DE1710263C - Webmaschine zum Herstellen von Doppelgewebe mit Entnahme der Schußfäden von ortsfesten Vorratsspulen - Google Patents
Webmaschine zum Herstellen von Doppelgewebe mit Entnahme der Schußfäden von ortsfesten VorratsspulenInfo
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Description
Die Erfindung betiilft cine Webmaschine zum
Herstellen von Doppelgewebe mil Untnahnie der
Schußfäden von ortsfesten Spulen und Eintragung der Schüsse mittels ein- oder beidseitig in ein oberes
und ein unleres Webfach einführharer Greifer, die
an an der Weblade geführten und mit dem Webeblatt schwingenden Greiferstangen angeordnet sind (Patentschrift
56 731 des Amtes für Erfindungs- und Patentwesen in Ost-Derlin bzw. französische Patentschrift
1477 993).
Hei gewöhnlichen Webmaschinen mit Entnahme des Schußfadens von ortsfesten Spulen wird dieser
entweder in einem Zug durch das Webfach geführt oder in der Mitte von einem den Schußfaden bis
dahin eintragenden Greifer an einen von der entgegengesei/ten
Seite in das Webfach eingeführten Greifer übergeben. In beiden Fällen ist es notwendig,
die den Greifer tragende Greiferstange entsveder außerhalb oder innerhalb des Webfaches so zu führen,
daU eine sichere Übernahme und Übergabe des
Fadens gewährleistet ist.
Bei Webmaschinen der eingangs gen.1 unten Art zum Herstellen von Doppeigewebe, bei denen zwei
Webfächer übereinander gebildet werden und dementsprechend mindestens je eine Greiferstange für
jedes Webfach vorgesehen sein muß, reicht eine einfache starre Führung dieser Greiferstangen nicht
mehr aus. Die raumlichen Verhältnisse in diesem Doppelfach sind de irt beengt, daß wenigstens die
Greiferstange bzw. die Greiferstangen des einen Faches, wenn sie im konstanten Abstand zur Ladenwelle
mit der Weblade verschwenkt w:rden, im Verlaufe ihrer Bewegungsbahn eine Keltenfadenebenc
schneiden. Hierdurch würde der Greifer ausgelenkt, die Schußfadenübcrgabc wäre nicht mehr sichergestellt,
und es könnte zu einem Verklemmen kommen.
In der Beseitigung dieser Unzulänglichkeiten und Gefahren besteht die Aufgabe der Erfindung, deren
Lösung darin zu sehen ist, daß wenigstens die Greiferstangc bzw. die Greiferstangen für das eine der
beiden Webfächer zur Vermeidung eines Schneidens der Bewegungsbahn des Greifers bzw. der Greifer
mit der Ebene der Kettenfäden dieses Webfaches während der Eintragung des Schußfadens in Abhänpilikeit
von der Stellung der Weblade in Richtung der Rietsiähe des Webeblattes verschiebbar vorgesehen ist.
Welche der Greiferstangen in Richtung der Rietstäbe verschieblich vorgesehen wird bzw. werden,
hängt davon ab, wo sich die Ladenwellc befindet und wie demnach der Schwenkbogen der Greiferstangen
bei unveränderlichem Abstand zur Ladenwelle verlauft. Bei der üblichen Anordnung der
ladenwellc im unteren Teil der Maschine derart, daß die Wcbladcnstiit/en in Anschlagstellung des
Webeblattes im wesentlichen senkrecht stehen, wird regelmäßig die Greiferstange bzw. das Greifcrstanpcnpaar für das obere Webfach, dessen untere
Kcttcnfadcnschar bei geöffnetem Webfach horizontal verläuft, während die obere Ketteni'adenschar von
dem Gewebe weg ansteipt, zur Vermeidung einer Kollision mit den Kettenfäden verschiebbar vorgesehen werden müssen. Bei hängender Weblade wird
es im allgemeinen gerade umgekehrt sein. Wenn hingegen die Wcbladcnstützcn beim Anschlag des 6j
Webeblattes aus einer mehr oder weniger senkrechten Stellung nach vorn zum Gewebe hin kippen, kann
es auch gerade die andere Greiferslange bzw. die
anderen Greiferslangen sein, die gegenüber den Kettenfäden ihres Webfaches ausweichen müssen
und deshalb verschiebbar anzuordnen sind. Bei größeren Schwenkwinkeln der Weblade ist es auch
möglich, daß sämtliche Greifer in Richtung der Rietstäbe verschiebbar vorgesehen werden müssen.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist die zu verschiebende Greiferstange zwei Führungslager auf, von denen eines in Richtung der Rietstäbe
des Webeblattes verschieblich vorgesehen ist. Hierbei ist zweckmäßig, daß zum Verschieben des Lagers der
Greiferstangen einer Schrägfläehe vorhanden ist.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand mehrerer Ausführungsbeispiele erläutert.
Es zeigt
Fig. I in scheniatischer Darstellung eine Seitenansicht
einer Webmaschine zum Herstellen von Doppelgewebe mit Andeutung der Weblade in mehreren
Stellungen und Andeutung d»r Schwenkbahnen je eines Greifers,
Fig. 2 eine Lagerung der Greiferstangen nach Fig. 1 in Vorderansicht,
Fig. 3 ein erstes Ausführungsbeispiel für das Verschieben
der Greiferstange,
Fig. 4 und 5 zwri weitere AusfüSirungsbeispiele
für das Verschieben der Greiferstange und
F i g. 5 a eine Abwicklung des in F i g. 5 dargestellten ringförmigen Segmentes für das Verschieben der
Greiferstange.
Es sei zunächst auf F i g. 1 Bezug genommen, aus welcher das der Erfindung zugrunde liegende Problem
erhellt. In der schematischen Seitenansicht sind erkennbar: ein Gewebe 1, Kettenfäden 2 und 3 für
das Oberfach OF und Kettenfäden 4 und 5 für das Unterfach UF einer im Betrieb befindlichen Greiferwebmaschine
zum Herstellen von Doppelgewebe. Eine Weblade 6 trägt an ihrem eueren Ende ein Webeblatt 7, mit dem in bekannter Weise die Schußfäden
angeschlagen werden. Der Anschlag erfolgt in der Stellung 8. Um die Schußfäden eintragen zu
können, schwenkt die Weblade 6 über die gestrichelte Zwischenstellung 9 in die gleichfalls gestrichelt eingezeichnete
Stellung Ί0 zurück. Mit der Weblade 6 schwingen die Schuß'.-intragelemente in Form von
im einzelnen nicht dargestellten Greifern, die an Greiferstangen 11 und 12 angeordnc' sind. Sie treten
beim Erreichen der Zwischenstellung 9 nach dem Ladenanschlag in die Fächer ein, die durch die
Keticnfäden 2 und 3 bzw. 4 und 5 gebildet werden.
In der Stellung 8., also beim Anschlag, steht die Weblade 6 mit ihren Ladenstützen und dem Webeblatt
7 senkrecht zum Gewebe 1 und den Kettenfäden 3 und 4 über der Ladenwelle 6w.
Würden die in der Ladestellung 9 in die Fächer eintretenden Greiferstangen 11 und 12 starr geführt
sein, dann ergäben sich die in Fig. 1 mit 13 und 14
bezeichneten und durch ausgezogene Linien dargestellten Bewegungsbahnen, die sich als Kreisbögen
um die Achse der Ladenwclle 6 0 darstellen. Für das Unterfach UF, gebildet durch die Kettenfäden 4
und S, ergibt sich dabei keine Schwierigkeit. Hier verläuft die Bewegungsbahn 14 innerhalb des laches,
in dem sich somit die Greiferstange 12 frei bewegen kann. Die Bewegungsbahn 13 der oberen Greiferstange 11 hingegen schneidet die Ebene der Kettenfäden 3. Dies bedeutet, daß die Greiferstange Il von
den Kettenfäden 3 von der Schwenkachse der Ladenwelle 6 α weg abgedrängt wird, so daß also bei
•tarrot Führung ein Verklemmen auftreten würde
liiul eine sichere SehuÜfadenübergahe nicht mehr
{ewährleisiet wäre. Um dies zu vermeiden, muß die (ireiferstange Il so gelührt werden, daü ihre Bewejningshahn
innerhalb des von ilen Kettenfäden 2 lind 3 gebildeten Webfaches liegt. Diese Bedingung
wird beispielsweise von der strichpunktiert eingezeichneten Bahn 15 erfüllt.
Damit .,ich die Greiferstange Il des Oberfaches
VI· während der Verschwenkung der Weblade 6 nicht auf der Bahn 13, sondern auf der Bahn 15
bewegt, wird tue Greiferstange U in Richtung der Rietstäbe des Webeblattes 7 in Abhängigkeit von
der Ladenstellung beweglich geführt. Hierzu L.ehen mehrere Lösungsmöglichketten zur Verfugung.
F i g. 2 zeigt einen Querschnitt durch die von den Ketienfäden 2 und 3 bzw. 4 und 5 gebildeten Webfächer
OF bzw. UF. In die Fächer sind die Greiferitangen
11 und 12 eingefahren. Sie sind übereinander mit ihren hinteren Enden auf einem nur durch
leine Mittelachse angedeuteten Bolzen 13 befestigt, der in Längsrichtung der Greiferstangen hin- und
herbewegt wird und die Funktion eines Antriebsorgans hat.
Die Führung der Greiferstangen 11 und 12 ist verschieden. Die untere Greiferstange 12 ist in Querrichtung
zu ihrer Längsachse ausschließlich in einem Führungslager 17 geführt. Diese Führung muß aber
nicht, wie gezeichnet, außerhalb des Faches erfolgen. Sie kann ebenso, z. B. durch besondere Gestaltung
der Rietstäbe, innerhalb des Faches stattfinden. In senkrechter Richtung erhält die Greiferstange 12 auf
dem Bolzen 18 keine Führung, sondern ist frei verschieblich.
Dh obere Greiferstange 11 wird im Büspiclsfsli
sowohl durch ein dem Führungslager 17 der unteren Greiferstange 12 entsprechendes Führungslager 16
als auui durch ein Führungslager 19 geführt. Diese Führung erfolgt stets außerhalb des Faches. Soll nun
die Bewegungsbahn 15 nach Fig. 1 eingehalten werden,
dann müssen gleichzeitig beide Führungslager 16 und 19 die Greiferstange 11 je nach der Stellung
«!er Weblade 6 anheben oder senken.
Die Auf- und Abwärtsbewegung des Fübrungslagers 16 an der Weblade 6 in Richtung der Rietstäbc
des Webeblattes.7 ist in ihrem grundsätzlichen Aufbau als Ausführungsbeispiel in Fig. 3 dargestellt.
Das Führungslager 16 kann in diesem Fall aus einem Klotz mit einer Bohrung bestehen, welche die
Greiferstange 11 aufnimmt. Der Klotz 16 ist über ein; Stange 20 mit einer Rolle 22 verbunden, die
beim Rückgang der Weblade 6 auf eine als Schrägflache 21 ausgebildete ortsfeste Kurve aufläuft. Fine
n'cht dargestellte Feder kann hierbei das Anliegen der Rolle 22 auf der Kurve 21 sichern. Durch die
Kurve 2i, deren Form dem gewünschten Bewegungsvcrlauf angepaßt wird, ist ein eindeutiger Zusammenhang
zwischen der Weblr.denstellung und der Höhenlage des Führungslagers 16 gegeben.
Für die Auf- und Abwärtsbewegung des anderen Führungslagers 19 seien nachstehend zwei Ausfiihrungsbeispieie beschrieben:
Die erste Au3führungsform ist in F i g. 4 gezeigt.
Dort ist das Führungslager 19 mit einer Rolle 23 versehen, die auf einer als Schrägfläche 24 ausgebildeten
Bahn ent'rmggleitet. Die Bahn 24 schwingt
im Gegensatz zu der Kurve21 (Fig. 3) mit der
Weblade 6 mit.
Hin weiteres Ausführungsbeispiel für die Bewcgungssteuerung
des Führungslagcis 19 ist in I· ig.:S
gezeigt. Ausgegangen ist dabei von einem (ireiferslangeiianirieb,
bei welchem der Holzen 18 auf einem Hebel 25 befestigt ist, der eine Sclnvinghewcgung
ausführt. Hier wird die vertikale Bewegung des
Fiihiungslagers 19 in vorteilhafter Weise dadurch erzielt, daü auf dem Hebel 25 ein kreishogenlörnin.js
Segment 26 mit in der Abwicklung (Fig. Sa) schräg
jo ansteigender Fiihrungslläche — Schriiglläche -- angebracht
ist, auf welchem ein das Führungslager !9 enthaltender Maschinenteil hin und her gleitet mk-r
rollt, so daü das Führungslager 19 in vertikaler Richtung bewegt wird. Line entsprechende Konsiruk-
tion läßt sich auch bei bekannten GreifersiangiMiwehmuschiniMi
anwenden, bei denen der Bolzen IS statt einer Schwingbewegung eine kontinuierliche
Drehbewegung ausführt.
In den vorstehenden Beispielen wird die Bcwe-
ao gung der Führungslager "*j und 19 kraftschlüsMg
gesteuert. Es versteht sich vo: selbst, daß an dieser
Stelle auch eine formschlüssige Steuerung möglich ist. Beispielsweise kann der Bolzen 18 mit dem
Hebel 25 drehen, und die Greiferstange 11 kann in
as eine Nut des Bolzens formschlüssig eingreifen.
Je nach Lage und Größe der Webfächer lassen sich Vereinfachungen in der Führung der Greiferstangen
verwirklichen. So Kt es z. B. möglich, mit bezug auf Fig. 1 nicht die gesamte Greiferstange in
jeder Phase des Arbeitsablaufes parallel zur Bewegungsbahn
zu führen; vielmehr kann es genügen, daß sich der am freien Stangenende angeordnete Greifer
entlang der Bewegungsbahn 15 bewegt. Dazu kann die Anlenkung der Greiferstange am Bolzen 18, also
das Führungslager 19, fest eingestellt sein, und es ist dann nur erforderlich, daß das Führungslager 16 eine
entsprechende Bewegung ausführt. Jn diesem Fall findet um den Anlenkpunkt im Führungslager 19
auch noch eine Drehbewegung der Greiferstange um ihre Querachse statt.
Claims (3)
1. Webmaschine zum Herstellen von Doppelgewebe mit Entnahme der Schußfäden von orts-
festen Spulen und Eintragung der Schüsse mittels ein- oder beidseitig in ein oberes und ein unteres
Webfach einführbarer Greifer, die an an der Weblade geführten und mit dem Webeblatt schwingenden
Greiferstangen angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens die Greiferstange (11) bzw. die Greiferstangen für das eine
(OF) der beiden Webfächer (OF, UF) zur Vermeidung eines Schneidens der Bewegungsbahn des
Greifers bzw. der Greifer mit der Ebene der Kettenfäden (2, 3) dieses Webfaches während der
Einlrrgung des Schußfadens in Abhängigkeit von der Stellung der Weblade (6) in Richtung der
Rietstäbe des Webeblattes (7) verschiebbar vorgesehen ist.
2. Webmaschine nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die zu verschiebende Greiferstange
(Jl) zwei Führungslager (16, 19) aufweist, von denen eines in Richtung der Rietstäbe des
Webeblattes (7) verschieblich vorgesehen ist.
3. Webmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschieben des Lagers
der Greiferstange (11) eine Schrägfläche (21, 24; 26) vorgesehen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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