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Schützenlose Webmaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine schützenlose
Webmaschine mit einer zum Eintragen der Schußfäden von einer äußeren Lieferquelle
dienenden Vorrichtung, die ein schwingendes Rad und ein biegsames Band aufweist,
dessen eines Ende an dem Rad befestigt ist und das während seiner Schußfadeneinführungsfunktion
abwechselnd auf das Rad aufgewickelt und von ihm abgewickelt wird.
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Während das biegsame Band, das an seinem freien Ende ein Schußfadeneintragorgan
(Fadeneinsetzer oder Fadenaufnehmer) trägt, sich bei seiner Bewegung aus dem Kettenfadenfach
heraus auf die Umfangsfläche des schwingenden Rades glatt aufwickelt, hat es bei
seiner Bewegung in das Kettenfadenfach hinein, das Bestreben, sich beim Abwickeln
von dem Rad von der Umfangsfläche des Rades abzuheben. Es ist daher erforderlich,
eine Vorrichtung vorzusehen, die das biegsame Band bei seiner Abwicklung von dem
Rad führt und verhindert, daß es sich von dem Radumfang weg radial nach außen bewegt.
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Es sind schützenlose Webmaschinen der eingangs genannten Art bekannt,
die mit einer solchen Bandführungsvorrichtung versehen sind. Bei diesen bekannten
Ausführungen wird das biegsame Band mit Hilfe von Rollen (USA-Patentschrift 2 604123),
Magneten (USA-Patentschrift 2 810 403) oder bogenförmigen starren Schuhen (USA-Patentschrift
2 888 956) mit der Umfangsfläche des schwingenden Rades dauernd in Berührung gehalten.
Diese bekannten Bandführungsvorrichtungen haben sich jedoch nicht als völlig zufriedenstellend
erwiesen, weil sie auf Grund der reibenden Berührung zwischen dem Band und den mit
ihm zusammenarbeitenden Teilen zu einer beträchtlichen Abnutzung des Bandes und
zu einer Wärmeentwicklung führen, die eine besondere Schmierung erforderlich macht,
sowie einen erhöhten Energiebedarf zum Bewegen des Bandes bedingen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine schützenlose Webmaschine
der eingangs genannten ,Art dahingehend zu verbessern, daß die oben angeführten
Nachteile der schützenlosen Webmaschinen vermieden werden. Dies wird im wesentlichen
durch eine Vorrichtung erreicht, die ein Luftpolster erzeugt, welches das Band in
unmittelbarer Nähe des Außenumfanges des Rades während seiner Schwingbewegung hält.
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Durch die Erfindung wird gegenüber den bekannten Ausführungen der
Vorteil erzielt, daß sie beträchtlich weniger Energie zum Bewegen des biegsamen
Bandes erfordert, keiner Schmierung bedarf und zu einer wesentlich geringeren Abnutzung
des Bandes bzw. der mit ihm zusammenarbeitenden Teile führt, und zwar zufolge des
Umstandes, daß das Band von dem Luftpolster praktisch »schwimmend« in seiner richtigen
Lage gehalten wird.
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Gemäß einem Merkmal der Erfindung weist die das Luftpolster erzeugende
Vorrichtung Luftlager auf, die in Umfangsrichtung über eine beträchtliche Erstreckung
des Umfanges des Rades angeordnet sind und deren jedes mit wenigstens einer Lufteinlaßöffnung
versehen ist, wobei alle Lufteinlaßöffnungen miteinander verbunden sind.
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Bei einer besonderen Ausführungsform weist jedes Luftlager eine dem
Außenumfang des Rades angepaßte Bogenform und auf seiner Innenseite eine Mehrzahl
von in dieser ausgebildeten, mit der Lufteinlaßöffnung über Luftaustrittsöffnungen
verbundene Taschen auf.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Vorderansicht einer schützenlosen Webmaschine
mit einer Bandführungsvorrichtung gemäß der Erfindung, F i g. 2 eine schaubildliche
Ansicht eines der Luftlager, F i g. 3 einen Schnitt nach Linie 3-3 der F i g. 4
und F i g. 4 eine schaubildliche Ansicht eines Teiles der schützenlosen Webmaschine
(von der Vorderseite der Maschine aus gesehen) und den Aufbau der Bandführungsvorrichtung
gemäß der Erfindung.
Die dargestellte schützenlose Webmaschine weist
u. a. Seitenwände 10 und 11, eine vordere Verstrebung 12, einen Brustbaum 13 und
eine obere Bewegungseinrichtung 14,15 auf, an der Geschirrhalter 16 und 17 aufgehängt
sind. Das Gewebe 18 wickelt sich auf eine Rolle 19 auf.
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An jeder Seite der Webmaschine ist ein schwingendes Rad
20 angeordnet, das vorzugsweise aus einem leichten Material, wie Aluminium,
hergestellt ist. Diese Räder werden über einen Bogen von etwas weniger als einer
vollständigen Umdrehung durch eine Vorrichtung hin- und hergedreht, wie sie beispielsweise
in der US_ A-Patentschrift 2 888 956 aufgezeigt ist.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in F i g. 1 und 2 nur in Anwendung
auf die eine Seite der Webmaschine dargestellt. Bemerkt sei jedoch, daß der Gegenstand
der Erfindung gleichfalls auf beide Seiten der Webmaschine anwendbar ist, d. h.,
daß die gegenüberliegende Seite mit einer in gleicher Weise arbeitenden Bandführungsvorrichtung
versehen sein kann.
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Das schwingende Rad 20 ist in einem Gehäuse 21 angeordnet, dessen
Innenseite mit einer einstückig ausgebildeten Verbolzungsfläche versehen ist, die
an der Webmaschinenseitenwand 10, z. B. bei 22 (F i g. 4), befestigt ist. Das Gehäuse
21 ist weiterhin durch einen Tragarm 23 abgestützt, der mit dem unteren Teil des
Gehäuses 21 verbunden ist und sich schräg nach unten erstreckt und dessen unteres
Ende mit dem unteren Teil der Webmaschinenseitenwand 10 verbunden ist.
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Das Bandrad 20 weist eine Felge auf, die im wesentlichen die gleiche
Breite wie das biegsame Band 24 hat und an der das eine Ende des Bandes 24 befestigt
ist, das aus getempertem Stahl besteht und an seinem freien Ende entweder mit einem
Schußfadeneinsetzer oder mit einem Schußfadenaufnehmer versehen ist.
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Das biegsame Band 24 wird in das Kettenfadenfach durch einen geraden
waagerechten Führungsteil 25 hindurch eingeführt und aus ihm herausgeführt, welcher
mit der oberen Fläche des Gehäuses 21 vermittels Bolzen 26 und 27 verbunden ist.
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Die das Band 24 in seiner Lage haltende Vorrichtung gemäß der Erfindung
weist eine Mehrzahl von Luftlagern 28 auf, die an der Vorderseite und nahe
der Außenfläche des Gehäuses 21 vermittels Kappenschrauben 28' befestigt und in
Umfangsrichtung über eine beträchtliche Erstreckung des Umfanges des Rades 20 angeordnet
sind (F i g. 1 und 4).
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Das biegsame Band 24 ist zwischen der Felge des Rades 20 und den Innenflächen
der Luftlager 28 angeordnet, welche so gekrümmt sind, daß sie sich dem Außenumfang
des Rades 20 anpassen.
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Zwischen der Außenfläche des Bandes 24 und den Innenflächen der Luftlager
28 ist ein kleiner Spielraum zu dem Zweck vorgesehen, ein Luftpolster aufrechtzuerhalten,
welches das Band 24 in unmittelbarer Nähe der Außenfläche der Felge des Rades 20
hält.
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Jedes der Luftlager 28 ist mit zwei Lufteinlaßöffnungen 29 versehen
(F i g. 2), die Innengewinde haben und jeweils den mit Gewinde versehenen Schaft
30 von einzelnen T-förmigen Anschlußstücken 31 (F i g. 3 und 4) aufnehmen können.
Sämtliche T-förmigen Anschlußstücke 31 sind miteinander vermittels biegsamer Leitungsstücke
32 und 33 verbunden, so daß eine einzige fortlaufende Luftzuführleitung zu allen
Luftlagern 28 gebildet ist.
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An einer nahe der Mitte dieser Leitung liegenden Stelle ist an Stelle
eines biegsamen Leitungsstückes 32 ein T-förmiges Verbindungsstück 34 vorgesehen
(F i g. 4), welches die Luft zu den zu beiden Seiten von ihm befindlichen Luftlagern
leitet. Der Schaft 35 dieses T-förmigen Verbindungsstückes 34 ist von der die einzelnen
Luftlager 28 speisenden Leitung nach außen gerichtet und mit einer Luftzuführleitung
36 verbunden, welche ihrerseits mit einer zweckentsprechenden Druckluftquelle verbunden
ist. Die Lufteinlaßöffnungen 29, die sich an den beiden Enden der Speiseleitung
befinden, sind in L-förmigen Anschlußstücken 37 bzw. 38 vorgesehen, die Luft in
die erste und die letzte Öffnung der Luftlager 28 einführen, welche von dem mit
der Druckluftquelle verbundenen T-förmigen Verbindungsstück 34 am weitesten entfernt
sind.
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Wie aus F i g. 2 ersichtlich ist, ist die gebogene Innenfläche 39
des Luftlagers 28 mit einer Mehrzahl von in ihr ausgebildeten Taschen
40 versehen, die eine Tiefe von etwa 0,38 mm haben und paarweise längs der
Länge der Fläche angeordnet sind. Jede dieser Taschen 40 hat eine in ihrer Mitte
angeordnete Luftaustrittsöffnung 41, welche mit der zugehörigen Lufteinlaßöffnung
29 allgemein in Ausrichtung liegt und mit ihr in Verbindung steht (F i g. 2 bzw.
3).
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Die Außenfläche der Felge des schwingenden Rades 20, die im wesentlichen
die gleiche Breite wie das Band 24 hat, verhindert ein übermäßiges Entweichen der
Luft, die dazu dient, zwischen den Luftlagern und der Felgenfläche ein Luftpolster
während desjenigen Teiles des Arbeitskreislaufes aufrechtzuerhalten, in welchem
das Band in das Fach hineinbewegt wird, oder mit anderen Worten, in welchem es von
der Felge des Rades 20 abgewickelt wird.
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Im Betrieb werden die Bandräder 20 an beiden Seiten der Webmaschine
veranlaßt, über einen vorbestimmten Bogen zu schwingen, um die biegsamen Bänder
von ihnen abzuwickeln und in das Kettenfadenfach bis zu einer Stelle einzuführen,
an welcher der Schußfaden von dem Einsetzer auf den Aufnehmer übertragen wird. Danach
kehren die Räder ihre Bewegungsrichtung um und schwingen in der Richtung, in der
sie die Bänder zurückziehen und auf die Felgen der Räder aufwickeln.
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Während der Rückbewegung der biegsamen Bänder aus dem Fach werden
sie so geführt, daß sie sich auf die Außenfläche der Felge des betreffenden Rades
20 glatt aufwickeln. Während des Abwickelns der biegsamen Bänder von den Rädern
und ihres Einführens in das Fach haben die Bänder das natürliche Bestreben, sich
von den Felgen ihrer zugehörigen Räder nach außen abzuheben.
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Die Druckluft, welche sich vorzugsweise auf einem Druck von 3 bis
4 at befindet und aus allen Luftauslaßöffnungen gegen die Außenfläche des biegsamen
Bandes ausgelassen wird, bildet ein Luftpolster, gegen welches sich das Band legt,
wodurch seine Auswärtsbewegung beschränkt und es in seiner richtigen und gewünschten
Arbeitslage gehalten wird.
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Die mit Luftpolsterung arbeitende Vorrichtung gemäß der Erfindung
zum Halten und Führen des biegsamen Bandes beseitigt die Notwendigkeit zum Schmieren
dieser Bänder und der mit ihnen zusammenarbeitenden Teile. Durch die Ausschaltung
der Reibung zwischen den verschiedenen Aufbauteilen,
die bei den
bekannten Ausführungen zu einem Erhitzungsproblem führte, ist der Energiebedarf,
der zur Durchführung der Sc'hußfadeneinführfunktion erforderlich ist, beträchtlich
vermindert worden.