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Verfahren zur Herstellung von Phenolen Die Erfindung bezieht sich
auf ein Zierfahren zur Herstellung von Phenolen, durch katalytische Umwandlung cycloaliphatischer
Alkohole und cycloaliphatischer Ketone in Dampfform. Eine Ausführungsform betrifft
ein katalytisches Verfahren zum Dehydrieren von Cyclohexanon und Cyclohexanol zwecks
Erzeugung von Phenol.
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Es ist bereits bekannt, daB cycloaliphatische Alkohole und cycloaliphatische
Ketone, die einen sechsgliedrigen cycloaliphatischen Ring enthalten, insbesondere
nichtaromatische cyclische Ketone, die einen sechsgliedrigen cycloolefinischen Ring
aufweisen, wie Isophoron, durch eine in der Dampfphase verlaufende Reaktion, z.
B. eine nicht katalytische Pyrolyse, in Phenole umgewandelt werden können. Es ist
auch bekannt, daB gewisse Katalysatoren die Dehydrierung cycloaliphatischer Ketone
und Alkohole unter Bildung von Phenolen in der Dampfphase begünstigen und daB gewisse
Katalysatoren, die aktiviertes Aluminiumoxyd enthalten, die Umwandlung verschiedener
nicht aromatischer cyclischer Ketone, insbesondere solcher, welche bereits mindestens
eine Doppelbindung enthalten, zu Phenolen katalysieren. Es ist weiterhin ein Verfahren
zur Herstellung von Phenol aus Cyclohexanol und Cyclohexanon über einem Dehydrierungskatalysator
aus Magnesiumchromit oder Kupfermagnesiumchromit bekanntgeworden.
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Es ist also bekannt, daB cycloaliphatische Alkohole und Ketone, in
welchen der Hydroxyl- oder Oxorest direkt an einen cycloaliphatischen sechsgliedrigen
Ring
gebunden ist, in Phenole übergeführt werden können, und es scheint, daß die Natur
des Katalysators, wenn ein solcher bei dieser Umwandlung verwendet wird, außerordentlich
wichtig ist. Es ist ein Katalysator erforderlich, der außer einer genügenden Aktivität
auch ein hohes Maß von Selektivität besitzt, so daß die gewünschte Reaktion selektiv
unter praktischer Ausschaltung unerwünschter Nebenreaktionen begünstigt wird. Bisher
ist nur eine sehr geringe Zahl von Stoffen bekanntgeworden, welche genügende katalytische
Aktivität und ausreichende Selektivität besitzen, um sie als Katalysatoren für diese
Umwandlung praktisch brauchbar zu machen. Andererseits hat sich bei verschiedenen
Stoffen, die als Katalysatoren bei anderen Dehydrierungsprozessen vorgeschlagen
worden sind, erwiesen, daß sie unter den Reaktionsbedingungen der Phenolherstellung
eine unzureichende katalytische Aktivität und bzw. oder Selektivität besitzen, so
daß sie für ein technisches Verfahren zur Durchführung der hier in Rede stehenden
Umwandlung nicht brauchbar sind. Die Bedeutung der Schaffung eines Katalysators
mit selektiver Wirkung hinsichtlich der Reaktion, welche ohne übermäßige Begünstigung
unerwünschter Nebenreaktionen zu der gewünschten Phenolbildung führt, ist zum Teil
auf die gute Reaktionsfähigkeit der cycloaliphatischen Ketone und der cycloaliphatischen
Alkohole, welche in Phenole umgewandelt werden sollen, zurückzuführen. Wahrscheinlich
umfassen die Nebenreaktionen, denen diese leicht reagierenden Verbindungen unterliegen,
sofern nicht ein Katalysator von genügender Selektivität benutzt wird, eine Dehydratisierung
unter Bildung eines oder mehrerer Kohlenwasserstoffe mit oder ohne gleichzeitige
Verharzung der entstehenden Kohlenwasserstoffe, Umwandlung in Ester, Kondensation
des cycloaliphatischen Alkohols oder des Phenols unter Bildung von Äthern, Kondensation
oder Polymerisation des cycloaliphatischen Ketons, Spaltung oder Zersetzung einer
oder mehrerer der genannten organischen Verbindungen unter Bildung von hauptsächlich
niedrigmolekularen Produkten und Umwandlung der cyclischen Verbindungen in acyclische
Verbindungen.
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Erfindungsgemäß ist nun festgestellt worden, daß die Umwandlung cycloaliphatischer
Alkohole und cycloaliphatischer Ketone, welche den Hydroxyl-bzw. den Oxorest direkt
an einen sechsgliedrigen cycloaliphatischen Ring gebunden enthalten, durch Dehydrieren
dieser Verbindung oder von Gemischen derselben unter Erzeugung von Phenolen in Anwesenheit
bestimmter anderer Stoffe als der bisher als Katalysator für diese Umwandlung verwendeten
erzielt werden kann und daß das so geschaffene Verfahren Vorteile aufweist, die
es den bisher bekannten Arbeitsweisen mindestens gleichwertig und in mancher Hinsicht
sogar überlegen machen. Die Stoffe, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als
Katalysatoren verwendet werden, haben nicht nur einen überraschend hohen Grad von
Selektivität in bezug auf die gewünschte Reaktion, wodurch die Bildung des gewünschten
Phenols in sehr hohen Ausbeuten begünstigt wird und etwaige unerwünschte Nebenprodukte
in nur geringen oder zu vernachlässigenden Mengen gebildet werden, sondern sie besitzen
auch den Vorteil, daß sie bei dem Verfahren fortlaufend während längerer oder sehr
ausgedehnter Zeiträume verwendet werden können, ohne daß eine Reaktivierung oder
Regeneration oder eine Auswechslung erforderlich ist.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren sind solche vom Eisenoxydtyp,
welche im wesentlichen einen größeren Molanteil an Eisenoxyd und einen kleineren
Molanteil einer alkalischen Verbindung eines Alkalis oder eines Erdalkalimetalls
enthalten. Im Laufe der Untersuchungen, die zu der Erfindung geführt haben, ist
beobachtet worden, daß Eisenoxyd allein, wenn es auch vielleicht eine geringe Umwandlung
von beispielsweise Cyclohexanon zu Phenol herbeiführen kann, doch im allgemeinen
für die Verwendung als Katalysator bei diesem Verfahren ungeeignet ist sowohl wegen
der geringen Selektivität als auch wegen der geringen Aktivität. In ähnlicher Weise
sind alkalische Verbindungen der Alkali- und der Erdalkalimetalle für sich allein
zur Verwendung als Katalysatoren bei einem solchen Verfahren nicht geeignet. Es
ist nun aber gefunden worden, daß Katalysatormassen, welche im wesentlichen einen
größeren Molanteil an Eisenoxyd und einen kleineren Molanteil einer alkalischen
Verbindung eines Alkalis oder eines Erdalkalis enthalten, in ihrer Wirkung auf cycloaliphatische
Alkohole und cycloaliphatische Ketone der hier angegebenen Klasse überraschend selektiv
sind, so daß durch Verwendung dieser Katalysatoren hohe Ausbeuten an den gewünschten
Phenolen erhalten werden können.
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Der Gehalt an alkalischer Verbindung in den erfindungsgemäß verwendeten
Katalysatoren beträgt, ausgedrückt in der Menge des Oxyds des besonderen Alkalis
oder Erdalkalis und berechnet auf die Menge des Eisenoxyds in Form von Fe2O3, gewöhnlich
mindestens etwa o,2 Molprozent. Zweckmäßig können größere :Mengen der alkalischen
Verbindung, vorzugsweise von etwa o,5 bis etwa 5 Molprozent, vorhanden sein, während
noch größere Mengen, z. B. io Molprozent oder mehr, aber keine die Menge des Eisenoxyds
übersteigende Menge, der alkalischen Verbindung, berechnet auf der gleichen Grundlage,
ebenfalls verwendet werden können. Obwohl alkalische Verbindungen irgendeines der
Alkali- und der Erdalkalimetalle verwendet werden können, z. B. des Natriums, Kaliums,
Lithiums, Rubidiums, Cäsiums, Calciums oder Strontiums, scheinen die besten Katalysatoren
jene zu sein, die eine Verbindung eines Alkalimetalls, insbesondere eine Kaliumverbindung,
wie das Carbonat, Oxyd oder Hydroxyd, enthalten.
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Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Katalysatoren
enthalten im wesentlichen Eisenoxyd und eine alkalische Verbindung. Außerdem können
aber auch noch kleinere Mengen von schwer reduzierbaren Metalloxyden, z. B. des
Chroms, Mangans, Wismuts, Titans oder Zirkons, vorhanden sein. Es hat sich gezeigt,
daß ein besonders wirksamer Katalysator im wesentlichen aus Eisenoxyd in einem größeren
Molanteil, einem kleineren Molanteil einer alkalischen Verbindung des Kaliums und
einem kleineren Molanteil von Chromoxyd besteht, wobei die
alkalische
Kaliumverbindung, berechnet als K20, vorzugsweise in einem größeren Molanteil vorliegt
als das Chromoxyd.
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`Fenn die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren eine solche dritte
Komponente bzw. ein solches Oxyd enthalten, werden sie zweckmäßig unter solchen
Bedingungen hergestellt, daß die dritte Komponente hauptsächlich in Mischung mit
den anderen Komponenten der Katalysatormasse und nicht überwiegend in chemischer
Bindung mit diesen vorliegt. Das heißt, während das schwer reduzierbare Oxyd, z.
B. Chromoxyd, als feste Lösung in dem Eisenoxyd oder einfach in inniger Mischung
mit diesem vorliegen kann, ist seine Anwesenheit in chemisch gebundener Form, z.
B. als Chromit, weniger erwünscht. Die Katalysatoren sollen frei oder praktisch
frei sein von Verbindungen, welche mit Eisenoxyd bei der Herstellung oder der Verwendung
des Katalysators unter Bildung inaktiver Stoffe reagieren. Aus diesem Grunde soll
beispielsweise die Anwesenheit wesentlicher Mengen von Magnesiumoxyd oder Aluminiumoxyd
zweckmäßig vermieden werden. Vollständig inerte Stoffe können als Unterlage oder
Träger für die Katalysatormasse verwendet werden, oder der Katalysator kann in Form
von Tabletten, Bruchstücken, Pulver, Staub oder in sonstigen üblichen Formen ohne
Unterlage oder Trägermaterial verwendet werden.
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Für die Ziele der vorliegenden Erfindung geeignete Katalysatormassen
können z. B. hergestellt werden, indem man eine geringe Menge eines basischen Oxyds,
wie Kaliumoxyd, mit geschmolzenem Eisen in Anwesenheit von Sauerstoff oder mit geschmolzenem
Eisenoxyd vermischt, kühlt und die erhaltene Masse nach dem in der amerikanischen
Patentschrift 1489497 beschriebenen Verfahren zerteilt. Die bevorzugt verwendeten
Katalysatoren sind solche aus alkalisiertem Eisenoxyd, die einen kleineren Molanteil
einer alkalischen Verbindung des Kaliums und einen kleineren Molanteil von mindestens
i Molprozent Chromoxyd enthalten und bei einer Temperatur zwischen etwa 70o und
i ooo°, vorzugsweise zwischen etwa 80o und 950°, so lange in einer Atmosphäre calciniert
worden sind, in welcher keine nennenswerte Bildung von Eisenchromit eintritt, daß
die wirksame Fläche des Katalysators auf unter 3o qm pro Gramm herabgesetzt worden
ist. Katalysatoren dieser bevorzugten Art werden nach der amerikanischen Patentschrift
2 40814o hergestellt. Alkalisierte Eisenoxydkatalysatoren mit hohem Alkaligehalt,
die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden können, lassen sich auch
nach der amerikanischen Patentschrift 2414585 herstellen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird gewöhnlich kontinuierlich durchgeführt,
indem man einen gasförmigen Strom des cycloaliphatischen Alkohols oder des cycloaliphatischen
Ketons oder aus Gemischen derselben mit dem Katalysator in Kontakt bringt. Wenn
das Verfahren auch bei jeder Temperatur, bei welcher die gewünschte Dehydrierungsreaktion
eintritt, durchgeführt werden kann, so arbeitet man doch vorzugsweise bei Temperaturen
zwischen etwa 350 und etwa 65o°, wobei Temperaturen von etwa 45o bis etwa
60o° besonders bevorzugt werden. Es ist erwünscht, daß neben dem umzuwandelnden
cycloaliphatischen Alkohol oder dem cycloaliphatischen Keton eine gewisse Menge
Wasser vorhanden ist. Das Molverhältnis von Wasser zu dem organischen Reaktionsteilnehmer
kann hierbei i bis 5o betragen, wobei ein bevorzugtes Gebiet zwischen 2 und 15 liegt.
Das Wasser kann mit der organischen Reaktionskomponente in beliebiger Weise vermischt
werden, z. B. durch Verdampfen eines vorher hergestellten Gemisches oder durch getrenntes
Verdampfen von Wasser und organischer Reaktionskomponente und Vermischen der Dampfströme.
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Wenn das Verfahren, wie es bevorzugt wird, kontinuierlich durchgeführt
wird, kann der Katalysator in einer erhitzten Reaktionszone, z. B. in einem oder
mehreren aus Glas, Eisen, rostfreiem Stahl oder einem keramischen oder einem sonstigen
geeigneten Material bestehenden Reaktionsrohren, angeordnet und ein gasförmiger
Strom des cycloaliphatischen Alkohols oder Ketons oder eines Gemisches dieser, welcher
vorzugsweise Wasser in den oben angeführten Mengen enthält, hindurchgeleitet werden.
Die anzuwendende Strömungsgeschwindigkeit richtet sich zum Teil nach den übrigen
Arbeitsbedingungen und zum Teil nach dem speziellen umzuwandelnden organischen Material.
Im allgemeinen kann eine Raumgeschwindigkeit von etwa 0,5 bis io 1 flüssigem
Ausgangsmaterial pro Liter Katalysatorvolumen und pro Stunde angewandt werden, wobei
ein bevorzugter Bereich zwischen etwa i und 5 liegt.
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Die gasförmigen Reaktionsprodukte können zwecks Gewinnung des gewünschten
Phenols in jeder geeigneten Weise behandelt werden. Nicht umgesetzter cycloaliphatischer
Alkohol und bzw. oder nicht umgesetztes cycloaliphatisches Keton kann wiedergewonnen
und zurückgeführt werden. Gewöhnlich stellt die fraktionierte Kondensation oder
die fraktionierte Destillation der Reaktionsprodukte ein geeignetes Gewinnungsverfahren
dar: Wenn z. B. Phenol durch Umwandlung von Cyclohexanon hergestellt wird und der
Prozentsatz der Umwandlung derart ist, daß eine größere Menge Phenol gebildet wird,
als zur Bildung des azeotropen Gemisches mit dem nicht umgesetzten Cyclohexanon
erforderlich ist, können die Reaktionsprodukte fraktioniert destilliert werden,
um diese überschüssige Menge an Phenol direkt zu gewinnen; das Cyclohexanon-Phenol-Azeotrop,
welches bei der Destillation ebenfalls abgetrennt werden kann, kann in den Prozeß
zurückgeführt werden. Falls bei der vorerwähnten Umwandlung weniger Phenol gebildet
wird, als zur Bildung des azeotropen Gemisches mit dem nicht umgesetzten Cyclohexanon
in den Reaktionsprodukten erforderlich ist, können diese in Anwesenheit bestimmter
Stoffe, z. B. i, 4-Butandiol"destilliert werden, wodurch die Trennung des Phenols
von nicht umgesetztem Cyclohexanon unterstützt wird.
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Die folgenden Beispiele erläutern das Verfahren gemäß der Erfindung.
Beispiel i Der bei diesem Beispiel verwendete Katalysator war ein alkalisierter
Eisenoxydkatalysator, der 88 Gewichtsprozent Eisenoxyd, berechnet als Fe203, 9,5%
Kaliumoxyd
und 2,5°/o Chromoxyd enthielt. Der Katalysator wurde hergestellt durch Vermischen
von feingemahlenem Ferrioxyd, Kaliumcarbonat und Chromoxyd in Form einer feuchten
Paste, Tablettieren der Paste und Calcinieren der getrockneten Tabletten bei etwa
9G0' während i2 Stunden, wodurch die wirksame Oberfläche auf unter 3o qm pro Gramm
herabgesetzt wurde. Vor der Verwendung wurde der Katalysator mit einem Gemisch aus
Wasser und Wasserstoff im Volumenverhältnis 5 : i 2 Stunden bei 6oo' behandelt.
Diese reduzierende Behandlung diente dazu, das Ferrioxyd im wesentlichen in Fe30,
oder magnetisches Eisenoxyd umzuwandeln. '\Vährend der im vorliegenden und in den
folgenden Beispielen beschriebenen Versuche wurde der Oxydationsgrad des Katalysators
dann bestimmt durch die Gleichgewichtsbedingungen, welche zwischen den verschiedenen
Eisenoxyden und dem mit dem Katalysator in Berührung stehenden gasförmigen Reaktionsgemisch
herrschten. Aus dem Aussehen ergab sich, daß die Kataly satoren hauptsächlich aus
magnetischem Eisenoxyd bestanden. Die vorhergehende Reduktion, wie sie in diesem
Beispiel beschrieben ist, unterstützte daher die Einstellung des Gleichgewichts.
An Stelle einer Reduktion hätte jedoch auch eine Behandlung durchgeführt werden
können, bei der das zu verwendende Reaktionsgemisch mit dem Katalysator so lange
in Berührung gebracht wird, bis der Katalysator in den gewünschten Gleichgewichtszustand
gebracht ist.
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Im vorliegenden Beispiel bestand das Reaktionsgemisch aus Cyclohexanon
und Wasser in einem Molverhältnis von Wasser: Cyclohexanon --_ 9,3. Das Gemisch
wurde mit dem in einem erhitzten Reaktionsrohr angeordneten Katalysator mit einer
stündlichen Raumgeschwindigkeit von 1,3 und bei einer Temperatur von 55o' in Kontakt
gebracht. Die Reaktionsprodukte wurden kondensiert und fraktioniert destilliert.
Analysen ergaben, daß die Phenolausbeute 80°/o, berechnet auf die Menge des verbrauchten
Cyclohexanons, betrug. Beispiel 2 Der in diesem Beispiel verwendete Katalysator
wurde in gleicher Weise hergestellt wie der Katalysator nach Beispiel i. Ein Gemisch
aus Cyclohexanon und Wasser in einem Molverhältnis Wasser: Cyclohexanon = 5,2 wurde
bei einer Temperatur von
550' mit einer stündlichen Raumgeschwindigkeit von
1,2 über den Katalysator geleitet. Die Ausbeute an Phenol entsprach 82°l0, berechnet
auf die Menge des verbrauchten Cyclohexanons. Beispiel 3 Bei diesem Beispiel wurde
ein alkalisierter Eisenoxydkatalysator verwendet, welcher Chromoxyd enthielt und
nach der in Beispiel i beschriebenen Arbeitsweise hergestellt war. Ein gasförmiges
Gemisch aus Cyclohexanon und Wasser wurde mit einer stündlichen Raurngeschwindigkeit
von 1,4 bei einer Temperatur von
550' 16 Stunden über den Katalysator geleitet.
Während des Versuchs wurde seine Zusammensetzung innerhalb der Grenzen von 10,5
bis io,9 für das Molverhältnis Wasser: Cyclohexanon gehalten. Die Reaktionsprodukte
wurden in <1stündigen Abständen getrennt gesammelt, und die vier so erhaltenen
Anteile wurden zwecks Gewinnung von Phenol destilliert. Jeder der so gesammelten
Anteile enthielt eine Phenolmenge entsprechend einer 82- bis 86°jorgen Ausbeute,
berechnet auf die Menge des verbrauchten Cyclohexanons. Beispiel Dieses Beispiel
zeigt drei Versuche, um den Einfluß der Temperatur auf die SelektiAtät festzustellen,
wenn das Verfahren mit dem alkalisierten Eisenoxydkatalysator durchgeführt wurde,
der gemäß der in Beispiel i beschriebenen Arbeitsweise hergestellt war. Die drei
Versuche wurden ausgeführt mit einem Wasser-Cyclohexanon-Molverhältnis von etwa
2,0 und einer stündlichen Raumgeschwindigkeit von 1,2. Die Temperatur für die einzelnen
Versuche ist in der nachstehenden Tabelle angegeben. Die Produkte aus jedem Versuch
wurden getrennt gesammelt und die Menge des Phenols bestimmt. Die Ausbeute an Phenol,
berechnet auf die Menge des verbrauchten Cyclohexanons, ist ebenfalls in der Tabelle
angeführt. Die Ergebnisse zeigen, daß für diesen Katalysator und bei den sonstigen
Reaktionsbedingungen eine Temperatur von etwa
550' am günstigsten ist.
Temperatur ° C Phenolausbeute ° o |
500 73 |
550 82 |
575 70 |
Beispiel 5 3, 5-Kylenol wurde hergestellt durch Umwandlung von Isophoron (3, 3,
5-Trimethyl-5-cyclohexen-i-on) über einem alkalisierten Eisenoxydkatalysator,welcher
Chromoxyd enthielt und nach der in Beispiel i beschriebenen Arbeitsweise hergestellt
war. Als Reaktionsgemisch wurde ein gasförmiges Gemisch aus Isophoron und Wasser
im Molverhältnis Wasser: Isophoron = 1q. verwendet. Die Zufuhrgeschwindigkeit entsprach
einer stündlichen Raumgeschwindigkeit von 7,1. Die Reaktionstemperatur betrug 625'.
Bei diesem Versuch war die Ausbeute an 3, 5-Xylenol, berechnet auf die Menge des
verbrauchten Isophorons, etwa 5o!0. Die bei diesem Versuch erhaltene etwas geringere
Ausbeute zeigt, daß höchstwahrscheinlich die verwendete Temperatur etwas über dem
Optimum lag.
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Wenn auch in den Beispielen das Verfahren nach der Erfindung an Hand
der speziellen Umwandlung von Cyclohexanon in Phenol und von Isophoron in 3, 5-Xylenol
erläutert worden ist, so ist es doch ganz allgemein auf die Umwandlung cy cloaliphatischer
Alkohole, cycloaliphatischer Ketone und Gemische solcher Stoffe in Phenole anwendbar.
Die cycloaliphatischen Alkohole und Ketone sind monocyclische Alkohole und Ketone,
die einen sechsgliedrigen cycloaliphatischen Ring aufweisen und den Hydroxylrest
bzw. Oxorest direkt an Ringkohlenstohatom gebunden enthalten. Der cycloaliphatische
Alkohol oder
das Beton kann ein solcher bzw. ein solches sein, in
welchem der Ring voll gesättigt ist oder in welchem der Ring eine oder mehrere olefinische
Bindungen enthält. Bevorzugt verwendete cycloaliphatische Ketone sind solche, die
mindestens i Wasserstoffatom direkt an i Kohlenstoffatom gebunden enthalten, welches
dem Kerncarbonylkohlenstoffatom benachbart ist.
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Die bevorzugten Verbindungen sind am cycloaliphatischen Ring (mit
Ausnahme des Hydroxyl- oder Oxorestes) nicht substituiert; es können aber auch substituierte
cycloaliphatische Alkohole und cycloaliphatische Ketone verwendet werden. Substituenten,
die am cycloaliphatischen Ring vorliegen können, sind insbesondere Alkylreste, wie
niedere Alkylreste, die i bis 8 Kohlenstoffatome enthalten. Die Isophorone, welche
3, 3, 5-Trialkylcycloolefinische Ketone mit 6 Kohlenstoffatomen im Ring darstellen,
sind Beispiele für eine leicht zugängliche Klasse cycloaliphatischer Ketone, die
erfindungsgemäß in Phenole umgewandelt werden können. Außer Isophoron umfaßt diese
Gruppe z. B. 3, 3, 5-Triäthvl-5-cyclohexeni-on, 3, 3, 5-Tripropyl-5-cyclohexen-i-on,
5-Cyclohexen-i-on, 3, 3-Diäthyl-5-methyl-5-cyclohexen-i-on, 3-Methyl-3, 5-diäthyl-5-cyclohexen-i-on,
3, 3, 5-Tributyl-5-cyclohexen-i-on, 3, 3-Dimethyl-5-pentyl-5-cyclohexen 'I-on, 3,3-Dibutyl-5-pentyl-5-cyclohexeni-on
und 3, 3, 5-Trihexyl-5-cyclohexen-i-on.
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Es können auch folgende Verbindungen im Rahmen der vorliegenden Erfindung
verwendet werden: z. B. ungesättigte Alkohole, wie 3, 3, 5-Trimethyl-5-cyclohexen-i-ol,
3, 3, 5-Tripropyl-5-cyclohexen-I-01, 3, 3-Diäthyl-5-methyl-5-cyclohexen-I-ol, 3-Methyl-3,
5-diäthyl-5-cyclohexen-i-ol, 3, 3, 5-Tributyl-5-cyclohexen-I-ol, 3, 3-Dimethyl-5-pentyl-5-cyclohexen-I-01,
3, 3-Dibutyl-5-pentyl-5-cyclohexen-i-ol und 3, 3, 5-Trihexyl-5-cyclohexen-i-ol;
gesättigte Ketone, wie 3, 3, 5-Triäthylcyclohexan-i-on, 3, 3, 5-Tripropylcyclohexani-on,
3, 3-Diäthyl-5-methylcyclohexan-i-on, 3-Methyl-3, 5-diäthylcyclohexan-i-on, 3, 3,
5-Tributylcyclohexan-i-on, 3, 3-Dimethyl-5-pentylcyclohexaii-i-on, 3, 3-Dibutyl-5-pentylcyclohexan-i-on
und 3, 3, 5-Trihexylcyclohexan-i-on; gesättigte Alkohole, wie 3, 3, 5-Triäthylcyclohexan-i-ol,
3, 3, 5-Tripropylcyclohexani-ol, 3, 3-Diäthyl-5-methylcyclohexan-i-01, 3-Methyl-3,
5 - diäthylcyclohexan - i - 0l, 3, 3, 5 -Tributylcyclohexan-i-ol, 3, 3-Dimethyl-5-pentylcyclohexan-i-ol,
3, 3-Dibutyl-5-pentylcyclohexan-i-ol und 3, 3, 5-Trihexylcyclohexan-i-ol.
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Im allgemeinen kann gesagt werden, daß die cycloaliphatischen Alkohole
und Ketone, die bei dem Verfahren nach der Erfindung verwendet werden können, einen
einzigen sechsgliedrigen cycloaliphatischen Ring aufweisen, an den der Hydroxyl-
bzw. der Oxorest direkt gebunden ist, wobei das Molekül nur aus Kohlenstoff-, Wasserstoff-
und Sauerstoffatomen besteht und im bevorzugten Fall 6 bis ao Kohlenstoffatome enthält.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders geeignet zur Herstellung von Phenolen
aus Cyclohexanon, Cyclohexanol und Gemischen dieser Stoffe sowie aus Isophoron und
den verschiedenen homologen und analogen Verbindungen.