DE1272915B - Verfahren zur Herstellung von Propionitril - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Propionitril

Info

Publication number
DE1272915B
DE1272915B DEV25700A DEV0025700A DE1272915B DE 1272915 B DE1272915 B DE 1272915B DE V25700 A DEV25700 A DE V25700A DE V0025700 A DEV0025700 A DE V0025700A DE 1272915 B DE1272915 B DE 1272915B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
propionaldehyde
catalyst
propionitrile
catalysts
reaction
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEV25700A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hans-Joachim Naumann
Dr Karl Smeykal
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Leuna Werke GmbH
Original Assignee
Leuna Werke GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Leuna Werke GmbH filed Critical Leuna Werke GmbH
Priority to DEV25700A priority Critical patent/DE1272915B/de
Publication of DE1272915B publication Critical patent/DE1272915B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Propionitril Es ist bekannt, Propionitril durch Umsetzung von Propionaldehyd mit Ammoniak bei erhöhter Temperatur in Gegenwart von Katalysatoren zu erhalten.
  • In der Literatur ist unter anderem die Verwendung von Thoriumdioxyd als Katalysator beschrieben (»Comptes rendus.. .«, B. 166, S. 218). Diese Verbindung ist aber nicht nur verhältnismäßig kostspielig, sondern gibt auch nur sehr schlechte Ausbeuten an Propionitril in Höhe von etwa 30 bis 40 0/o der Theorie.
  • Weiterhin ist es bekannt, für die Umsetzung von Propionaldehyd mit Ammoniak Zinksulfid als Katalysator zu verwenden (deutsche Patentschrift 832147).
  • Hierbei erhält man ebenfalls schlechte Ausbeuten und hat außerdem den Nachteil, daß der Katalysator entweder gar nicht oder nur unter Schwierigkeiten regeneriert werden kann.
  • Die ferner beschriebene Verwendung von Katalysatoren, die metallisches Kupfer und Zink oder Kobalt und Zink im Verhältnis 1 : 2 enthalten und durch thermische Zersetzung der entsprechenden Metalloxalate hergestellt werden (USA.-Patentschriften 2443 420, 2452 187, 2755 300), ist für ein technisches Verfahren aus Gründen der komplizierten und aufwendigen Katalysatorherstellung unbefriedigend. Auch haben diese Katalysatoren ebenso wie die weiterhin bekannten Katalysatoren, die aus Kupfer, Silber oder Nickel auf inaktiven Trägersubstanzen, wie Aluminiumoxyd oder Siliciumdioxyd, bestehen (USA.-Patentschriften 2 337 421, 2 337 422, 2525 818), den Nachteil, daß ihre Lebensdauer und die mit ihnen erzielbaren Raum-Zeit-Ausbeuten sehr gering sind. Außerdem lassen sie bereits nach wenigen Stunden in ihrer katalytischen Aktivität nach und müssen daher oft regeneriert werden.
  • Für die Umsetzung von aliphatischen Aldehyden mit Ammoniak sind weiterhin Trägerkatalysatoren bekannt, die Chromoxyde und Zinkoxyde als aktive Metalloxyde enthalten. Sie werden durch Aufbringen der Schwermetallverbindungen auf inaktive Substanzen, wie Silikate, Aluminiumoxyd oder Zirkondioxyd, hergestellt (deutsche Auslegeschriften 1 041 489, 1 100 611; USA.-Patentschrift 2613 964). Diese Trägerkatalysatoren haben aber den Nachteil, daß sie einerseits nach verhältnismäßig kurzen Betriebszeiten, die maximal 150 Stunden betragen, regeneriert werden müssen und zum anderen infolge des Einflusses des nicht immer mit gleichbleibender Qualität erhältlichen Trägermaterials nur schwer reproduzierbar sind.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Propionitril in guten Ausbeuten durch Einwirkung von Ammoniak auf Propionaldehyd bei einer Temperatur zwischen 350 und 5000 C und in Gegenwart von Chrom- und Zinkoxyd enthaltenden Katalysatoren erhält, wenn man trägerfreie Katalysatoren verwendet, die aus 30 bis 40 Gewichtsprozent Chromoxyd und 70 bis 60 Gewichtsprozent Zinkoxyd bestehen.
  • Man kann diese Katalysatoren herstellen, indem Chromoxyd und Zinkoxyd im beanspruchten Verhältnis gemischt und unter Wasserzusatz verknetet werden. Die Katalysatormasse wird in Pillen- oder Stückform angewendet und ohne vorherige Reduktion in den Reaktor eingebracht.
  • Das neue Verfahren vermeidet die beschriebenen Nachteile der bekannten Verfahren, indem es Ausbeuten bis 85 ovo der Theorie, hohe Katalysatorbelastbarkeit und eine lange Lebensdauer der Katalysatoren vereinigt. Außerdem kann man die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren in der Weise regenerieren, daß man nach Abklingen der katalytischen Aktivität bei gleichbleibender Reaktionstemperatur ein Luft-Stickstoff-Gemisch über den Katalysator leitet, wodurch er seine ursprüngliche Aktivität wieder erreicht und somit oftmals verwendet werden kann, ohne aus dem Reaktor ausgebaut werden zu müssen.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann außer Rein-Propionaldehyd mit besonderem Vorteil auch ein Roh-Propionaldehyd vom Kp. 40 bis 1000 C verwendet werden, der bei der Umsetzung von Äthylen mit Kohlenmonoxyd und Wasserstoff unter Druck in Gegenwart von Kobaltcarbonylen gemäß der »Oxo-Synthese« nach der Entfernung von Kobalt, jedoch vor der Hydrierung zum Alkohol, als Rohprodukt erhalten wird. Die in diesem Roh-Propionaldehyd als Beimengung enthaltenen Propanol- und Di-n-propyläthermengen wirken sich dabei nicht nachteilig aus. Die Verwendung dieses Rohprodukts hat gegenüber der Verwendung von Rein-Propionaldehyd den Vorzug, daß dadurch ein technisch leicht zugänglicher und billiger Ausgangsstoff eingesetzt werden kann und somit eine Isolierung des reinen Propionaldehyds aus den Produkten der Oxo-Synthese nicht erforderlich ist.
  • Das Verfahren wird zweckmäßigerweise kontinuierlich bei einer Reaktionstemperatur zwischen 420 und 4600 C bei Atmosphärendruck oder geringem Überdruck in Gegenwart der genannten Katalysatoren z. B. in Reaktionsrohren aus Stahl mit einer Katalysatorbelastung von 0,2 bis 0,8, vorzugsweise 0,4 bis 0,5 kg Propionaldehyd je Liter Katalysator und Stunde durchgeführt. Die Reaktion kann auch im Fließbett bzw. Wirbelbett durchgeführt werden.
  • Das Molverhältnis Propionaldehyd bzw. Roh-Propionaldehyd-Gemisch zu Ammoniak beträgt 1: 2 bis 1: 5. Die Aufarbeitung des Reaktionsprodukts, das nach dem Abkühlen in flüssiger Form in einem dem Reaktor nachgeschalteten Abscheider erhalten wird, erfolgt durch fraktionierte Destillation, wobei das Propionitril in 99- bis 1000/obiger Reinheit anfällt.
  • Beispiel 1 60 Gewichtsteile Chrom(VI)-oxyd werden mit 100 Gewichtsteilen Zinkoxyd innig vermischt und danach mit 25 Gewichtsteilen Wasser verknetet, wobei das Wasser bis auf 1 t la/o, bezogen auf die Gesamtkatalysatormasse, wieder verdampft. Die Masse wird danach unter Graphitzusatz in Pillenform gebracht.
  • Über den so erhaltenen Katalysator leitet man in einem Reaktionsrohr aus Stahl bei 4500 C dampfförmigen Propionaldehyd und Ammoniak im Molverhältnis 1: 3 mit einer Katalysatorbelastung von 0,4 kg Propionaldehyd je Liter Katalysator und Stunde. Die Umsetzungsprodukte werden nach Passieren eines Wärmeaustauschers in einem Kühlsystem bis auf 15 bis 200 C abgekühlt und die flüssigen Anteile von den gasförmigen in einem Abscheider getrennt. Die flüssigen Anteile bestehen aus einer oberen Propionitrilschicht und einer unteren wässerigen Schicht. Beide Schichten werden für sich destilIativ aufgearbeitet. Man erhält Propionitril vorn Kp. = 970 C in einer Reinheit von 99,5°lb und einer Ausbeute von 85o/o der Theone.
  • Nach einer Reaktionszeit von 600 Stunden wird der Katalysator durch 4stündiges Überleiten eines Luft-Stickstoff-Gemisches bei 4500 C regeneriert, wobei er seine ursprüngliche Aktivität wieder erreicht.
  • Nach einer 10malignen Regenerierung, entsprechend einer Betriebszeit von 250 Tagen, war kein Abklingen der Katalysatoraktivität festzustellen.
  • Beispiel 2 Über den im Beispiel 1 beschriebenen Katalysator leitet man dampfförmigen Roh-Propionaldehyd, der durch Umsetzung von Äthylen mit Kohlenmonoxyd und Wasserstoff bei 200 at Druck in Gegenwart von Kobaltcarbonylen nach der Entkobaltisierungsstufe erhalten wird und noch etwa 20°/o n-Propanol enthält, mit Ammoniak im Molverhältnis 1: 3 bei 4400 C mit einer Katalysatorbelastung von 0,4 kg Roh-Propionaldehyd je Liter Kataysator und Stunde.
  • Das Umsetzungsprodukt wird durch Kühlung kondensiert und vom Reaktionswasser getrennt. Bei der destillativen Aufarbeitung erhält man in 800/obiger Ausbeute ein Rein-Propionitril vom Kp. = 97 C.

Claims (2)

  1. Der Katalysator wird jeweils nach 500 Betriebsstunden mit einem Luft-Stickstoff-Gemisch bei 45000 regeneriert, Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Propionitril durch Einwirkung von Ammoniak auf Propionaldehyd bei einer Temperatur zwischen 350 und 50000 und in Gegenwart von Chrom- und Zinkoxyd enthaltenden Katalysatoren, dadurch. gekennzeichnet, daß man trägerfreie Katalysatoren verwendet, die aus 30 bis 40 Gewichtsprozent Chromoxyd und 70 bis 60 Gewichtsprozent Zinkoxyd bestehen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 10 dadurch gekennzeichnet, daß man einen Roh-Propionaldehyd vom Kp. 40 bis 1000 C, der bei der Umsetzung von Äthylen mit Kohlenmonoxyd und Wasserstoff unter Druck in Gegenwart von Kobaltcarbonylen nach der Entfernung von Kobalt anfällt, verwendet
DEV25700A 1964-03-28 1964-03-28 Verfahren zur Herstellung von Propionitril Pending DE1272915B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEV25700A DE1272915B (de) 1964-03-28 1964-03-28 Verfahren zur Herstellung von Propionitril

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEV25700A DE1272915B (de) 1964-03-28 1964-03-28 Verfahren zur Herstellung von Propionitril

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1272915B true DE1272915B (de) 1968-07-18

Family

ID=7582133

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEV25700A Pending DE1272915B (de) 1964-03-28 1964-03-28 Verfahren zur Herstellung von Propionitril

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1272915B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2628987C3 (de) Verfahren zur Herstellung von C↓3↓-C↓5↓-Alkanolen
DE2155109C3 (de) Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von 13-Butadien und Methacrolein
DE2536273C2 (de) Katalysator zur Hydrierung von Acetylenalkoholen
DE2536488B1 (de) Verfahren zur herstellung ungesaettigter kohlenwasserstoffe
DE2219757A1 (de) Oxydationskatalysatoren und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1468235A1 (de) Verfahren zur Dehydrierung von AEthylbenzol zu Styrol
DE2103454A1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Metallcarbonylen
DE2235992C3 (de) Verfahren zur Herstellung gesättigter aliphatischer Amine
DE2054942C3 (de) Verfahren zur mehrstufigen Umwandlung von Kohlenoxid und Wasserdampf zu Wasserstoff und Kohlendioxid
DE828540C (de) Verfahren zur Herstellung aliphatischer Ketone
DE1232942B (de) Verfahren zur Herstellung hoeherer Ketone
DE1272915B (de) Verfahren zur Herstellung von Propionitril
DE2214512A1 (de)
DE2648443C2 (de) Verfahren zur Herstellung von olefinisch ungesättigter Verbindungen durch nicht-oxidative Dehydrierung in Gegenwart eines Spinell-Katalysators
DE3012357C2 (de) Verfahren und Katalysator zur ortho-Alkylierung von Phenolen
DE1593361C (de) Verfahren zur Herstellung von aromatischen Hydroxyverbindungen
DE2031900B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Isopren
DE858403C (de) Verfahren zur Herstellung von Phenolen
DE3038448A1 (de) Verfahren zur herstellung von essigsaeure, acetaldehyd und ethanol aus synthesegas
DE2554648B2 (de) Verfahren zur herstellung von methacrolein
DE2526198A1 (de) Verfahren zur herstellung von furfurylalkohol
DE892893C (de) Verfahren zur Herstellung von Carbonsaeureestern
AT225685B (de) Verfahren zur Herstellung von Maleinsäureanhydrid
DE2347097B2 (de) Verfahren zur Dehydrierung von aliphatischen und cycloallphatischen Alkoholen zu Carbonylverbindungen
DE2165751C3 (de) Oxid-Trägerkatalysator und dessen Verwendung zur gleichzeitigen Herstellung von Methacrolein und 13-Butadien