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In einem Arbeitsgang auf der flachen Kulierwirkmaschine hergestellter Strumpf und Verfahren zu dessen Herstellung.
Bei den bisher auf der flachen Kulierwirkmaschine in einem Arbeitsgang hergestellten Strümpfen wurden die Fersenteile entweder mit unterbrochenen Masehenreihen, also bei ruhenden Maschen des Fussoberteiles, oder mit nicht unterbrochenen Maschenreihen, also gleichzeitig mit dem sie verbindenden Fussoberteil, gearbeitet. Die Fersen dieser Strümpfe entsprechen aber dem menschlichen Fuss nur teilweise, weil im ersten Fall die äussere Erweiterung der Fersenteile gleichzeitig mit der Fussabwinklung, also zu tief, einsetzt, wodurch Maschenzerrungen im Fersenwinkel entstehen, und weil im zweiten Fall keine dem menschlichen Fuss genügend entsprechende Fussabwinklung erzielt wird und daher im Fussoberteil Maschenhäufungen auftreten.
Beim Strumpf gemäss der Erfindung sind diese Nachteile vermieden, indem im Bereich der dem Längen folgenden Fersenerweiterung bis in Knöchelnähe die Maschenreihen ununterbrochen über die ganze Breite des Strumpfes verlaufen, indem in jedem Fersenteil ein Keilstück eingearbeitet ist, und indem auf die Keilstücke über die ganze Breite des Fusses verlaufende Maschenreihen folgen.
Die Fig. 1 der Zeichnung zeigt einen Strumpf mit einer Ferse in Art einer Deckelferse, die Fig. 2 einen Strumpf mit französischer Minderung in der Ferse und die Fig. 3 die Maschenlagen eines auf dem menschlichen Fuss aufgezogenen Strumpfes mit Deckelferse. Die Fig. 4 erläutert die Herstellung des Strumpfes.
Nach Fertigstellung des Längens wird das Gewirke von der Reihe A (Fig. 4) ab durch Bildung neuer Maschenstäbchen erweitert, wobei gleichzeitig in bekannter Weise ein Verstärkungsfaden mitverarbeitet werden kann. Die Reihe A entspricht der Reihe 1 des Strumpfes nach Fig. 3. In der Reihe B (Fig. 4), welche der Reihe 9 (Fig. 3) entspricht, ist die Fersenerweiterung beendet. Nunmehr werden die Maschen des Fussoberteiles, welche auf den Nadeln 30 bis 36 hängen, ruhen gelassen. Es wird nur in den beiden Fersenteilen weitergewirkt. Die erste Maschenreihe wird von der Randnadel nur bis zur Nadel 37 und die zweite Reihe von der Nadel 37 zurück bis zur gleichen Randnadel gearbeitet. Die ebenfalls auf dieser Randnadel beginnende dritte Reihe wird schon auf der Nadel 39 beendet. Es wird also die Zahl der arbeitenden Nadeln immer um zwei verringert.
Aussen endigen diese Reihen stets auf derselben Nadel.
Der so hergestellte Teil entspricht dem zwischen b'und d in Fig. 3 dargestellten Teil. Statt der drei Maschenreihen nach Fig. 4 sind in Fig. 3 vier Reihen 10 bis 13 angegeben. Bei der auf der Nadel 39 beginnenden folgenden Maschenreihe wird eine Anzahl Randmaschen um zwei Nadeln eingedeckt, so dass also die nächste Maschenreihe am Rand um zwei Nadeln einwärts beginnt. Diese Maschenreihe wird wiederum um zwei Nadeln früher beendet, nämlich auf der Nadel 41. In der auf dieser Nadel beginnenden Maschenreihe wird die gleiche Anzahl Randmaschen wie vorher um zwei Nadeln eingedeckt, so dass die folgende Reihe um weitere zwei Nadeln einwärts beginnt.
Dieser Vorgang. d. h. die Herstellung von je zwei um zwei Nadeln an der inneren Seite der Fersenteile verkürzten Masehenreihen, in deren einer eine Anzahl von Randmaschen um zwei Nadeln eingedeckt wird, wiederholt sich, bis die Ferse vollendet ist (Reihe 0 in Fig. 4 und Reihe 20 in Fig. 3). Von der Reihe D (Reihe 21 in Fig. 3) ab wird dann wieder über die ganze Breite in ununterbrochenen Maschenreihen gewirkt. Die Darstellung in Fig. 4 ist schematisch.
In der Wirkmaschine liegen natürlich die Nadeln 37 bis 50 und die auf ihnen hängenden Maschen mit den Nadeln 30 bis 36 und deren Maschen wie in jeder Wirkmaschine in einer Reihe, wie unterhalb der Reihe D durch Kreise angegeben ist.
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oder mit der üblichen Hochfersenverstärkung V. Von a-a'bis b-c-b'reicht die Fersenerweiterung.
Auf der Linie b-c ruhten die Maschen des Fussoberteiles. Das Keilstück b'-c-c"wurde dadurch erhalten, dass die Zahl der ruhenden Maschen des Fussoberteiles vermehrt und die Zahl der die Fersenteile arbeitenden Nadeln verringert wurde, wie dies etwa beim Arbeiten einer Keilferse vor sich geht ;
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bis b'-c-e'fertiggestellt, also das Keilstück b'-c-c'gewirkt, so wurde dann wieder in ununterbrochenen Maschenreihen weitergewirkt. Hieran schloss sich das übliche Keildecken e-e'an.
Der'Strumpf nach Fig. 2 wurde fast genau so wie der nach Fig. 1 hergestellt. Beim Mindern in den Fersenteilen ging aber der Decker, nachdem er eine Anzahl Maschen um zwei Nadeln eingedeckt hatte, jeweils um eine Nadel zurÜck, bevor er wiederum um zwei Nadeln eindeekte. Hiedurch entstand die sogenannte französische Minderung/'-/''.
Aus Fig. 3 ist die Lage der Maschen eines Strumpfes nach Fig. l ersichtlich. Der Deutlichkeit wegen ist eine grosse Teilung angenommen. In Wirklichkeit ist natürlich die Maschenzahl eine bedeutend höhere. Nachdem der Längen bis a-a'fertiggestellt wurde, wurde bis b-b'in beliebiger Weise erweitert.
Es ist angenommen, dass diese Erweiterung in neun Maschenreihen 1 bis 9 durch Bildung neuer Maschen- stäbchen erfolgte. In der Linie b-c-b'war die Erweiterung der Ferse beendet. Nunmehr wurden die Maschen b-c zur Ruhe gebracht und wurde nur von dem Maschenreihenteil c-b'ab weitergearbeitet.
In den Maschenreihen 10 bis 20 wurde die Zahl der ruhenden Maschen des Fussoberteiles vermehrt und dementsprechend die Zahl der die Fersenteile arbeitenden Nadeln verringert. Bei dieser Verbreiterung. des Fussoberteiles und dieser Verminderung der Breite der Fersenteile wurde in den Maschenreihen 14
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der Sohle. Nach der Fig. 3 ist die Maschenzahl der Fersenteile in jeder Reihe verändert. Bei Herstellung von Strümpfen in der üblichen Feinheit der Teilung wird dagegen die Maschenzahl zwischen c-b'und c-e'besser stets in jeder zweiten Maschenreihe verändert.
Durch den Wechsel zwischen ununterbrochenen und unterbrochenen Maschenreihen wird ein Strumpf erhalten, welcher im Fussoberteil etwa die Maschenreihenzahl hat wie ein aufgestossener, auf zwei Maschinen hergestellter Strumpf mit französischem Fuss, und welcher etwa die gleiche Abwinklung eines derartigen Strumpfes im Fussgelenk aufweist. Der Strumpf hat aber auch eine dem menschlichen Fuss angepasste Fersenerweiterung, da diese an der der Fersenausbuchtung des Fusses entsprechenden Stelle aus dem Längen herausgewirkt und nicht aus diesem herausgebogen oder herausgeformt ist, also jede Masehenzerrung im Fersenwinkel vermieden ist.
Durch das Verfahren wird auch der bisher nur durch Aufstossen oder Ausecken der Fersenteile auf Flachwirkmaschinen erreichbare rechtwinklige Abschluss der Ferse, also der Abschluss in Art einer Deckelferse, leichter erhalten, da durch das Verfahren die etwa senkrecht nach der Sohle gehenden Über- gangslinien c-ss"und die rechtwinklig hiezu verlaufenden Deckelfersenlinien a-a'entstehen. Ebenso leicht lässt sich an Stelle der Deckelfersenlinie d-d'die zur Übergangslinie e-c"schräg verlaufende französische Minderungslinie f-f'erreichen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. In einem Arbeitsgang auf der flachen Kulierwirkmasehine hergestellter Strumpf, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der dem Längen folgenden Fersenerweiterung bis in Knöehelnähe die Maschenreihen ununterbrochen über die ganze Breite des Strumpfes verlaufen, dass in jedem Fersenteil ein Keil- stück eingearbeitet ist, und dass auf die Keilstücke über die ganze Breite des Fusses verlaufende Maschenreihen folgen.