DE558995C

DE558995C - Auf der flachen Kulierwirkmaschine formgerecht hergestellter Strumpf und Verfahren zu dessen Herstellung

Info

Publication number: DE558995C
Application number: DE1930558995D
Authority: DE
Original assignee: Schubert und Salzer Maschinenfabrik AG
Current assignee: Rieter Ingolstadt Spinnereimaschinenbau AG
Priority date: 1930-08-06
Filing date: 1930-08-06
Publication date: 1932-09-14
Also published as: US1898957A; FR720801A; GB377818A

Description

Die Erfindung betrifft einen in einem Arbeitsgang auf der flachen Kulierwirkmaschine hergestellten Strumpf sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.

Das Verfahren ist insbesondere dasjenige, bei welchem die gleichzeitig mit dem Fußteil herzustellenden Fersenteile derart gearbeitet werden, daß zum Zwecke der Fersenerweiterung einnähbare Randmaschen nach

in außen gedeckt werden.

Die bisher nach diesem Verfahren hergestellten Strümpfe haben alle nur Eindecklinien^ die nicht als Ersatz einer Schräghochferse dienen können, da die Decklinien stets ungefähr beim Knöchel beginnend nach der Sohle g'ehehd bzw. unter dem Knöchel verlaufend liegen.

• Nach vorliegender Erfindung ist es nunmehr möglich, auch eine der Schräghochferse entsprechende Decklinie:, und zwar eine an : der Hinterkante der Ferse beginnende und immer auf demselben Maschenstäbchen verlaufende Eindecklinie zu erzielen, wie dieselbe bisher bei der Herstellung eines Strumpfes in einem Arbeitsgang nur durch Eindecken einer verbreitert begonnenen Reihe erzielt werden konnte.

Der Nachteil letzteren Verfahrens, das Anhalten der Maschine bei Beginn dieser verbreiterten Reihe und der besondere Abzug dieser verbreiterten Reihe, wird durch die vorliegende Erfindung vermieden. Hierbei hat das vorliegende Verfahren noch den Vorteil, daß die Fersenerweiterung bei einer schrägen Decklinie wirklich auch noch aus dem Längen der Form der menschlichen Ferse entsprechend herausgearbeitet wird.

Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß nach Beendigung des Längen die Fersenerweiterung dadurch erzielt wird, daß auf jeder Fersenseite in einer Maschenreihe nicht nur einnähbare Randmaschen ausgedeckt werden, sondern in derselben Maschenreihe gleichzeitig Fersenmaschen, deren Zahl in jeder Reihe steigt, nach innen gedeckt werden. Hierbei erfolgt das Aus- und Eindecken innerhalb einer Maschenreihe für beide Fersenteile gleichzeitig derart, daß, während auf der einen Fersenseite einnähbare Randmaschen ausgedeckt werden, gleichzeitig in derselben Maschenreihe auf der entgegengesetzten Fersenseite Fersenmaschen, ohne zu mindern, also ohne die Randmasche, eingedeckt werden und die Randmasche dieser Fersenseite ausgedeckt wird.

In der Zeichnung ist zur Erläuterung des Verfahrens der Wirkvorgang in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.

Abb. ι zeigt das Maschenbild der Fersenteile. In Abb. 2 bis 5 sind die Arbeitsstufen einer Maschenreihe einzeln dargestellt. Abb. 6 zeigt einen Strumpfteil mit Verlauf der Maschenstäbchen in Seitenansicht.

Nachdem der Längen bis Reihe a-a fertiggestellt ist (Abb. 1), wird in bekannter "Weise

beiderseitig eine Randmasche ausgedeckt. Hierauf werden nach Kulieren der nächsten Reihe auf der einen Fersenseite (Abb. 2) die zwei auf den Nadeln 2, 3 hängenden Randmaschen auf die Nadeln 1, 2 ausgedeckt und gleichzeitig auf der anderen Fersenseite die neben der auf der Nadel 17 hängende Randmasche auf den Nadeln 14, 15, 16 hängenden Maschen auf die Nadeln 13, 14, 15 eingedeckt (Abb. 2). Hierauf tritt der Decker nochmals in Tätigkeit und deckt die äußerste Masche der eingedeckten Maschen sowie die auf Nadel 17 hängende Randmasche um eine Nadel nach außen, wodurch die auf Nadel 15 übergedeckte Masche wieder auf ihre Nadel 16 zurückkommt und die Randmasche von Nadel 17 auf Nadel 18 ausgedeckt wird (Abb. 3).

Nachdem die nächste Reihe kuliert ist, wiederholt sich der beschriebene Vorgang, nur daß jetzt das Ausdecken der zwei Randmaschen auf der anderen Fersenseite, also der Maschen von den Nadeln 16, 17 auf die Nadeln 17, 18 (Abb. 4), und das Eindecken der neben der Randmasche liegenden Maschen von den Nadeln 3, 4, 5, 6 auf die Nadeln 4, 5, 6, 7 erfolgt. Auch hier wird dann nachträglich die äußerste Masche der eingedeckten Maschen und die auf Nadel 2 hängende Randmasche um eine Nadel nach außen ausgedeckt, wodurch die auf Nadel 4 übergedeckte wieder auf Nadel 3 zurückkommt und die Randmasche von Nadel 2 auf Nadel 1 ausgedeckt wird (Abb. 5).

. In dieser wechselnden Weise wird die allmähliche Verbreiterung der Ferse erzielt, wobei die innere Reihe der eingedeckten Maschen stets auf demselben Maschenstäbchen liegt (Abb. 1). In wieviel Maschenreihen aus- und eingedeckt wird, richtet sich nach der Größe der herzustellenden Ferse und der Feinheit der Masche.

Nach Erzielung der gewünschten Fersenform werden in bekannter Weise von b-b bis c-c eine Anzahl Reihen durch Eindecken ohne Mindern hergestellt, woran sich dann die bekannte Minderung c-c bis d-d im Fuße anschließt, worauf auch noch ein Keildecken erfolgen kann.

In Abb. 6 ist a-a die Linie, auf welcher der Längen beendet ist. Von hier ab wird auf jeder Seite in der beschriebenen Weise bis zur Linie b-b ausgedeckt; bis c-c bleibt die Zahl der Maschenstäbchen die gleiche, und es erfolgt dann bis d-d die Minderung auf die für den Fuß erforderliche Maschenzahl. Hierauf kann noch ein Fußkeildecken erfolgen.

Aus Abb. 6 ist ersichtlich, daß die Eindecklinie A-B-C-D auf ein und demselben Maschenstäbchen sowohl während der Fersenerweiterung als auch während der Fersenrundung und insbesondere auch noch während der Fersenminderung verläuft und hierbei an der Hinterkante der Ferse beginnend schräg nach dem bzw. unter den Knöchel geht, also ähnlich einer Schrägferse liegt, im Gegensatz zu der ungefähr senkrecht vom Knöchel nach der Sohle zu gehenden Lage der Fersenlinie einer Deckelferse.

Claims

Patentansprüche:

1. Auf der flachen Kulierwirkmaschine formgerecht hergestellter Strumpf mit einer unmittelbar neben den einzunähenden Randmaschen liegenden Ausdecklinie der Fersenteile, gekennzeichnet durch eine an der Hinterkante der Ferse beginnende, auf dem gleichen Maschenstäbchen schräg nach dem bzw. unter den Knöchel verlaufende Eindecklinie.

2. Verfahren zur Herstellung eines Strumpfes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Beginn der Fersenteile die Fersenerweiterung durch Ausdecken einnähbarer Randmaschen und gleichzeitiges Eindecken von Fersenmaschen, deren Zahl mit jeder Reihe steigt, erzielt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß, während auf der einen Fersenseite einnähbare Randmaschen ausgedeckt werden, gleichzeitig in derselben Maschenreihe auf der anderen Fersenseite Fersenmaschen ohne zu mindern, also ohne die Randmasche eingedeckt werden und die Randmasche dieser Fersenseite ausgedeckt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen