DE1273112B - Flachgewirktes Vorderteil fuer ein Damenbekleidungsstueck sowie flache Kulierwirkmaschine zu dessen Herstellung - Google Patents
Flachgewirktes Vorderteil fuer ein Damenbekleidungsstueck sowie flache Kulierwirkmaschine zu dessen HerstellungInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
D04b
Deutsche KL: 25 a-18/05
Nummer: 1273 112
Aktenzeichen: P 12 73 112.3-26 (G 28614)
Anmeldetag: 17. Dezember 1959
Auslegetag: 18. Juli 1968
Die Erfindung betrifft ein flachgewirktes, aus zwei durch eine vertikale Nähnaht verbundenen Hälften
bestehendes Vorderteil für ein Damenbekleidungsstück, insbesondere für einen Badeanzug, bei dem die
Wölbung jeder schalenförmigen Brusttasche durch Zunehmen und Mindern gebildet ist, sowie eine flache
Kulierwirkmaschine System Cotton zu dessen Herstellung.
Es sind Wirkverfahren für flache Kulierwirkmaschinen bzw. nach diesen Verfahren hergestellte
Bekleidungsstücke, beispielsweise ein Badeanzug nach der britischen Patentschrift 9320 aus dem Jahre
1887, bekannt, bei denen Erweiterungen bzw. Wölbungen durch Verändern von Maschenbreite oder
Maschenart oder beiden gleichzeitig, durch Keilarbeit, Zunehmen oder Mindern am Warenrand oder
durch verbreitert begonnene Maschenreihen erzeugt werden.
Dadurch können jedoch entweder keine der natürlichen Form der Brüste angepaßte Wölbungen erhalten
werden, die auch im spannungslosen Zustand ihre dreidimensionale Gestalt beibehalten, oder es
müssen nachträglich Beschneide- oder Nähvorgänge ausgeführt werden, wodurch einerseits das gute
Aussehen vermindert und andererseits die Herstellung des Bekleidungsstücks verteuert wird. Außerdem
müssen bei verschiedenen der für die bekannten Verfahren verwendeten Maschinen während des
Wirkens einige Nadeln zeitweilig außer Betrieb gesetzt werden, wodurch die Steuerung der Maschine
umständlicher und schwieriger wird.
Darüber hinaus ist in der deutschen Patentschrift 895 364 eine Arbeitsweise mit zwei Deckerpaaren
vorgeschlagen worden, nach welcher der nach der vorgenannten britischen Patentschrift bekannte Badeanzug
herstellbar ist, wobei jedes der beiden Deckerpaare aus einem breiten äußeren Decker und aus
einem schmalen inneren Decker besteht; die beiden Decker jedes Paares sind ohne Zwischenraum aneinanderbringbar.
Zum Weitern sind die äußeren Decker um je zwei Nadelteilungen und die inneren Decker
um je eine Nadelteilung gleichzeitig nach außen bringbar.
Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Damenoberbekleidungsstück der eingangs
genannten Art sowie eine flache Kulierwirkmaschine zu dessen Herstellung zu steuern, daß die Nähte besonders
einfach, formschön und preiswert durch Zunehmen und Mindern so hergestellt sind, daß die
den Brüsten angepaßten Wölbungen im spannungslosen Zustand ihre dreidimensionale Gestalt beibehalten.
Flachgewirktes Vorderteil
für ein Damenbekleidungsstück sowie flache
Kulierwirkmaschine zu dessen Herstellung
Anmelder:
Barnett David Gordon,
Brookline, Mass. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. R. Müller-Börner
und Dipl.-Ing. H.-H. Wey, Patentanwälte,
8000 München 22, Widenmayerstr. 49
Als Erfinder benannt:
Barnett David Gordon, Brookline, Mass.
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 2. Februar 1959 (790 669)
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Brusttasche im unteren Teil auf der
äußeren Seite einer vertikalen Brusttaschenmittellinie eine größere Zunahmenaht, auf der inneren Seite dagegen
eine kleinere Zunahmenaht aufweist, denen im oberen Teil eine größere bzw. eine kleinere Mindernaht
entspricht.
Eine flache Kulierwirkmaschine System Cotton mit zwei inneren und zwei äußeren, unabhängig voneinander
steuerbaren Deckern in jeder Fontur zum gleichzeitigen Herstellen spiegelbildlich ausgebildeter
Vorderteilhälften zeichnet sich nach der Erfindung aus durch die Steuerung der Decker derart, daß zum
Weitern die beiden inneren Decker nach dem Ausdecken um eine Nadelteilung jeweils in ihre Ausgangsstellung
bringbar sind, wogegen die beiden äußeren Decker nach dem Ausdecken um eine Nadelteilung
nicht wieder in ihre Ausgangsstellung bringbar sind, und daß zum Mindern die Steuerung aller
Decker umgekehrt erfolgt.
Bei der nachstehenden näheren Erläuterung des Gegenstandes der Erfindung ist auf die Fig. 1 bis 7
der Zeichnungen Bezug genommen, die Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfindung betreffen.
Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Badeanzuges,
809 570/104
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Büstenhalters,
Fig. 3 eine schematische Darstellung des Verlaufes der Maschenstäbchen beim Wirken der
schalenförmigen Brusttasche am Vorderteil eines Badeanzuges,
Fig. 4 eine Teilansicht, welche das Zusammenwirken zwischen den schmalen Deckern und einigen
Wirknadeln erläutert,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht eines der schmalen Decker zum Herstellen der schalenförmigen
Brusttaschen im größeren Maßstab,
F i g. 6 eine schematische Darstellung einer Musterkette, deren Knöpfe die Betätigung der schmalen
Decker steuern, und
Fig. 7 eine Draufsicht auf eine Lehre zum Einstellen
der Knöpfe der Musterkette.
Der in der F i g. 1 dargestellte Badeanzug besteht aus einem Vorderteil 10 und einem Rückenteil 12,
welche an den Seiten und im Schritt miteinander vernäht und mit geeigneten Schulterbändern 13 versehen
sind. Das Vorderteil 10 kann auf einer normalen flachen Kulierwirkmaschine hergestellt werden.
Bei der verwendeten Maschine handelt es sich um eine Oberbekleidungswirkmaschine, d. h. um eine
Maschine, deren Nadeln so bemessen sind, daß mit ihnen Damenpullover, Badeanzüge oder dergleichen
Kleidungsstücke gewirkt werden können. Diese Maschinen besitzen eine Anzahl Fonturen, die gleichzeitig
betrieben und gesteuert werden, um eine gleich große Anzahl von ähnlichen Wirkteilen zu erzeugen.
Jede Fontur ist mit einer ausreichenden^Zahl von Nadeln versehen, um entweder das Vorderteil 10
oder das Rückenteil 12 des herzustellenden Kleidungsstückes, beispielsweise des in Fig. 1 dargestellten
Badeanzuges, selbst in größten Abmessungen herstellen zu können. Indem man zwei Fadenführer
gleichzeitig verwendet, von denen jeder auf die Fadenversorgung einer Hälfte der Nadeln der Fontur
beschränkt ist, kann das Vorderteil in zwei getrennten, spiegelbildlichen Hälften hergestellt werden.
Diese Hälften 10 und 12 werden später, wie bei 14 dargestellt, zum Vorderteil des Badeanzuges zusammengenäht.
In jedem Fall ist die Herstellung der Brustpartien im Wirkverfahren im wesentlichen die
gleiche.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Warenstück wird beim Wirken unten begonnen, wobei das Warenstück
in geeigneter Weise geformt wird, indem man während des Wirkvorganges vom unteren Rand zur
Taille die Decker entsprechend betätigt.
In Fig. 1 deuten die fernen Linien etwa den Verlauf der einzelnen Maschenstäbchen in diesem Teil
des Kleidungsstückes an. Zur Herstellung der Brustpartie in diesem Teil des Kleidungsstückes werden die
Maschen in den sich von 14 bis E erstreckenden Maschenreihen nach jeder gewirkten Reihe nachlinks
ausgedeckt, so .daß sich die Maschenstäbehen entlang der Linie E bis F teilen und" jedesmal ein
neues Maschenstäbehen gebildet wird. Zum gleichen Zeitpunkt werden die Maschen der Maschenreihen
zwischen JB1 und dem Rand 15 des Wirkteiles nach
jeder gewirkten Maschenreihe nach rechts ausgedeckt. Durch dieses Ausdecken der Maschen nach
rechts teilen sich die Maschenstäbehen entlang der Linie E1 bis F1. Beim. Weiterwirken werden im Zwischenbereich
zwischen F und G bzw. F1 und G1 keine
Maschen ausgedeckt. In den Maschenreihen von 14 bis G werden die Maschen nach jeder gewirkten
Maschenreihe nach rechts ausgedeckt, während die Maschen in den Maschenreihen von G1 zum Rand 15
nach links ausgedeckt werden. Durch dieses Ausdecken laufen die Maschenstäbehen entlang der
Linie G bis H und entlang der Linie G1 bis H1 zusammen.
Durch die Aufspaltung und durch das Zusammenlaufen der Maschenstäbehen, wie es an Hand
der F i g. 1 beschrieben und gezeigt ist, entsteht eine schalenförmige Brusttasche. Durch Ausdecken in der
anderen Hälfte des Stückes 10 entsteht eine schalenförmige Brusttasche, welche der zuvor beschriebenen
genau symmetrisch ist.
Bei der flachen Kulierwirkmaschine nach der vorliegenden Erfindung sind Decker von ausreichender
Länge vorgesehen, um die Anzahl der Deckernadeln aufzunehmen, die notwendig ist, um etwa die Hälfte
der Nadeln zu erfassen, die zum Wirken eines Halbteiles größter Weite verwendet werden. Zum Wirken
der beiden Hälften eines Vorderteiles mit schalenförmigen Brusttaschen werden vier Decker von vorzugsweise
gleicher Größe verwendet. Ein solcher Decker ist in F i g. 4 dargestellt. In jedem Fall hängt
die tatsächliche Länge des Deckers und die Anzahl der von diesen getragenen Deckernadeln von der
Größe des Kleidungsstückes ab, zu dem das Wirkteil gehört, und auch von der Art und der Stärke des zu
verwirkenden Fadens. Beispielsweise kann eine Fontur der Kuliermaschine auf ihrer Nadelbarre etwa
500 Nadeln haben. Von diesen können zwei auseinandergelegene Gruppen von jeweils 188 Nadeln verwandt
werden, um gleichzeitig die beiden Hälften eines Vorderteiles eines Badeanzuges zu wirken. Für
das nachfolgend zu beschreibende Ausdecken sollte jeder der Decker 125 mm lang sein und 80 Deckernadeln
tragen. Diese Zahlen dienen nur der Erläuterung und ändern sich von Fall zu Fall je nach den
unterschiedlichen Größen der Badeanzüge.
Das Zusammenwirken der Decker einer Fontur mit einigen Nadeln ist schematisch in Fig. 4 dargestellt.
Auf den Deckstäben 40, 42, 44 und 46 sind vier Decker 30, 32, 34 und 36 gelagert. Die Decker
tragen Deckernadeln 48, die sich unmittelbar über einigen der Nadeln 50 auf der Nadelbarre 52 befinden.
Die Deckstäbe sind gleitfähig in nicht dargestellten Bügeln gelagert, welche auf und ab bewegt
werden, damit die Deckernadeln 48 die Maschen von den unter ihnen befindlichen Nadeln aufnehmen oder
sie dort abgeben können. Wenn sich die Maschine in Betrieb befindet und Hälften 10, 12 des Vorderteils
eines Badeanzuges herstellt, werden die äußeren Decker 30, 36 gleichzeitig in entgegengesetzten Richtungen
verschoben, so daß sie entweder »einwärts«, d. h. aufeinander zu, oder »auswärts«, d. h. voneinander
fort bewegt werden. In gleicher Weise erfolgen die AfeFschiebebewegungen der inneren Decker 32,
34 stets gleichzeitig und sind entweder einwärts, d. h. aufeinander zu, oder auswärts, d. h. voneinander fort
gerichtet, wobei jedoch die inneren Decker 32, 34 sich niemals weiter als um eine Nadel aus ihrer Ursprungslage
entfernen. Durch Verwendung von zwei Fadenführern, die in ihrem Arbeitsbereich auf die
Hälfte der Nadeln der Nadelbarre 52 beschränkt sind und sich bezüglich der Mitte der Nadelbarre symmetrisch
zueinander bewegen, werden die beiden Hälften 20, 22 des Vorderteiles eines Badeanzuges gleichzeitig
spiegelbildlich zueinander gewirkt. Eine Beschreibung der Bewegungen der Decker 34 und 36
bei der Herstellung eines Halbteiles 22 dient daher auch zur Erläuterung der Bewegungen der Decker 30
und 32 zur Herstellung der anderen Hälfte 10 des Warenteiles.
Nachdem mit dem Wirken einer Hälfte des Vorderteiles begonnen worden ist, werden die äußeren
Decker 30 und 36 zunächst nach außen bewegt, so daß sie die Außenränder des Warenteiles formen
können. Die Maschine wirkt dann glatt bis zum Punkt E (Fig. 3), wobei die Halbteile an den Rändem
im Bereich zwischen Unterkante und Taille eingezogen werden. An diesem Punkt beginnt der Decker
34 die Maschen jedesmal um eine Nadelbreite nach innen, d. h. nach links auszudehnen. Hierbei kehrt
der Decker nach jeder Verschiebung sofort wieder in seine Ausgangsstellung zurück. Nach jeder Verschiebung
wird eine Maschenreihe gewirkt und hierdurch ein neues Maschenstäbchen angefangen, das
nach links von dem fortlaufenden Maschenstäbchen 60 abzweigt. Das Maschenstäbchen 60 ist mit derjenigen
Nadel gewirkt, welche der äußersten Nadel, von welcher der Decker 34 eine Masche abgenommen
hat, benachbart ist. Dieser Vorgang mit der fortlaufenden Bildung von neuen Maschenstäbchen, die
nach links von dem durchlaufenden Maschenstäbchen 60 abzweigen, wird so lange fortgesetzt, bis der
Punkt F erreicht ist. Nachdem in der Zwischenzeit eine Anzahl solcher neuen Maschenstäbchen, z. B.
11, begonnen worden ist, hält die Maschine an, und es werden die äußeren Decker 30, 36 von Hand nach
innen verschoben, bis die innerste Deckernadel des Deckers 36 über der Nadel steht, die sich in dem
Punkt E1 (F i g. 3) befindet. Wenn der Wirkvorgang
dann wieder aufgenommen wird, deckt der äußere Decker 36 die Maschen jedesmal um eine Nadel
nach außen bzw. rechts. Der Decker kehrt aber nicht nach jeder Verschiebung in seine Ausgangsstellung
zurück, sondern behält seine Bewegungen nach rechts bei, wenn nach den einzelnen Verschiebungen wieder
eine Maschenreihe gewirkt wird. Hieraus folgt, daß die neuen Maschenstäbchen von dem durchlaufenden
Maschenstäbchen 62 nach links abzweigen. Das Maschenstäbchen 62 wird von den aufeinanderfolgenden
Nadeln gebildet, auf die die innerste Deckernadel des Deckers 36 die Maschen ausdeckt. Die
gleichzeitige Betätigung der Decker 34, 36 wird fortgesetzt, bis die Punkte F und F1 erreicht sind. An
dieser Stelle hält die Maschine an. Die Bedienungsperson der Maschine setzt dann zeitweilig die Vorrichtung
zur Änderung des Arbeitsweges der Faden- so führer außer Betrieb, worauf das glatte Wirken
wieder aufgenommen wird, bis die Punkte G und G1
erreicht sind. Dann beginnen die Decker 34, 36 sich in entgegengesetzten Richtungen zu bewegen. Der
innere Decker 34 deckt die Maschen jedesmal um eine Nadel nach außen, d. h. nach rechts, und kehrt
nach jeder Verschiebung in seine Ausgangsstellung zurück. Der äußere Decker 36 deckt die Maschen
jedesmal um eine Nadel nach innen, d. h. nach links, behält aber seine Bewegungsrichtung ständig bei. Genau
wie zuvor wird nach jeder Verschiebung eine Maschenreihe gewirkt. Diese gleichzeitigen Bewegungen
der Decker 34, 36 werden fortgesetzt, bis der Punkt H1 erreicht ist und der äußere Decker 36
wieder in der Lage steht, in der er sich bei Beginn der Verschiebebewegungen im Punkt E1 befand. Diese
entgegengesetzten Verschiebebewegungen der Decker 34, 36 führen dazu, daß die Maschenstäbchen, wie
in F i g. 3 dargestellt, wieder zusammenlaufen. Nachdem
die rückläufigen Verschiebebewegungen des Deckers 36 im Punkt H1 beendet sind, werden die
Verschiebebewegungen der Decker 34 vorzugsweise noch fortgesetzt, bis Punkt H bzw. der obere Rand
des Halbstückes erreicht ist.
Wie die F i g. 3 zeigt, besteht die Brustpartie eines Halbstückes aus einem schmalen Mittelstreifen von
kontinuierlich durchlaufenden Maschenstäbchen, von denen das innere Maschenstäbchen mit dem Bezugszeichen 60 und das äußere Maschenstäbchen mit dem
Bezugszeichen 61 versehen ist. Die innere Gruppe der links von diesem Streifen liegenden kontinuierlichen
Maschenstäbchen zweigt bei E ab und mündet bei H wieder ein, wobei der Zwischenraum mit einer
Anzahl von neuen Maschenstäbchen ausgefüllt ist, die nacheinander von dem kontinuierlichen Maschenstäbchen
60 zwischen den Punkten E und F nach links abzweigen und später wieder in umgekehrter
Reihenfolge zwischen den Punkten G und H einmünden.
Die äußere Gruppe der kontinuierlichen Maschenstäbchen rechts des mittleren Streifens zweigt bei
E1 ab und mündet später wieder bei H1 ein, wobei
der Zwischenraum mit einer zweiten Gruppe von neuen Maschenstäbchen ausgefüllt ist, die zwischen
den Punkten E1 und H1 verlaufen und nach links
nacheinander von dem kontinuierlichen Maschenstäbchen 62 abzweigen und dort später in umgekehrter
Reihenfolge wieder einmünden.
Wenn einer oder beide Decker 34 und 36 zum Ausdecken von Maschen bewegt werden, werden
auch die Decker 32 und 30 in ähnlicher Weise, jedoch in entgegengesetzter Richtung bewegt, um die
andere Hälfte des Warenteiles als Gegenstück zur Anordnung der in F i g. 3 dargestellten Maschenstäbchen
zu bilden. Die Brustpartien in dem Büstenhalter der F i g. 2 können in ähnlicher Weise gewirkt werden.
Die Teile 30' und 32' des Vorderteiles können getrennt voneinander oder gemeinsam gewirkt werden.
Das Brustband 34' ist vorzugsweise bei 36' an das Vorderteil angenäht, während die Schulterbänder
nach Wunsch hergestellt und befestigt werden können.
F i g. 6 zeigt die Anordnung von Knöpfen auf einer normalen Musterkette 70, wie sie üblicherweise an
einer flachen Kulierwirkmaschine verwendet wird. In der Zeichnung ist angenommen, daß die Musterkette
sich nach unten bewegt, so daß die untersten Knöpfe als erste die Hebel erreichen, welche von ihnen verschwenkt
werden, um die Decker zu steuern. Die Knöpfe sind mit Hilfe einer Lehre 72, wie sie F i g. 7
zeigt, sorgfältig über die Breite der Musterkette verteilt. Die Länge dieser Lehre ist gleich der Breite der
Musterkette 70, so daß man die richtige Lage eines Knopfes finden kann, wenn man die Lehre quer auf
die Musterkette auflegt. Die Knöpfe a, b, c, d, e, f, g und h entsprechen den Abständen a', b', c', d', e, f,
g' und h' der Lehre 72.
Der Knopf α sorgt dafür, daß die Decker sich nach unten bewegen, so daß Maschen von den unter den
Deckernadeln befindlichen Nadeln abgenommen werden. Ein Knopf α sorgt, sofern seine Wirkung nicht
durch die Anwesenheit von Knöpfen c und / beeinträchtigt wird, für eine Verschiebung der Decker in
abnehmendem Sinne. Die Knöpfe c und / sorgen jedoch dafür, daß bestimmte Nocken verstellt werden,
die die äußeren Decker 30 und 36 nach außen
verschieben. Der Knopf e sorgt in Verbindung mit dem Knopf α für eine Einwärtsbewegung der inneren
Decker 32 und 34. Bei diesen Bewegungen handelt es sich bezüglich der zu wirkenden Warenhälften 10
und 12 um Verbreiterungsbewegungen. Der Knopf b ändert den Laufweg der Fadenführer um eine Nadel,
wenn es erwünscht ist, die Warenhälften an den Rändern zu verbreitern. Die Knöpfe a, b, c, e und / auf
dem Glied 74 der Musterkette 70 sorgen für eine Verschiebung
der äußeren Decker 30 und 36 nach außen, für eine Verschiebung der inneren Decker 32 und
34 nach innen und für eine Vergrößerung des Laufweges der Fadenführer, um das Arbeitsstück zu verbreitern.
Der Knopf d sorgt dafür, daß die inneren Decker 32 und 34 nach jeder nach innen gerichteten
Verschiebung in die Ausgangsstellungen zurückgebracht werden. Die Arbeit dieser Knöpfe beginnt,
wenn beim Wirken der Punkt E (F i g. 3) erreicht ist. Zu diesem Zeitpunkt sind die äußeren Decker 30 und
36 weit voneinander entfernt, so daß nur noch einige
wenige der innen gelegenen Deckernadeln an den Rändern angreifen, um die Warenhälften zu verbreitern.
Wenn das Glied 75 der Musterkette die Hebel erreicht, bewirkt ein Knopf g das Anhalten der
Maschine, damit die Bedienungsperson die äußeren Decker nach innen verschieben kann, so daß die
innerste Deckernadel des Deckers 36 sich an dem Punkt E1 (Fig. 3) über der Nadel befindet. Die Maschine
wird dann wieder eingeschaltet, um nach einer zuvor festgelegten Zahl von zusätzlichen, abwechselnd
auftretenden Verschiebe- und Wirkbewegungen durch einen Knopf g am Glied 76 wieder angehalten zu
werden, damit die Bedienungsperson die Vorrichtung, welche den Laufweg der Fadenführer ändert, kurzzeitig
außer Betrieb setzen kann, so daß für den verbleibenden Teil des Wirkvorganges keine Änderungen
vorgenommen werden. Dieses glatte Wirken wird für eine zuvor festgelegte Anzahl von Reihen wieder
aufgenommen, bis das Musterkettenglied 78 die Hebel erreicht. Die Knöpfe a, d und e sorgen dafür, daß
die äußeren Decker nach innen und die inneren Decker nach außen bewegt werden, wobei die letzterwähnten
Decker nach jeder Verschiebung mit Hilfe eines Knopfes e wieder in ihre Ausgangsstellung zurückgebracht
werden.
Nach einer zuvor festgelegten Anzahl solcher Verschiebungen, die mit dem Wirken einzelner Maschenreihen
abwechseln, sorgen die Knöpfe a, d, e, f des Musterkettengliedes 80 wieder dafür, daß die inneren
Decker nach außen verschoben werden und nach jeder Verschiebung wieder in die Ausgangsstellung
zurückkehren, während die äußeren Decker inaktiv bleiben. Nachdem dieser Arbeitsgang in zuvor festgelegter
Häufigkeit durchgeführt wurde, betätigt der Knopf h einen Zähler, der dann seine Anzeige um
eine Einheit vergrößert. Anschließend wird die Maschine mit einem Knopf g abgestellt. Die Warenhälften
werden dann von den Nadeln abgenommen, und es werden neue Warenteile begonnen, nachdem
die äußeren Decker in ihre Ausgangsstellungen verschoben worden sind und man die Vorrichtung zur
Änderung des Laufweges der Fadenführer wieder in Betrieb genommen hat.
Claims (2)
1. Flachgewirktes, aus zwei durch eine vertikale Nähnaht verbundenen Hälften bestehendes Vorderteil
für ein Damenbekleidungsstück, insbesondere für einen Badeanzug, bei dem die Wölbung
jeder schalenförmigen Brusttasche durch Zunehmen und Mindern gebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Brusttasche im unteren Teil auf der äußeren Seite einer vertikalen Brusttaschenmittellinie eine größere Zunahmenaht
(EF), auf der inneren Seite dagegen eine kleinere Zunahmenaht (E1, F1) aufweist, denen
im oberen Teil eine größere bzw. eine kleinere Mindernaht (GH bzw. G1, H1) entspricht.
2. Flache Kulierwirkmaschine System Cotton mit zwei inneren und zwei äußeren, unabhängig
voneinander steuerbaren Deckern in jeder Fontur zum gleichzeitigen Herstellen spiegelbildlich ausgebildeter
Vorderteilhälften nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Steuerung der Decker
(32, 34, 30, 36) derart, daß zum Weitern die beiden inneren Decker (32, 34) nach dem Ausdecken
um eine Nadelteilung jeweils in ihre Ausgangsstellung bringbar sind, wogegen die beiden
äußeren Decker (30, 36) nach dem Ausdecken um eine Nadelteilung nicht wieder in ihre Ausgangsstellung
bringbar sind, und daß zum Mindern die Steuerung aller Decker (32, 34, 30, 36) umgekehrt erfolgt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 895 364, 633 208, 620187, 593 457, 574 382, 558 995, 185 326;
schweizerische Patentschrift Nr. 133 446; französische Patentschriften Nr. 986 562, 748 562;
britische Patentschrift Nr. 9320 aus dem Jahre 1887.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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