufsatz versehen ist, werden 3000 g /S-Methoxypropionsäureäthylester, 400 g 85 %ige wäß-/?-Methoxypropionsäuremethylester
(Kp. = 142° C), rige Phosphorsäure und 60 g Wasser bis zum Beginn 320 g konzentrierte 92 bis 95%ige Schwefelsäure und der Spaltung auf etwa 1300C erhitzt. Dann wird mit
150 g Wasser bis zum Beginn der Spaltung auf 1050C dem Zulauf von /S-Methoxypropionsäureäthylester
erhitzt. Dann wird mit dem Zulauf von /J-Methoxy- 60 (Kp. = 154 bis 155°C), dem 7,5% Wasser zugesetzt
propionsäuremethylester, dem 5,4% Wasser züge- werden, in dem Maße begonnen, wie das entstehende
setzt werden, in dem Maße begonnen, wie das ent- Spaltprodukt abdestilliert. Durch genaue Einstellung
stehende Spaltprodukt abdestilliert. Die Sumpf- der Kopftemperatur, die bei etwa 71 bis 74° C liegt,
temperatur steigt im Laufe der Umsetzung auf 140 bis kann das Spaltprodukt frei von /3-Methoxypropion-1500C.
Durch genaue Einstellung der Kopf temperatur, 65 säureäthylester erhalten werden. Bei einem durchdie
bei etwa 660C liegt, kann das Spaltprodukt frei schnittlichen Zulauf von 200 g des Gemisches aus
von /^Methoxypropionsäuremethylester erhalten wer- /J-Methoxypropionsäureäthylesterund Wasser je Stunde
den. Der durchschnittliche stündliche Zulauf beträgt werden stündlich 195 g Spaltprodukt erhalten, welches
durch Extraktion mit Wasser in Acrylsäureäthylester und Methanol getrennt wird. Der Acrylsäureäthylester
wird in 95%iger, das Methanol in 96%iger Ausbeute erhalten. Verharzungen waren nicht festzustellen.
In der Vorrichtung des Beispiels 1, die zusätzlich mit einem Abscheider in der Destillatleitung zur Schichtentrennung
und einer Leitung zum Rückführen der unteren Schicht in den Kolben versehen ist, werden
400g/9-Butoxypropionsäurebutylester(Kp. = 114° C),
400 g 85 °/oige wäßrige Phosphorsäure und 60 g Wasser
bis zum Beginn der Spaltung auf etwa 140° C erhitzt. Dann wird mit dem Zulauf von jö-Butoxypropionsäurebutylester,
dem 5% Wasser zugesetzt werden, in dem Maße begonnen, wie das entstehende Spaltprodukt
abdestilliert. Die Kolbentemperatur stellt sich während der Spaltung auf 155 bis 160° C ein. Durch
genaue Einstellung der Kopftemperatur, die bei etwa 91° C liegt, kann das Spaltprodukt frei von /?-Butoxypropionsäurebutylester
erhalten werden. Bei einem durchschnittlichen Zulauf von 110 g des Gemisches aus
/?-Butoxypropionsäurebutylester und Wasser je Stunde werden als obere Destillatschicht stündlich 102 g
Spaltprodukt mit einem Wassergehalt von 5% erhalten, das durch Destillation zu Acrylsäurebutylester
und Butanol in Ausbeuten von 93 bzw. 94% aufgearbeitet wird.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Acrylsäureestern durch Spaltung von /3-Alkoxycarbonsäureestern mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Esterrest im flüssigen Zustand in Gegenwart von wasserabspaltend wirkenden Katalysatoren bei 100 bis 200°C, dadurch gekennzeichnet, daß man dem ^-Alkoxycarbonsäureester vor der Spaltung etwa 3 bis 10% Wasser, bezogen auf den /^-Alkoxycarbonsäureester, zusetzt.In Betracht gezogene Druckschriften:
ao Deutsche Patentschriften Nr. 885 542, 1124 481, 912, 1124 482, 1126 378; 1124 483;
britische Patentschriften Nr. 828 658, 584 607;
französische Patentschrift Nr. 1 202 610;
USA.-Patentschrift Nr. 2 393 737.
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