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Die Erfindung bezieht sich auf eine schützenlose Greiferband-Webmaschine mit einer von einem
Ladenantrieb antreibbaren, einen Webkamm aufnehmenden Lade, von deren Seite zumindest ein biegsames
Greiferband mit einer Greifeinrichtung für den Schussfaden mittels einer Bandantriebseinrichtung entlang von
Führungen an der Lade vorschiebbar und wieder zurückschiebbar ist, wobei jede Bandantriebseinrichtung ein über eine Welle hin-und herdrehbares, in einer zur Ebene der Webware vor der Lade im wesentlichen parallelen
Ebene liegendes Bandantriebsrad aufweist, welches mit dem Ladenantrieb phasenrichtig gekuppelt ist.
Derartige schützenlose Webmaschinen sind bekannt (USA-Patentschrift Nr. 3, 250, 298). Sie verwenden flexible Greifbänder an Stelle des üblichen Schützen, um den Schussfaden quer durch das Webfach zu bewegen.
Zumeist werden zwei flexible Greifbänder von einander gegenüberliegenden Seiten des Faches im wesentlichen bis zur Mitte desselben vorgeschoben und dann wieder zurückgezogen. Die innen liegenden Enden der
Greiferbänder sind mit Trageinrichtungen versehen, mit denen das eine Band bei der Bewegung der Bänder nach innen den Schussfaden bis zur Mitte des Faches bewegt, worauf dann der Faden automatisch auf die
Trageinrichtung des andern Bandes übergeben wird, so dass beim Zurückziehen der Bänder der Schussfaden über die restliche Hälfte des Faches bewegt wird.
Es hat sich herausgestellt, dass derart gebaute schützenlose
Webmaschinen nicht nur schneller arbeiten als die üblichen Webmaschinen mit Schützen, sondern dass diese
Maschinen im Betrieb auch weniger störungsanfällig sind und eine grössere Lebensdauer aufweisen, weil die starken Trägheitskräfte, die bei den üblichen mit Schützen arbeitenden Webmaschinen auftreten, vermieden sind.
Bei den bekannten Greiferband-Webmaschinen dieser Art sowie bei andern Greiferband-Webmaschinen (z. B. deutsche Auslegeschrift 1279565 und deutsche Patentschrift Nr. 745362) liegen aber die biegsamen Greiferbänder horizontal, liegen also eben auf. Es hat sich aber herausgestellt, dass dies mit verschiedenen Nachteilen verbunden ist. Zunächst macht es Schwierigkeiten, das Band in die erwähnte horizontale Lage von dem zur Ebene der
Webware im wesentlichen parallel liegenden Bandantriebsrad überzuführen. Auf derart angeordnete
Bandantriebsräder wird aber aus Platzgründen ungern verzichtet, da hiedurch eine besonders gedrängte Bauweise der gesamten Webmaschine erzielt wird.
Weiters ist die Reibung, der die Bänder während ihrer Hin- und
Herbewegung unterliegen, verhältnismässig gross und es besteht auch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit des Überspringens von Fäden. Schliesslich unterliegen infolge des verhältnismässig geringen Spieles zwischen den
Kettfäden und den Bändern die Kettfäden einer gewissen Abnutzung, insbesondere wenn die Kante des Bandes, die vom Kamm entfernt liegt, mit den Kettfäden in Berührung kommt.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, diese Nachteile bei einer Konstruktion einer
Greiferband-Webmaschine der eingangs geschilderten Art zu vermeiden. Die Erfindung löst diese Aufgabe im wesentlichen dadurch, dass jedes Greiferband durch die Führungen in einer quer zur Warenebene und im wesentlichen senkrecht zur Kettrichtung liegenden Ebene, auf der Kante stehend, abgestützt ist. Im allgemeinen ist diese Ebene eine lotrechte Ebene. Die Greiferbänder laufen also, während sie sich durch das Fach bewegen, auf ihren Kanten. Es hat sich herausgestellt, dass dadurch wesentliche Vorteile erhalten und die eingangs geschilderten Nachteile vermieden werden.
Obwohl die Greiferbandantriebsräder ihre horizontale Lage mit lotrecht liegender Antriebswelle beibehalten können und damit die gedrängte Bauweise der gesamten Webmaschine erhalten bleibt, tritt während der Hin- und Herbewegung der Greiferbänder nur eine minimale
Reibung auf. Es hat sich hiebei gezeigt, dass sich durch die quer zur Warenebene liegende Greiferbandebene eine geringere Wahrscheinlichkeit für ein Überspringen von Fäden ergibt, als wenn die Greiferbänder eben aufliegen. Weiters erhält man ein grösseres Spiel zwischen den Kettfäden und den Greiferbändern, so dass die Abnutzung der Kettfäden auf ein Minimum verringert wird. Es hat sich nämlich gezeigt, dass das vertikal stehende und in dieser Lage durch die Führungen gehaltene Greiferband nicht zu den unteren Kettfäden durchsacken kann.
Wird hingegen das Greiferband horizontal liegend wie bei den bekannten Konstruktionen angeordnet, so wird selbst dann, wenn die Bandebene etwas erhöht gegenüber der Bodenfläche des Befestigungsblockes für das Band angeordnet wird, das Band etwas durchsacken, so dass es in Berührung mit den unteren Kettfäden bei seiner hinund hergehenden Bewegung kommt. Durch die erfindungsgemässe Anordnung wird daher die Abnutzung der Kettfäden auf ein Minimum verringert.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zur Führung der Greiferbänder in an sich bekannter Weise eine Mehrzahl von Fingern vorgesehen, die von der Lade vor dem Webkamm nach unten ragen und unterhalb der Oberkante des Greiferbandes enden, wobei die Oberkanten der Greiferbänder durch den Webkamm geführt sind. Dadurch wird jedes Greiferband mit einer sehr geringen Reibung sicher auf seiner Unterkante stehend geführt. Die Führungen können aber auch eine im Bereiche der Unterkante jedes Greiferbandes am Ladenbalken angeordnete Platte od. dgl. aus einem verhältnismässig abriebfesten Material mit gegenüber dem Band geringem Reibungskoeffizienten aufweisen. Auf diese Weise lässt sich zugleich mit einer sicheren Führung der Greiferbänder eine weitere Herabsetzung der Reibung der Greiferbänder an ihrer Auflage erzielen.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung vereinfacht dargestellt. Fig. 1 zeigt eine schaubildliche Teilvorderansicht der einen Hälfte einer Webmaschine, Fig. 2 ist eine Teildraufsicht, teilweise im Schnitt, auf die Maschine, Fig. 3 ist eine Teildraufsicht auf einen Teil der Antriebseinrichtung. Fig. 4 zeigt vergrössert in einem Teilschnitt die Lade einschliesslich der Befestigung und der Führung für die Greiferbänder,
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die Fig. 5 und 6 zeigen vergrössert im Schnitt bzw. in schaubildlicher Ansicht die Halterung für die Greiferbänder und die Führungen hiefür.
Von der Webmaschine-10- (Fig. l) ist nur die rechte Hälfte veranschaulicht. Die in Fig. l gezeigte Anordnung ist am linken Ende als Doppel des rechten Endes ausgebildet und daher in den Zeichnungen nicht dargestellt. Die Webmaschine --10-- entspricht in vielen Punkten einer Webmaschine üblichen Aufbaus, die mit Schützen arbeitet. Es liegt einer der Vorteile der Erfindung darin, dass eine solche übliche Webmaschine sich leicht in eine schützenlose Webmaschine dadurch umändern lässt, dass die Merkmale der Erfindung angewendet werden.
Die Webmaschine --10-- ist auf festen Rahmenteilen-12, 14 und 16-aufgebaut, wobei übliche Querstreben vorgesehen sind, um den Rahmenteilen eine hinreichende Steifigkeit zu verleihen. Der Rahmenteil - 16-- trägt seitlich sich erstreckende Bögen--18--, die ihrerseits drehbar eine Mehrzahl von Rollen - tragen, welche das Anheben und Absenken einer Mehrzahl von Webgeschirren--22--und den zugehörigen Weblitzen--24--steuern, wobei alle diese Teile in der üblichen Weise wirken. Die Kettfäden - werden von einem nicht dargestellten geeigneten Vorrat zugeführt und treten durch den Kamm --28-- der Lade --30-- hindurch (Fig.4), wobei sie das Webfach zur Aufnahme des Schussfadens bilden. Auch diese Einrichtungen sind in der Textiltechnik bekannt und üblich.
Die Lade --30-- weist einen sich seitlich erstreckenden Ladendeckel--32--auf, der mit einem V-förmigen Träger --34-- versehen ist, welcher sich längs der Unterfläche in Längsrichtung erstreckt und mit einem Winkel--36--zusammenwirkt, der ebenfalls an der Unterfläche des Ladendeckels-32-befestigt ist und ebenfalls in Längsrichtung verläuft, wobei dazwischen keilförmig das verdickte obere Ende Kamms-28-aufgenommen wird. Die Lade --30-- weist weiterhin einen Ladenbalken-40-auf, der mit einem Ausschnitt --42-- versehen ist, um das verdickte untere Ende Kamms-28-aufnehmen zu können.
Der Kamm-28ist fest in die Lade eingebaut und die Lade ist um eine Wippwelle-46-- (Fig. l) mittels eines Schwertes - -48-- (Fig. 4) hin- und herbewegbar. Das Schwert --48-- ist starr mit der Lade --30-- verbunden. Das Schwert und die Lade werden um die Welle --46-- mit Hilfe einer Verbindungsstange --52-- hin- und hergeschwenkt, die bei --54-- gelenkig mit dem Schwert verbunden ist.
Die Verbindungsstange --52-- wird durch eine Kurbelwelle-56- (Fig. l) angetrieben, die ihrerseits durch eine Riemenscheibe --58-- in
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Betätigungsschalter, welche an einem Steuerpult-62- (Fig. l) vorgesehen sind, der Motor über die Riemenscheibe--58--die Kurbelwelle--56--an, deren Drehbewegung über die Verbindungsstange --52-- eine schwingende Bewegung um die Wippwelle--46--auf das Schwert --48-- überträgt, so dass die Lade--30-in üblicher Weise in eine hin- und hergehende Bewegung versetzt wird. Übliche Kupplungseinrichtungen, die im einzelnen nicht dargestellt sind, sind ebenfalls vorgesehen, gleichfalls ein Schalthebel--64--, der zum Ein- und Auskuppeln der Kupplungseinrichtungen betätigt wird.
Ausserdem können geeignete Bremseinrichtungen, die ebenfalls nicht dargestellt sind, durch einen Bremshebel--66-- (Fig. l) bedient werden. Übliche Warenbäume --68, 70-- sind zur Aufnahme der Ware --72-- vorgesehen.
Die bisher beschriebene Webmaschine--10--entspricht bekannten Webmaschinen. An Stelle eines Schützen werden zwei biegsame Bänder--74--für das Eintragen des Schussfadens verwendet, wobei jedes dieser Bänder--74--völlig gleich dem andern ist. Das gilt auch für die Einbaueinrichtung für die Bänder. Aus diesem Grunde werden nur eines der Bänder sowie die Einbaueinrichtungen hiefür erläutert. Das Band-74- ist biegsam und besteht vorzugsweise aus Kunststoff. Das Band arbeitet mit einem Kettenrad-76- (Fig. l)
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Fig. l und 6 hervorgeht, ist das Band --74-- mit Öffnungen --78-- versehen, die mit den Zähnen --80-zusammenwirken, um einen den Antrieb bewirkenden Eingriff zwischen dem Band und dem Kettenrad-76herzustellen.
Das Kettenrad --76-- ist horizontal angeordnet und wird mittels einer lotrecht stehenden Welle --82-- in hin- und zurückdrehende Bewegung versetzt ; der Antrieb hiefür wird weiter unten noch erläutert.
Wie am besten aus Fig. 2 zu erkennen ist, ist eine gekrümmte Platte --84-- vorgesehen, welche mit Druckrollen --86-- versehen ist, die dazu dienen, das Band --74-- dauernd am Rad --76-- anliegend zu halten. Es ist zu erkennen, dass das Band--74--lotrecht liegt bzw. auf einer seiner Kanten läuft. Das Band läuft etwa um 180 des Radumfangs um das Rad--76--herum und läuft dann unter eine Führungslippe --88-- und von dort in das Webfach, das von den Kettfäden --26-- gebildet wird. Am innengelegenen Ende des Bandes --74-- ist ein Übertragungsblock --90-- befestigt.
Wie am besten aus den Fig. l, 2 und 6 hervorgeht, liegt das Band--74--, wenn es in das Webfach eintritt, lotrecht und dem Kamm --28-gegenüber, so dass der Kamm--28--praktisch als eine Halterung oder Abstützung für die eine Seite des Bandes--74--wirkt. Der Ladendeckel --32-- ist mit einem Kanal--92-- (Fig. l, 4) versehen, der in Längsrichtung längs der Unterkante des Deckels verläuft. Am Boden dieses Kanals--92--ist eine Mehrzahl
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Abschnitt ragt bis etwas unter die untere Kante des Bandes --74- herunter, so dass das Band zwischen dem Kamm--28--und dem Abschnitt--96--der Finger--94--eingeschlossen ist und daher in der gewünschten lotrechten Lage gehalten wird.
Der Abschnitt --96-- hat vom Kamm --28-- einen solchen Abstand, dass der obere Teil des Blockes --90-- dazwischen verschoben werden kann (Fig. 5 und 6).
Ausserdem schafft die Tatsache, dass die Abschnitte Finger-94-oberhalb des Ladenbalkens --40-- enden, genügend Raum für den Schussfaden, um angeschlagen zu werden, wenn die Lade nach vorne schwingt. Das heisst, wenn auch die unteren Kanten der Finger--94--in das Webfach hineinfassen, wenn die Lade ihre normale Stellung einnimmt, bewegen sich die unteren Kanten der Finger beim Vorwärtsbewegen der Lade zur Vorderkante des Webfachs hin und geben die obere Kettfädenlage derart frei, dass sie nicht das Anschlagen des Schusses stört.
Um die Abnutzung und Reibung zu verringern, ist der Ladenbalken--40--mit einer Auflageplatte - -98-- (FigA bis 6) versehen, die vorzugsweise aus Kunststoff besteht, und auf der die untere Kante des
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der Schussfaden vom andern Block --90-- übernommen. Daraufhin wird, wenn die Räder-76-ihre Drehrichtung umkehren und die Bänder aus dem Webfach zurückgezogen werden, der Schussfaden quer über die restliche Hälfte des Webfaches befördert, um die Schusseintragung zu vervollständigen. Jede geeignete Übertragungseinrichtung, wie beispielsweise die gemäss der USA-Patentschrift Nr. 2, 604, 123, kann benutzt werden.
Wenn die Bänder --74-- aus dem Webfach zurückgezogen sind, werden die freien äusseren Enden der Bänder in Führungseinrichtungen --10-- geleitet, die am vorderen Teil des Ladenbalkens-40--befestigt sind und sich entlang desselben erstrecken. Da die Bänder, wenn sie vollkommen zurückgezogen sind, einander
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beiden Bänder voneinander getrennt hält.
Es hat sich herausgestellt, dass durch das Vorschieben der biegsamen Bänder --74-- in lotrechter Lage derart, dass sie auf ihren Kanten laufen und in der Weise, dass sie am Kamm anliegen, kaum Möglichkeiten für eine unerwünschte Berührung zwischen den Bändern und den Kettfäden bestehen. Die vorliegende Anordnung ergibt daher ein grösstmögliches Spiel zwischen den Bändern und dem Garn, so dass die Abnutzung am Garn auf ein Mindestmass verringert wird. Weiterhin wird auch die Möglichkeit des Überspringens von Fäden durch diese Anordnung stark verringert. Weiterhin brauchen auch keine engen Toleranzen eingehalten zu werden, wenn das Band auf der Kante läuft, wie es oben erläutert wurde.
Schliesslich können dadurch, dass die Bänder auf den Kanten laufen, die Antriebsräder --76-- horizontal angeordnet werden, wogegen Antriebsräder, die in einer lotrechten Ebene liegen, ein Problem in der Hinsicht ergeben, wo die zurückgezogenen Bänder aufgenommen werden sollen.
Da gefordert werden muss, dass die Bänder --74-- in einer vorgegebenen zeitlichen Abstimmung zur Hinund Herbewegung der Lade --30-- vorgeschoben und zurückgezogen werden, sind Antriebseinrichtungen für die Bänder --74-- vorgesehen, wobei die Bänder --74-- unmittelbar auf diejenigen Einrichtungen ansprechen und von diesen gesteuert werden, die die Hin- und Herbewegung der Lade bewirken.
Die Verbindungsstange--52--, die die schwingende Bewegung in der oben erläuterten Weise auf das Schwert --48-- überträgt, ist mit einem daran befestigten Nockenfolgeglied--104--versehen, das eine Rolle
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aufweist (Fig. 3),--120-- schwenkbar mit einem Winkelhebel--122--verbunden ist, dessen unteres Ende mit einem seitlich vorstehenden Abschnitt --124-- versehen ist, der fest mit einer Rolle-126- (Fig. 2, 3) verbunden ist. Die Rolle --126-- trägt einen einstellbaren Schwenkarm --128-- (Fig. 1), dessen vorderes Ende schwenkbar mit einer lotrecht verlaufenden Stange--132--verbunden ist, die an ihrem unteren Ende einen
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Der Eingriff der Rolle--106-in die gekrümmte Laufbahn der Kurvenbahn bewirkt, dass die Kurvenbahn um ihren Schwenkpunkt eine schwingende Bewegung ausführt. Durch Einstellen der Länge des Hebelarms--118--kann das Ausmass der schwingenden Bewegung, die auf die Rolle--126--übertragen wird, verändert werden, so dass auch der Vorschubhub des Rades --76-- verändert wird. Das Getriebe - -140--, die Welle --82-- und das Rad --76-- bewegen sich als eine Einheit mit der Lade hin und her, wobei das Getriebe einerseits schwenkbar am festen Rahmenteil--142--bei--144--angebracht ist (Fig. 1), anderseits mit der Lade mittels des Rahmenteils -146-- verbunden ist.