DE12766C - Neuerungen an einem Betriebsmechanismus für kleinere Maschinen - Google Patents

Description

1880.

Klasse 47.

AUGUST REITZE in HANNOVER, Neuerungen an einem Betriebsmechanismus für kleinere Maschinen.

Zusatz-Patent zu No. 4749 vom 30. August 1878.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. September 1880 ab. Längste Dauer: 29. August 1893.

Auf der zu treibenden Welle d, Fig. 1, ist eine mit derselben verschraubte oder verkeilte Reibungsscheibe c angebracht, Fig. 4. In die seitlichen Vertiefungen greifen von beiden Seiten her die auf der Welle d drehbaren Naben der Kurbelarme b und b' mit ihren in excentrischen Einschnitten des Umfangs liegenden Klemmrollen r ein. Diese Kurbelarme sind entgegengesetzt aufgebracht und mittelst der Kurbelstangen α α', Fig. 1, mit den Tritten e der Maschine verbunden. Die Einrichtung ist hier so getroffen, dafs bei der Abwärtsbewegung von e a' und die damit verbundene Kurbel b' auf Drehung der Welle d einwirkt, und zwar dadurch, dafs dann die Rollen r zwischen den excentrischen Ausschnitten der Kurbelnabe einerseits und des vorspringenden Kranzes der Scheibe c andrerseits sich festklemmen, während sie bei der Aufwärtsbewegung von e sich lösen, also nur auf Drehung der Welle d nach einer Richtung einwirken können. Umgekehrt dreht die andere Kurbel b bei der Aufwärtsbewegung des Trittes e die Welle d nach derselben Richtung ebenfalls dadurch, dafs die Rollen r sich zwischen Kurbelnabe und Scheibenkranz festklemmen, während sie bei der Abwärtsbewegung von e sich lösen. Statt dieser Schaltvorrichtung kann man auch jede andere, z. B. die bekannte Einrichtung mit Sperrklinken und gezahnten Sperrscheiben wählen.

Vermittelst der Schaltung wird eine abwechselnde Wirkung der Kurbelstangen a a' hervorgebracht, so dafs entweder nur bei der Abwärtsbewegung des Trittes die Stange a' eine mit der Welle d fest verbundene Sperr- oder Reibungsscheibe c antreibt, während die Stange a an der Drehung der Welle nur bei der Aufwärtsbewegung des Trittes theilnimmt, oder umgekehrt.

Statt der beiden Zugstangen kann man auch gezahnte Stangen //', Fig. 6, und statt der Kurbeln b b' Zahnräder ζ ζ' anwenden. Diese gezahnten Stangen sind durch obere und untere Querstücke zu einem Rahmen vereinigt und liegen, Fig. 6, in verschiedenen, zur Welle d normalen Ebenen, um den Zahneingriff mit den betreffenden, auf verschiedenen Seiten der Reibungs- oder Sperrscheibe c angeordneten Zahnrädern ζ und z' zu ermöglichen. Die Welle d tritt innerhalb des Rahmens durch, so dafs die beiden Zahnstangen auf verschiedenen Seiten derselben mit ihren Zahnrädern in Eingriff stehen. Auf der Mitte des unteren Querstücks der Zahnstangen ist eine kurze Zugstange angesetzt, deren unteres Ende mit dem Tritte e der Maschine verbolzt wird. Die Klemmeinrichtung des Schaltwerks ist ähnlich wie bei den Kurbelstangen a a'.

Claims (1)

1. P ATENT-Anspruch:

   Bei Näh- oder sonstigen kleinen Arbeitsmaschinen der Antrieb der Welle d durch ein doppeltes Schaltwerk, das entweder mittelst Klemmrollen oder Sperrzähnen wirkt, derart dafs die Bewegung des Fufstritts auf dasselbe mittelst der Zugstangen α α', die an Kurbeln b b' wirken, oder durch Zahnstangen ff', die in Zahnräder ζ ζ' greifen, übertragen wird und die Bewegungsrichtung daher stets nur in einem Sinne erfolgen kann.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.